Drittes Reisetagebuch
Hobbema2 200 000
Jan van de Velde 50 0003
1656 bez.5– 45 000
Kinder 15 000
J. van Son, bez.8
kleines Stilleben 5 000
Wegen Vermeer sofort
entscheiden (Tel. überWickel)9
L. Jagenau, Antiquiteiten
Noordeinde 156
11 33 42
(vläm. autmehrere Buchstaben)
- 1Gemeint ist der Textilfabrikant und KunstsammlerHendrikus Egbertus ten Cate, mit demKatzzusammenarbeitete.Ten Catesammelte vor allem holländische und niederländische Kunst des 17. Jahrhunderts.Possenotierte sich von Gemälden die Preise, dieten Cateforderte oder bekommen hatte.
- 2Eventuell ist das Gemälde "Waldlandschaft" vonMeindert Hobbemagemeint.
- 3Gemeint ist ein Werk vonJan van de Velde. Eventuell handelt es sich um das "Stilleven", welches später für hfl. 40.000,- angekauft wurde (s.BArch B 323/145, Nr. 63, Rechnung vom 27.09.1940; s. auchEintrag vom 27.09.1940).
- 4Großes
- 5bezeichnet [=signiert]
- 6Musizierende
- 7großes
- 8bezeichnet [=signiert]
- 9Vermutlich ist das Gemälde "Lezende man" aus der Sammlung Ten Cate gemeint, das damals als WerkJan Vermeers van Delftgalt und heute einem unbekannten Künstler zugeschrieben wird. In einem Brief anFelix William Wickelvom 29. September 1940 verzichtetePosseauf ein "Selbstbildnis des Vermeer" und wiesWickelan, das Bild einem gewissen "K.", gemeint ist derKunsthändler Katz, freizugeben (s.BArch, B 323/114, Nr. 430, Posse an Wickel, 29.09.1940). Das Gemälde wurde in der Folge vonHendrikus Egbertus ten CateanAlois Miedlfür hfl. 800.000,- verkauft (s.BArch, B 323/113, Nr. 414, Wickel an Posse, 20.11.1940).
- 10Eventuell ist das Gemälde "Wine is a Mocker" vonJan Steengemeint, welches allerdings erst 1941 für dasFührermuseumangekauft wurde.
Rue de l'Abbaye 141
(Fabritius, Cleve)2
Birtschansky, 88 Faubourg
St. Honorée3
(Jansen, Baalen)4
32 B Boulevard Haussmann5
Feldmarschall
Adolphe Schloss.7
Dr. BestMinisterialdirektor Ritz8
Dr. Kütgens! Botschaft An- / häufung von / Kunstwerken).9
Sachbearbeiter f.
Kunstschutz
Zimmer 53610
[Willis]11
Oberster Befehlshaber des Heers
Chef der Militärverwaltung
in Frankreich (Gen.12Streccius)
Hotel Majestic13
Tel 553 KLE
6 80014
- 1Es handelt sich um die Adresse der zuvor genannten Galerie:Paris, 14 Rue de l'Abbaye.
- 2Die KunsthändlerinAlice ManteaubotPossewohl Gemälde vonCarel FabritiusundJoos van Clevean, die jedoch nicht angekauft wurden.
- 3Es handelt sich um die Adresse des zuvor genannten Kunsthändlers:Paris, 88 Rue du Faubourg Saint-Honoré, gegenüber dem Palais de l'Élysée, dem französischen Regierungssitz.
- 4Wahrscheinlich sind die KünstlerPieter JansonundHendrik van Balengemeint, von denen der KunsthändlerZacharie BirtschanskyPosseGemälde anbot, die jedoch nicht angekauft wurden.
- 5Es handelt sich um Adresse der zuvor genannten Kunsthandlung:Paris, 32 B Boulevard Haussmann.
- 6Beim Westfeldzug 1940 kommandierteWalter von Reichenauals Generaloberst die 6. Armee der Wehrmacht. Nach dem Sieg über Frankreich war er am 19. Juli 1940 zum Generalfeldmarschall ernannt worden.
- 7Vermutlich hattePossevor, nach dem Verbleib der Kunstsammlung Adolphe Schloss zu forschen (s. auchEintrag vom Oktober 1940).
- 8Posseübernachtete im Pariser Hôtel Ritz am Place Vendôme 15 (s.Eintrag auf der folgenden Seite).
- 9In derDeutschen BotschaftinPariswurden die beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen gelagert, für dieFelix Kuetgensals Oberkriegsverwaltungsrat des Referats Kunstschutz beim Militärbefehlshaber in Frankreich zuständig war. Aufgrund der stetig wachsenden Anzahl der Objekte reichten diese Räumlichkeiten nicht mehr aus.
- 10Vermutlich handelt es sich um die Zimmernummer vonKuetgens' Büro im Pariser Hôtel Majestic (s. u.).
- 11Eventuell handelt es sich umFrederick C. Willis, der sich im September 1939 wegen einer Arbeitsstelle anPossegewendet hatte (s.BArch, B 323/122, Nr. 870, Willis an Posse, 17.09.1939).
- 12General
- 13In diesem Pariser Luxushotel in der 19 Avenue Kléber befanden sich von 1940 bis 1944 das Hauptquartier des Militärbefehlshabers in Frankreich und dessen zentrale Abteilungen.
- 14Die alten Telefonnummern in Frankreich bestanden aus einer alphanumerischen Kombination. InParissetze sich diese aus drei Teilen zusammen: zuerst eine meist von Orts- oder Personennamen abgeleitete Buchstabenkombination für einen bestimmten Teilbereich der Stadt, dann eine dreistellige Nummernkombination für die zuständige Telefonzentrale bzw. die Bezirksvorwahl und abschließend ein in der Regel vierstelliger Nummerncode für den jeweiligen Teilnehmeranschluss. "553" ist die Bezirksvorwahl, "KLE" bezieht sich auf die nachJean-Baptiste Kléberbenannte Avenue Kléber, in der sich das Hauptquartier des Militärbefehlshabers Frankreich befand, die übrigen Ziffern bestimmen den Endanschluss.
Sekretariat derBotschaft:
Féral, Place Vendome
6 B. Flandrin4Trocadero
666738.5
Galerie Mestrallet, 90 Rue de Rennes8
Angebl.9 Seb. Ricci,Schmiede des
Vulkan 50 000 fr.
2 Venetianer predellen11
- 1Es handelt sich um Unterführungszeichen für die Abkürzung "Frl.".
- 2gegenüber
- 3Gemeint ist das Grandhotel Hôtel Ritz,Paris, 15 Place Vendôme, dem das Geschäft des zuvor genannten Kunsthändlers wohl gegenüber lag.
- 4Geschäftsadresse des zuvor genannten Kunsthändlers:Paris, 6 Boulevard Flandrin
- 5Es handelt sich um die Telefonnummer des zuvor genannten Kunsthändlers. Die alten Telefonnummern in Frankreich bestanden aus einer alphanumerischen Kombination. InParissetze sich diese aus drei Teilen zusammen: zuerst eine meist von Orts- oder Personennamen abgeleitete Buchstabenkombination für einen bestimmten Teilbereich der Stadt, dann eine dreistellige Nummernkombination für die zuständige Telefonzentrale bzw. die Bezirksvorwahl und abschließend ein in der Regel vierstelliger Nummerncode für den jeweiligen Teilnehmeranschluss. Üblicherweise wurden nur die Buchstabencodes oder die Bezirksnamen, deren erste drei Buchstaben den dazugehörigen Code ergaben, und die Teilnehmernummern notiert. Die Nummer der Zentrale ergab sich automatisch über die Eingabe der Buchstaben, denen auf der Wählscheibe des Telefons eine bestimmte Ziffer zugeordnet war. "Trocadero" (Buchstabencode TRO) bezieht sich auf den Bereich um den Place du Trocadéro-et-du-11-Novembre, die Bezirksnummer lautete 870.
- 6Es handelts ich um die Adresse der zuvor genannten Kunsthandlung:Paris, 136Rue du Faubourg Saint-Honoré.
- 7Diese und alle folgenden Preisangaben auf dieser Seite vermerktePossein Französischen Francs.
- 8Es handelt sich um die Adresse der zuvor genannten Galerie.
- 9Angeblich/er
- 10Alexander
- 11Gemeint sind die beiden Werke "Les Funérailles de Marcus Plautius et Orestilla - Scène historique" und "Artémise buvant les cendres de Mausole - Scène historique". Eine Predella ist der Sockel, der auf dem Altartisch, der Mensa, steht und den Altaraufsatz, das Retabel, trägt. Bisweilen dient sie auch als Reliquienschrein und ist in der Regel mit Malerei und/oder Schnitzwerk ausgestaltet.
v. d Heyden.Gezicht von Amsterdam
fl. 2 4002
Wolf Huber(?)2 Bildnisse Mann u
Fraufl. 25 000
Meister von Frankfurt,Postmeister
Jan Steen60 000.
Pot.Paar beim Wein2750
- 1Winterlandschaft
- 2Alle Preisangaben auf dieser Seite vermerktePossein der damalige Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 3Das Gemälde zeigte vermutlichFranz von Taxis, den Hauptpostmeister unterMaximilian I.
- 4kleine
- 5Landschaft
- 6Figuren
25. Nov. 40. 1730Dr. Mühlmann
Fotos kommen ausWien.
zur Verfügung.
im Wiener Bankverein ge-
funden.4
26. Nov. 40 abends nachBerlin5
Abendbrot 1.30
FahrkarteDr.-Bln-Dr.II.9 27.20
27.10Hotel 17.25
Portier; Hausdiener, Gepäck 3.-
Frühstik 7070
Auto. 5.20
60.65
- 1telefonischer [Anruf]
- 2Gemeint ist die Kunstsammlung vonFritz Mannheimer.
- 3Sammlung
- 4Der Hinweis auf das "Porträt eines Mannes" vonFrans Halsaus der Sammlung vonAntonie Lilienfeldwar vonBaldur von SchirachanHitlerergangen, woraufhinPossevonBormann beauftragt wurde festzustellen, ob es für eine Erwerbung für dasFührermuseumin Frage komme (Zum "Porträt eines Mannes" vonFrans Halss. auchEintrag vom Januar 1940sowie vomNovember/Dezember 1940).
- 5Am 26. November fuhrPossenachBerlin, um sich mitHitlerzu treffen: "Abends 70nachBerlin. 100[abends] während Fliegeralarm Ankunft, zu Fuss nachReichskanzlei: dort Zusammentreffen mit demFühreru. Besprechung. AnwesendPhil. von Hessenu.Reichsführer Himmler. 27. Nov. 40 635Rückfahrt nachDresden." (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).
- 6erneute Datumsangabe: 26. November 1940
- 7Hauptbahnhof
- 8Im Juni 1939 wurde Posse von der Reichskanzlei ein Verrechnungsbetrag von 10.000,- Reichsmark zur Verfügung gestellt zur Begleichung seiner Reisekosten. Das Geld wurde auf sein Konto Nr. 7102 bei der Dresdner Bank, König Johannstraße, überwiesen. Am 14.10.1940 war der Betrag bis auf RM 2067,- erschöpft und er forderte "eine weitere Summe" an. "Es ist selbstverständlich, daß ich nach dem Verbrauch der RM 10 000 der Reichskanzlei sofort Abrechnung ablege." (s. BArch, B 323/103, Nr. 150, Posse an Bormann, 14.10.1940). Die akribischen Kostenaufstellungen dienten der erwähnten Abrechnung mit der Reichskanzlei.
- 92. Klasse
- 10Datumsangabe: 27. November 1940
Houthakker AmstemRockin
de BoerManierist
Wiener Fotograph
Gumpendorferstr. 264
Verhandlg5mitvan Beuningen
3. Dez. 40
Zahlung bis 30. Dez.
1.400 --- fl.6
- 1Vermutlich ist das vonPossemit "Tempelgang Mariä" betitelte Gemälde des zur Gruppe der Antwerpener Manieristen zählendenMeisters von Amiensgemeint (s. auchEintrag auf der Folgeseite).
- 2Sammlung
- 3Posse erfuhr, dass das "Porträt eines Mannes" von Frans Hals aus der Sammlung von Antonie und Leon Lilienfeld Hitler zum Kauf angeboten worden. In einem Schreiben an Martin Bormann vom 14. Januar 1941 bezeichnete er den geforderten Preis von 300.000,- RM als zu hoch und stellte in Aussicht, einen Ankauf für 200.000,- RM zu versuchen (s. BArch, B 323/103, Nr. 103 a, Posse an Bormann, 14.01.1941). Die Genehmigung zu Ankaufsverhandlungen erging umgehend (s. BArch, B 323/103, Nr. 99, Bormann an Posse, 17.01.1941). Der Ankaufsversuch schug fehl, das Gemälde blieb im Eigentum von Antonie Lilienfeld, wurde jedoch von deren Rechtsanwalt Emerich Hunna 1941 an das Wiener Dorotheum verpfändet (s. Lillie (2003), S. 697).(Zum "Porträt eines Mannes" von Frans Hals s. auch Eintrag vom Januar 1940 sowie vom 25.11.1940).
- 4Posseschrieb sich die Atelieradresse des Wiener FotografenJulius Scherbauf, der auch als Reproduktionsfotograf für dasZentraldepot der beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungenarbeitete.
- 5Verhandlung
- 6Possenotierte sich als Termin für die Verhandlungen mit dem Kunstsammler Daniël George van Beuningen über die Zeichnungensammlung vonFranz Koenigsden 3. Dezember 1940. Er vermerkte zudem Zahlungstermin (bis 30. Dezember) und -betrag, nämlich 1,4 Millionen Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 7Walther HewelhatteMartin Bormannauf "wertvolle Bilder" hingewiesen, auf die ihn GeneralarbeitsführerMax Prentzelaufmerksam gemacht habe und die sich in der "Avenue de Madeau,Brüssel- Stockel, Mansion d'Anjon" befänden (s.BArch, B 323/103, Nr. 110, Bormann an Posse, 21.12.1940). Es dürfte sich um das Château de Putdael, auch Manoir d'Anjou genannt, 356, rue au Bois, in Stockel, einem Ortsteil vonWoluwe-Saint-Lambert handeln. Die Villa hatte sich ehemals im Besitz der Familie Madoux befunden und war von den Deutschen besetzt worden. Jedenfalls batPosse Prentzelum Fotos der Gemälde (s. BArch, B 323/103, Nr. 111, Posse an den Generalarbeitsführer Prenzel [sic!], Führer des Reichsarbeitsdienstes Belgien, Brüssel, 30.12.1940). Am 22. Januar erreichten ihn die vonPrentzelgesandten 33 Fotos. AnBormannschriebPosseam Tag darauf: "Aber kein einziges Stück kann schon der Photographie nach für die Zwecke desFührersin Betracht kommen." (s.BArch, B 323/103, Nr. 98b, Posse an Bormann, 23.01.1941).
fl. 1250002
Riviersgezicht3u.A. v. d. Neer
- 1Der Preis ist wohlin der damaligen Währung Niederländische Gulden angegeben, auch Holländische Florin genannt.
- 2Der Preis in der damaligen Währung Niederländische Gulden angegeben, auch Holländische Florin genannt.
- 3Übersetzt bedeutet das niederländische Wort "Riviersezicht" in etwa "Flussansicht". Es handelt sich um den Titel des Kunstwerks.