Viertes Reisetagebuch
Führerbau:Frl. Fugger
55 2024
Finanzministerium
12 00158
Fristverlängerung 14 Tage9Unterlagen !senkrecht an den rechten Seitenrand geschrieben
vgl. Katalog.13
Liste Sendungen aus Italien14
- 1Adresse
- 2Vermutlich wohnteGottlieb Friedrich ReberinZürichim Luxushotel Baur au Lac (s.Hotelhomepage).
- 3Unterführungszeichen für die Abkürzung "Frl."
- 4vermutlich Telefonnummer
- 5vermutlich Telefonnummer
- 6allgemein
- 7Oberregierungsrat
- 8vermutlich Telefonnummer
- 9Possehatte vonAdolf Hitlerden Auftrag erhalten, 16 Gemälde und einige Zeichnungen aus dem vom Finanzamt München-Ost beschlagnahmten Besitz vonKarl Wieseldurchzusehen, die sich in der Münchner Pfandkammer befanden (s.BArch, B 323/119, Nr. 484, Posse an Fürholzer, 03.02.1941).Possenotierte sich die Kontaktdaten des zuständigen Beamten [im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen München oder Reichsfinanzministerium Berlin oder Oberfinanzpräsidium Mü (am ehesten, da übergeordnete Behörde zu Finanzamt Mü-Ost)?], da er wohl um eine Fristverlängerung für die Begutachtung bitten wollte. Die Besichtigung fand schließlich im Juli 1941 statt (s.Eintrag vom 24.07.1941).
- 10Possenotierte sich hier Stichpunkte für oder über seine Besprechung mit dem ArchitektenHans Reger, der das Kunstdepot im Münchner Führerbau verwaltete.
- 11Landschaft
- 12Preisangabe in Reichsmark
- 13Der KunsthändlerEugen Brüschwilerbot das Gemälde "Der Wald" vonFrancois Boucheran, das er im PariserAuktionshaus Hôtel Drouotfür 260.000,- Francs, was zur damaligen Zeit ca. 13.000,- bis 15.000,- Reichsmark entsprach, ersteigert hatte (s.BArch, B 323/130, Nr. 336, Brüschwiler an Posse, 01.07.1941). Am 16. Juni 1941 besprachPossemitHans Regererneut die Möglichkeit einer Erwerbung (s.Eintrag vom 16.06.1941).
- 14Wahrscheinlich sollte eine Liste mit den Kunstwerken erstellt werden, die in Italien erworben worden waren und anschließend nach Deutschland geschickt wurden.
(Apfelstaedt) 120002
____________________________
Houthakkerbietet tel.
7500 fl5
- 1Große
- 2Das Gemälde wurde zum Preis von 12.000,- Gulden angeboten. Eventuell hatteHans Joachim ApffelstaedtPosseauf das Werk hingewiesen oder war selbst an seinem Erwerb interessiert.
- 3Vermutlich machtePieter de BoerPosseauf ein über ihn zu beziehendes großformatiges Seestück aufmerksam, das als ein Werk vonHendrik Dubbelsgalt und früher dem niederländischen MarinemalerJan van de Cappellezugeschrieben worden war. Das Gemälde befand sich als Teil der Sammlung vonHendrik Petrus DoodeheefverinHilversum(s.Eintrag vom 25.06.1941).
- 4A. J. Boerführte denKunstzaal Oudt-Hollandin der Anna Paulownastraat 11 inDen Haag.Possesuchte ihn am 23. April 1941 auf (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 5Der Amsterdamer KunsthändlerBernard HouthakkerbotPosseein Gemälde vonJoachim Beuckelaerper Telefon an. Dieser besichtigte es am Folgetag (s.Eintrag zum 23.04.1941).
x2 Pater3
Veronese4
Ruisdael J.6
- 1Possestand in Verhandlungen über den Ankauf der im Folgenden aufgeführten Gemälde aus der Privatsammlung des UnternehmersDaniël George van BeuningeninRotterdam, worüber er sich mit dessen SchwiegersohnLucas Peterichaustauschte (s.Eintrag vom 22.04.1941). Später überarbeitetePossedie Liste (s. Seiten0039und0040) und besichtigte die zum Verkauf stehenden Bilder inRotterdam(s.Eintrag vom 24.04.1941).
- 2Dieses Gemälde befand sich einst imKaiser-Friedrich-MuseuminBerlin(s.Hannema (1952), S. 90, Nr. 155). Es sollte aus dem BesitzFriedrichs II.stammen und vomKaiser-Friedrich-Museum"in der Inflationszeit bedauerlicherweise" (s.BArch, B 323/103, Nr. 42, Posse an Bormann, 28.04.1941) "zugunsten der Erwerbung des Welfenschatzes abgegeben" worden sein (s.BArch, B 323/103, Nr. 16, Posse an Bormann, 03.07.1941). Diese Informationen hattePossevonPetericherhalten, der jedoch die Verlässlichkeit seiner Angaben relativierte: "DenLancrethaternicht aus Deutschland gekauft, also weiss ich nicht, ob er mit dem Welfenschatz zusammenhaengt, wie ich ProfessorPosseangab, dennmein Schwiegervaterkaufte ihn im Kunsthandel" (s.BArch, B 323/145, Nr. 200, Peterich an Oertel, 30.06.1941).
- 3Hierbei handelt es sich um die beiden Gemälde "Landelijk feest bij een beeld van Venus" und "Landelijk feest met wijnschenkende jonge man" vonJean-Baptiste Joseph Pater.
- 4Gemeint ist ein Werk oder sind mehrere Werke vonPaolo Veronese.Possekaufte jedoch vonvan Beuningenkein Bild dieses Künstlers an, von dem sich in seiner Sammlung laut Katalog drei Gemälde befanden: "Portrait of a boy" (s.Hannema (1949), S. 109, Nr. 104, Tafel 140;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen), "The supper at Emmaus" (s. ebd., S. 109-110, Nr. 105, Tafel 136-138) und "Adoration of the shepherds" (s. ebd., S. 110, Nr. 106, Tafel 139;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen).
- 5Figuren
- 6Hier ist ein oder sind mehrere Gemälde vonJacob van Ruisdaelgemeint. In der Sammlung van Beuningen befanden sich laut Katalog drei Gemälde des Malers: "Le moulin à eau" (s.Hannema (1952), S. 66, Nr. 114;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen), "Scène d'hiver" (s. ebd., S. 66, Nr. 115;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen) und "Paysage a la chute d'eau" (s. ebd., S. 66, Nr. 116;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen). Auch das Objekt "Hengelaars op een houten bruggetje" (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen) wurde früherRuisdaelzugeschrieben.Possekaufte vonvan Beuningenkein Werk dieses Künstlers an.
PaterLiebesantrag } 80 000
Lochner(?)32 Heilige (Joh. d. T.
fl. 120 000
Goldgrundfl. 100 000.
?Schiavone(?)4Raub der Proserpina
(Slg.5Auspitz)6Leinwand 50 000
Atelier(Jules Faral)
- 1Possestand in Verhandlungen über den Ankauf der auf dieser und der folgenden Seite aufgeführten Gemälde aus der Privatsammlung des UnternehmersDaniël George van BeuningeninRotterdam. Bei den Preisangaben handelt es sich vermutlich entweder um die EinschätzungPossesoder um die Preisvorstellungvan Beuningens. Dessen SchwiegersohnLucas Peterichließ die zum Verkauf stehenden Bilder später vonMax J. Friedländerschätzen (s.BArch, B 323/145, Nr. 208, Peterich an Posse, 09.05.1941; ebd. Nr. 206, Peterich an Posse, 09.06.1941; ebd. Nr. 181-182, Liste mit Preisgegenüberstellung Beuningen - Friedländer).Possefuhr am 24. April 1941 nachRotterdam, um die Objekte zu besichtigen und das weitere Vorgehen zu besprechen (s.Eintrag vom 24.04.1941).
- 2Unterführungszeichen für "Pater"
- 3Die eindeutige Zuschreibung an Stephan Lochner war unsicher, in einigen Dokumenten wurde der Künstler auch mit "Lochner-Werkstatt" angegeben (s.BArch, B 323/145, Nr. 171, "Liste über 18 Gemälde aus der Sammlung van Beuningen in Rotterdam eingetroffen in Dresden am 1.9.41", Nr. 1;BArch, B 323/574, fol. 20).
- 4Possebezweifelte die Zuschreibung anAndrea Schiavone. Er vermutete, dass es sich um ein Gemälde vonTintorettohandelte, in dessen ArtSchiavonearbeitete. Am 10. Oktober 1941 richtete er eine diesbezügliche Anfrage an denTintoretto-ExpertenErich von der Bercken(s.BArch, B 323/115, Nr. 358, Posse an Bercken, 10.10.1941), der das Werk dem jungenTintorettozuschrieb (s.BArch, B 323/115, Nr. 356, Bercken an Posse, 17.10.1941) und die Neuzuschreibung im Jahr darauf publizierte (s.Bercken (1942), S. 118, Kat.-Nr. 302, Tafel 325). AuchKurt Bachstitz, der das Gemälde anvan Beuningenverkauft hatte, bestätigte ihm, dass es sich "fraglos" um ein Werk vonTintorettohandele (s.BArch, B 323/144, Nr. 30, Bachstitz an Posse, 30.09.1941).
- 5Sammlung
- 6Das Gemälde "Raub der Proserpina" sollte wie die beiden zuvor aufgeführten Werke aus der Kunstsammlung vonStefan AuspitzinWienstammen. Dies wurde im September/Oktober 1941 von Ludwig Baldassbestätigt, der die Sammlung Auspitz gut gekannt hatte (s.BArch, B 323/120, Nr. 310-314, Briefwechsel zwischen Baldass und Reimer, 09./11.1941). Die Provenienz ließ sichPosseauch vonKurt Bachstitzbestätigen (s.BArch, B 323/144, Nr. 30, Bachstitz an Posse, 30.09.1941), der das Gemälde vonAuspitzerworben und anvan Beuningenweiterverkauft hatte.
- 7Das Gemälde hatte sich zuvor im Besitz des KunsthändlersJacques Goudstikkerbefunden, von dem esvan Beuningen1928 gekauft hatte (s.Lammertse (1994), S. 115).
Mailand 4.6.41
Zaffagni, Vittorio, Via Locatelli
From the Collection of
KatalogChristies: 5. Mai 1939
550 000
NachFiocco3 aus Cappello, Coll
Roebery4
230 000
Bellini6 ?Gekauft 4.6.
für zusammen Lire 700000.7
gekauft
Bellini 1 400 ca.8
Milano, Via Rasori
1
Rambaldi |9
- 1Die "1" gehört noch zur Adresse des KunsthändlersVittorio Zaffagni.Possehatte von diesem schon im Mai 1941 vier Kunstwerke angekauft (s.BArch, B 323/168, Ita89, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942). Laut der ursprünglich vomCentral Collecting Point Münchenaufgestellten Restitutionskartei stammten auch die beiden nachfolgend genannten Werke aus dem Besitz des Mailänder KunsthändlersVittorio Zaffagni(s.BArch, B 323/662 und 663, Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Bd. 16 und 17). Angekauft wurden sie allerdings von dem KunsthändlerF. Ferrario inMailand (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 2Es handelt sich um eine Aufzählung: "Nr. 1".
- 3Eventuell ist der KunsthistorikerGiuseppe Fioccogemeint.
- 4Das Gemälde "Bildnis des Paolo Tiepolo" wurde vonEdward Cheneyfür dessen Sammlung Mitte des 19. Jahrhunderts erworben. Laut Versteigerungskatalog der Sammlung Cheney aus dem Jahr 1885 befand sich das Werk vor dem Erwerb durchCheneyim Palazzo Trevisan Cappello inVenedig. 1885 wurde es anlässlich der Versteigerung der Sammlung Edward Cheney für die Sammlung vonArchibald Philip Primrose Rosebery, erworben. Im Mai 1939 wurde das Gemälde erneut versteigert (s.Krischel (2012), S. 139-140).Possekaufte es am 9. Juni 1941 für 500.000,- Lire vonF. FerrarioinMailandan (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 5Es handelt sich um eine Aufzählung: "Nr. 2".
- 6Gemeint ist wohl ein Mitglied der venezianischen Malerfamilie, deren bekannteste Mitglieder Iacopo Bellini und seine Söhne Gentile und Giovanni waren.
- 7Obwohl die Gemälde "Bildnis des Paolo Tiepolo" und "Susanna und die beiden Alten" zunächst für 550.000,- Lire bzw. 230.000,- Lire angeboten wurden, zahltePossefür beide Werke zusammen nur 700.000,- Lire (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 8Gemeint ist ein Gemälde eines Mitglieds der venezianischen Malerfamilie Bellini, deren bekannteste Mitglieder Iacopo Bellini und seine Söhne Gentile und Giovanni waren. Welchen Künstler und welches Werk Posse hier genau meinte, konnte nicht ermittelt werden. Das Werk wurde vermutlich für 1.400.000,- Lire angeboten. Posse kaufte es nicht an.
- 9Eventuell botPaolo Paoliniein Werk des MalersCarlo Antonio Rambaldian.
Salonwagen 10 2091
BahnhofHolzkirchen
ankündigen Hptbhof2
nachBerlin
2 Piazzetta3 Bronzeadler
München16.6.41
•Bruschwiler25 000 RM
Versteigerungspreis !
260 000 fr
also ca 13 - 15 000 RM5
- 1Possefuhr mit dem SalonwagenPhilipp von HessensnachMünchen. Die Nummer 10209 ist vermutlich die Nummer des Salonwagens.
- 2Hauptbahnhof
- 3Gemeint sind die beiden Gemälde "Susanna und die beiden Alten" und "Enthauptung Johannes des Täufers".
- 4Vermutlich waren die aufgeführten Kunstwerke in vier Transportkisten verpackt.
- 5Hans RegerpräsentiertePossedas von KunsthändlerEugen Brüschwilerin den Führerbau eingelieferte Gemälde "La fôret" vonFrançois Boucher.Brüschwilerhatte es im Pariser AuktionshausHôtel Drouotfür 260.000,- Francs, was lautPosseca. 13.000,- bis 15.000,- Reichsmark entsprach, ersteigert und forderte nun 25.000 RM dafür. Am 1. Juli bot er esPossean (s. BArch, B 323/130, Nr. 336, Brüschwiler an Posse, 01.07.1941). "Von mir aus", schriebPosseam 9. Juli 1941 anReger, "kaufe ich diese rein dekorative Leinwand nicht. Im übrigen ist das Bild seinerzeit inParisfür 260.000 frcs (= RM 13.000) ersteigert worden" (s. BArch, B 323/165, Posse an Reger, 09.07.1941). AnBrüschwilerschrieb er am selben Tag, dass es ihm "im Hinblick auf den bereits vorhandenen, sehr bedeutenden Bestand an WerkenBouchers" nicht möglich sei, die Erwerbung des Gemäldes "von mir aus vorzuschlagen. Er wolle jedoch dafür sorgen, "daß das Bild bei nächster Gelegenheit demFührervorgestellt wird, der dann über einen eventuellen Ankauf entscheiden wird." (s. BArch, B 323/165, Posse an Brüschwiler, 09.07.1941).Hitlerkaufte das Werk am 9. November 1941 an (s. handschriftlicher Vermerk auf BArch, B 323/165, Posse an Brüschwiler, 09.07.1941).
Münchenab 2020
Berlin807
ab. 827
Dresden1050
München2130
Dresden 747
?
- 1Rheinischer
- 2Possenotierte die Telefonnummer des Hotels "Rheinischer Hof" inMünchen, woPhilipp von Hessenübernachtete.
- 3Possewollte vermutlich beiHans Regerden Preis erfragen, den KunsthändlerLudwig Gutbier, Inhaber derGalerie Arnold, forderte.
- 4Possehielt hier schriftlich fest, beiHans RegerFotografien der sechs Plastiken in Auftrag zu geben, die er während der vorangegangenen Italienreise angekauft hatte. Er benötigte Abbildungen der Werke für die Dresdner Fotokartei und für dieReichskanzlei. Am 2. Juli 1941 sandteRegerdie Fotos der Plastiken nachDresden(s.BArch, B 323/165, Nr. 20).
AmsterdamOranje-Nassau-
Hugo Kaufmann Laan 11
Windmühlen 20.-4
gekauft 45 000 hfl.
5675
(früher Dr. v.Hanger)
30.-6
15 0007
(Coll.9Dr. Schieffer)
- 1Wohnadresse vonHugo Felix KaufmanninAmsterdam
- 2Das Gemälde kostete 25.000,- Gulden (s.BArch, B 323/152, Nr. 539, Rechnung vom 25.06.1941).
- 3Landschaft
- 4Das Gemälde kostete 20.000,- Gulden (s.BArch, B 323/152, Nr. 539, Rechnung vom 25.06.1941). Es warPossezuvor für 25.000,- Gulden angeboten worden (s.Eintrag vom 24.06.1941).
- 5Adresse derKunsthandlung DenijsinAmsterdam
- 6Dieses Gemälde sollte 30.000,- Gulden kosten. Es wurde nicht angekauft.
- 7Das Gemälde kostete 15.000,- Gulden, der Erwerb fand jedoch erst im Oktober 1941 statt (s.BArch, B 323/144, Nr. 305, Rechnung vom 13.10.1941).
- 8Großes
- 9Collection
- 10Possevermerkte sich, dass das großformatige Seestück vonHendrik Dubbels, das ihmPieter de Boerbereits zwei Monate zuvor angeboten hatte (s.Eintrag vom 22.04.1941), in einer Privatsammlung inHilversumanzusehen war. Es befand sich im Besitz vonHendrik Petrus Doodeheefverund hatte davorH. Schieffergehört.Possebesichtigte es wahrscheinlich erst im September 1941 (s.Eintrag vom 18./19.09.1941)
26. Juni 411
aBesitzvan Beuningen
(aus Besitz König von
Spanien)3
b. Kontor:4
v 2 Pater.5
- 1Possebeabsichtigte, einige Objekte aus der Privatsammlung vonDaniël George van Beuningenfür dasFührermuseumzu erwerben. Nach mehreren Vorbesprechungen und diversen Auswahllisten (s. Seiten0034,0039und0040) hattePosseim Mai 1941 eine Aufstellung von 52 Gemälden erhalten, dievan Beuningenverkaufen wollte, aus denen etwa 20 Werke ausgewählt werden sollten (s.BArch, B 323/145, Nr. 208, Peterich an Posse, 09.05.1941). Am 26. Juni 1941 besichtigte er nun Teile der Privatsammlung van Beuningen inRotterdam. Auf dieser sowie den beiden folgenden Seiten notiertePossedie Kunstwerke, die seiner Meinung nach für einen Erwerb in Frage kamen. Daraufhin verfasste er am 4. Juli seine endgültige Auswahlliste mit 18 Gemälden für den Preis von insgesamt 1,5 Millionen Gulden (s.BArch, B 323/145, Nr. 191-192, Posse an van Beuningen, 04.07.1941; ebd., Nr. 193, Preisliste Posses):
3.Pater,Unterhaltung im Freien
7.Meister des Marienlebens,Heimsuchung
8.Maestro del Bambino Vispo,Musizierende Engel
11.Tintoretto,Raub der Proserpina
12.Strozzi, David (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen; Inventarnr.: 2343 a (OK))
13.Duccio(?), Kreuzigung (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen; Inventarnr.: 2558 (OK))
15.L. van Leyden, Lot und seine Töchter (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen; Inventarnr.: 2456 (OK))
18.Benson, Maria und Kind (s.Eintrag in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)."
AnMartin BormannberichtetePossebereits am 3. Juli 1941: "Aus der Privatsammlung van Beuningen habe ich für 1 ½ Millionen 18 Gemälde erworben, darunter einen sehr schönenWatteau(aus dem Besitz des vormaligen Königs von Spanien),1 Lancret(aus dem BesitzeFriedrichs des Großen, dann imKaiser-Friedrich-Museumund zugunsten der Erwerbung des Welfenschatzes abgegeben), 2 Pater,1 Goya, 7 italienische Gemälde des 14. bis 18. Jhdts." (s.BArch, B 323/103, Nr. 16, Posse an Bormann, 03.07.1941). Die Verkaufsbestätigung der ausgewählten Kunstwerke erfolgte am 9. Juli 1941 (s.BArch, B 323/145, Nr. 189, Peterich an Posse, 09.07.1941; ebd., Nr. 186, Rechnung vom 09.07.1941), bezahlt wurden sie im August (s.BArch, B 323/156, fol. 220, 2. Abrechnung des Sonderkontos beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, Überweisung am 19.08.1941;BArch, B 323/145, Nr. 180, van Beuningen an Posse, 23.08.1941).
- 2Am 26. Juni 1941 besichtigtePossedie Teile der Privatsammlung vonDaniël George van Beuningen, die sich im Museum Boymansbefanden.
- 3Auf die Frage nach der Herkunft dieses Gemäldes hattevan Beuningenzur Auskunft gegeben, "dass derVateau[sic!] hoechstwahrscheinlich aus dem Koeniglich-Spanischem Besitz stamme auch anderes wurde uns s[einer] Z[eit] aus diesem Besitz angeboten" (s.BArch, B 323/145, Nr. 200, Peterich an Oertel, 30.06.1941).
- 4Eventuell ist ein Büro bzw. ein Raum im Gebäude der FirmaSHVgemeint. Die Niederlassung inRotterdam, deren Direktorvan Beuningengewesen war, befand sich im "Westerkadehuis", Westerkade 1-5. Die Gemälde der Sammlung van Beuningen waren nicht nur imMuseum Boymans, sondern auch in "strong rooms" derSHVsowie invan BeuningensLandhaus Noorderheide, Elspeterbosweg 179 inVierhouten, untergebracht (s.Dekker (2018), S. 65).
- 5Hierbei handelt es sich um die beiden Gemälde "Landelijk feest bij een beeld van Venus" und "Landelijk feest met wijnschenkende jonge man" vonJean-Baptiste Joseph Pater.
- 6Rembrandtfederzeichnung. Gemeint ist die im Folgenden genannte Grafik vomRembrandt.
Goya)2
Tintoretto(?)Raub der Proserpina
v Sog.St. Lochner 2 Heilige
kaputter Grund.4
spät.
- 1Dieses Gemälde befand sich einst imKaiser-Friedrich-MuseuminBerlin(s.Hannema (1952), S. 90, Nr. 155). Es sollte aus dem BesitzFriedrichs II.stammen und vomKaiser-Friedrich-Museum"in der Inflationszeit bedauerlicherweise" (s.BArch, B 323/103, Nr. 42, Posse an Bormann, 28.04.1941) "zugunsten der Erwerbung des Welfenschatzes abgegeben" worden sein (s.BArch, B 323/103, Nr. 16, Posse an Bormann, 03.07.1941). Diese Informationen hattePossevonLucas Peterich, dem Schwiegersohn vonDaniël George van Beuningen, erhalten, der jedoch die Verlässlichkeit seiner Angaben relativierte: "DenLancrethaternicht aus Deutschland gekauft, also weiss ich nicht, ob er mit dem Welfenschatz zusammenhaengt, wie ich ProfessorPosseangab, dennmein Schwiegervaterkaufte ihn im Kunsthandel" (s.BArch, B 323/145, Nr. 200, Peterich an Oertel, 30.06.1941).
- 2Possenotierte sich, dass dieses Kunstwerk lautvan Beuningenaus dem FamilienbesitzGoyasstammte (s. auchBArch, B 323/145, Nr. 200, Peterich an Oertel, 30.06.1941; für ausführliche Notizen zur Provenienz s. Seite0114).
- 3Madonna
- 4Vermutlich kauftePossedieses Gemälde wegen des schlechten Erhaltungszustands nicht an.
- 5Madonna
Nr. 6 Schätzgsverzeichnis1
Hotel l'Univers2
3 Rois.3
Frl. WahlmWortende
beiDr. Hanssen
730abMünchen
1741 Dresden
!Reger: Kremsmünsteradresse
mitteilen4
- 1Am 3. Januar 1941 wurden 16 Bilder der Münchner Schule aus dem beschlagnahmten Besitz vonKarl Wieselan dasReichsfinanzministeriumgemeldet. Am 23. Januar 1941 ging die Meldung anMartin Bormannweiter. Dieser beauftragtePosse, die Gemälde bei seinem nächsten Aufenthalt inMünchenzu besichtigen (s.BArch, B 323/164, Schreiben vom 03.01.1941, 23.01.1941, 28.01.1941). Possewählte lediglich die Nr. 6 des Schätzungsverzeichnisses, das Gemälde "Zwei Geflügelte Putten in einer Landschaft" vonAdolf Hengeler, aus (s. BArch, B 323/119, Nr. 476, Rechnung vom 10.10.1941, und Nr. 480, Posse an Reichsminister der Finanzen [Fritz Reinhardt], 26.07.1941;BArch, B 323/101, Nr. 44, Posse an Lammers).
- 2Das ehemalige Grand Hotel de l'Univers in der Centralbahnstraße,Basel, war das Hauptquartier derBank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), der weltweit ältesten internationalen Finanzorganisation.
- 3Es handelt sich um das Luxushotel Les Trois Rois, Blumenrain 8,Basel. Vermutlich übernachtetePossedort während seines Aufenthalts inBasel.
- 4Am 27. Juni 1941 hatteHitlerangeordnet, einen Teil der im Münchener Führerbau befindlichen und von ihm bereits gesichteten Werke in dasDepot in Stift Kremsmünsterzu überführen und die notwendigen Schritte mit dem für das Führerbaudepot zuständigen ArchitektenHans Regerzu besprechen (s.BArch, B 323/164, S. 3, Bormann an Posse, 27.06.1941).
Utrecht Bahnhof
Sog. Jan v. d. Capelle (Dubbels?)
gefordert 30.-
bereit erklärt für18 + 10%2
100 Syperda
14.- Schmidt
190 Bout
100 Syperda
120 Meysss Son
140 Schmidt
170 Bignell
190 Bout
- 1Der Amsterdamer KunsthändlerPieter de BoerversuchtePossedas im Folgenden genannte Gemälde aus Hilversumer Privatbesitz zu vermitteln und hatte ihn bereits im Vorfeld wiederholt darauf aufmerksam gemacht (s. Einträge vom22.04.und vom25.06.1941). Wahrscheinlich trafen sich nun beide am 18. September 1941 am Bahnhof inUtrecht, um von dort aus gemeinsam nachHilversumzu fahren und das Gemälde beim Besitzer zu besichtigen;Posseließ sich ausDen Haagper Pkw dorthin fahren (s.Reisekostenaufstellung) undde Boerkam vermutlich mit dem Zug ausAmsterdam.
- 2Das Gemälde "Haven met zeilschepen en ponteveer", welches als WerkHendrik Jacobsz. Dubbels'galt, zuvor jedochJan van de Cappellezugeschrieben worden war, befand sich im Besitz vonHendrik Petrus DoodeheefverinHilversum. Im August 1941 hatte sichPieter de Boerdeswegen anFelix William Wickelgewendet: "Sehen Sie doch bitte zu, dassDr. Posse, wenn er wiederkommt, sich Zeit nimmt, mit mir ein Bild inHilversumanzusehen. Es ist dies das prachtvolle grosse Seestück über das wir schon öfters gesprochen haben [s. Einträge vom22.04.und vom25.06.1941]. [...] Für das Bild wurde immer ein hoher Preis verlangt. Nach vielen Verhandlungen sind wir heute soweit, dass das Bild für einen durchaus geeigneten Preis verkauft werden könnte" (s.BArch, B 323/144, Nr. 187, de Boer an Wickel, 28.08.1941). Nun besichtigtePossedas Gemälde am 18. September 1941 inHilversum. Die Preisforderung war von 50.000,- auf 30.000,- Gulden heruntergehandelt worden, wasPossevermutlich noch immer zu hoch erschien. Er war bereit 19.800,- Gulden, wie vermerkt 18.000,- zuzüglich zehn Prozent Provision fürde Boer, zu zahlen. Es kam wohl zu keiner Einigung, das Werk wurde nicht erworben.
- 3Im Folgenden notiertePosseseine Termine für Freitag, den 19. September 1941, inDen Haag; dabei hielt er sowohl die Uhrzeiten als auch die Namen der Personen bzw. Geschäfte, die er aufsuchen wollte, fest.
- 4Nachmittag