Viertes Reisetagebuch

1 - 5 von 5

700 RM

mitg.1

7. Mai 412

FahrkarteDresden-

Prag-LinzI3                         48.-

8.4Auto Hbhf5                        7.-

Gepäck                                     1.-

Abend (mitJur.u.Schm.)6      8.50

Auto                                          2.-

9.7Frühstück                            1.70

Mittag                                        3.50

Abend                                        2.-

10.8Frühstück                         1.50

Mittag                               3.50

Abend                               6.50

Portier           2 -

11.9Frühstück                          2.50

Mittag (mit Begleitern)    17.50

AutoSt. Florian                 7.50

Abend (Zibermayr)10       24.-

12.11Frühstück                         2.60

Wein (Schmidt)                  2.50

Hotelrechnung                 40.35

Trinkgeld (Portier,

    Hausdiener usw)            3.50

  • 1mitgenommen
  • 2Am 7. Mai 1941 kauftePossedas Zugticket für seine Fahrt nachLinz. Am 8. Mai brach er um 11:00 Uhr vonDresdennachLinzauf. Am Mittag des 12. Mai fuhr er von dort nachWien, wo er sich bis 15. Mai aufhielt (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).
  • 31. Klasse
  • 4Datumsangabe: 8. Mai 1941
  • 5Hauptbahnhof
  • 6Am ersten Abend seinesLinz-Aufenthalts trafPosseden GaukonservatorFranz von JuraschekundJustus Schmidt, den Leiter der kunst- und kulturhistorischen Abteilung desGaumuseumsinLinz. Man besprach wohl die für die darauffolgenden drei Tage, am 9. bis 11. Mai 1941, anstehenden gemeinsamen Fahrten zu den aufgelassenen Stiften und Klöstern im Reichsgau Oberdonau.Adolf HitlerhattePosseangewiesen, diese im Hinblick auf deren Eignung als Depot für die für dasFührermuseumund andere Museen zusammengetragenen Kunstbestände zu prüfen (s.Schwarz (2018), S. 135-139).
  • 7Datumsangabe: 9. Mai 1941
  • 8Datumsangabe: 10. Mai 1941
  • 9Datumsangabe: 11. Mai 1941. An diesem Tag ließ sich Posse nachSt. Florianfahren, um das dortigeStiftzu besichtigen.
  • 10Für die Notizen bezüglich des Treffens mitIgnaz Zibermayrs.Seite 0048.
  • 11Datumsangabe: 12. Mai 1941

Linz

Gauleiter Opdenhoff

VertreterGauleiter1

 

Stift St. Florian2

10.Hohenfurt Stift.3

Vittingauer Meister,

Kreuzigg41400

N. Grund, viele kleinere

Bilder

9 TafelnHohenfurter

Meister

Gnadenbild (Kirche)

 

5Dr. Fellner  Zibermayer

Dr. v. Juraschek

Dr. Springer6

Dr. J. Schmidt.

 

  • 1Die enteigneten oberösterreichischen Klöster und ihr Kunstbesitz waren auf AnordnungAdolf Hitlersin Gaubesitz übergegangen, weshalbPossevonHitlerden Auftrag erhalten hatte, die im Reichsgau Oberdonau vorhandenen Möglichkeiten für die Einrichtung einesLinz-Depots in einem der dortigen aufgelassenen Stifte zusammen mit GauleiterAugust Eigruberzu überprüfen (s.BArch, B 323/103, Nr. 45, Bormann an Posse, 20.04.1941). InLinztrafPossein dieser AngelegenheitChristian Opdenhoff, den stellvertretenden Gauleiter, vermutlich weilEigruberverhindert war. AnMartin Bormannberichtete er, dass er "mit Herrn GauleiterEigruberund den von ihm Beauftragten" Rücksprache gehalten habe (s.BArch, B 323/103, Nr. 32, Posse an Bormann, 16.05.1941).
  • 2Possehielt sich am 11. Mai 1941 inSt. Florianauf (s.Seite 0044) und besichtigte das dortigeStiftim Hinblick auf seine Eignung als Kunstdepot. Bei seinem nächsten Treffen mitAdolf Hitleram 20. Mai 1941 solltePossevorschlagen, imStift St. Florianeine Gemäldegalerie mit den Kunstbeständen der verschiedenen österreichischen Klöster einzurichten (s.Seite 0050;Schwarz (2018), S. 139)
  • 3Am 10. Mai 1941 fuhrPossezur aufgelassenen ZisterzienserabteiStift Hohenfurthim annektierten Südböhmen, um deren Eignung als Kunstdepot und den Kunstbesitz zwecks Verwertung zu überprüfen. Im Folgenden notierte er Objekte, die ihm fürAdolf HitlersMuseumsprogramm als geeignet erschienen.
  • 4Kreuzigung
  • 5Possenotierte sich hier vermutlich die Namen der Personen, die er inLinzvorrangig treffen wollte:Anton Fellnertraf er am 9. Mai 1941 (s.Seite 0046),Ignaz Zibermayram 11. Mai (s.Seite 0048). Gemeinsam mitFranz von JuraschekundJustus SchmidtinspiziertePossezwischen dem 9. und 11. Mai 1941 die aufgelassenen Stifte und Klöster im Reichsgau Oberdonau im Hinblick auf deren Eignung als Depots (s.Schwarz (2018), S. 138-139). Zur Vorbereitung ihrer Fahrten traf er die beiden am Abend des 8. Mai,Schmidtsah er zudem vor seiner Abreise nachWienam 12. Mai (s.Seite 0044).
  • 6Eventuell istAdalbert Springergemeint.

Al. Longhi,Portrait1

Giovanni Grassi,Senatore

Venitienne

groß 4,9

Veronese,Portrait einer

Familie. Alter u. 3

Kinder(abgeb.2Pantheon3)

Moroni,Frau mit

Hund, Kniefig.4

(Rocchi)5

 

12. VI. 41Jandolo

/Amerling,Mutter & } Kind 

}Jandolo

Siena1500,Kath. v. Siena}

/ (Begarelli)} L. 20 000

Deutsches Holzrelief } Seitz6

Tod Mariä}               (Jandolo)

/ 2 Sansovinorahmen

(Giugni,Florenz)

L. 80007

Berlin

Frl. Krüger   11 74 111

Haberstock    21 17 642

Wino

Prager Hotel Alcron3

 

Haberstock.4

2 Cl. Lorrain5

Klinger,Abend(Stiftg

31 000)

Solario,Verkündigg6  (erst näch-

stes Jahr zu bezahlen)

2Heinsius.

Bildnisse der Töchter

Ludwig XV.7

 

Prag:v. Burgsdorf

Bachstitz

Fiammingo,Cupido.

fl. 6500 -

Liste der vonv B.ge

kauften Bilder (Notizen)1

 

HerrnBulthuis

Toussaint Kade 682

Tel  390 342

(Rembrandt - Fabritius3

 

Sammlg4Hartogh

(van Ligthen)5

  • 1Am 24. September 1941 schicktePosseanKurt Bachstitzeine Liste von Gemälden, dieDaniël George van Beuningenbei ihm angekauft hatte. Für dasFührermuseumhattePosse18 Bilder aus der Sammlung van Beuningen erworben (s.Eintrag vom 26.06.1941) und benötigte nunBachstitz'Expertise zu Katalogzwecken: "In der Anlage erlaube ich mir, Ihnen eine Liste der durch Sie von Herrnvan Beuningenerworbenen Gemälde, die sich jetzt in unserem Besitz befinden, zu übersenden und wäre Ihnen für die mir freundlichst in Aussicht gestellten Pedigrees dieser Bilder zu besonderem Dank verbunden" (s.BArch, B 323/144, Nr. 35, Posse an Bachstitz, 24.09.1941; ebd., Nr. 17, Posse an Bachstitz, 04.10.1941). Wenige Tage später sendeteBachstitzseine Auskünfte zu 15 Werken (s.BArch, B 323/144, Nr. 16, Bachstitz an Posse, 30.09.1941; ebd., Nr. 19-33, Werklisten mit Angaben zu Literatur, Provenienz, Ausstellungen etc.).
  • 2Adresse inDen Haag
  • 3Vermutlich ging es um Werke vonRembrandtundCareloderBarent Fabritius.
  • 4Sammlung
  • 5Es ging um die Kunstsammlung/en der BrüderArthurundJacob Hartog. Im Oktober schriebFelix William Wickeldiesbezüglich anPosse: "Es ist nämlich bereits wieder ein neuer Fall angängig, und zwar handelt es sich um die Gemäldekollektion Hartog hier imHaag. Unser Bekannter Tadema hat herausbekommen, daß die Sammlung hier in einem Safe aufbewahrt wird, und hatte den Ihnen ebenfalls bekanntenv. Ligtenverständigt. Nun hat letzterer Tadema benachrichtigt, daß die weitere Bearbeitung wiederumMühlmannübertragen worden ist.v. L.willMühlmanndarüber unterrichtet haben, daß Sie sich bereits für diese Kollektion interessierten. - Allerdings soll nach Ansicht vonN. K.die Sammlung keineswegs so bedeutend sein, wie man allgemein annimmt. Nach seiner Meinung sind höchstens zwei erstrangige Stücke dabei" (s.BArch, B 323/113, Nr. 112, Wickel an Posse, 30.10.1941).