Zweites Reisetagebuch
L.R 464a b1
Bronze
L.R 516Herkules mit
Schlange. Marmor
xLR. 26Madonna mit
KindHolz
AR 812 a b3
Mars auf Sockeln(wie
LR 464) Bronze
AR275AmorBronze
x AR841ElefantBronze
AR275a bHerkuleskind
AR1047Brunnen-
a b
speierBronze
32
- 1Hierbei handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Objekts in der Sammlung vonLouis Rothschild. Dies gilt auf dieser Seite für alle mit "LR" versehenen Ziffernfolgen.
- 2große
- 3Es handelt sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Kunstwerks in der Sammlung vonAlphonse Rothschild. Dies gilt auf dieser Seite für alle mit "AR" versehenen Ziffernfolgen.
- 4Possesetzte hier ein Unterführungszeichen, d. h. das genannte Objekt ist ebenfalls aus Bronze.
x Bondy 1077/782schwebende
Kinderengel, fast lebensgroß
x Bondy1501kl.5 Satyrtorso
1504ca 45 hoch
x Bondy (? Nr. ?Totenschild
1499
x Bondy 764.Kinderengel
x Bondy 1090Engel
dito.
48
- 1Hierbei handelt es sich um die Sicherstellungsnummer des Objekts in der Kunstsammlung vonOscar Bondy. Dies gilt auf dieser Seite für alle auf den Begriff "Bondy" folgenden Ziffernfolgen.
- 2Kolorierte
- 3kleine
- 4Das Werk erinnerte in Stil und Motiv an ein Bild des KünstlersAdriaen van Ostade.
- 5kleiner
- 6kleine
- 7ähnlich
aus Six (vor 5 - 6 Jahren2
durchGoudstikkeranWeidener(?)3
Erlass desFührers
ministerium(Devi-
senstellen) bekannt
geben.6
Siebenbürgisch-sächs.7u. anderes
Zinn (Sudetengau u. Schlesien,
usw)
Die Altzinnsammlg8 des Ober-
landesgerichtsratsRichard
Huber(+ 1920)
Zusammen 736 Stück
(200davon siebenbürgisch)
Preis 30000 RM.9
82
- 1Gemeint sind die beiden im Folgenden genannten Werke des KünstlersJan Vermeer van Delft.
- 2Der IndustrielleHenri Deterdingerwarb 1921 das Gemälde "Straße in Delft" vonJan Vermeeraus der Sammlung Six (Collectie Six), die auf den niederländischen Kunstsammler Jan Sixzurückgeht, und schenkte das Bild demRijksmuseum. Warum "Die Milchmagd" ebenfalls in Zusammenhang mitDeterdingvonPosseerwähnt wird, ist unklar. Das Gemälde wurde bereits 1908 vomRijksmuseumaus der Sammlung Six erworben.
- 3Das Gemälde "Mädchen mit Flöte" wurde 1919 von derKunsthandlung Jacques Goudstikkeraus der Sammlung von August Janssenangekauft. 1921 kauften dieGalerie M. Knoedler & Co., New York, undFrederik Muller & Co., Amsterdam, das Werk an. Im Februar 1923 wurde das Gemälde an den KunstsammlerJoseph E. Widenerverkauft. 1942 wurde das Gemälde derNational Gallery of ArtinWashingtonzusammen mit ca. 2000 weiteren Werken aus der Sammlung Widener gestiftet (s.Eintrag im Online-Katalog der National Gallery of Art).
- 4Sammlung
- 5Gemeint ist die Sammlung vonWillibald von Dirksen, die nach seinem Tod Stück für Stück durch den als Testamentsvollstrecker eingesetzten SohnHerbert von Dirksenverkauft wurde (s.Gramlich (2015), S. 201-202).Possebesichtigte die restlichen Kunstwerke beiViktoria von Dirksenam 9. Mai 1940 und sollteMartin Bormanndarüber Bericht erstatten (s. dazu Seiten0082und0083).
- 6Possebesprach mitMartin Bormannbei ihrem Treffen am 9. Mai 1940 (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch), dass der zu diesem Zeitpunkt nur für das ehemalige Österreich geltende 'Führervorbehalt' dem Reichswirtschaftsministerium bekannt gegeben werden müsse.Bormannwies dieses umgehend an, dassPosse"als Beauftragter desFührersfür den Ankauf von Kunstgegenständen, die für die Galerien in den neuen Ostgebieten bestimmt sind", zuständig sei und ihm deshalb "beim Ankauf von Gegenständen aus den sichergestellten Sammlungen, z. B. inWienund in anderen Orten, keine Schwierigkeiten bereitet werden" (s.BArch, B 323/103, Nr. 207, Bormann an Funk, 09.05.1940; ebd. Nr. 198, Zusage des Reichswirtschaftministeriums, Landfried an Bormann, 25.05.1940).
- 7sächsisches
- 8Altzinnsammlung
- 9Possefixierte hier Informationen zur Zinnsammlung Huber, die auf Vermittlung vonHanna Rohdehin für einen Ankauffür dasFührermuseumangeboten worden war, aber letztlich nicht für dieses, sondern 1941 für dasStaatliche Museum für Deutsche VolkskundeinBerlinerworben wurde (s. auchEintrag vom 04./05.1940; BArch, B 323/101, Nr. 48, 50-52; zur Zinnsammlung Huber s.BArch, B 323/115, 183-189). Am 9. Mai 1940 traf sichPosseim Hotel Kaiserhof mitHanna Rohde, um mit ihr u. a. über die Zinnsammlung zu sprechen (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).
beschlagnahmt.2-
F.EbendaTintoretto,Admiral
Galerie Moser.And
Bloch-Bauer3,Waldmüller
10000 RM.4
Mutterbild40000
schreiben!
(in derPinakothek)5
Angebenwelche Bilder noch
(Mitteilg6anZykanmit Abschrift
für Finanzamt)
RA.7Dr. Führer, der auch
Ledererübernommen hat8
Seiberl: Gerade in den gegenwärtigen
Verhältnissen, da alles in Be-
wegung ist,dieVerhandlungen mit
Berlinlaufen, das neueRestauInstitut910
- 1Possetraf am 9. Mai 1940Josef Zykan, den Mitarbeiter derZentralstelle für Denkmalschutz, der zwecks Verhandlungen über den Etat desInstituts für DenkmalpflegeinBerlinwar (s.BArch, B 323/120, Nr. 33, Posse an Buchner, 14.05.1940).Zykanberichtete ihm zunächst von weiteren Beschlagnahmungen inWien.
- 2Posseerfuhr vonZykan, dass das Vermögen vonFritz Mandlbeschlagnahmt worden war, sodass die beiden aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellten Gemälde ausMandlsKunstsammlung, nämlichJakob Seiseneggers"Königin Katharina als Kind" und das im Folgenden angeführte "Porträt eines Feldherrn" vonTintoretto, an denenPosseinteressiert war, für einen kostenfreien Zugriff unter 'Führervorbehalt' zur Verfügung standen. Wenige Tage später ließ er "Königin Katharina als Kind" überZykanfür dasFührermuseum"reservieren" (s.Lillie (2003), S. 744;BDA-Archiv, RestMat., K. 8, M. 5, Posse an Zykan, 13.05.1940).
- 3Gemeint ist die Kunstsammlung des Industriellen Ferdinand Bloch-Bauer.
- 4Posse notierte sich, dass das Gemälde "Bildnis des Prinzen Esterhazy" vonFerdinand Georg Waldmülleraus der Sammlung Bloch-Bauer 10.000,- Reichsmark kosten sollte. Er kaufte es später für dasFührermuseuman (s.BArch, B 323/101, Nr. 441, Posse an Lammers, 21.05.1940).
- 5Die Gemälde "Im Mai, Mutter und Kind unter blühendem Holunder" und "Versöhnung an der Brücke" vonFerdinand Georg Waldmüllerbefanden sich beiErnst Buchner, dem Generaldirektor derBayerischen Staatsgemäldesammlungen, inMünchen(s.BArch, B 323/120, Nr. 33, Posse an Buchner, 14.05.1940).Possewar daran interessiert, die Gemälde zu kaufen, kam mit diesem Anliegen jedoch zu spät: DieBayerischen Staatsgemäldesammlungenhatten die beiden Gemälde zum Gesamtpreis von 30.000,- Reichsmark bereits am 15. März 1940 angekauft (s. BArch, B 323/120, Nr. 32, Feuchtmüller an Posse, 16.05.1940; ebd., Nr. 31, Posse an Erich Führer, 20.05.1940).
- 6Mitteilung
- 7Rechtsanwalt
- 8Der RechtsanwaltErich FührerausWien, der schon als Vermögensverwalter der Sammlung Bloch-Bauer eingesetzt worden war, übernahm auch die Verwaltung der Sammlung vonSerena Lederer.
- 9ZykanberichtetePossezudem, dassSeiberlzur Wehrmacht eingezogen worden war und dass dies gerade während der Verhandlungsphase mit demReichswirtschaftsministeriumwegen der Übernahme desInstituts für Denkmalpflegesehr ungünstig sein. Das Restaurierungsinstitut lagSeiberl, der Restaurator war, besonders am Herzen.Possenotierte sich Argumente für einen Antrag auf UnabkömmlichkeitsstellungSeiberlsvom Kriegsdienst. Parallel dazu hatte jedoch bereits dasReichserziehungsministeriumseinen solchen Antrag gestellt, dem schließlich stattgegeben wurde (s.BArch, B 323/163, Posse an Bormann, 14.05.1940;Schwarz (2018), S. 94).
- 10zurFortsetzung des Eintrags