Zweites Reisetagebuch

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Slg.1Lanckoronski2

Thoma,Apoll u. ... in Ldschft

Feuerbach,Nanna

Koch,Ital. Dorfstrasse

verschiedene Cassone-Darstellgn3

Antiker Puttensarkophag

Grabstele

3 ital.4Truhen, 1 gr.5Tisch

(MakartsAtelier)6

 

Rennweg 6 (Denkmalsamt)7

Franz.8Schrank16.9mit Aufsatz

Bondy 86110

4Renaissanceholzstühlemit

Rücklehne. u. Vorderplatte (ohne

Beine) 136018771152 ?

Gr.11Schrank17121168

! xxkl.13 Mada14mit KindDeutsch 16.15

No1818

 

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  • 1Sammlung
  • 2Possebesichtigte die beschlagnahmte Kunstsammlung vonAnton Lanckoroński, die von dessen VaterKarl Lanckorońskiaufgebaut worden war. Diese befand sich noch im Palais der Familie und dem dazugehörigen Verwaltungsbau in der Wiener Jacquingasse 16-18 und stand unter treuhänderischer Verwaltung derZentralstelle für Denkmalschutz. Vermutlich wurdePossevon einem Mitglied derZentralstelle für Denkmalschutzbegleitet. Er notierte sich Kunstwerke, die ihn für eine Übernahme in die Sammlung desFührermuseumsinteressierten (s.Schwarz (2018), S. 88-89).
  • 3Darstellungen;

    Ein Cassone ist eine Sonderform der Truhe der italienischen Renaissance, die besonders als Hochzeitstruhe bzw. Aussteuergegenstand beliebt war. Die Vorder- und Seitenwände waren reich verziert mit Malereien und/oder Schnitzereien. Die Sammlung Lanckoroński beinhaltete eine Reihe italienischer - v. a. florentinischer - Cassonestücke des 15. und 16. Jahrhunderts. Die bemalten Einzelwände und Truhenfragmente hatteLanckorońskibei seinen Italienreisen erworben (s.Lanckoroński (1905), S. 12) und nahezu alle dieser Objekte befinden sich jetzt imWawelinKrakau(s.Miziołek (1995/96), S. 34).

  • 4italienische
  • 5großer
  • 6Karl Lanckorońskiwar mit dem KünstlerHans Makartbefreundet gewesen (s.Ostrowski (1985), S. 102). Als nach dessen Tod im Oktober 1884 in einer Auktion am 26. März 1885 sein künstlerischer Nachlass sowie sämtliche in seinem berühmten Atelier befindlichen Sammlungs-, Kunst- und Einrichtungsgegenstände versteigert wurden (s.Streit (1885)), erwarbLanckorońskimehrere Kostüme (s.Weitner (2017), S. 83) und wohl auch die hier erwähnten Möbel.
  • 7Possebegab sich im Anschluss an seine Inspektion der Sammlung Lanckoroński zum Unteren Belvedere im Rennweg, das nicht weit vom Lanckoroński-Palais in der Jacquingasse entfernt liegt. Dort hatte bzw. hat dieÖsterreichische Galerieihren Sitz. In deren Orangerie war im Oktober 1939 von derZentralstelle für Denkmalschutzein Depot für aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellte Kunstwerke eingerichtet worden (s.Schwarz (2018), S. 86).Possesah die dort aufgestellte Kunstsammlung vonOscar Bondyweiter durch. Begleitet wurde er vermutlich vonHerbert Seiberl.
  • 8Französischer
  • 9Possedatierte diesen französischen Schrank in das 16. Jahrhundert.
  • 10Hierbei handelt es sich um die Sicherstellungsnummerdes Objekts aus der Sammlung vonOscar Bondy. Dies gilt - soweit nicht anders vermerkt - für alle übrigen Ziffernfolgen auf dieser Seite.
  • 11Großer
  • 12Possedatierte diesen Schrank in das 17. Jahrhundert.
  • 13kleine
  • 14Madonna
  • 15Possedatierte diese Madonnendarstellung in das 16. Jahrhundert.
43cf472bdfe1a5c8d7cf594dd4895a7a.tif

AR8071Pferd u LöweBronze

AR146Holz vergoldet

großer Löwe

x AR2749ElefantBronze

x AR 25747Nashorn2"3

AR2750Türklopfer

AR24322424Miniatur Dame

xAR1546Guache417.5

xAR1349     "6       167

xAR1351     "8       179

AR897Miniatur1810

AR1584Silberplakette

x AR1105HallFamilien

porträt.

AR36/37Meckenem11

AR 917 a-c3 kleeblättrige

Supraportenfranzös.12

1 Wortsehr mässig

 

33

  • 1Bei dieser und allen übrigen alphanumerischen Kombinationen dieser Seite handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer des jeweiligen Objekts aus der Sammlung vonAlphonse Rothschild.
  • 2Hier machtePossebeim Notieren vermutlich einen Fehler. Das Objekt mit der Beschlagnahmekatalognr. AR 2747 ist einLöwe, einNashornwar auch Teil der Sammlung Rothschild, dieses hatte jedoch die Beschlagnahmekatalognr. AR 2757.
  • 3Hierbei handelt es sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das genannte Objekt ist ebenfalls aus Bronze.
  • 4Die korrekte Schreibweise ist "Gouache", eine Maltechnik mit speziellen gleichnamigen wasserlöslichen Farben.
  • 5Possedatierte das Kunstwerk in das 17. Jahrhundert.
  • 6Hierbei handelt es sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das genannte Objekt ist ebenfalls eine Gouache.
  • 7Possedatierte dieses Kunstwerk in das 16. Jahrhundert.
  • 8Hierbei handelt es sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das genannte Objekt ist ebenfalls eine Gouache.
  • 9Possedatierte dieses Kunstwerk in das 17. Jahrhundert.
  • 10Possedatierte diese Miniatur in das 18. Jahrhundert.
  • 11Im Beschlagnahmekatalog wir der Künstler dieser Grafik mit "Isak van Mekenem" angegeben (s.BArch, B 323/228, "Wiener Beschlagnahmekatalog", S. 1). Wahrscheinlich handelt es sich aber umIsrahel van Meckenem, dessen gleichnamigerVaterebenfalls Künstler war.
  • 12französisch
3a15a6d2bc62465f6db7b49590942c60.tif

Zimmer 1281

1. März 40.München

Führerdepot(Neuerwerbgen)2

Amerling, Frauenbrustbild

mit schwarzem Schleier, im Profil3

Boecklin:Gottvater u Adam

Leibl:Jungenkopf

Defregger,Ankunft zum Tanz

 

Bilder derFrau v. L.4

1Rubens,Neptun u Amphitrite

   KopieEremitageWerkstatt.35 Mille5

2.LawrenceHerrenkopf

(Brustbild)

3. Sog.6Terborchlebensgr.7

Frauenbildnis

4Holl.8KüstenbildCuyp ?van de Velde9

dat.101589 aufTurm

  • 1Possewohnte inMünchenim Hotel Grünwald (s.BArch, B 323/103, Nr. 230, Posse an Bormann, 22.02.1940) und notierte sich hier die Nummer seines Hotelzimmers.
  • 2Gemeint ist das Depot im Führerbau in der Arcisstraße 12 inMünchen, woPossemit dessen VerwalterHans Regerdie Neuerwerbungen durchsah. Dort hatte er auch die Luftschutzkeller auf ihre Eignung als Depot für die für dasFührermuseumbestimmten Gemälde ausWienhin besichtigt: "Ich halte die in Aussicht genommenen Räume für die Unterbringung der Wiener Gemälde für sehr geeignet und werde im Einvernehmen mit Herrn Arch[itekt]Regerzu geeigneter Zeit den Abtransport der Bilder ausWiendorthin veranlassen" (s.BArch, B 323/103, Nr. 225, Posse an Bormann, 06.03.1940).
  • 3Gemeint ist eventuell das Gemälde "Junge Frau mit schwarzem Schleiertuch".
  • 4Possewar Anfang Februar beauftragt worden, bei seinem nächstenMünchen-Besuch einige Kunstwerke aus dem NachlassFranz von Lenbachszu beurteilen, die dessenWitweHitlerzum Verkauf angeboten hatte (s.BArch, B 323/103, Nr. 242, Bormann an Posse, 05.02.1940). Die Besichtigung fand zusammen mitWoldemar BrinkmannbeiAdolf ZieglerimDoerner Institutstatt, dort befanden sich "außer einer Reihe von KopienLenbachsnach bekannten Gemälden nur fünf Bilder, die zum Ankauf angeboten werden" (s.BArch, B 323/163, Posse an Bormann, 06.03.1940). Diese fünf Objekte zähltePosseim Folgenden auf (für Nr. 5 s. Seite0046). Von einem Kauf riet er entschieden ab, die Gemälde seien "der kümmerliche Rest der einst bedeutenden Lenbach'schen Sammlung" (s.BArch, B 323/163, Posse an Bormann, 06.03.1940).
  • 5AnMartin BormannschriebPosse, diesesRubens-Gemälde sei "im besten Fall eine mäßige Werkstattarbeit, an vielen Stellen übermalt, nach einer bekannten Originalversion des Meisters" (s.BArch, B 323/163, Posse an Bormann, 06.03.1940), was er hier mit "Kopie Eremitage Werkstatt" präzisierte. LautPossehandelt es sich bei diesem Bild demnach um eine Werkstattkopie desRubens-Originals in derEremitageinSt. Petersburg, womit vermutlich das Werk "Bündnis der Erde mit dem Wasser" (s.Eintrag im Online-Objektkatalog der Eremitage) gemeint ist. Dass für das angebotene Gemälde nur "35 Mille", also 35.000,- Reichsmark, gefordert wurden, war für Posse ein weiterer Hinweis darauf, dass es kein Original vonPeter Paul Rubensist (s. BArch, B 323/103, Nr. 225, Posse an Bormann, 06.03.1940).
  • 6Sogenannter
  • 7lebensgroßes
  • 8Holländisches
  • 9Posseverwarf seine Zuschreibung des "Küstenbildes" an ein Mitglied der niederländischen Künstlerfamilie umGerrit Cuyp, dessen Nachkommen v. a. im 17. Jahrhundert als Maler tätig waren. Stattdessen gab er ein Mitglied der van de Veldes, einer niederländischen Malerdynastie des 17. Jahrhunderts, deren Vertreter besonders für ihre Seestücke bekannt sind, als Künstler des Gemäldes an.
  • 10datiert
7643e6130587c95eae89e6412c2afecc.tif

Innsbruck

daß ital.1Behörden Ggmaass-

nahmen2 treffen u. nebenbei

auch die Verhandlgsbasis3mit

ital.4Behörden sehr erschwert

wird.

 

Abschrift des Gutachtens des

GauleitersanTrapp.

 

Sammlg5ReitlingerimFerdi-

nandeumim Depot. keine

bedeutenden Bilder, Möbel, Silber

usw.6

 

Gedächtniskapelle inBrenn-

bichlbeiImstFriedrich Augustfain sehr

schlechtem Zustand. Muss

in Ordnung gebracht werden

durchLandesdenkmalsamt

Kosten ca 5000.7

 

(V. Waldenfels)