Zweites Reisetagebuch
lobung hl. Kath.Bondy 13043
sehr gut L
xOberösterreich16.4Joh. d. T.5
(Leinberger)6
Holzfigur. farbig an-
gestrichen!
xxWiener-Neustädter Meister,Maria
B.. 8927
ausAspang? L
aus Kirche beiDüren
11
- 1Hierbei handelt es sich um die Sicherstellungsnummer des Krugs in der Sammlung vonOscar Bondy.
- 2Wie das vonPossevergebene Kürzel "L [=Linz]" zeigt, hatte er das zuvor erwähnte Objekt für dasFührermuseumvorgesehen (s.BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau). Dies gilt ebenso für die übrigen mit diesem Kürzel versehenen Kunstwerke auf dieser Seite.
- 3Es handelt sich um die Sicherstellungsnummer des Werks in der Sammlung Bondy.
- 4Possedatierte die Skulptur in das 16. Jahrhundert.
- 5Wahrscheinlich handelt es sich um das Holzrelief "Johannes der Täufer".
- 6Posseschrieb die Skulptur dem KünstlerHans Leinbergerzu.
- 7Es handelt sich um die Sicherstellungsnummer des Werks in der Sammlung Bondy.
- 8vielfigurige
- 9farbige
- 10angeblich
- 11Das spätgotische Holzrelief "Gastmahl des Pharisäers" aus der Sammlung Bondy ist eines von vier Flügelreliefs des ehemaligen Hochaltars der Kirche St. Michael inLendersdorfbeiDüren, der 1843 beim Einsturz des Kirchturms schwer beschädigt worden war. 1882 waren die Reliefs einem Restaurator übergeben worden, der sie durch Duplikate ersetzte und die Originale verkaufte (s.Thiesen (2007), S. 177-180). So gelangte das genannte Relief über den Kunsthandel in die Sammlung Bondy. Als der Originalzustand des Altars im Frühjahr 1940 rekonstruiert werden sollte, wandte sich der Bürgermeister der StadtDürenan dieZentralstelle für Denkmalschutzmit der Bitte um Rückgabe des Reliefs, die vonAdolf Hitlergenehmigt und für die Nachkriegszeit in Aussicht gestellt wurde (s.Schwarz (2018), S. 178-179).
(BesitzerDukes)
Kärnten 16.1
(Jenny Steiner, sofort zu kaufen
2500 RM.) Aurufpreis2
Dres.oderDies.Besitz, 30003
Eisler, Auerspergstr.4
am Ölberg. groß.
25
- 1Possedatierte das Werk in das 16. Jahrhundert.
- 2Das Holzrelief "Abschied der Apostel" aus dem finanzbehördlich eingezogenen Eigentum vonJenny Steiner, dasPosseimDorotheumbesichtigte, konnte für 2.500,- Reichsmark sofort erworben werden. DaPossezu diesem Zeitpunkt noch nicht über Ankaufsmittel verfügte, forderte er bei seinem nächsten Treffen mitAdolf Hitleram 1. Februar 1940 einen Ankaufsetat ein und erhielt diesen auch (s.Seite 0041).
- 3Eventuell istPossesabgekürzte Notiz zu verstehen als "Dieselbe Besitzerin" und würde sich somit auf die zuvor genannteJenny Steinerbeziehen. Bei der darauffolgenden Zahl handelt es sich wohl um eine Preisangabe von 3.000,- Reichsmark.
- 4Gemeint ist die Kunstsammlung vonHortense Eissler, deren Wohnung sich in der Auspergerstraße 2 inWienbefand.
- 5bezeichnet [=signiert]
- 6Anbetung
Denkmalsamtanfragen:
ebensoRodinEntwurf Denk-
Fotos! Beeilen!
Beau
A. Rothschild. Inhalt des antiken
Silbers(Augsburg, engl.6u. franz.7
Silber)8ist vomReichstreu-
in das Depot desBankhauses
S. M. Rothschildzur Aufbe-
wahrung eingeliefert. Trotz
wiederholter VorhalteDrängenwurde
29
- 1Possewollte die Frage klären, ob das Gemälde "Christus am Ölberg" vonGalasso Galassisowie die drei im Folgenden aufgeführten Kunstwerke aus der Sammlung vonHermann Eisslerim Eigentum vonHortense Eissler, der als 'arisch' geltenden Ehefrau, oder im Eigentum von Berta Morelli, der als 'Mischling ersten Grades' geltenden Tochter, standen.Hermann Eisslerwar nach dem 'Anschluss' Österreichs nach Südfrankreich geflohen und hatte seine Sammlung den beiden Frauen überlassen. Es sollte sich herausstellen, dassBerta Morellidie Eigentümerin war.
- 2dito
- 3im
- 4Unterführungszeichen
- 5Vermutlich ist ein Klavier der FirmaSteinway & Sonsaus der Sammlung vonAlphonse Rothschildgemeint ("Steinway-Konzertflügel", s.BArch, B 323/163, S. 1, Anlage "Liste 2, Von der Sammlung Alter Musikinstrumente erbetene Gegenstände aus der Sammlung Alphons Rothschild", Posse an Bormann, 15.02.1940).
- 6englisches
- 7französisches
- 8Gemeint ist die Silbersammlung vonAlphonse Rothschild(s. auch Seiten0040und0064).
- 9Regierungsrat
aus Six (vor 5 - 6 Jahren2
durchGoudstikkeranWeidener(?)3
Erlass desFührers
ministerium(Devi-
senstellen) bekannt
geben.6
Siebenbürgisch-sächs.7u. anderes
Zinn (Sudetengau u. Schlesien,
usw)
Die Altzinnsammlg8 des Ober-
landesgerichtsratsRichard
Huber(+ 1920)
Zusammen 736 Stück
(200davon siebenbürgisch)
Preis 30000 RM.9
82
- 1Gemeint sind die beiden im Folgenden genannten Werke des KünstlersJan Vermeer van Delft.
- 2Der IndustrielleHenri Deterdingerwarb 1921 das Gemälde "Straße in Delft" vonJan Vermeeraus der Sammlung Six (Collectie Six), die auf den niederländischen Kunstsammler Jan Sixzurückgeht, und schenkte das Bild demRijksmuseum. Warum "Die Milchmagd" ebenfalls in Zusammenhang mitDeterdingvonPosseerwähnt wird, ist unklar. Das Gemälde wurde bereits 1908 vomRijksmuseumaus der Sammlung Six erworben.
- 3Das Gemälde "Mädchen mit Flöte" wurde 1919 von derKunsthandlung Jacques Goudstikkeraus der Sammlung von August Janssenangekauft. 1921 kauften dieGalerie M. Knoedler & Co., New York, undFrederik Muller & Co., Amsterdam, das Werk an. Im Februar 1923 wurde das Gemälde an den KunstsammlerJoseph E. Widenerverkauft. 1942 wurde das Gemälde derNational Gallery of ArtinWashingtonzusammen mit ca. 2000 weiteren Werken aus der Sammlung Widener gestiftet (s.Eintrag im Online-Katalog der National Gallery of Art).
- 4Sammlung
- 5Gemeint ist die Sammlung vonWillibald von Dirksen, die nach seinem Tod Stück für Stück durch den als Testamentsvollstrecker eingesetzten SohnHerbert von Dirksenverkauft wurde (s.Gramlich (2015), S. 201-202).Possebesichtigte die restlichen Kunstwerke beiViktoria von Dirksenam 9. Mai 1940 und sollteMartin Bormanndarüber Bericht erstatten (s. dazu Seiten0082und0083).
- 6Possebesprach mitMartin Bormannbei ihrem Treffen am 9. Mai 1940 (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch), dass der zu diesem Zeitpunkt nur für das ehemalige Österreich geltende 'Führervorbehalt' dem Reichswirtschaftsministerium bekannt gegeben werden müsse.Bormannwies dieses umgehend an, dassPosse"als Beauftragter desFührersfür den Ankauf von Kunstgegenständen, die für die Galerien in den neuen Ostgebieten bestimmt sind", zuständig sei und ihm deshalb "beim Ankauf von Gegenständen aus den sichergestellten Sammlungen, z. B. inWienund in anderen Orten, keine Schwierigkeiten bereitet werden" (s.BArch, B 323/103, Nr. 207, Bormann an Funk, 09.05.1940; ebd. Nr. 198, Zusage des Reichswirtschaftministeriums, Landfried an Bormann, 25.05.1940).
- 7sächsisches
- 8Altzinnsammlung
- 9Possefixierte hier Informationen zur Zinnsammlung Huber, die auf Vermittlung vonHanna Rohdehin für einen Ankauffür dasFührermuseumangeboten worden war, aber letztlich nicht für dieses, sondern 1941 für dasStaatliche Museum für Deutsche VolkskundeinBerlinerworben wurde (s. auchEintrag vom 04./05.1940; BArch, B 323/101, Nr. 48, 50-52; zur Zinnsammlung Huber s.BArch, B 323/115, 183-189). Am 9. Mai 1940 traf sichPosseim Hotel Kaiserhof mitHanna Rohde, um mit ihr u. a. über die Zinnsammlung zu sprechen (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).