Viertes Reisetagebuch

1 - 10 von 10

Rom

Pr.1v. H.2

Waldmüller Dresden Tintoretto3 ?München4

JandoloGoldschmuck

Rechnungen

Frau Kessler

Memling

!Renieri(München) gesehen:

aus Slg. Givanello5

!Zais  4 gr. Ldschtn6 Zuccarelli

Ruoppolo  Stilleben

Spesen ?7

 

Pr.8v. H.

2 antike GoldWortmittegen9

(Curtiusfür echt erklärt)

 

Mann rote  350310  SpiridonRM 45 00010

Gr. Panini     150                                                      20000

Schonfeld       23                                                       3000

Tobias             45umrahmt                                    5500

 

Conte PaolozziPaluzzi  (v. Bismarck)

Lorenzo11

Rom

P. v. H.

Spiridon

Abrechnung

Florenz,Bellini:QuerciabüsteFoto1

Rom,Addeo:Salviati.

Florenzusw.

Zuccarelli2 Genua

 

Sbd zw. 12 u. 12 ½ Bruhns3

Tel. 60558 (½ 14)

 

Sonntag 190 Frau Kessler

anrufen (Ventura-

Florenz)

87 27 334

 

Lotto (Rocchi)5

Brill6

Haag

Bignell

GroßerCarpione

Bacchanal

10000 hfl.1

 

2A.  WejtgensbeiRijksmuseen3

ErasmusMittw.410°

van LigtenMo.510°6

van Deventer(Weytjen)7

Cramer8

A  de Boer,Amsterdam9

Boer,Haag.10

Bachstitz11

Syperda12

A  Hoogendyk

Dr. Bloch

A  Modrejenski (Karl I.)

Michelangelostr. 2413

A  Lukwel, Tintorettostr. 6.

(Aert de Gelder)14

Laren Komter15

Amsterdam

22.4.41 Früh nachAmster-

dam,Modrejewski(sog.

van DyckKarl I.)1-Lukwel

(A. de Gelder).2-De Boer-

NachLaren(Komter).3-

Zurück nachHaag. -

Tel.Ligten,Bachstitz, tel.

Houthakker(Beukelaer).4

Abend mitPeterich(Verkäufe

Beuningen)5

 

HerrHans Stahl

Jan Weenix

Stilleben mt.6Hasen

fl. 10 000

dat71673

Rotterdam-Haag

24. IV. NachRotterdam(Bilder

beivan Beuningen) mitPeterich1

-Dr. Weytjens(Jan Steen).2-

BeiKatz- BeiBignell-

Besprechungen mitWickel

u.Peterich.

 

25.4.Galerie Internationale

(Mann) Zeestraat.3

Jordaens,Vertreibung

aus dem Tempel

27 500 fl.

 

EntsendungN Knach

Schweiz

Schreiben / anW./Eilt!schräg am linken Seitenrand geschrieben4

Benjamin K.nach

Brüssel(Verhandlungen

mit Besitzer über bedeu-

tende holl.5Bilder

(G Flinck,  J. v. Ruisdael

usw)6  ca 8 Tage

Befürwortend7

  • 1Possebegutachtete am 24. April 1941 zusammen mitLucas PeterichGemälde in der Privatsammlung vonDaniël George van BeuningeninRotterdam.Possehatte Listen mit Kunstwerken, die für einen Erwerb in Frage kamen, angelegt (s. Seiten0034,0039und0040). AnMartin Bormannberichtete er, er stehe in Verhandlung über den Ankauf "einer Zahl von sehr schönen Bildern aus der bekannten Privatsammlung desHerrn van BeuningeninRotterdam, von dem wir bereits die Handzeichnungen aus der Sammlung Koenigs gekauft haben und der sich bereit erklärt hat, für etwa eine Million holländische Gulden Gemälde aus seinem Besitz abzugeben. Darunter befindet sich außer zwei besonders reizvollen Bildern vonPater["Landelijk feest bij een beeld van Venus" und "Landelijk feest met wijnschenkende jonge man"], ein schönerLancret[...]" (s.BArch, B 323/103, Nr. 42, Posse an Bormann, 28.04.1941).

    Im Mai erhieltPosseeine Aufstellung von 52 Gemälden, dievan Beuningenverkaufen wollte, aus denen etwa 20 Werke für die Sammlung desFührermuseumsausgewählt werden sollten (s.BArch, B 323/145, Nr. 208, Peterich an Posse, 09.05.1941). Diesbezüglich fand am 26. Juni 1941 ein erneutes Treffen inRotterdamstatt (s.Seite 0111).

  • 2W. M. A. WeitjenshattePossetags zuvor brieflich kontaktiert und ihn um ein Treffen inPossesUnterkunft, dem Grand Hotel Central inDen Haag, gebeten, um ihn "mit dem Anblick eines meiner Meinung nach hochstehenden Bildes erquicken zu können". Laut einer handschriftlichen NotizPossesaufWeitjens' Scheiben bot dieser für 70.000,- Gulden ein Gemälde vonJan Steenan, das "Kinder mit [einer] Katze" zeigte und welchesPosse"vor Monaten für 18000 abgelehnt" habe (s.BArch, B 323/145, Nr. 331, Weitjens an Posse, 23.04.1941). Das Werk wurde nicht angekauft.
  • 3Adresse der Galerie inDen Haag: Zeestraat 65d
  • 4Nathan Katzsollte schnellstmöglich in die Schweiz gesandt werden, u. a. für weitere Verhandlungen mit den Erben vonOtto Lanz, und benötigte dafür ein Ausreisevisum.PossebatFelix William Wickelbrieflich, sich darum zu kümmern: "Der KunsthändlerN. KatzimHaag, mit dessen bisheriger Tätigkeit im Dienste meines Auftrages ich allen Grund habe zufrieden zu sein, hat mir letzthin berichtet, daß er in der Lage wäre, mir eine Reihe sehr bedeutender Kunstwerke, die sich in der Schweiz befinden, zu verschaffen, wenn ihm die Möglichkeit gegeben würde, auf 3-4 Wochen (einschließlich Hin- und Rückreise) nach der Schweiz reisen zu können. Im Interesse meines Auftrages wäre es besonders unter den augenblicklichen Verhältnissen außerordentlich erwünscht, daßKatzdiese Möglichkeit geboten würde, da es sich um wirklich bedeutende und für dasFührermuseumbesonders erwünschte Werke handelt. Ich wäre Ihnen [...] deshalb sehr dankbar, wenn Sie einen dahingehenden Antrag befürwortend an die zuständige Stelle leiten wollten. Allerdings ist nicht allzuviel Zeit zu verlieren, da wie ich höre auch von anderer Seite bereits Käufe in der Schweiz stattfinden" (s.BArch, B 323/113, Nr. 287, Posse an Wickel, 28.04.1941). Wegen diverser behördlicher Schwierigkeiten (s.BArch, B 323/164, Nr. 915, Vorlage für den Stabsleiter, Schmidt, 10.05.1941;BArch, B 323/113, Nr. 267, Wickel an Posse, 11.06.1941) konnteNathan Katzdie Reise erst Mitte Juli 1941 antreten (s.BArch, B 323/1215, fol. 290, Ruoff an Wickel, 16.07.1941;BArch, B 323/113, Nr. 236, Wickel an Posse, 22.07.1941).
  • 5holländische
  • 6Gemeint sind Werke vonGovaert Flinck,Jacob van Ruisdaelund anderen niederländischen Künstlern.
  • 7Benjamin Katz, der Bruder vonNathan Katz, benötigte ebenfalls ein Ausreisevisum, da er inPossesAuftrag für etwa acht Tage nachBrüsselfahren sollte, "daKatzdort eine Reihe von wertvollen Gemälden, hauptsächlich der holländischen Schule, in Privatbesitz kennt, deren Erwerbung für uns sehr wichtig wäre" (s.BArch, B 323/113, Nr. 287, Posse an Wickel, 28.04.1941). Nach einigen Verzögerungen konnteBenjamin Katzim Juli 1941 nach Belgien reisen (s.BArch, B 323/113, Nr. 228, Wickel an Posse, 25.07.1941).

Marchig

VisentinietZuccarelli

fecerunt Venetris 17461

Architekturvedute

ca 700002

 

C. da Sesto(Bacchiarelli)

Flora

300.3

 

Französisch ca 1820-30 (?)

Damenbildnis vor

Ausblick auf Capri

 

Ventura

Rubens  2 ½4

Cassone  2005

  • 1Possenotierte sich die Inschrift des Werks.
  • 2Der Preis ist in italienischen Lire angegeben.
  • 3Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
  • 4Es handelte sich um ein Frühwerk vonPeter Paul Rubens, das sich in der SammlungEugenio Venturabefand. Vermutlich bot dieser es für 2,5 Millionen italienische Lire an.Posseerwähnte das Werk in einem Brief anHerta Kessler: "Senior Venturahat mir bei meinem letzten florentiner Aufenthalt in liebenswürdigster Weise seine schönen Sachen gezeigt, darunter auch einen pompösen frühen Rubens." (s.BArch, B 323/137, Nr. 164, Posse an Kessler, 18.07.1941).
  • 5Cassone ist die Bezeichnung für Prunktruhen, wie sie vor allem im 15./16. Jahrhundert inFlorenzundVenedigverwendet wurden. Oft waren sie bemalt. Vermutlich botVenturaeine solche Truhe für 200.000,- italienische Lire an.

Haag

24. 6. 41.

NK1

Jan Steen

Trunkenes Weib

2002

N. Maes

Das belauschte Liebespaar

hfl. 300.

250.3

Jan Scorel

Pieter Bickeru.Frau15204

300.

je 1005

G. Flinck   (Lanz)6

Abrahams Segen Jakobs.

L. ca 1500.schräg an den linken Seitenrand geschrieben

?7

J. v. Ruisdael   (Lanz)

Wasserfall

  • 1Am 24. Juni 1941 verhandeltePossemit dem KunsthändlerNathan Katzdie Preise der auf dieser sowie der folgenden Seite aufgeführten Gemälde.
  • 2Dieses Gemälde sollte 200.000,- Gulden kosten.
  • 3Dieses Gemälde sollte 300.000,- bzw. 250.000,- Gulden kosten.
  • 4Vermutlich notierte sichPossehier eine falsche Datierung, denn die beiden Porträts wurden 1529 geschaffen, was jeweils durch Inschriften belegt ist.
  • 5Diese beiden Gemälde sollten zusammen 300.000,- bzw. einzeln 100.000,- Gulden kosten.
  • 6Die beiden im Folgenden genannten Gemälde stammten aus dem Besitz der Familie Lanz, der Erben nachOtto Lanz.Possestand mit dessen SohnGeorg Burkhardt Lanzin Kontakt, der die Verkaufsverhandlungen stellvertretend für die ganze Familie, von der auch ein Teil in der Schweiz lebte, führte.
  • 7Die Verhandlungen über den Kaufpreis waren wahrscheinlich noch nicht abgeschlossen, für den endgültigen Betrag s.Seite 0116.

Rotterdam

Inschrift auf RückseiteGoya.1

57 x 862

Primer estudio del cuadro

de laAcademia San Fernando3

Ant. Col.4del Principe de la Paz5

Ant. Col.Jadier Goya Marques

del Espinar,Madrid

Ant. Col.Paul de S. Victorà

Paris

StaPaul de S? Victor, el

23 de Jnero de 1882,Paris6

Ant. Col.Eugenio Fromentin

Paris

Ant. Col.René Billotte,Paris

Ant. Col. Jrueta Goyena7a

Sevilla

ausgestellt Exposicion Historia

y Artistica del Centenaro del

Dos de Mayo de 18088

(damals in Besitz

Sr. Goyena9)

Haag

Lanz   800 000 Sch. fr.1= 3450 fl.

Flinck  fl. 200       4050 RM

               75

               75

750 000 fr.2Schweiz

 

= 430 000 RM3

 

Syperda

Dou,Mädchen mt.4Hund

fl. 13 000

 

Fr.   Passverlängerung

nötig ab 1. Juli.5

 

J. B. Crandijk,Haag6

Weissenbruchstraat. 322

Tel. 77 54 31

aus Slg.7inNordwyk8

früherA. Brouwer

Schauspielerbande

  • 1Schweizer Franken
  • 2Franken
  • 3Possekalkulierte hier die Preise für drei Gemälde aus dem Besitz der Familie Lanz. Er stand in Kontakt mitGeorg Burkhardt Lanz, der die Verkaufsverhandlungen stellvertretend für die ganze Familie führte. Der Betrag sollte in die Schweiz gezahlt werden, da ein Teil der Familie dort lebte. Die drei Werke wurden zunächst für zusammen 350.000,- Gulden angeboten, was etwa 800.000,- Schweizer Franken und 460.000,- Reichsmark entsprach. Dabei sollten "Isaak zegent Jacob" vonGovaert Flinck200.000,- Gulden, "A Waterfall" vonJacob van Ruisdaelund "Scheepsgevecht tussen Hollandse en Franse koopvaardijschepen" vonWillem van de Veldeje 75.000,- Gulden kosten.Posseversuchte, den Preis vermutlich auf 400.000,- Reichsmark zu senken. Man einigte sich schließlich auf 750.000,- Schweizer Franken bzw. 430.000,- Reichsmark (s.BArch, B 323/1213, fol. 103, Rechnung vom 25.06.1941; ebd., fol. 102, G. B. Lanz an Posse, 27.06.1941). Dieser Betrag lag genau zwischen der Preisvorstellung der Familie Lanz und dem GegenangebotPosses.
  • 4mit
  • 5Der jüdische KunsthistorikerMax J. Friedländer, der 1939 ausBerlinin die Niederlande emigriert war, benötigte zum 1. Juli 1941 eine Verlängerung seines Passes.Possewollte sich darum überFelix William Wickelbemühen.
  • 6Bereits im April 1941 hattePossemitJ. B. Craandijk, dessen Adresse und Telefonnummer er sich im Folgenden notierte, "alte erstklassische Malereien anlangend" telefoniert (s.BArch, B 323/144, Nr. 244, Craandijk an Posse, 21.04.1941).
  • 7Sammlung
  • 8Possehielt sich am 29. Juni 1941 inNoordwijkauf (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch). Eventuell besichtigte er dort das angebotene Gemälde.

N. K.

2 Holzfig.1Veit Stossschule

45 000 hfl.

GroßerTeniersbez. DT. f.2

Landschaft mit 2 Figuren

45 000,- (40 000)3

Texeiros de Matos.4

 

Rembrandt  (Flinck?)

Christus als Gärtner

fl. 20000

aus englischem Privatbesitz

 

v. Goyen,Flussldschft5

mit Kahn vorn

?    aus Slg6ten Cate7

35 000.-

 

SlingelandtFrau beim Arzt (?)

15 000,-

 

2

  • 1Holzfiguren
  • 2Das Gemälde ist "bezeichnet", also signiert, mit dem Kürzel "DT. f." für "David Teniersfecit".
  • 3Das Gemälde wurde für 45.000,- Gulden angeboten,Possewollte jedoch nicht mehr als 40.000,- ausgeben (s.BArch, B 323/113, Nr. 173, Posse an Wickel, 23.09.1941). Schließlich wurde es für 38.000,- Gulden angekauft (s.BArch, B 323/152, Nr. 496, Rechnung vom 29.09.1941).
  • 4Eventuell gehörte das genannte Bild einem Mitglied der FamilieTeixeira de Mattos, der u. a. eineBankinAmsterdamgehörte.
  • 5Flusslandschaft
  • 6Sammlung
  • 7Das genannte Gemälde stammte vermutlich aus der Sammlung vonHendrikus Egbertus ten Cate,Almelo.