Drittes Reisetagebuch
vonVerocchioschüler.
7 – 8 000 oder billiger.
27.Bignell(gekauftE. v. de Velde
Th. de Keyser,Weenix26000) /
BeimReichskommissar(Baldung)2
Bachstitz. – BeimReichskom-
tel. zu erreichen). – beiBloch.
1530 tel. mitBormann
zuerst Verhandlungen ange-
knüpft, dem fällt es zu" –3
1854Abfahrt nachDresden
- 1Italienische
- 2Possebesprach sich mitArthur Seyß-Inquart in der Angelegenheit vonHans Baldung GriensGemälde "Venus und Amor" aus der SammlungHelene Kröller-MüllerinOtterloo, dasPossegerne für dasFührermuseumerworben hätte.
- 3Possehatte sich Notizen zu diesem Telefonat gemacht (s.BArch, B 323/103, Nr. 161):Martin Bormannteilte ihm mit, dassJan Vermeer van DelftsGemälde "Die Malkunst" von der Erbengemeinschaft Czernin,Wien, gekauft werden solle. Bezüglich des Gemäldes "Venus und Amor" vonHans Baldung GrienhatteHitler wohl entschieden, dass es derjenige bekommen solle, der „zuerst Verhandlungen angeknüpft" hatte, wasKaj Mühlmann bzw.Hermann Göringwar. Beim nächsten Treffen am 12. Oktober 1940 (s.Einträge vom 12./13.10.1940 (0041)und(0042)) sprachPosseerneut mitHitlerüber das Gemälde (s. BArch, B 323/103, Nr. 152, Vortrag Dir. Posses beim Führer 12. Oktober 1940). Im November 1940 kaufte schließlichGöringdas Gemälde durchMühlmannan (s.Yeide (2009), S. 321).
- 4Bormann informierte Posse über den Stand der Ankaufsverhandlungen für das Monumentalgemälde "Venedig huldigt Caterina Cornaro" vonHans Makart im Besitz derNationalgalerie Berlin. Es war im Sommer 1940 auf der großen Makart-Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstags des Malers in der Salzburger Residenz ausgestellt worden. Am 1. September hatte Hitlerbei derNationalgalerieanfragen lassen, ob das Bild zu erwerben sei. Vier Tage darauf hatte der kommissarische Leiter derNationalgalerie,Paul Ortwin Rave, das Ministerium um die Verkaufsgenehmigung gebeten (s.SMB-ZA, I/NG947). Vermutlich berichteteBormann Posse, dass diese erteilt worden war. Am 8. Oktober informierte er Posse, dassHitlerdas Gemälde für 60.000 RM angekauft habe undPossedaher nichts mehr in der Angelegenheit unternehmen müsse (s.BArch, B 323/103, Nr. 157;BArch, B 323/161, III 1247 und III 1250-1254;Schwarz (2011), 253-254; Schwarz (2016), S. 120-133).
17. Okt. 40. Bernheimer1-BeiDr. Hanssen-Führer-
bau (Frl. Fugger). –Buchner
(Alte Pinakothek); dortKohl-
hausen(Nürnberg). – Mit beiden
zu mittag. – Im Hotel Tel.
mitFrl. Fugger(Heim)2;Tochter
mit zuhause.4– Abends mit
Freitag 18. Okt. überFrankfurt
Prof. Meller, Rue du General
(Besitzer)
(Menzel, Thoma, /Cranach,
Plastiken10
7 Avenue Montespan11
(Tizian, van Dyck, Giorgione12
Gräfin Dorsetti(überHerrn Walther
Kunstverlag)Quatre Chemin, Rue. / ? de Marignan 1913
- 1Gemeint ist die ehemalige MünchnerKunsthandlung L. BernheimervonOtto Bernheimeram Lenbachplatz 3. Nach der 'Arisierung' firmierte das Unternehmen alsMünchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V.Dort wurden inMünchenund Bayern beschlagnahmte Kunstwerke aus jüdischem Besitz deponiert (s.Schleusener (2016), 73-76).Possesah am 16. und 17. Oktober 1940 die Bestände durch und suchte fünf Gemälde für dasFührermuseumaus (s.BArch, B 323/137, Nr. 35 Posse an Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V., 11.11.1940 und Nr. 36, Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V. an Posse, 04.11.1940 sowieBArch, B 323/103, Nr. 142, Posse an Bormann, 13.11.1940; zu den fünf Gemälden s.Seite 0044; allgemein zur Beschlagnahme jüdischen Kunstbesitzes in München und im 'Altreich' s.Schleusener (2016)undPetropoulos (1999), S. 121-129).
- 2Heinrich Heimwar als AdjutantMartin Bormannszuständig für die Gemäldeausstattung des Führerbaus inMünchen(s.Pyta (2015), S. 57).Heimreiste häufig nachParis(s.Linz-Report, S. 54, 58 und 73).
- 3Vermutlich empfahlMimi tho Rahde, die Tochter vonMaria Almas-Dietrich,Posseeinige Pariser Kunsthändler und gab ihm deren Adressen. Diese oder eine Auswahl derer notierte sichPosseunten auf dieser sowie derfolgenden Seite.
- 4Vermutlich telefoniertePossemit seiner FrauEliseinHelleraubeiDresden.
- 5Possehatte als Direktor derDresdner Gemäldegaleriebereits eine lange Verbindung zuGeorg Biermann(s.Dalbajewa (2015), S. 264, Anm. 103), die er auch in seiner Funktion als Sonderbeauftragter weiterhin pflegte (s.BArch, B 323/120, Nr. 326-333, Korrespondenz Posse/Biermann, 1940-1942).
- 6VonFrankfurt am Mainaus fuhrPossegemeinsam mitKarl Haberstockweiter (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag vom 18.10.1940).
- 7Vermutlich handelt es sich um die Adressen von Pariser Kunsthändlern, diePossevonMimi tho Rahdeerhalten hatte und sich auf dieser sowie derfolgenden Seitenotierte.
- 8Es handelt sich um die Adresse des zuvor genannten Kunsthändlers:Paris, 3 Rue du Général-Appert.
- 9Die alten Telefonnummern in Frankreich bestanden aus einer alphanumerischen Kombination. InParissetze sich diese aus drei Teilen zusammen: zuerst eine meist von Orts- oder Personennamen abgeleitete Buchstabenkombination für einen bestimmten Teilbereich der Stadt, dann eine dreistellige Nummernkombination für die zuständige Telefonzentrale bzw. die Bezirksvorwahl und abschließend ein in der Regel vierstelliger Nummerncode für den jeweiligen Teilnehmeranschluss. Üblicherweise wurden nur die Buchstabencodes oder die Bezirksnamen, deren erste drei Buchstaben den dazugehörigen Code ergaben, und die Teilnehmernummern notiert. Die Nummer der Zentrale ergab sich automatisch über die Eingabe der Buchstaben, denen auf der Wählscheibe des Telefons eine bestimmte Ziffer zugeordnet war. "Passy" (Buchstabencode PAS) bezieht sich auf die 1860 nachPariseingegliederte gleichnamige Gemeinde, das heutige 16. Pariser Arrondissement, die Bezirksnummer lautete 727.
- 10Gemeint sind Werke der KünstlerAdolph von Menzel,Hans ThomaundLucas Cranachsowie einige Bildhauerarbeiten, die überSimon Mellerzu beziehen waren. Von den hier genannten Malern erwarbPossejedoch beiMellerkeine Kunstwerke.
- 11Die Kunsthandlung vonPaul A. Jurschewitzbefand sich inNeuilly-sur-Seine, 77 Rue Charles Laffitte. Möglicherweise handelte es sich hierbei um eine Filiale inParisin der Avenue de Montespan.
- 12Possenotierte sich, dassPaul A. JurschewitzGemälde vonTizian,Anton van DyckundGiorgionebesaß bzw. vermitteln konnte. Ein Ankauf von Objekten dieser Künstler für dasFührermuseumüberJurschewitzfand nicht statt.
- 13Es handelt sich um die Adresse der zuvor genannten Galerie:Paris,19 Rue de Marignan.
25. Nov. 40. 1730Dr. Mühlmann
Fotos kommen ausWien.
zur Verfügung.
im Wiener Bankverein ge-
funden.4
26. Nov. 40 abends nachBerlin5
Abendbrot 1.30
FahrkarteDr.-Bln-Dr.II.9 27.20
27.10Hotel 17.25
Portier; Hausdiener, Gepäck 3.-
Frühstik 7070
Auto. 5.20
60.65
- 1telefonischer [Anruf]
- 2Gemeint ist die Kunstsammlung vonFritz Mannheimer.
- 3Sammlung
- 4Der Hinweis auf das "Porträt eines Mannes" vonFrans Halsaus der Sammlung vonAntonie Lilienfeldwar vonBaldur von SchirachanHitlerergangen, woraufhinPossevonBormann beauftragt wurde festzustellen, ob es für eine Erwerbung für dasFührermuseumin Frage komme (Zum "Porträt eines Mannes" vonFrans Halss. auchEintrag vom Januar 1940sowie vomNovember/Dezember 1940).
- 5Am 26. November fuhrPossenachBerlin, um sich mitHitlerzu treffen: "Abends 70nachBerlin. 100[abends] während Fliegeralarm Ankunft, zu Fuss nachReichskanzlei: dort Zusammentreffen mit demFühreru. Besprechung. AnwesendPhil. von Hessenu.Reichsführer Himmler. 27. Nov. 40 635Rückfahrt nachDresden." (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).
- 6erneute Datumsangabe: 26. November 1940
- 7Hauptbahnhof
- 8Im Juni 1939 wurde Posse von der Reichskanzlei ein Verrechnungsbetrag von 10.000,- Reichsmark zur Verfügung gestellt zur Begleichung seiner Reisekosten. Das Geld wurde auf sein Konto Nr. 7102 bei der Dresdner Bank, König Johannstraße, überwiesen. Am 14.10.1940 war der Betrag bis auf RM 2067,- erschöpft und er forderte "eine weitere Summe" an. "Es ist selbstverständlich, daß ich nach dem Verbrauch der RM 10 000 der Reichskanzlei sofort Abrechnung ablege." (s. BArch, B 323/103, Nr. 150, Posse an Bormann, 14.10.1940). Die akribischen Kostenaufstellungen dienten der erwähnten Abrechnung mit der Reichskanzlei.
- 92. Klasse
- 10Datumsangabe: 27. November 1940
29. Nov. 40
nach Holland
Auto Haupbhf.3 6.-
Schaffner 1.-
77.30
Auto - 1.20
Abend - 8.70
Auto 2.50
1. Dez.7Kaffee 90
Mittag 8.60
Abend 3.-
2.8Mittag 8.60
Auto 2.50
Abend (Mühlmann) 16.-
Bier usw. 3.20
3.9Mittag 3.10
Thee (Rotterdam) 3.50
Fahrer 3.-
Cigarren 3.10
Abend (Dr. Boernerusw)10 26.70
1101.94013
- 1Fahrkarte
- 21. Klasse
- 3Hauptbahnhof
- 4Datumsangabe: 30. November 1940
- 5Die folgenden Preisangaben auf dieser Seite vermerktePossein der damaligen Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 6mit
- 7Datumsangabe: 01. Dezember 1940
- 8Datumsangabe: 02. Dezember 1940
- 9Datumsangabe: 03. Dezember 1940
- 10Posseverbrachte den Abend mitHans Boerner, den er zur Schätzung der SammlungFranz Koenigsherangezogen hatte. Vermutlich war auchBoernersProkurist und MitinhaberEduard Trautscholdtanwesend, der gemeinsam mitBoernerin die Niederlande gereist war (s.BArch, B 323/145, Nr. 344, Boerner an Posse, 20.11.1940).
- 11Datumsangabe: 04. Dezember 1940
- 12Gemeint sind Fotografien von Objekten aus der Kunstsammlung vonOtto Lanz.
- 13zur Fortsetzung der Reisekostenaufstellung auf der Folgeseite