Zweites Reisetagebuch
ca 165 hoch
imDenkmalsamt/ event.1
zu haben, wenn nicht in
Kirche zurück.
Bloch-Bauer2
xxSchwäbisch,Wurzel Jessel
Florentinisch 14. Jhdt.
24
- 1eventuell
- 2Gemeint ist die Kunstsammlung vonFerdinand Bloch-Bauer, in der sich die folgenden vier vonPossebegutachteten Gemälde befanden.
- 3Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das nachfolgend genannte Werk stammt ebenfalls vonFerdinand Georg Waldmüller.
- 4Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das nachfolgend genannte Werk stammt ebenfalls vonFerdinand Georg Waldmüller.
- 5Landschaft
- 6Gemeint ist die Kunstsammlung vonAdele Fischel.
- 7eventuell
xAR 8882SassoferratoD. B.
xAR 48Reiterschlacht
Holzrelief. D. B
%
Gasch(sein Freund)
Wfg Müller6,
Donadini7 Oberst (?) K(ein ?)umrahmt
Siegel8
34
- 1Es handelt sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Objekts aus der Sammlung vonLouis Rothschild.
- 2Hierbei sowie bei der folgenden alphanumerischen Kombination handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer des jeweiligen Kunstwerks aus der Sammlung vonAlphonse Rothschild.
- 3Datumsangabe: 29. Februar 1940. An diesem Tag brachPossemittags zu einer Dienstreise nachMünchenundWienauf.
Bei den im folgenden aufgeführten Personen handelt es sich umPosseslokale NS-Kontrahenten aus der Dresdner Kulturszene, die seit 1933 seine Absetzung gefordert hatten (zu den Vorgängen s. Denkschrift von Dr. Posse zur Widerlegung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe, in:Rudert (2015), S. 389-401;Schwarz (2004);Schwarz (2009), S. 228-235;Schwarz (2015), S. 330-331). Der Eintrag könnte sich auf ein Ereignis beziehen, von demPosseam Morgen des 29. Februar 1940 noch inDresden, vor seiner Abfahrt nachMünchen, Kenntnis erhielt.
- 4Bei "Lindner" handelte es sich nachPossesfolgender Notiz um einen Freund vonWalther Gasch. Es könnte sich um den Theaterschauspieler Friedrich Lindnerhandeln.
- 5Möglicherweise war dies der Informant, deren NamenPossehäufig in Klammern hinter die gelieferte Information setzte.
- 6Vermutlich handelt es sich umWolfgang Müller, einen ehemaligen Studenten derStaatlichen Akademie der Bildenden Künste Dresden.
- 7Wahrscheinlich istErmenegildo Carlo Donadinigemeint, lautPosse"die rechte Hand" vonWalther Gasch(s.Rudert (2015), S. 395, 397).
- 8Vermutlich handelt es sich umCurt Siegel.Posseerwähnte in seinem Diensttagebuch beim Eintrag vom 29. Juli 1938 (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch) einen "Bildhauer Siegel" als Fahrer des Autos, mit dem Galerie-InspektorMax Andersnach seiner Entlassung persönliche Sachen aus derDresdner Gemäldegalerieabtransportierte.Anderswar "der Hauptdenunziant der lokalen NSDAP in der Galerie" (s.Rudert (2015), S. 139) und wurde im Zuge der RehabilitierungPossesdurchAdolf Hitlerim Jahre 1938 entlassen.
Innsbruck: Als Ersatz für
großenHals, der ursprüngl.1 Inns-
OvalbildnisHals. als Leihgabe3
EbensoMarx Reichlich,Tempelgang.
Pacher, Brixener Meister4
2 westdeutsche got.6Leuchter-
halter (Engel) h.74346cm
(Taxe1200 RM) Alabaster8
nachGöttweigKloster- u-
Kirchenbesichtigung. Gg.9Abend
210zurück nachWien
8. III.Seiberl Bildteppiche Bondy12
- 1ursprünglich
- 2eventuell
- 3Zur "Frans Hals-Frage" siehe auchEintrag vom 01.02.1940.
- 4Oswald Trapp, der Direktor desInnsbrucker Ferdinandeums, forderte die Zuteilung von Kunstwerken Tiroler Herkunft aus dem Bestand desKunsthistorischen MuseumsinWienan dasFerdinandeum(s.Schwarz (2018), S. 82;BArch, B 323/117, Nr. 682, Trapp an Haberstock, 31.08.1939). In seinen Forderungslisten führte er u. a. auf:
"Tempelgang MariaeundHeimsuchung, letzteres mit Wappen der StadtHall" vonMarx Reichlich,
"Vermählung Mariaeund Grablegung Christi; zwei Flügelfragmente vom Salzburger Altar [...]", "Die Hl. Barbara. (1933 aus der Sammlung Colli erworben)" und "2 Flügel mit Darstellungen aus der Laurentiuslegende" vonMichael Pacher,
"Hl. Dreifaltigkeit zwischen dem Hl. Markus und Antonius" und "Hl. Sebastian" vonFriedrich Pacher
sowie "Anbetung der Heiligen Drei Könige" der Brixner Schule (s.BArch, B 323/117, Nr. 683, Trapps Wunschliste mit Werken aus dem Kunsthistorischen Museum Wien, gehörig zu Nr. 682, Trapp an Haberstock, 31.08.1939).
Possebesprach, ob die oben aufgeführten Werke desKunsthistorischen Museumsals Leihgaben an dasInnsbrucker Ferdinandeumgegeben werden konnten. Dieser Plan wurde jedoch nicht ausgeführt, da sichAdolf Hitlerfür die Unantastbarkeit der Bestände desKunsthistorischen Museumsund generell der historischen Sammlungsbestände der Museen des Deutschen Reichs aussprach (s.Schwarz (2018), S. 68-70).
- 5Am 07. März 1940 fuhrPossenachGöttweig, um "die noch vorhandenen Bestände an Kunstwerken des aufgehobenenKlosters GöttweigbeiKrems a. d. Donaudurchzusehen". Die StadtKremshatte die Kunstwerke nach Einzug des Vermögens des Benediktiner-Stifts zum 15. September 1939 abtransportieren lassen und teils ins Stadtmuseum oder in Depots verbracht, teils auch Amtsräume des Rathauses damit ausgestattet (s.Spevak (2006), S. 145-146;Schwarz (2018), S. 99-101). Am 16. März 1940 berichtetePosseanMartin Bormann, dass im Stift selbst "[a]ußer der berühmten [...] Bibliothek [...] nicht Bedeutendes an Kunstwerken erhalten" sei und forderte die Erweiterung des 'Führervorbehalts' auf die Kunstsammlungen, Archive und Bibliotheken der Klöster - eventuell sogar rückwirkend (s. BArch, B 323/103, Nr. 223, Posse an Bormann, 16.03.1940; s.Seite 0081).
- 6gotische
- 7hoch
- 8Vermutlich sahPossevor der Abfahrt nachGöttweigzusammen mitHerbert Seiberlnoch denkmalbehördlich sichergestellte Kunstwerke durch und notierte sich hier zwei Leuchterengel zum Preis von 1.200,- Reichsmark.
- 9Gegen
- 10Kellerbesichtigung.
Vermutlich inspiziertePossein den Kellern vonFurtheingelagerte Einrichtungsgegenstände und Kunstwerke aus dem Besitz des enteignetenBenediktiner-Stifts Göttweig.
- 11Franz Retter, der Oberbürgermeister vonKrems, war von der Gestapo als kommissarischer Verwalter des aufgehobenenStifts Göttweigeingesetzt worden. Unklar bleibt, obPosseihn getroffen hatte oder sich den Namen für die zukünftigen Verhandlungen notierte.
- 12Herbert SeiberlmachtePosseauf die Bildteppiche aus der Sammlung vonOscar Bondyaufmerksam, die sich nicht in Verwahrung derZentralstelle für Denkmalschutzbefanden, sondern imZentraldepotin der Neuen Burg; dort war ein Depot für Bildteppiche angelegt worden, woPosseam Nachmittag desselben Tages mitLeopold Ruprecht eine "Gobelindurchsicht" vornahm (s.Eintrag vom 08.03.1940; zu den notierten Gobelins s. Seiten0060und0061).