04.03.1940 - 05.03.1940: Wien (0052) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-3)
04.03.1940 - 05.03.1940: Wien (0052) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-3)
1 der Entscheidung des Führers
unterliegt.2
! Dw. Auflösung
der Depots3
Rbdt-Gutmann beim
Fürsten Liechtenstein4
Antiken: Prof. Eichler.
4.5 Denkmalsamt. Dr. Frodel.6
Drumbl - Haberstock - Bei
5. März. 40. ca 340 250 hoch
br.9 5,30 4,80 mit Rahmen
Rahmen 40 br.10
Seiberl: Hz.12 (Schwind Prof. Eichler Antiken
Lederer!)13
Dr. Nagler
Dworschak: antike
usw. Münzen
Abtransport der
Wiener Bilder
50
- 1zum Anfang der Notizen auf der vorhergehenden Seite
- 2Ein wichtiges Thema bei Posses Aufenthalt in Wien im März 1940 waren die Klosterbeschlagnahmungen, die dazu geführt hatten, dass wertvollste Kunstbestände aus den Klöstern entfernt worden waren und damit dem geforderten prioritätischen Zugriff durch die Museen entgingen. Fritz Dworschak machte Posse auf diesen Umstand aufmerksam und wurde angewiesen, eine "Denkschrift über die Behandlung der verfallenen Kunstgegenstände aufgehobener Klöster in der Ostmark" zu verfassen (s. BArch, B 323/108, Nr. 285-286, Denkschrift vom 09.03.1940), in der er "eine eindeutige Entscheidung über die Eigentumsfrage" sowie "eine einheitliche Sachbehandlung" verlangte (s. Schwarz (2018), S. 101). Am 16. März 1940 forderte Posse in seinem Bericht an Martin Bormann die Erweiterung des 'Führervorbehalts' auf die Kunstsammlungen, Archive und Bibliotheken der Klöster - eventuell sogar rückwirkend (s. BArch, B 323/103, Nr. 223, Posse an Bormann, 16.03.1940).
- 3Es ging um die Auflösung des Zentraldepots, da die Räume des Kunsthistorischen Museums in der Neuen Burg für Museumszwecke genutzt werden sollten.
- 4Das Kunsthistorische Museum suchte schon länger nach drei fehlenden Gemälden aus der Sammlung von Rudolf Gutmann (s. KHM-Archiv, AKM 1938 295/KL Mappe Beschlagnahmter Kunstbesitz Rudolf Gutmann I. Beethovenplatz 3). Posse erfuhr nun von Fritz Dworschak, dass sich das gesuchte "Selbstporträt mit Mütze und goldener Kette" von Rembrandt aus der Sammlung Gutmann als Leihgabe in der Kunstgalerie des Fürsten von Liechtenstein befand. Dessen Großonkel Franz I., Fürst von und zu Liechtenstein, war der Schwager von Rudolf Gutmann und hatte 1932 das Gutmann'sche Familiengut in Kalwang gekauft (s. Lillie (2003), S. 440). Am 20. Dezember 1940 wurde das Selbstbildnis Rembrandts in das Institut für Denkmalpflege gebracht (s. BArch, B 323/120, Nr. 52, Rechtsanwalt Steger an Posse, 20.12.1940; ebd. Nr. 57, Rechnung für das Bild).
- 5Datumsangabe: 4. März 1940
- 6Posse traf den Kärntner Gaukonservator Walter Frodl, der angereist war, um aus den beschlagnahmten Beständen Kunstwerke für Kärnten auszusuchen, aber nur einen "Pauschalwunsch" für Gebrauchsmöbel und Wand-/Teppiche äußern konnte, ohne konkrete Objekte festzulegen, da diese noch verpackt und deshalb nicht aufgestellt waren (s. BArch, B 323/117, Nr. 692, Frodl an Posse, 11.03.1940).
- 7Wahrscheinlich handelt es sich um das Kürzel für Haberstock.
- 8Wahrscheinlich ist Sophie von Auersperg gemeint.
- 9breit
- 10breit
- 11Posse besichtigte das Gemälde vermutlich gemeinsam mit Karl Haberstock, dem er danach einen Ankaufsauftrag erteilt haben dürfte. Haberstock erwarb das Bild am 8. März 1940 und verkaufte es im April an die Reichskanzlei weiter.
- 12Handzeichnung.
- 13Eventuell notierte sich Posse hier, dass alle erworbenen Zeichnungen von Moritz von Schwind an die Dresdner Gemäldegalerie gesendet werden sollten. Dies betraf u. a. die Zeichnung "Entführung" aus der Kunstsammlung von Edwin und Caroline Czeczowiczka sowie die Schwind-Zeichnungen aus der Kunstsammlung von Serena Lederer.
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-3 (0052)
gehört zu Tagebuch