Drittes Reisetagebuch
1. Okt. 40
Ankunft inWien1015 U.1BeiDworschak,
dieser verreist - BeiMinisterialrat
Habermann: Übergabe des Verhdlgs2-
protokolls mitGraf Jaromir Czernin
(Marschendorfi. Riesengebirge bei
Trautenau). – BeimFinanzpräsdenten
! Landeskonservatoren
künftig wegfallend !5
schon des Nachwuchses
Geusaugasse 3.6
Aus Slg.7R. Pollak8,Lampi9,Damenbildnis
mit Schleierca1850 RM10
R 2106612
- 1Uhr
- 2Verhandlungs
- 3VonHermann Habermann, Kulturreferent der Reichsstatthalterei, ließ sichPosseüber den Stand der Erwerbungsverhandlungen des Gemäldes "Die Malkunst" vonJan Vermeeraus dem Besitz vonJaromir Czerninaufklären (zu den Verhandlungen zwischen Habermann und Czernin s.Hehenberger/Löscher (2013), S. 142-144). Anschließend begaben sie sich zusammen zuHeinrich Müller, vermutlich um sich über die vonCzerninzu zahlende Erbschaftssteuer zu informieren (zum Familienfideikomiss s.Hehenberger/Löscher (2013), S. 55-74; zur Höhe der Erbgebühr s.Hehenberger/Löscher (2013), S. 143-144; zu den Treffen mit Habermann und Müller s. auchDKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag zum 01.10.1940: "Wien. Bei Min.-Rat Habermann (Reichsstatthalterei): Erwerbungsverhandlungen Delfter Vermeer der Slg Czernin; mit diesem beim Oberfinanzpräsidenten Müller in derselben Angelegenheit."). Wenig später fuhrPossemitHabermannzuCzernin, der in einem Schloss inMarschendorfwohnte, um die Kaufverhandlungen abzuschließen (s.Eintrag vom 02.10.1940).
- 4Posseverbrachte den Abend mitJosef Zykan(s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag zum 01.10.1940: "[...] Am Abend mit Dr. Zykan.").
- 5Schon im August hatte der Leiter desInstituts für Denkmalpflege,Herbert Seiberl,Possedarauf hingewiesen, dass die Landeskonservatoren in den 'Ostmark'-Gauen künftig wegfallen sollten (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 4, fol. 16, Seiberl an Posse, 09.08.1940). DaSeiberlerkrankt war (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 5, fol. 2, Posse an Seiberl, 08.10.1940), besprachPossedie Angelegenheit Anfang Oktober mit dessen MitarbeiterJosef Zykan. Durch Intervention beiHitlerkonnte das Problem bald darauf gelöst werden: Die ehemaligen meist ehrenamtlichen österreichischen Landeskonservatoren wurden als Beamte in den Reichsdienst übernommen (s.Schwarz (2018), S. 95).
- 6Possenotierte sich die Adresse vonHerbert SeiberlsSekretärinErnestine Wurthim dritten Wiener Gemeindebezirk.
- 7Sammlung
- 8Gemeint ist die Kunstsammlung vonRobert Pollak.
- 9Das nachfolgend genannte Gemälde galt als WerkJohann Baptist Lampis d. J.In einem 1934 erstellten Inventar wird es als "Kniebild einer jungen Dame mit Schleier, Öl/L., sign. l. u. [= signiert links unten] Lampi (d. i. Lampi der Jüngere, gest. 1837, beste Qualität)" geführt (s.Lillie (2003), S. 887). Inzwischen wird es seinem BruderFranz Ferdinand von Lampizugeschrieben.
- 10Posse hatte sich während seines Aufenthalts in Wien im Januar 1940 für das denkmalbehördlich sichergestellte "Damenporträt in Weiß und Blau" interessiert (s.Eintrag vom Januar 1940) undHerbert Seiberldamit beauftragt, Verkaufsverhandlungen mit der Besitzerin zu führen. Jetzt erfuhr er, dass der Schätzpreis 1.850,- Reichsmark betrug und entschied, das Bild für diesen Preis anzukaufen. Am 3. Oktober wurde das Gemälde zu diesem Preis für dasFührermuseumerworben (s.Schwarz (2004), S. 96-97).
- 11Es handelte sich um eine Adresse im ersten Wiener Gemeindebezirk.
- 12Telefonnummer
- 13Possehatte am 9. März 1940 inWienmehrere Kunstwerke besichtigt, die im Eigentum des inDen Haagansässigen KunsthändlersKurt Bachstitzwaren, aber unter denkmalbehördlichem Ausfuhrverbot standen. An einer spätgotischen "Holzfigur des hl. Johannes", die als Werk eines anonymen oberösterreichischen Bildhauers galt, hattePosseAnkaufsinteresse für dasFührermuseumgezeigt (s. s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 2, fol. 30, Posse an Seiberl, 13.03.1940; s. auchEintrag vom 09.03.1940). DassPossesich die Adresse des Wiener Rechtsanwalts vonBachstitz,Herbert Gödl, notierte, legt nahe, dass er diesen in der Angelegenheit treffen wollte.
2. Okt. 40.Denkmalsamt– Bei
Sekretärin Frau. Wilscher(vonM. R.3Habermann)
Visum
Hirschberg.6
Frau mitnehmen.
Abfahrt 130ca
- 1Possesuchte dasAntiquitätengeschäft Lia Madlauf, um diebeiden spätgotischen Holzreliefsanzuschauen, dieHerbert Seiberlzum Ankauf empfohlen hatte (s. auch Notizen auf dervorhergehenden Seite). Da das Geschäft geschlossen war, kam der Ankauf nicht zustande (s.BDA-Archiv, RestMat.,K. 10, M. 5, fol. 2, Posse an Seiberl, 08.10.1940).
- 2Gemeint ist nicht die StadtDresden, sondern ein unbekannter Gesprächspartner, der sich dort befand.
- 3Ministerialrat
- 4Es handelte sich wohl um den Namen des Fahrers des Dienstwagens, mit dem die Herren nachMarschendorffuhren.
- 5Nach ihrem Treffen am 1. Oktober 1940 (s.Eintrag vom 01.10.1940) fuhrenPosseundHermann Habermannam 3. Oktober zuJaromir CzerninnachMarschendorf. In dessen Schloss besprachen sie den Ankauf desVermeer-Gemäldes "Die Malkunst" für dasFührermuseum. In Folge der Besprechung legtePosseJaromir Czerninam 4. Oktober einen "Kaufantrag" über 1,65 Millionen Reichsmark vor (s.Beschluss des Wiener Kunstrückgabebeirats vom 18.03.2011, S. 15; allgemein zum Verkauf des Gemäldes im Oktober 1940 s.Hehenberger/Löscher (2013), S. 142-150; s. auchDKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Einträge zum 02.-05.10.1930: "2. [Oktober 1940]Wien. -Landesdenkmalamtusw. 3. Mittags nachMarschendorf i. Riesengebirgezum GrafenJaromir Czernin. 4. Ankaufsverhandlungen überVermeerabgeschlossen. 5. Früh zurück nachDresden.").
- 6Eventuell istHirschberg im Riesengebirgegemeint. Dort befand sich die nächste Bahnstation.
- 7vermutlich Telefonnummer
- 8Adresse inWienim vierten Gemeindebezirk
- 9Vermutlich ist der WienerSchroll-Verlaggemeint, in dem 1942 eine vonPosseverfassteCranach-Monografie erschien (Posse, Hans: Lucas Cranach d. Ä. Wien 1942).
- 10Telefonnummer
- 11Telefonnummer
- 12Nach dem Frankreichfeldzug hatteHitlerim Sommer 1940 eine Verordnung erlassen, nach der alles ins Ausland verbrachte deutsche Kunst- und Kulturgut zu erfassen war. Possewar als Mitglied der Kommission involviert, die PropagandaministerJoseph Goebbelsin Fragen der Rückführung deutschen Kulturgutes beriet (s.Schwarz (2014), S. 137-157). Er notierte sich auf dieser sowie der folgenden Seite mögliche 'Repatriierungs'-Objekte, die aus den Gemäldesammlungen inWienundMünchen nachLyongelangt waren (s. auch Eintrag vom 02.10.1940). Am 4. Juli 1940 hatteLeopold Ruprecht Posseüber "verschleppte Kunstwerke" informiert; mit dieser Angelegenheit beschäftigte sich Posse nun während seines Aufenthalts in Wien (s.BArch, B 323/108, Nr. 281-282, Ruprecht an Posse, 04.07.1940 sowie Nr. 277, Posse an Ruprecht, 26.07.1940; s. auchSavoy (2011), S. 302-308). Zur Recherche nach Kulturgut deutscher Provenienz und Erstellung von Rückforderungslisten waren Wissenschaftler desKunsthistorischen Museumsim Sommer 1940 nachParisund in andere Städte Frankreichs gereist.
- 13Madonna
- 14breit
Malesherbes 22III1
S. Ricci(?)antikeSoldatenszene1500 -3
E. v. d. PoelHirtenszene5000 -
Jordaens (groß)55000 -
Deutsch (?)Frauen am Wasser.
18000
Walther Quatre Chemin, rue de
Marignon 195
Tel. Balzac 39166
nach 140 Dorsetti)
StoraBoulevard Haussmann
32 B7
2 Engel, Schule
(Maler Jean Kaitor)
- 1Es handelt sich um die Adresse der zuvor genannten Kunsthandlung vonHugo Engel:Paris,22 Boulevard Malesherbes.
- 2Der Preis ist in Französischen Francs angegeben.
- 3Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. diese Preisangabe ist ebenfalls in Französischen Francs. Dies gilt ebenso für die übrigen Preisangaben auf dieser Seite.
- 4Ein Gemälde vonTizianwurde von derGalerie Hugo Engelnicht angekauft (s.BArch, B 323/147, Nr. 300, Hans Posse, Für das Kunstmuseum in Linz erwünschte Gemälde, die in Paris angekauft wurden, 25.10.1940).
- 5Es handelt sich um die Adresse der zuvor genannten Galerie:Paris,19 Rue de Marignan.
- 6Die alten Telefonnummern in Frankreich bestanden aus einer alphanumerischen Kombination. InParissetze sich diese aus drei Teilen zusammen: zuerst eine meist von Orts- oder Personennamen abgeleitete Buchstabenkombination für einen bestimmten Teilbereich der Stadt, dann eine dreistellige Nummernkombination für die zuständige Telefonzentrale bzw. die Bezirksvorwahl und abschließend ein in der Regel vierstelliger Nummerncode für den jeweiligen Teilnehmeranschluss. Üblicherweise wurden nur die Buchstabencodes oder die Bezirksnamen, deren erste drei Buchstaben den dazugehörigen Code ergaben, und die Teilnehmernummern notiert. Die Nummer der Zentrale ergab sich automatisch über die Eingabe der Buchstaben, denen auf der Wählscheibe des Telefons eine bestimmte Ziffer zugeordnet war. "Balzac" (Buchstabencode BAL) bezieht sich auf den Bereich um die Rue Balzac, die Bezirksnummer lautete 225.
- 7Es handelt sich um die Adresse der zuvorgenannten Kunsthandlung:Paris,32 B Boulevard Haussmann.
BrüsselVorkaufsrecht für Frank-
reich
Entscheidung über
beschlagnahmte2
Prof HosemannKunstschutz
Palace Hotel4: Militär-
verwaltung
Militarkunstschutz
Chef des
Verwaltgsstabes5 für StadtParis
Bez. ABC unterstehen6
NebenhausDeutsche
Räume imLouvre
(Erdgeschoss)
Ministerialrat Rademacher8
Chambre des Députes10
!Epting:
ListenErich Meyeru.Rob. Schmidt11
- 1Das Hotel Le Plaza inBrüssel, Boulevard Adolphe Max 118-126, war ab 1940 der Sitz des Militärbefehlshabers für Belgien und Nordfrankreich.
- 2Possenotierte sich stichpunktartig, zu welchen Maßnahmen erHitlerraten wollte, nämlich ihm als Sonderbeauftragten ein Vorkaufsrecht für Frankreich und die Entscheidung über die beschlagnahmten Bestände zu sichern. Diese Vorschläge machte erHitlerbeim nächsten Treffen. Am 18. November 1940 wurde der 'Führervorbehalt' und damitHitlersErstzugriffsrecht auf Raubkunstbestände auf die von deutschen Truppen besetzten Gebiete erweitert undPosseausdrücklich als BeauftragerHitlersnominiert: "DemFührerist jetzt vorgeschlagen worden, auch für die von den deutschen Truppen besetzten Gebiete einen entsprechenden Vorbehalt zu machen. DerFührerhat diesem Vorschlag zugestimmt und und sich die Entscheidung über die Verwendung von Kunstwerken vorbehalten, die die in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten von deutschen Stellen beschlagnahmt worden sind oder beschlagnahmt werden. Dabei ist es gleichgültig, ob etwa auch durch einheimische Behörden eine Beschlagnahme erfolgt ist. die deutschen Maßnahmen haben auf jeden Fall den Vorrang. Der Beauftragte des Führers für die Vorbereitung der Entscheidung über die Verwendung der Kunstwerke ist der Direktor derStaatlichen Gemäldegalerie Dresden,Herr Dr. Posse." (zitiert nachSchwarz (2014), S. 170).
- 3Rosemannlehrteseit 1934 als außerordentlicher Professor an derTechnischen HochschuleinDarmstadt.
- 4Vermutlich ist das Hotel Le Plaza gemeint.
- 5eventuell "Verwaltungsstabes"
- 6Vermutlich ist gemeint, dass die Bezirke A, B und CFelix Kuetgensunterstanden. Um welche Bezirke es sich dabei genau handelte, ist unklar.
- 7In einem Nebengebäude derDeutschen Botschaftin der Rue de Lille, 78-80, war ein Depot für beschlagnahmte jüdischen Kunstsammlungen eingerichtet worden. Vermutlich meintePossehier das Gebäude mit der Nummer 82 (s.Ebeling (2016), S. 155).
- 8Eventuell handelt es sich umFranz Rademacher.
- 9Eventuell ist die TransportfirmaSchenker & Co.gemeint.
- 10Gemeint ist das Palais Bourbon an der Pariser Pont de la Concorde, das bis Juni 1940 der Sitz der Abgeordnetenkammer (Chambre des Députés) der Dritten Französischen Republik gewesen und in dem unter den deutschen Besatzern eine Dienststelle der Militärverwaltung vonPariseingerichtet worden war.
- 11Die Inventarlisten der vonOtto Abetzsichergestellten jüdischen Kunstsammlungen im Nebenhaus derDeutschen Botschaftin der Rue de Lille waren vonErich Meyererstellt worden (s. BArch, B 323/295, Erich Meyer, Verzeichnis der im Juli 1940 durch die Geheime Feldpolizei in Paris gesicherten und in der Deutschen Botschaft überbrachten Gegenstände aus jüdischen Kunsthandlungen. wissenschaftlich bearbeitet im Juli und August 1940; Schwarz (2014), S. 159).
Listen1
1. Schloss Armainvilliers2
Honoré (in Depot
rue de Lille)5
3. Sichergest.6Bilder (ggwärtig7im
deutschen Inst.rue Domi-
4. Schloss Ferrieres.
(2 Cuyps,)9Zuskunft10in /Hendaye11
Listen zurückbringen.12
Armainvillers13/ (Terborchusw) / alter Besitzer? R.14?)
Karten abgeben(Speidel,Best/KütgensZeitschel/Metternich
Klemmergummis15
Rahmen Schokolade.
Seife
Cigarren
Schuhe
Koffer
Rahmen(Rotsch)
- 1Posseerhielt vier Listen beschlagnahmter jüdischer Kunstsammlungen, die er im Folgenden aufführte.
- 2Die erste Liste führt die auf Schloss Armainvilliers der Familie Rothschild (s.Eintrag "Château d'Armainvilliers, Seine-et-Marne, France"auf der Familien-/Archivhomepage der Rothschilds) inGretz-Armainvilliers 'sichergestellten' und in das Depot derDeutschen Botschaftverbrachten Kunstwerke auf (s.BArch, B 323/308, fol. 65-68, Nr. 989-1001, Verzeichnis der durch die Deutsche Botschaft Paris sichergestellten Bilder und Kunstgegenstände, S. 239-251).
- 3Faubourg
- 4Saint
- 5Die zweite Liste betraf die Sammlung vonMaurice de Rothschildaus dem Pariser Palais in der 41 Rue du Faubourg Saint-Honorè (s.Eintrag "41, rue du Faubourg-Saint-Honoré, Paris, France"auf der Familien-/Archivhomepage der Rothschilds), die sich im Depot derDeutschen Botschaftbefanden (s.BArch, B 323/308, S. 16-43, Nr. 791-901, Verzeichnis der durch die Deutsche Botschaft Paris sichergestellten Bilder und Kunstgegenstände, S. 49-154).
- 6Sichergestellte
- 7gegenwärtig
- 8Die dritte Liste führte 'sichergestellte' Gemälde auf, die sich imDeutschen Institut, 57 Rue Saint-Dominique,Paris, befanden. Mit einem Teil der sichergestellten Kunstwerke hatte BotschafterAbetzdieDeutsche Botschaftim Palais Beauharnais in der 78 Rue de Lille ausgestattet (s.Ebeling (2016), S. 151, 156-157).Posseerhob Anspruch auf sieben davon für dasFührermuseum. Hitlererklärte sich am 16. November 1940 inMünchenmit der Übernahme dieser Kunstwerke fürLinzeinverstanden (s.BArch, B 323/183, fol. 20, Posse an Bormann, 20.10.1942). Es handelte sich um folgende Werke: "zwei große Aelbert Cuyp, eingroßer Terborch, ein Wouwerman, ein Siberechts, eingroßer Canalettosowie dieschöne große Tafel mit der Parissage, das Hauptwerk des Deutschen Matthias Gerung" (s.BArch, B 323/103, fol. 27, Nr. 124b, Posse an Bormann, 11.12.1940). Lange tat sich in dieser Angelegenheit nichts, sodassPosseim Oktober 1942 – sechs Wochen vor seinem Krebstod – erneutBormanneinschaltete.Hitlerentschied postwendend, die Kunstwerke seien umgehend in den Führerbau nachMünchenzu bringen (s.BArch, B 323/183, fol. 19, Bormann an Lammers, 25.10.1942; s. auchBArch, B 323/183, fol. 21, Reichskanzlei an den Reichsminister des Auswärtigen und an den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht). Dennoch mussteBormannim Februar 1943 noch einmal nachfragen (s.BArch, B 323/183, fol. 22, Bormann an Lammers, 11.02.1943; für den weiteren Vorgang s.BArch, B 323/183, fol. 22ff.). Am 16. April 1943 trafen die Objekte per Sondergepäckwagen des D-ZugesParis-Münchenin der bayerischen Hauptstadt ein (s.BArch, B 323/183, fol. 25, Auswärtiges Amt an Reichskanzlei, 20.04.1943 und Reichskanzlei an Voss, 25.04.1943); es handelte sich um fünf Gemälde [die beiden Cuyps, der Terborch, der Canaletto und der Gerung; s. o.] und einenPrunkschreibtisch(s.BArch, B 323/159, Aktenvermerk Reger, 17.04.1943).
- 9Die vierte Liste führte die Kunstwerke aus dem Rothschild'schen Schloss Ferrières (s.Eintrag "Château de Ferrières, Seine-et-Marne, France"auf der Familien-/Archivhomepage der Rothschilds) inFerrières-en-Brieauf (s.BArch, B 323/293, S. 71). Darunter, so notierte sichPosse, befanden sich die beiden angeforderten Gemälde vonAelbert Cuyp"Landschaft mit Vieh und Reitern" und "Eine Familie in einer Landschaft".
- 10Zusammenkunft
- 11Gemeint ist wohl das Treffen vonAdolf HitlerundFrancisco Francoam 23. Oktober 1940 inHendaye.
- 12Posseerstellte hier eine Erledigungsliste. Die Durchstreichungen bedeuten vermutlich, dass die entsprechenden Punkte erledigt waren.
- 13Gemeint sind Kunstwerke aus Schloss Armainvilliers der Familie Rothschild.
- 14Rothschild
- 15Damit waren wohl Klemmgummis gemeint, die man vermutlich für den Transport von Gemälden/Kunstwerken brauchte.