Viertes Reisetagebuch
(Apfelstaedt) 120002
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Houthakkerbietet tel.
7500 fl5
- 1Große
- 2Das Gemälde wurde zum Preis von 12.000,- Gulden angeboten. Eventuell hatteHans Joachim ApffelstaedtPosseauf das Werk hingewiesen oder war selbst an seinem Erwerb interessiert.
- 3Vermutlich machtePieter de BoerPosseauf ein über ihn zu beziehendes großformatiges Seestück aufmerksam, das als ein Werk vonHendrik Dubbelsgalt und früher dem niederländischen MarinemalerJan van de Cappellezugeschrieben worden war. Das Gemälde befand sich als Teil der Sammlung vonHendrik Petrus DoodeheefverinHilversum(s.Eintrag vom 25.06.1941).
- 4A. J. Boerführte denKunstzaal Oudt-Hollandin der Anna Paulownastraat 11 inDen Haag.Possesuchte ihn am 23. April 1941 auf (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 5Der Amsterdamer KunsthändlerBernard HouthakkerbotPosseein Gemälde vonJoachim Beuckelaerper Telefon an. Dieser besichtigte es am Folgetag (s.Eintrag zum 23.04.1941).
Van Dughteren(durchK.)
Sog.Terborch,Mann u. Frau
ausgestellt Dutch Art
40 000 / gebotenBurlington Club2
90
fl. 25 000
Steenfl. 80 000
("noch Stück aus Lanz
sammlung erworben
wünschenswert den Schwei
fl. 25 000.
fl. 30 000
- 1Posseverhandelte über den Ankauf der beiden im Folgenden aufgeführten Gemälde aus der Kunstsammlung des im September 1940 verstorbenen ArztesB. G. E. W. van Dugteren, der sich inArnheimniedergelassen hatte. Er erwarb sie über dieKunsthandlung D. Katzund notierte hier zunächst die Preise, die er den Eigentümern geboten hatte (für den realisierten Verkaufspreis s.Eintrag zum 24.04.1941). In den Rechnungen wird ein "Mejuffrouw", also "Fräulein", van Dugteren als Verkäuferin genannt (s.BArch, B 323/145, Nr. 15-19, Rechnungen vom 25.04.1941). Dabei handelt es sich wahrscheinlich umvan DugterensTochterIda Maria.
- 2Dieses Kunstwerk war 1929 bei der "Exhibition of Dutch Art 1450-1900" im Burlington House, dem Sitz derRoyal Acadamy of Arts, inLondongezeigt worden (s.Ausstellungskatalog, S. 114, Nr. 233).
- 3Max J. Friedländerhatte dieses Bild in seinen Publikationen besprochen (s.Friedländer (1909), S. 21-22 sowieFriedländer (1930), S. 99 und 171, Nr. 115, Tafel LXXXV). Eventuell hatte erPosseauf das Objekt aufmerksam gemacht.
- 4Nachfolgend hieltPosseAngaben - v. a. die zu zahlenden Preise - zu den Gemälden fest, die er über dieKunsthandlung D. Katzmit Rechnungsdatum vom 23.04.1941 erwarb. Die Liste setzte er auf der nächsten Seite fort.
- 5Schweizer Franken
- 6gegenüber
- 7Gemeint ist vermutlich der in der Schweiz lebende Teil der Familie Lanz, der wohl nicht wissen sollte, dass das Gemälde "Interieur met vrouw aan het virginaal" verkauft worden war.
- 8Heimsuchung
van Dughteren (viaKatz)
B. van Orleyzusammen85 000 fl.1
F. LugtLang Vywerberg
142
v. Ligten: Da Sie mir erklärt haben,
daß an dem Preis nichts mehr zu
ändern, nehme ich an5
- 1Possehatte über den Ankauf der beiden im Folgenden aufgeführten Gemälde aus der Kunstsammlung des im September 1940 verstorbenen ArztesB. G. E. W. van DugterenausArnheimverhandelt. Er ging nun auf die Preisforderung von 85.000,- Gulden von "Mejuffrouw", also "Fräulein", van Dugteren - vermutlichvan DugterensTochterIda Maria- ein. Er kaufte dasGerard ter Borchzugeschriebene Werk für 50.000,- Gulden, dasBernard van Orleyzugeschriebene für 35.000,- Gulden (s.BArch, B 323/101, Nr. 214, Posse an Lammers, 19.05.1941;BArch, B 323/156, fol. 169-170, Rechnungen vom 23.04.1941) über dieKunsthandlung D. Katz. Damit ging er weit über seine ursprüngliche Preisvorstellung von 65.000,- bis 70.000,- Gulden hinaus (s.Eintrag vom 23.04.1941).
- 2Hierbei handelt es sich um die Wohnadresse des Grafik-Experten und KunstsammlersFrits LugtinDen Haag: Lange Vijverberg 14. Dieser war wegen seiner jüdischen Herkunft im Frühjahr 1940 aus den Niederlanden geflüchtet. DaPossesich die Adresse notierte, ist zu vermuten, dass er den in den Niederlanden verbliebenen Teil der Sammlung Lugt besichtigt hat (s.Reitsma (2002), S. 27-28).
- 3Heimsuchung
- 4Vermutlich benötigtePosseeine Fotografie des Gemäldes, um dessen Zuschreibung zu klären. Eventuell wollte er auchMax J. Friedländerum seine Einschätzung bitten.
- 5Possefixierte hier eine Aussage von oder anJan B. van Ligtenzum Preis bzw. Erwerb eines oder mehrerer Gemälde. Eventuell bezog sich diese Notiz auf die Werke "Feldlager" und "Der Schmied" vonPhilips Wouwerman, die Posseüber dieFirma J. Smitsankaufte.
- 6Rechnung
- 7Vermutlich wolltePosseFelix William Wickelüber die Ankäufe, die er über dieKunsthandlung D. Katzmit Rechnungsdatum vom 23. April 1941 getätigt hatte (s. Seiten0036und0037), informieren oder Details dazu mit ihm besprechen.
Bruno Jellinekverfallen
(Bild vonBloch-Bauer)2
! Erbetene Foto Gastmahl
Moll!
50000 RM
Lorenzo di Credi, Dasselbe
(kleiner,ohnemitFenster)5
40 - 50 000 (Grimschitz)6
(abgeb.7beiGrimschitz)8
3000 RM.
- 1Die Sammlung vonBruno Jellinekwar anfang des Jahres 1941 durch das Urteil desWiener Landgerichtsfür verfallen erklärt worden. Damit waren die Objekte in Reichseigentum übergegangen, womit auf diese ein Zugriff unter 'Führervorbehalt' möglich war. Die Kunstgegenstände, diePossedurchsehen wollte, befanden sich jedoch nicht in Verwahrung desInstituts für Denkmalpflege, sondern waren bei einer Spedition eingelagert; lediglich die Porträtminiatur "Kaiser Joseph II." vonHeinrich Friedrich Füger, diePossefür dasFührermuseumin Betracht zog, war bereits 1938 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellt worden und befand sich imZentraldepot(s.BDA-Archiv, RestMat., K. 38, Personenmappe Bruno Jellinek, fol. 158, Seiberl an Jellinek, 10.10.1938;s. auchSeite 0054).
- 2Possenotierte sich, dass das Gemälde vonEmil Jakob Schindler, das er im Dezember 1940 unter dem unspezifischen Titel "Landschaft mit Fluss" bzw. "Aulandschaft an der Taya" aus der Sammlung Bloch-Bauer für dasFührermuseumangekauft hatte,Lundenburgan der Thaya darstelle. Diese Information erhielt er vermutlich vomSchindler-ExpertenCarl Mollund ließ sie in den Bestandskatalog desFührermuseumsinDresdensowie in den Fotokatalog "Gemäldegalerie Linz" einarbeiten, in dem das Gemälde dann in Album XIII mit der Nummer 33 unter dem Titel "An der Thaya bei Lundenburg" geführt wurde (s.Schwarz (2004), S. 314).
- 3PossebesuchteCarl Mollam 13. Mai 1941 (s.Seite 0045) in dessen Haus in der Wiener Wollergasse 10.Mollbot die Vermittlung der drei im Folgenden mit Preisangebot aufgeführten Gemälde an; das zuerst genannte Gemälde wurde angekauft, die beiden anderen nicht.
- 4Palazzo
- 5Possehielt für das überCarl Mollangebotene"Brustbild"vonLorenzo di Credifest, dass es sich um eine Wiederholung in anderem Format des Gemäldes desselben Malers handele, das sich im Palazzo Pitti inFlorenzbefand; wahrscheinlich ist damit das "Ritratto d'uomo (Andrea del Verrocchio o Perugino)" gemeint, das inzwischen in derGalleria degli Uffiziverwahrt wird (Inventarnr. 1482, s.Eintrag im Online-Katalog des Ufficio Ricerche del Polo Museale Fiorentino).
- 6Die Schätzung von 40.000,- bis 50.000,- Reichsmark hatte vermutlichBruno Grimschitzdurchgeführt.
- 7abgebildet
- 8Dieses Gemälde vonEmil Jakob Schindlerwar in derPublikation "Maler der Ostmark im 19. Jahrhundert"vonBruno Grimschitzaus dem Jahr 1940 abgebildet (Tafel 64).
- 9Possewar dringend an der Provenienz des Gemäldes "Christus am Ölberg" vonGalasso Galassiinteressiert. DasInstitut für Denkmalpflegehatte schon beiHortense Eissler, der Ehefrau des ehemaligen Eigentümers, Erkundungen eingeholt, allerdings nur die ungenaue Antwort erhalten, dass das Gemälde aus einem Kloster beiFerrarastamme. Nun erfuhrPossevonCarl Moll, dass er es vomBologneserAntiquitätenhändlerPublio Podioerworben hatte und es danach aus seinem Besitz anHermann Eisslergegangen war.
GekaufterTizian2 stammt aus einem
Castelo Doria bei Monferrato3.
Piazza Savonarola 7
Ant Haaneman ?6
4507
(2 Wörterdurchgestrichen)
- 1Possehielt sich am 7. Juni 1941 in Genua auf (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).
- 2Possehatte am 19. März 1941 für 500.000,- italienische Lire das Gemälde "Ritratto di gentiluomo", das damals als WerkTiziansgalt, beiLuigi CalviinGenuaangekauft (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942). AnMartin Bormannschrieb er: "Unter den Italienern stehen voran ein lebensgroßes Kniestück eines Doria vonTizian, das trotz seiner hervorragenden Qualität den unwahrscheinlich niedrigen Preis von etwa 60.000 RM gekostet hat [...]" (s.BArch, B 323/103, Nr. 42, Posse an Bormann, 28.04.1941).
- 3Wahrscheinlich ist die im Piemont gelegene ehemalige Markgrafschaft Montferrato gemeint.
- 4Vermutlich meintePosse, dass das Castello Doria sich in der Nähe des OrtesOvadabefand.
- 5Eventuell handelt es sich um den KunsthändlerCostantino Nigro. Es dürfte sich um den Verkäufer oder Vermittler des im Folgenden genannten Werks handeln.
- 6Vermutlich ist der MalerAdriaen Hannemangemeint.
- 7Possewurde ein Kniestück, dasHenry Danvers, Earl of Danby, darstellte, für 450.000,- italienische Lire als ein WerkAnton van Dycksangeboten.Possevermutete wohl, dass es sich um ein WerkAdriaen Hannemanshandelte, der wievan Dyckin England gearbeitet und Porträts für die Königsfamilie ausgeführt hatte.
Frl. Krüger 11 74 111
Haberstock 21 17 642
Wino
Prager Hotel Alcron3
2 Cl. Lorrain5
31 000)
Solario,Verkündigg6 (erst näch-
stes Jahr zu bezahlen)
2Heinsius.
Bildnisse der Töchter
Ludwig XV.7
- 1Fräulein Krügererledigte die Pass- und Visumsangelegenheiten fürPosse.Posseließ über sie Briefe ins Ausland/nach Italien per Dienstpost befördern, damit diese nicht geöffnet wurden (s. beispielsweiseBArch, B 323/103, Nr. 24, Posse an Krüger).
- 2Es handelt sich um die Telefonnummer vonKarl Haberstock.
- 3Posseübernachtete inPragin der Nähe des Wenzelsplatzes (Václavské náměstí) in dem Art-Deco-Hotel Alcron.
- 4InBerlinsuchtePossedie Kunsthandlung vonKarl Haberstockauf und kaufte je zwei Gemälde vonClaude LorrainundJohann Ernst Heinsiuszum Gesamtpreis von 58.500,- RM (s.BArch, B 323/101, Nr. 99, Posse an Lammers, 01.08.1941).
- 5Gemeint sind die beiden Gemälde "Klassische Landschaft mit Tempelruine und Staffage (Tanz von Satyr und Nymphe)" und "Südliche Uferlandschaft mit Schlachtenszene" vonClaude Lorrain.
- 6Verkündigung
- 7Gemeint sind die beiden Gemälde "Madame Adelaide (Tochter Ludwigs XV.)" und "Madame Victoire (Tochter Ludwigs XV.)".
Utrecht Bahnhof
Sog. Jan v. d. Capelle (Dubbels?)
gefordert 30.-
bereit erklärt für18 + 10%2
100 Syperda
14.- Schmidt
190 Bout
100 Syperda
120 Meysss Son
140 Schmidt
170 Bignell
190 Bout
- 1Der Amsterdamer KunsthändlerPieter de BoerversuchtePossedas im Folgenden genannte Gemälde aus Hilversumer Privatbesitz zu vermitteln und hatte ihn bereits im Vorfeld wiederholt darauf aufmerksam gemacht (s. Einträge vom22.04.und vom25.06.1941). Wahrscheinlich trafen sich nun beide am 18. September 1941 am Bahnhof inUtrecht, um von dort aus gemeinsam nachHilversumzu fahren und das Gemälde beim Besitzer zu besichtigen;Posseließ sich ausDen Haagper Pkw dorthin fahren (s.Reisekostenaufstellung) undde Boerkam vermutlich mit dem Zug ausAmsterdam.
- 2Das Gemälde "Haven met zeilschepen en ponteveer", welches als WerkHendrik Jacobsz. Dubbels'galt, zuvor jedochJan van de Cappellezugeschrieben worden war, befand sich im Besitz vonHendrik Petrus DoodeheefverinHilversum. Im August 1941 hatte sichPieter de Boerdeswegen anFelix William Wickelgewendet: "Sehen Sie doch bitte zu, dassDr. Posse, wenn er wiederkommt, sich Zeit nimmt, mit mir ein Bild inHilversumanzusehen. Es ist dies das prachtvolle grosse Seestück über das wir schon öfters gesprochen haben [s. Einträge vom22.04.und vom25.06.1941]. [...] Für das Bild wurde immer ein hoher Preis verlangt. Nach vielen Verhandlungen sind wir heute soweit, dass das Bild für einen durchaus geeigneten Preis verkauft werden könnte" (s.BArch, B 323/144, Nr. 187, de Boer an Wickel, 28.08.1941). Nun besichtigtePossedas Gemälde am 18. September 1941 inHilversum. Die Preisforderung war von 50.000,- auf 30.000,- Gulden heruntergehandelt worden, wasPossevermutlich noch immer zu hoch erschien. Er war bereit 19.800,- Gulden, wie vermerkt 18.000,- zuzüglich zehn Prozent Provision fürde Boer, zu zahlen. Es kam wohl zu keiner Einigung, das Werk wurde nicht erworben.
- 3Im Folgenden notiertePosseseine Termine für Freitag, den 19. September 1941, inDen Haag; dabei hielt er sowohl die Uhrzeiten als auch die Namen der Personen bzw. Geschäfte, die er aufsuchen wollte, fest.
- 4Nachmittag