Viertes Reisetagebuch
3./IV1 Rocchi2:Costa,Venere(Bologna)
/Jandolo: Goldschmuck
Raff da Reggio,Tobias m/ Engel
Lidonardo6
Bildnis Niederl.7(Bouts
gen.)8
- 1Datumsangabe: 3. April 1941. Possefixierte hier stichpunktartig, welche Angelegenheiten, die bei der ersten Italienreise im März 1941 angestoßen worden waren, noch der Erledigung harrten. So hatte er im März nicht alle Ankäufe durchführen können, da nicht genügend Geld auf dem bei der Deutschen Botschaft eingerichteten Sonderkonto zur Verfügung gestanden hatte. Am 24. März 1941 hatte er dieReichskanzleium Auffüllung der Mittel gebeten, da weitere Verhandlungen über die Erwerbung bedeutender Kunstwerke im Gange seien und demnächst abgeschlossen werden sollten. Daraufhin wurde ihm über das Sonderkonto erneut ein Betrag von 500.000,- RM zur Verfügung gestellt (s.BArch, B 323/168, fol. 40-42).
- 2Gemeint ist entwederMariano Rocchioder derKunsthandel Simotti Rocchi.
- 3Gemeint ist ein Werk des MalersBernardo Cavallino.
- 4Possenotierte sich, in einer Angelegenheit, die die Sammlung Spiridon betraf,Herta Kesslerzu kontaktieren. Diese war deutsche Staatsangehörige und hatte offenbar gute Kontakte zum italienischen Kunsthandel. Am 28. März 1941 hatte siePossebezüglich der Sammlung Spiridon angeschrieben (s.BArch, B 323/148, Nr. 539-540, Kessler an Posse, 28.03.1941).
- 5Possebeabsichtigte, die im folgenden aufgeführten Gemälde aus der Sammlung Spiridon beiMargherita Gallotti Spiridonzu besichtigen. Der Verweis "Contessa" war vermutlich nötig, weil weitere Werke aus der Sammlung Spiridon von derGalleria VenturainFlorenzangeboten wurden (s.Eintrag vom 04.04.1941).
- 6Vermutlich ist das Gemälde "Leda col cigno" eines Schülers vonLeonardo da Vincigemeint.
- 7Niederländisch
- 8Gemeint ist ein Werk des MalersDieric Boutsgemeint, welches jedoch nicht angekauft wurde (s.BArch, B 323/168, Ita87-Ita92, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
4. April.
½ 11 BeimPr.1v. H.- Mit diesem
schmuck
zu Rocchi3(Gipsabgüsse), dann zu Herrn
X (Ufficiale)4. - Nm.5mitGraf Bis-
marku.Conte Paolozzi(Fotos an-
Institut7 (van Dyckband ansehen).8
ZuAddeou. anderen kleinen Händlern.
Dann beiPisani(Fontanelle Bor-
ghese)9:13/ Rahmen für L. 15 000.-10
Dann beiS. Giorgi(Pal.11 Borghese:
Poussin,Mart d. G.- Beauftragte
Spiridon; die erklärt, daß man
sich bereit erklärt habe 12 Mill
für dieLedazu zahlen. -
Auf telef.12Anfrage ist Auf-
füllung des Kontos inRom
noch nicht erfolgt.13
- 1Prinz
- 2antiker
- 3Gemeint ist entweder Mariano Rocchi oder der Kunsthandel Simotti Rocchi.
- 4"Ufficiale" ist das italienische Wort für "Beamter". Möglicherweise ging es um Ausfuhrgenehmigungen für die erworbenen Kunstwerke.
- 5Nachmittag/s
- 6Prinz
- 7Eventuell ist dieBibliotheca Hertzianagemeint.
- 8Gemeinsam mitPhilipp von HessenwolltePosseein Buch zuAnton van Dyckkonsultieren.
- 9Gemeint ist vermutlich die Straße Largo della Fontanella di Borghese,Rom.
- 10Die Rahmen wurden wohl angekauft (s.Eintrag vom 06.04.1941).
- 11Palazzo
- 12telefonische
- 13Possewar bestrebt, den Ankauf des Gemäldes "Leda col cigno", das damals als eigenhändiges WerkLeonardosangesehen wurde, wegen der Konkurrenz vonseitenHermann Göringsmöglichst bald durchzuführen und hatte um Auffüllung des Sonderkontos gebeten. Nun stellte er telefonisch fest, dass das Geld noch nicht eingegangen war. Nach seiner Rückkehr nachDresdenbatPosseam 12. April 1941 um Auffüllung des Kontos mit weiteren eineinhalb Millionen Reichsmark (s.BArch, B 323/168, Ita23, Posse an Killy, 12.04.1941).
Abrechnung
Florenz,Bellini:QuerciabüsteFoto1
Florenzusw.
Tel. 60558 (½ 14)
Sonntag 190 Frau Kessler
anrufen (Ventura-
87 27 334
Brill6
- 1Vermutlich beauftragtePosse Philipp von Hessen, ein Foto der von derKunsthandlung Luigi BelliniinFlorenzangebotenen "Frauenbüste mit grünem Kopftuch" vonJacopo della Quercia zu besorgen bzw. anzufertigen.Philipp von Hessenfotografierte verschiedentlich die Kunstwerke in den italienischen Adelssammlungen selbst (s.Petropoulos (2006), S. 237).
- 2Vermutlich bezieht sich der Eintrag auf die vonGiannino Marchigangebotene Architekturvedute "Benson's House in Wilbury und Tempel in Chiswich (Architekturstück mit Staffage)" vonAntonio VisentiniundFrancesco Zuccarelli (s. auchEintrag vom 14.06.1941).
- 3Leo Bruhnswar der Direktor der zum "Kaiser-Wilhelm-Institut für Kunst- und Kulturwissenschaft im Palazzo Zuccari" umbenanntenBibliotheca Hertzianain der Via Gregoriana, 28,Rom. Possekannte dieBibliotheca Hertzianavon einem Studienaufenthalt (s.Paul (2015), S. 188-189).
- 4Herta KesslerhattePosseangeboten, ihm den Kontakt zu dem AntiquitätenhändlerEugenio Ventura in Florenz, herzustellen (s.BArch, B 323/148, Nr. 539, Kessler an Posse, 28.03.1941).
- 5Possekaufte zwei Werke des MalersLorenzo Lottobei derKunsthandlung Simotti RocchiinRoman: das "Bildnis eines Edelmanns in Schwarz mit Degen und Barett" am 18. April 1941 und das "Bildnis des Guido della Torre" am 29. Juli 1941 (s. BArch, B 323/168, Ita90/Ita91, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 6Es handelt sich eventuell um das Gemälde "La Prédication de saint Jean-Baptiste", dasPossespäterAbraham Bloemaertzuschrieb (s.Schwarz (2004), S. 384). Offenbar wurde es zunächst dem MalerPaul Brilzugeschrieben (s.Eintrag in der Datenbank "Sammlung des Sonderauftrags Linz" des Deutschen Historischen Museums).
GroßerCarpione
10000 hfl.1
van LigtenMo.510°6
Michelangelostr. 2413
- 1Angebotspreis in Niederländischen Gulden, auch Holländische Florin genannt
- 2Im Folgenden notierte sichPossedie Namen von Privatpersonen, meist Kunstsammlern, und Kunsthändlern, die er in den nächsten Tagen während seines Aufenthalts in Holland vom 19. bis 25. April 1941 kontaktieren bzw. treffen wollte.
- 3Possetraf sich mitW. M. A. Weitjensam 24. April 1941 (s.Eintrag zum 24.04.1941).
- 4Mittwoch
- 5Montag
- 6Jan B. van Ligtenhatte bereits im Januar 1941 mitPosseKontakt aufgenommen und ihm Bilderangebote mit Fotografien nachDresdengesandt (s.BArch, B 323/145, Nr. 102-106, van Ligten an Posse, 13.01.1941, Nr. 107-116, Anlage: Liste mit 103 Kunstwerken;BArch, B 323/1213, fol. 14 verso, Posse an Wickel, 20.01.1941). Am 23. April 1941 besichtigtePossevan LigtensPrivatsammlung (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 7Die beiden Sammler waren miteinander bekannt und tauschten gegenseitig sowie überPosseundFelix William WickelInformationen zu diversen Gemälden aus (s.BArch, B 323/144, Nr. 312, van Deventer an Wickel, 03.04.1941;BArch, B 323/145, Nr. 333, Weitjens an van Deventer, 08.04.1941; ebd. Nr. 332, Posse an Weitjens, 29.04.1941; ebd. Nr. 330-331, Weitjens an Posse, 12.06. und 23.04.1941).
- 8Vermutlich suchtePossedieKunsthandlung Crameram 21. April 1941 auf, um die dortigen Bestände zu sichten (s.Eintrag zum 21.04.1941). Am 23. April erfolgte ein weiteres Treffen mitGustav Cramer(s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 9Am 22. April 1941 gingPossein die AmsterdamerKunsthandlung P. de Boer(s.Eintrag zum 22.04.1941).
- 10PossesuchteA. J. Boeram 23. April 1941 auf (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 11Kurt BachstitzbotPosseantiken Goldschmuck an (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 12Possetraf den Den Haager Kunsthändler am 23. April 1941 (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 13Beim Amsterdamer KunsthändlerVictor ModrzejewskiwolltePosseauf die Empfehlung vonKurt Erasmushin (s.BArch, B 323/144, Nr. 339, Erasmus an Posse, 06.02.1941) ein Gemälde vonAnton van Dyckansehen, das den englischen KönigKarl I.darstellt. Die Besichtigung fand am 22. April 1941 statt (s.Eintrag zum 22.04.1941).
- 14Salomon van DeventerhatteW. M. A. Weitjensum Gemäldeempfehlungen gebeten, die fürPossevon Interesse sein könnten. Anfang April hatteWeitjensihm daraufhin ein Werk vonAert de Gelderim Besitz eines HerrnLukwel, der in der Tintorettostraat 6 inAmsterdamwohnte und der Sohn "van den bekenden collectionneur Bas Lukweluit Rotterdam" war, empfohlen (s.BArch, B 323/145, Nr. 333, Weitjens an van Deventer, 08.04.1941).Van Deventerhatte diese Information wohl anPosseweitergeleitet, denn dieser besichtigte das Gemälde am 22. April 1941 (s.Eintrag zum 22.04.1941).
- 15Am 18. April 1941 hattevan DeventerWickelauf den früheren KunsthändlerDouwe Komterhingewiesen und ihm dessen aktuelle Adresse und Telefonnummer mitgeteilt, da dieser "einige alte Bilder" verkaufen wollte (s.BArch, B 323/144, Nr. 309, van Deventer an Wickel, 18.04.1941).PossesuchteKomteram 22. April 1941 in dessen Haus inLarenauf (s.Eintrag zum 22.04.1941).
Michelangelostraat 24
St. Hubertus
- 1Vermutlich fertigtePossedie Notizen auf dieser Seite am 19. April 1941 an und hielt hier Stichpunkte zu seinen kommenden Besuchen inAmsterdamfest.
- 2Beim Amsterdamer KunsthändlerVictor ModrzejewskiwolltePosseauf die Empfehlung vonKurt Erasmushin (s.BArch, B 323/144, Nr. 339, Erasmus an Posse, 06.02.1941) ein Gemälde vonAnton van Dyckansehen, das den englischen KönigKarl I.darstellt. Die Besichtigung fand am 22. April 1941 statt (s.Eintrag zum 22.04.1941).
- 3Mittwoch
- 4Possenotierte sich einen geplanten Termin. Er wollte sich wohl am Mittwoch im Grand Hotel Central, Lange Poten 10 inDen Haag, wo er wohnte, eventuell mitKurt Erasmustreffen. Die beiden Herren waren gelegentlich dort verabredet (s.BArch, B 323/144, Nr. 351, Erasmus an Posse, 01.07.1940; ebd. Nr. 339, Erasmus an Posse, 06.02.1941; ebd. Nr. 334, Erasmus an Posse, 22.03.1941).
- 5Hier wurde der Wohnsitz des niederländischen IndustriellenAnthony George Kröllernotiert. Dieser lebte im Jagdschloss St. Hubertus, niederländisch Jachthuis oder Jachtslot Sint-Hubertus, beiHoenderlooim Nationalpark De Hoge Veluwe in der Provinz Gelderland, welches das Ehepaar Kröller-Müller zwischen 1914 und 1920 hatte erbauen lassen.
20. 4.
Lanz de Witte,Interieur= 130 000 / fl
220 000 fl. 300Schw. fr.2
70 000 fl
100 000 fl 80 000 fl3
zus4: 390 000 fl
als Zusatz zu Lanzankauf über-
nommen
süddeutsch um 1520,Heimsuchung
25 000 fl.5
130 : 1658 500 000
Schw.9Franken
- 1Possetraf am 20. April 1941Nathan Katz, der die Verkaufsverhandlungen mit den Lanz-Erben geführt hatte (s.BArch, B 323/1213, fol. 9-10, Notar A. G. Lubbers an die Firma D. Katz, Dieren, 29.11.1940) und für seine Vermittlung eine Provision von 24.600,- Gulden erhielt (s.BArch, B 323/1214, fol. 208, Rechnung vom 23.04.1941). Die Familie wollte zusätzlich einige Gemälde, die sich in ihrem Besitz - im Haus vonGeorg Burkhardt LanzinLaren- befanden und nicht zur bereits verkauften Sammlung vonOtto Lanzgehörten, in die Schweiz ausführen (s.Eintrag vom 20.04.1941) und andere veräußern.KatzteiltePossenun die Preisforderungen für die zum Verkauf ausgewählten Werke in Niederländischen Gulden, auch Holländische Florin genannt, mit.
- 2Der Preis für dieses Gemälde sollte in Schweizer Franken an die in der Schweiz lebendeWitwevonOtto Lanzüberwiesen werden. Am 22. April 1941 teilte ihr SohnGeorg Burkhardt Lanzdie Verkaufseinwilligung sowie die genauen Zahlungsbedingungen mit (s.BArch, B 323/101, Nr. 218, G. B. Lanz an Posse, 22.04.1941). Für dieses Werk wurden 300.000,- Schweizer Franken bezahlt (zum Zahlungsvorgang s.BArch, B 323/101, Nr. 216-217, Korrespondenz Posse/Lammers, 02./07.05.1941).
- 3Dieses Kunstwerk wurde zunächst für 100.000,- Gulden angeboten, gekauft wurde es schließlich für 80.000,- Gulden.
- 4zusammen
- 5Dieses Gemälde wurde zusätzlich zu den drei vereinbarten, oben genannten Objekten aus der Sammlung vonGeorg Burkhardt Lanzübernommen.
- 6Nach Auskunft vonHans Schneiderbot der Basler KunsthändlerCharles Albert de Burletein Gemälde vonRembrandtan, das eine biblische Szene mit dem persischen König Ahasveros zeigt.Possebesichtigte es bei seiner Reise in die Schweiz am XYZ (s. 5. RTB 0061!!!).
- 7Wahrscheinlich ist hier das Werk "The Feast of Esther" gemeint.
- 8Hierbei handelt es sich um die Maßangaben zum erwähnten Gemälde in cm. Auch diese sprechen dafür, dass jenes Kunstwerk "The Feast of Esther" ist, denn laut verwahrendem Museum ist dieses 130,8 cm hoch und 163,8 cm breit (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des North Carolina Museum of Art).
- 9Schweizer
22.4.41 Früh nachAmster-
dam,Modrejewski(sog.
(A. de Gelder).2-De Boer-
Zurück nachHaag. -
Abend mitPeterich(Verkäufe
Beuningen)5
HerrHans Stahl
fl. 10 000
dat71673
- 1Beim Amsterdamer KunsthändlerVictor ModrzejewskibesichtigtePosseauf die Empfehlung vonKurt Erasmushin (s.BArch, B 323/144, Nr. 339, Erasmus an Posse, 06.02.1941) ein Gemälde vonAnton van Dyck, das den englischen KönigKarl I.darstellt.
- 2Salomon van DeventerhatteW. M. A. Weitjensum Gemäldeempfehlungen gebeten, die fürPossevon Interesse sein könnten. Anfang April hatteWeitjensihm daraufhin ein Werk vonAert de Gelderim Besitz eines HerrnLukwel, der inAmsterdamwohnte, empfohlen (s.BArch, B 323/145, Nr. 333, Weitjens an van Deventer, 08.04.1941).Possebesichtigte das Gemälde und vermerkte handschriftlich auf dem wohl an ihn weitergeleiteten Brief: "Angesehen. Nicht geeignet" (s.BArch, B 323/145, Nr. 333, Weitjens an van Deventer, 08.04.1941).
- 3Felix William Wickelhatte vonSalomon van Deventerden Hinweis auf den früheren KunsthändlerDouwe Komterbekommen, denPossenun aufsuchte. Dieser sollte "einige recht interessante alte Bilder besitzen, unter anderem einen Thomas de Keijser", die er verkaufen wolle, wobeiPossedie Werke persönlich bei ihm Zuhause begutachten sollte, denn "Herr Komter[will] die Bilder nicht nachdem Haagschicken, und legt überhaupt Wert darauf, dass die ganze Angelegenheit diskret behandelt wird" (s.BArch, B 323/144, Nr. 309, van Deventer an Wickel, 18.04.1941). Laut den dem Brief beiliegenden Katalogausschnitten handelte es sich bei dem erwähnten Werk vonThomas de Keyserum das "Portret van Anna Hunthums" (s.BArch, B 323/144, Nr. 310). Die anderen Gemälde zeigten u. a. einen predigenden Christus und einen Bettler (s.Eintrag in der Datenbank des RKD) vonJacob Jordaens(s.BArch, B 323/144, Nr. 311).
- 4Der Amsterdamer KunsthändlerBernard HouthakkerbotPosseein Gemälde vonJoachim Beuckelaerper Telefon an. Dieser besichtigte es am Folgetag (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 5Posseverbrachte den Abend mitLucas Peterichund besprach mit ihm die geplanten Ankäufe aus der Sammlung von dessen SchwiegervaterDaniël George van Beuningen.Possehatte sich die für ihn interessanten Gemälde notiert (s.vorhergehende Seite 0034), überarbeitete die Liste später (s. Seiten0039und0040) und besichtigte die Bilder inRotterdam(s.Eintrag vom 24.04.1941).
- 6mit
- 7datiert
Van Dughteren(durchK.)
Sog.Terborch,Mann u. Frau
ausgestellt Dutch Art
40 000 / gebotenBurlington Club2
90
fl. 25 000
Steenfl. 80 000
("noch Stück aus Lanz
sammlung erworben
wünschenswert den Schwei
fl. 25 000.
fl. 30 000
- 1Posseverhandelte über den Ankauf der beiden im Folgenden aufgeführten Gemälde aus der Kunstsammlung des im September 1940 verstorbenen ArztesB. G. E. W. van Dugteren, der sich inArnheimniedergelassen hatte. Er erwarb sie über dieKunsthandlung D. Katzund notierte hier zunächst die Preise, die er den Eigentümern geboten hatte (für den realisierten Verkaufspreis s.Eintrag zum 24.04.1941). In den Rechnungen wird ein "Mejuffrouw", also "Fräulein", van Dugteren als Verkäuferin genannt (s.BArch, B 323/145, Nr. 15-19, Rechnungen vom 25.04.1941). Dabei handelt es sich wahrscheinlich umvan DugterensTochterIda Maria.
- 2Dieses Kunstwerk war 1929 bei der "Exhibition of Dutch Art 1450-1900" im Burlington House, dem Sitz derRoyal Acadamy of Arts, inLondongezeigt worden (s.Ausstellungskatalog, S. 114, Nr. 233).
- 3Max J. Friedländerhatte dieses Bild in seinen Publikationen besprochen (s.Friedländer (1909), S. 21-22 sowieFriedländer (1930), S. 99 und 171, Nr. 115, Tafel LXXXV). Eventuell hatte erPosseauf das Objekt aufmerksam gemacht.
- 4Nachfolgend hieltPosseAngaben - v. a. die zu zahlenden Preise - zu den Gemälden fest, die er über dieKunsthandlung D. Katzmit Rechnungsdatum vom 23.04.1941 erwarb. Die Liste setzte er auf der nächsten Seite fort.
- 5Schweizer Franken
- 6gegenüber
- 7Gemeint ist vermutlich der in der Schweiz lebende Teil der Familie Lanz, der wohl nicht wissen sollte, dass das Gemälde "Interieur met vrouw aan het virginaal" verkauft worden war.
- 8Heimsuchung
van Dughteren (viaKatz)
B. van Orleyzusammen85 000 fl.1
F. LugtLang Vywerberg
142
v. Ligten: Da Sie mir erklärt haben,
daß an dem Preis nichts mehr zu
ändern, nehme ich an5
- 1Possehatte über den Ankauf der beiden im Folgenden aufgeführten Gemälde aus der Kunstsammlung des im September 1940 verstorbenen ArztesB. G. E. W. van DugterenausArnheimverhandelt. Er ging nun auf die Preisforderung von 85.000,- Gulden von "Mejuffrouw", also "Fräulein", van Dugteren - vermutlichvan DugterensTochterIda Maria- ein. Er kaufte dasGerard ter Borchzugeschriebene Werk für 50.000,- Gulden, dasBernard van Orleyzugeschriebene für 35.000,- Gulden (s.BArch, B 323/101, Nr. 214, Posse an Lammers, 19.05.1941;BArch, B 323/156, fol. 169-170, Rechnungen vom 23.04.1941) über dieKunsthandlung D. Katz. Damit ging er weit über seine ursprüngliche Preisvorstellung von 65.000,- bis 70.000,- Gulden hinaus (s.Eintrag vom 23.04.1941).
- 2Hierbei handelt es sich um die Wohnadresse des Grafik-Experten und KunstsammlersFrits LugtinDen Haag: Lange Vijverberg 14. Dieser war wegen seiner jüdischen Herkunft im Frühjahr 1940 aus den Niederlanden geflüchtet. DaPossesich die Adresse notierte, ist zu vermuten, dass er den in den Niederlanden verbliebenen Teil der Sammlung Lugt besichtigt hat (s.Reitsma (2002), S. 27-28).
- 3Heimsuchung
- 4Vermutlich benötigtePosseeine Fotografie des Gemäldes, um dessen Zuschreibung zu klären. Eventuell wollte er auchMax J. Friedländerum seine Einschätzung bitten.
- 5Possefixierte hier eine Aussage von oder anJan B. van Ligtenzum Preis bzw. Erwerb eines oder mehrerer Gemälde. Eventuell bezog sich diese Notiz auf die Werke "Feldlager" und "Der Schmied" vonPhilips Wouwerman, die Posseüber dieFirma J. Smitsankaufte.
- 6Rechnung
- 7Vermutlich wolltePosseFelix William Wickelüber die Ankäufe, die er über dieKunsthandlung D. Katzmit Rechnungsdatum vom 23. April 1941 getätigt hatte (s. Seiten0036und0037), informieren oder Details dazu mit ihm besprechen.
Hotel Principe1
Via G.2 Battista Vico 4
- ,Bismarck
?,Tintoretto- Bildnis3
GenuaUffic.5 Addeo, Via Cesare
Battisti 8 520426
Pinturicchio9
- 1Posseübernachtete wahrscheinlich im Hotel Principe e Savoia, Piazza della Repubblica 17,Mailand.
- 2Es handelt sich um die Abkürzung für "Gian". Die Adresse lautete: Via Gian Battista Vico 4,Mailand.
- 3Eventuell ist das Gemälde "Bildnis des Paolo Tiepolo" gemeint, das am 9. Juni 1941 vonF. FerrarioinMailandangekauft wurde (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 4Ildebrando BossihattePosseim März bzw. April 1941 darüber informiert, dass inMailandein Gemälde vonTizianfür 900.000,- Lire zum Verkauf stünde.Possewollte das Gemälde bei seiner nächsten Italienreise besichtigen (s. BArch, B 323/148, Briefwechsel zwischen Bossi und Posse). Das Gemälde wurde vermutlich nicht angekauft.
- 5"Ufficiale" oder "Ufficio"
- 6Vermutlich handelt es sich um die Telefonnummer.
- 7Am 5. Juni 1941 fuhrPosseum 12.15 Uhr nachBologna.
- 8Vermutlich ist der an anderer Stelle erwähnte "Mann mit Sturmhaube" gemeint (s.Eintrag vom Juni 1941). Wahrscheinlich hatteHerta Kessler Posseauf das Gemälde vonGian Girolamo Savoldoaufmerksam gemacht. Das Gemälde wurde nicht angekauft.
- 9Gemeint ist ein Werk des MalersPintoricchio. Es wurde nicht angekauft.
Lungotevere delle Vittorie 212
360 832 (Piazza del Fante 2)
Foto.3
190 680 470 60 2785
Roman. Adler7
P della Francesca Mada8
- 1Posse traf Gottlieb Friedrich Reber im Hotel Excelsior, Via Vittorio Veneto 125, in Rom, wo dieser während seines Aufenthalts wohnte (s.BArch, B 323/148, Nr. 494, Posse an Reber, 27.05.1941).
- 2Gemeint ist die Straße Lungotevere della Vittoria inRom.
- 3Eleonora de Angelinahm im Vorfeld der Reise brieflich Kontakt zuPosseauf. Der Kontakt zuAngeliwurde ebenfalls durchLeo Bruhnsempfohlen. Beide schrieben von einem Werk, dass fürPossevon Interesse sein könnte. Um welches Gemälde es sich genau handelte, wurde nicht genauer ausgeführt (s.BArch, B 323/148, Nr. 498, 499, 501, Visitenkarte von Leo Bruhns sowie Angeli an Posse, undatiert). Eventuell handelt es sich um die hier erwähnte "Maddalena" vonTizian. Vermutlich wolltePosseeine Fotografie des Werks anfordern.
- 4Vermutlich handelt es sich um die Abkürzung der Ehrenauszeichnung "Grande Ufficiale".
- 5Possenotierte sich die Adresse und Telefonnummern der Kunsthandlung vonPasquale Addeoin der Via del Babuino,Rom, wo er um 19.00 Uhr eine Verabredung hatte.
- 6Posseerwähnte eine "unvollendetePietain Marmor vonMichelangelo" in einem Brief anMartin Bormann(s.BArch, B 323/103, Nr. 20, Posse an Bormann, 18.06.1941). Vermutlich führte er Ankaufsverhandlungen für diePietà RondaninivonMichelangelo, die im Hof des Palazzo Rondanini an der Via del Corso inRomstand und sich im Besitz der Familie Sanseverino befand.
- 7Der Eintrag "Romanischer Adler" bezieht sich vermutlich auf das "Adlerpult aus der Abtei von Bassano", dasPosseam 14. Juni 1941 ankaufte(s. BArch, B 323/168, Ita91, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942). Er hatte es am 8. Juni offenbar noch nicht gesehen, denn später datierte er das Werk auf das 15. Jahrhundert.
- 8Vermutlich ist die "Madonna con Bambino" aus der Sammlung Pes di Villamarina inRom gemeint (s. auchEintrag vom 11.06.1941).
9. JuniRom
110 Addeo
12 ½ Hotel
Via Diocletiano 90
45721
160 Zaffagni
170 Spiridon
Seidler 50 6 -
Kauffman 120 15 -
185. 000
(also 85 000Lire)
+ Prozente)5
- 1Vermutlich handelt es sich um die Abkürzung für "Commendatore".
- 2Vermutlich ging es um die "Madonna con Bambino" aus der Sammlung Pes di Villamarina, die vonPiero della Francescastammen sollte (s. auch Einträge vom 08.06.1941und11.06.1941).
- 3Die Preise sind in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 4Die Preise sind in Tausend Reichsmark angegeben.
- 5Es handelt sich wohl um eine Überschlagsrechnung zur Kontrolle der Ausgaben.
600 0001
Beide Stücke gekauft
für 6102
2 Cavallino 3003
1Bramantino ?
Schönfeld
2 Panini5
350 .000
geboten für
4 Bilder6
- 1Es handelt sich um eine Preisangabe in italienischen Lire.
- 2Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 3Aus der Sammlung Spiridon wurden zwei Werke des MalersBernardo Cavallinofür 300.000,- italienische Lire angeboten. Um welche Werke es sich handelte, ist unklar.
- 4Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 5Margherita Gallotti Spiridonbot eventuell ein weiteres Werk vonJohann Heinrich Schönfeldsowie zwei Werke vonGian Paolo Paninizum Kauf an.Possehatte schon im April 1941 ein Werk vonSchönfeldund ein Werk aus dem UmkreisPaninisaus der Sammlung Spiridon angekauft (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942; Einträge vom06.04.1941und07.04.1941).
- 6Possebot 350.000,- italienische Lire für vier Gemälde, vermutlich die Werke vonBernardo Cavallino,Johann Heinrich SchönfeldundGuido Cagnacci. Die Gemälde wurden nicht angekauft.
Terrakottabüste } 6101
2 Cavallino3
2 Panini5
Bronzekopf(Paolozzi) 906
- 1Possekaufte die beiden Werke "Caritas" und "Büste eines Dichters mit Lorbeerkranz" am 12.06.1941 zusammen für 610.000,- italienische Lire vonPasquale Addeoan (s. BArch, B 323/168, Ita123, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom).
- 2Diese sowie die folgenden Durchstreichungen weisen darauf hin, dass Posse die aufgeführten Werke wohl nicht angekauft hat.
- 3Aus der SammlungMargherita Gallotti Spiridonwurden zwei Werke des MalersBernardo Cavallinoangeboten (s.Eintrag vom Juni 1941), diePosseallerdings nicht ankaufte.
- 4Posse hatte schon im April 1941 ein Werk vonJohann Heinrich Schönfeld aus der Sammlung Spiridon angekauft (s. BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942; Einträge vom 06.04.1941 und 07.04.1941). Nun bot Margherita Gallotti Spiridon ein weiteres Werk von Schönfeld an (s.Eintrag vom Juni 1941), das Posse jedoch nicht ankaufte.
- 5Aus der Sammlung Spiridon wurden zwei Werke vonGian Paolo Panini angeboten (s.Eintrag vom Juni 1941), diePosseallerdings nicht ankaufte.
- 6Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 7Eventuell istAndrea Busiri Vicigemeint.
- 8Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.