Drittes Reisetagebuch
u. Bauernwagen15 000 ?
KatzTel. 110506
ofen 300 RM.
Mannheimer1(Mühlmann Plietzch2
Twemehrere BuchstabenBank.
Onze Kunst 1918 (34,2)
Het Portret van Jan Neyan
door Rubens
- 1Gemeint ist die Sammlung vonFritz Mannheimer.Mannheimer, Direktor derAmsterdamerNiederlassung desBankhauses Mendelssohn & Co., hatte eine wertvolle Sammlung vorrangig von Kunsthandwerk und Kleinodien, aber auch Gemälden, zusammengetragen, die aus etwa 3000 Objekten bestand. Er war am 9. August 1939 verstorben. Einen Tag nach seinem Tod stellte dasBankhaus Mendelssohn & Co. Amsterdamdie Zahlungen ein. Die Kunstsammlung gehörte zu den Aktiva der Konkursmasse und ging an die Gläubiger. Nach der Besetzung der Niederlande bemühte sich die Dienststelle Mühlmann in Konkurrenz zuAlois Miedlum den Erwerb der Kunstsammlung für das Deutsche Reich. Die Dienststelle Mühlmann, die im Mai 1940 ihre Tätigkeit in den Niederlanden aufgenommen hatte, war beauftragt, vor allem aus sogenanntem 'Feindvermögen' anzukaufen und an deutsche Stellen weiter zu vermitteln.
- 2Dr. Eduard Plietzschwar Fachmann für holländische Malerei - er war u. a. Autor eines Buches überJan Vermeer- und ebenfalls für die Dienststelle Mühlmann tätig (zu Plietzsch s.Nicholas (1995), S. 139; Vlug, Jean, "Vlug Report 25 December 1945", Bericht über die Dienststelle Mühlmann, online abrufbar auflootedart.com;Meier-Ewert (2011)).Possesah ihn durchaus als Konkurrenten an (s.BArch B 323/114, Nr. 427, Posse an Wickel, 11.10.1940).
- 3Possenotierte sich, dass bezüglich der Sammlung MannheimerKaj Mühlmannund dessen MitarbeiterFranz Kieslingerzuständig waren.
- 4"Collectie" oder "Collection"
- 5Gemeint ist die SammlungDaniel Wolf.Posseübernahm wohl nichts aus der Sammlung. Vieles wurde anAlois Miedlverkauft (s.Eintrag auf der Homepage der niederländischen Restitutiecommissie).
- 6Possenotierte sich hier die bibliographischen Angaben zu einem Aufsatz vonGerard David Gratama, "Het portret van Jan Neyen door Rubens", Onze Kunst 34 (1918-08), S. 41-46.Gratamawar Direktor desFrans Hals MuseumsinHaarlem, wo sich das Porträt "Jan Neyen" seit 1915 als Leihgabe befand.Possebegutachtete es am 19. September.
N.Beets. Nicolaes Maesstrat 122
Kleikampbeim Friedens
palais.FrauenbüsteSchule
Welie(Maler) )
Scheveninger Weg 173
Rubenskaufpreis zu zahlen
nach Aushändigg4des Bildes
Bol,Alexander der Große u Roxane
fl. 135 000
Hondecoeter,Großes Geflügelbild
- 1Gemeint ist vermutlich ein Werk des MalersPietro Liberi.
- 2Sammlung
- 3Vitale Blochbot Possein einem Schreiben vom 25. September 1940 eine Büste vonFrancesco di Simone Ferrucci, einem Schüler vonAndrea del Verrocchio, an. Er hatte die Büste vomKunstzaal Kleykamperhalten (s.BArch, B 323/144, Nr. 143, Bloch an Posse, 25.09.1940). DerKunstzaal Kleykampbefand sich im Scheveningseweg,Den Haag, gegenüber vom Friedenspalast.
- 4Aushändigung
- 5Vermutlich geht es um den Ankauf des Gemäldes "Jan Neyen (1568-1612)" vonPeter Paul Rubens.
AhnenerbeTel.89 77 21
Ahnenerbeansagen, daß
ich im Okt. viele Verpflichtungen
habe.3
3 2
FahrkarteDr.–Berlinu. z.6 27.20
Auto 1.-
Zeitungen 20
Mittag 6.-
Glas Wermuth 1.-
Portier 1.-
13.7Hotelrechnung 14.80
Frühstück 2.30
Trinkgeld 2.-
Strassenbahn 50
62.00
Test Tabelle
3 2 | |
Auto Hbhof8 | 6.-9 |
FahrkarteDr.–Berlinu. z.10 | 27.20 |
Auto | 1.- |
Zeitungen | 20 |
Mittag | 6.- |
Glas Wermuth | 1.- |
Portier | 1.- |
13.11Hotelrechnung | 14.80 |
Frühstück | 2.30 |
Trinkgeld | 2.- |
Strassenbahn | 50 |
62.00 |
- 1Am 11. Oktober um 17.00 Uhr warPossevonAlbert Bormann, dem Bruder vonMartin Bormann, telefonisch darüber informiert worden, dassHitlerihn am Tag darauf inBerlinzu treffen wünsche.Possefuhr am 12. Oktober früh nach Berlinund notierte sich in sein Diensttagebuch: "705nachBerlin. Kaiserhof abgewartet. 1930zum Abendessen zusammen mitHaberstockbeimFührer. Bericht über Neuerwerbungen. Dann Luftalarm bis 2430. ½ 20im Hotel Kaiserhof" (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).Posse musste also lange im Hotel Kaiserhof warten, bis er um 19.30 Uhr zusammen mitKarl Haberstockzum Abendessen zuHitlergerufen wurde. Man dürfte über die anstehende Reise nachParis, diePossegemeinsam mitHaberstockunternahm, gesprochen haben.PosselegteHitler aber auch Fotos von beabsichtigten Neuerwerbungen vor und unterbreitete ihm den Vorschlag, ganze Sammlungen anzukaufen.Hitlerwar grundsätzlich einverstanden. "Ich habe vorgeschlagen, daß man alle für höchste Ansprüche brauchbaren Objekte der Sammlung Lanz, die den Preis rechtfertigen, für die Zwecke desFührersentnimmt, und den umfangreichen Rest in eine sicher sehr gut bezahlte Versteigerung bringt." (s.BArch, B 323/103, Nr. 151, Posse an Bormann, 14.10.1940). Die einzelnen Besprechungspunkte dieses Treffens sind in NotizzettelnPossesdokumentiert (s.BArch, B 323/103, Nr. 152).
- 2Am 11. Oktober hattePossemitEduard PlietzschinBerlintelefoniert (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).
- 3Posse, der Mitglied derKulturkommission der Amtlichen Deutschen Ein- und Rückwandererstelleunter Leitung vonWolfram Sieverswar, rief beimAhnenerbeinBerlinan, vermutlich um den Termin eines geplanten Treffens zu Verhandlungen über die Rückführung des deutschen Kulturgutes aus Südtirol zu besprechen. Das Treffen fand schließlich am 17. März 1941 inBozenstatt (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Einträge vom 16.03.1941 bis 18.03.1941).
- 4Hauptbahnhof
- 5Die Währung aller folgenden Preisangaben auf dieser Seite ist die Reichsmark.Im Juni 1939 wurde Posse von der Reichskanzlei ein Verrechnungsbetrag von 10.000,- Reichsmark zur Verfügung gestellt zur Begleichung seiner Reisekosten. Das Geld wurde auf sein Konto Nr. 7102 bei der Dresdner Bank, König Johannstraße, überwiesen. Am 14.10.1940 war der Betrag bis auf RM 2067,- erschöpft und er forderte "eine weitere Summe" an. "Es ist selbstverständlich, daß ich nach dem Verbrauch der RM 10 000 der Reichskanzlei sofort Abrechnung ablege." (s. BArch, B 323/103, Nr. 150, Posse an Bormann, 14.10.1940). Die akribischen Kostenaufstellungen dienten der erwähnten Abrechnung mit der Reichskanzlei.
- 6und zurück
- 7Datumsangabe: 13. Oktober 1940
- 8Hauptbahnhof
- 9Die Währung aller folgenden Preisangaben auf dieser Seite ist die Reichsmark.
- 10und zurück
- 11Datumsangabe: 13. Oktober 1940
Franzosen
Poussin.1
Skulpturen u. Kunstgewerbe
büste Fil. Strozzih.452 cm.
Neroni1464
L. z. Zt. F.6
Riemenschneider,Verkündigg7(Maria)
Marmor aus Peterskirche
H. DaucherRelief hl. Familienach
Bronzestatuette (Selbstporträt
vonP. Vischer12 Louvrez. Zt Chambord13
Deutsche Statuette der EvaBronze "14
"15 nackte Tänzerin "16 "17
Teppiche
12großeBrüsseler Teppiche, Jagden Kaiser
Max. I.(seit 1665 im Besitz der
- 1Gemeint ist ein Werk oder sind mehrere Werke des KünstlersNicolas Poussin. Im "Bericht über die im besetzten Gebiet befindlichen wertvollen Bilder" sind für Poussinacht Gemälde gelistet: auf Schloss Chèreperrine inOrigny-le-Roux: "Aus dem Leben des Hl. Franz Xavier" (Nr. 2), "Das Konzert der Amoretten" (Nr. 3), "Die Weisen aus dem Morgenlande" (Nr. 8; vermutlich ist das Gemälde "L’Adoration des Mages" gemeint), "Die Erscheinung der Mutter Gottes" (Nr. 9), "Mars und Rea Sylvia" (Nr. 10), auf Schloss Louvigny inLouvigny: "Der Lehrer der Falisquen" (Nr. 12) sowie auf Schloss Sourches inSaint-Symphorien: "Das Abendmahl" (Nr. 13; vermutlich ist das Gemälde "Jésus-Christ instituant l'Eucharistie" gemeint) und "Allegorie" (Nr. 14) (s.NARA, Record Group 260, Series: Restitution Research Records, 1945-1950, File Unit: Linz Museum: Report of Valuable Paintings in the German Occupied Territories, Liste "Französische Meister", unter Buchstabe P).
- 2Sammlung
- 3Gemeint ist die Kunstsammlung vonGeorges Wildenstein.
- 4hoch
- 5Das Schloss Fougères-sur-Bièvre (s.Schloss-Homepage des Centre des monuments nationaux) inFougères-sur-Bièvrediente während des Zweiten Weltkriegs als Evakuierungsdepot desLouvre.
- 6Es handelt sich um die Abkürzung für "Louvrezur Zeit Fougères". Damit ist der Aufbewahrungsort des genannten Kunstwerks gemeint.
- 7Verkündigung
- 8Die Skulptur war vermutlich Teil eines Altaraufsatzes, der sich ursprünglich in der ehemaligen Peterskirche auf dem Petersberg inErfurtbefand. Diese war als Klosterkirche der Benediktinerabtei St. Peter und Paul errichtet worden, die 1802 von den Preußen aufgelöst wurde. 1806 ging das Gebiet unterNapoleonan die Franzosen, die das Kircheninventar versteigerten und den Bau fortan als Lagerraum nutzten.
- 9Unterführungszeichen für die Abkürzung "L. z. Zt. F." [=Louvrezur Zeit Fougères] als Aufbewahrungsort des genannten Kunstwerks
- 10Für dasReliefdiente der Holzschnitt "Die Heilige Familie in Ägypten" aus dem Zyklus "Das Leben der Jungfrau Maria" vonAlbrecht Dürerals Vorlage (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des MAK Wien).
- 11Es handelt sich um Unterführungszeichen für die Abkürzung "L. z. Zt. F." [=Louvrezur Zeit Fougères] als Aufbewahrungsort des genannten Kunstwerks.
- 12Eventuell handelt es sich um die Kleinplastik "Autoportrait". Dies ist jedoch nicht gesichert, da es sich dabei nicht um eine Bronzestatuette, sondern eine -büste handelt. Jedoch könnte die vonPossegewählte Bezeichnung auf die geringen Maße des Werks zurückzuführen sein.
- 13Das Schloss Chambord (s.Homepage Château de Chambord) inChamborddiente wie das Schloss Fougères-sur-Bièvre während des Zweiten Weltkriegs als Auslagerungsort für die Bestände desLouvre(s.Martel (2009)).
- 14Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Kunstwerk befand sich ebenfalls auf Schloss Chambord.
- 15Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. bei diesem Werk handelte es sich ebenfalls um eine "Deutsche Statuette".
- 16Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Werk war ebenfalls aus Bronze.
- 17Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Kunstwerk befand sich ebenfalls auf Schloss Chambord.
- 18französischen
- 19Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Kunstwerk befand sich ebenfalls auf Schloss Chambord.
Malesherbes 22III1
S. Ricci(?)antikeSoldatenszene1500 -3
E. v. d. PoelHirtenszene5000 -
Jordaens (groß)55000 -
Deutsch (?)Frauen am Wasser.
18000
Walther Quatre Chemin, rue de
Marignon 195
Tel. Balzac 39166
nach 140 Dorsetti)
StoraBoulevard Haussmann
32 B7
2 Engel, Schule
(Maler Jean Kaitor)
- 1Es handelt sich um die Adresse der zuvor genannten Kunsthandlung vonHugo Engel:Paris,22 Boulevard Malesherbes.
- 2Der Preis ist in Französischen Francs angegeben.
- 3Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. diese Preisangabe ist ebenfalls in Französischen Francs. Dies gilt ebenso für die übrigen Preisangaben auf dieser Seite.
- 4Ein Gemälde vonTizianwurde von derGalerie Hugo Engelnicht angekauft (s.BArch, B 323/147, Nr. 300, Hans Posse, Für das Kunstmuseum in Linz erwünschte Gemälde, die in Paris angekauft wurden, 25.10.1940).
- 5Es handelt sich um die Adresse der zuvor genannten Galerie:Paris,19 Rue de Marignan.
- 6Die alten Telefonnummern in Frankreich bestanden aus einer alphanumerischen Kombination. InParissetze sich diese aus drei Teilen zusammen: zuerst eine meist von Orts- oder Personennamen abgeleitete Buchstabenkombination für einen bestimmten Teilbereich der Stadt, dann eine dreistellige Nummernkombination für die zuständige Telefonzentrale bzw. die Bezirksvorwahl und abschließend ein in der Regel vierstelliger Nummerncode für den jeweiligen Teilnehmeranschluss. Üblicherweise wurden nur die Buchstabencodes oder die Bezirksnamen, deren erste drei Buchstaben den dazugehörigen Code ergaben, und die Teilnehmernummern notiert. Die Nummer der Zentrale ergab sich automatisch über die Eingabe der Buchstaben, denen auf der Wählscheibe des Telefons eine bestimmte Ziffer zugeordnet war. "Balzac" (Buchstabencode BAL) bezieht sich auf den Bereich um die Rue Balzac, die Bezirksnummer lautete 225.
- 7Es handelt sich um die Adresse der zuvorgenannten Kunsthandlung:Paris,32 B Boulevard Haussmann.
Listen1
1. Schloss Armainvilliers2
Honoré (in Depot
rue de Lille)5
3. Sichergest.6Bilder (ggwärtig7im
deutschen Inst.rue Domi-
4. Schloss Ferrieres.
(2 Cuyps,)9Zuskunft10in /Hendaye11
Listen zurückbringen.12
Armainvillers13/ (Terborchusw) / alter Besitzer? R.14?)
Karten abgeben(Speidel,Best/KütgensZeitschel/Metternich
Klemmergummis15
Rahmen Schokolade.
Seife
Cigarren
Schuhe
Koffer
Rahmen(Rotsch)
- 1Posseerhielt vier Listen beschlagnahmter jüdischer Kunstsammlungen, die er im Folgenden aufführte.
- 2Die erste Liste führt die auf Schloss Armainvilliers der Familie Rothschild (s.Eintrag "Château d'Armainvilliers, Seine-et-Marne, France"auf der Familien-/Archivhomepage der Rothschilds) inGretz-Armainvilliers 'sichergestellten' und in das Depot derDeutschen Botschaftverbrachten Kunstwerke auf (s.BArch, B 323/308, fol. 65-68, Nr. 989-1001, Verzeichnis der durch die Deutsche Botschaft Paris sichergestellten Bilder und Kunstgegenstände, S. 239-251).
- 3Faubourg
- 4Saint
- 5Die zweite Liste betraf die Sammlung vonMaurice de Rothschildaus dem Pariser Palais in der 41 Rue du Faubourg Saint-Honorè (s.Eintrag "41, rue du Faubourg-Saint-Honoré, Paris, France"auf der Familien-/Archivhomepage der Rothschilds), die sich im Depot derDeutschen Botschaftbefanden (s.BArch, B 323/308, S. 16-43, Nr. 791-901, Verzeichnis der durch die Deutsche Botschaft Paris sichergestellten Bilder und Kunstgegenstände, S. 49-154).
- 6Sichergestellte
- 7gegenwärtig
- 8Die dritte Liste führte 'sichergestellte' Gemälde auf, die sich imDeutschen Institut, 57 Rue Saint-Dominique,Paris, befanden. Mit einem Teil der sichergestellten Kunstwerke hatte BotschafterAbetzdieDeutsche Botschaftim Palais Beauharnais in der 78 Rue de Lille ausgestattet (s.Ebeling (2016), S. 151, 156-157).Posseerhob Anspruch auf sieben davon für dasFührermuseum. Hitlererklärte sich am 16. November 1940 inMünchenmit der Übernahme dieser Kunstwerke fürLinzeinverstanden (s.BArch, B 323/183, fol. 20, Posse an Bormann, 20.10.1942). Es handelte sich um folgende Werke: "zwei große Aelbert Cuyp, eingroßer Terborch, ein Wouwerman, ein Siberechts, eingroßer Canalettosowie dieschöne große Tafel mit der Parissage, das Hauptwerk des Deutschen Matthias Gerung" (s.BArch, B 323/103, fol. 27, Nr. 124b, Posse an Bormann, 11.12.1940). Lange tat sich in dieser Angelegenheit nichts, sodassPosseim Oktober 1942 – sechs Wochen vor seinem Krebstod – erneutBormanneinschaltete.Hitlerentschied postwendend, die Kunstwerke seien umgehend in den Führerbau nachMünchenzu bringen (s.BArch, B 323/183, fol. 19, Bormann an Lammers, 25.10.1942; s. auchBArch, B 323/183, fol. 21, Reichskanzlei an den Reichsminister des Auswärtigen und an den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht). Dennoch mussteBormannim Februar 1943 noch einmal nachfragen (s.BArch, B 323/183, fol. 22, Bormann an Lammers, 11.02.1943; für den weiteren Vorgang s.BArch, B 323/183, fol. 22ff.). Am 16. April 1943 trafen die Objekte per Sondergepäckwagen des D-ZugesParis-Münchenin der bayerischen Hauptstadt ein (s.BArch, B 323/183, fol. 25, Auswärtiges Amt an Reichskanzlei, 20.04.1943 und Reichskanzlei an Voss, 25.04.1943); es handelte sich um fünf Gemälde [die beiden Cuyps, der Terborch, der Canaletto und der Gerung; s. o.] und einenPrunkschreibtisch(s.BArch, B 323/159, Aktenvermerk Reger, 17.04.1943).
- 9Die vierte Liste führte die Kunstwerke aus dem Rothschild'schen Schloss Ferrières (s.Eintrag "Château de Ferrières, Seine-et-Marne, France"auf der Familien-/Archivhomepage der Rothschilds) inFerrières-en-Brieauf (s.BArch, B 323/293, S. 71). Darunter, so notierte sichPosse, befanden sich die beiden angeforderten Gemälde vonAelbert Cuyp"Landschaft mit Vieh und Reitern" und "Eine Familie in einer Landschaft".
- 10Zusammenkunft
- 11Gemeint ist wohl das Treffen vonAdolf HitlerundFrancisco Francoam 23. Oktober 1940 inHendaye.
- 12Posseerstellte hier eine Erledigungsliste. Die Durchstreichungen bedeuten vermutlich, dass die entsprechenden Punkte erledigt waren.
- 13Gemeint sind Kunstwerke aus Schloss Armainvilliers der Familie Rothschild.
- 14Rothschild
- 15Damit waren wohl Klemmgummis gemeint, die man vermutlich für den Transport von Gemälden/Kunstwerken brauchte.
Nieuwe Haven 24I
Veronese1 Dr. Mühlmann
verzichtet "u. überlässt
Grubervan Kijfhoeklaan
733
FürHaberstock Katz
van Dyck25000 fl.
Slingelandt6000.5
- 1Gemeint ist ein Gemälde vonPaolo Veronese.
- 2Beim Treffen mitEduard PlietzscherfuhrPosse, dassMühlmannseinerseits auf ein Bild vonPaolo Veroneseverzichtete. Dabei handelte es sich eventuell um das "Portret van Daniele Barbaro" aus der Kunstsammlung vonOtto Lanz.
- 3Adresse des zuvor genannten Kunsthändlers inDen Haag.
- 4Diese und alle folgenden Preisangaben auf dieser Seite vermerktePossein der damalige Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 5Possenotierte sich als Empfehlung für seinen Freund, den KunsthändlerKarl Haberstock, drei Gemälde mit Preisen in der damaligen Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt, dieKatzanbot und die er selbst nicht erwerben wollte. Bei dem Gemälde vonJacobusoderAbraham Storck handelt es sich vielleicht um "Canal in der Stadt", das ihmKatzauf der Rechnung vom 27.09.1940 angeboten hatte (s.BArch, B 323/145, Nr. 63); bei demjenigen vonAnton van Dyckkönnte es sich um die Skizze "Anbetung der Könige" handeln, die ihmKatzebenfalls offeriert hatte (s.BArch, B 323/145, Nr. 63, Rechnung vom 27.09.1940).Possehatte auf den Erwerb verzichtet, wie er am 07.10.1940 anWickelschrieb (s.BArch, B 323/114, Nr. 428). Das letzte erwähnte Werk stammte vonPieter Cornelisz van Slingeland. Die Gemälde sind allerdings auch nicht inHaberstocksGeschäftsbüchern aufgeführt, sodass vermutet werden darf, dass auch dieser sie nicht erwarb.
Grünewaldnicht5
BriefPlietzch: überreicht
Plastiken M. n.
Prospekt beilegen.10
Koenigs12
Tel.Boerner: Skizzenbücher
Holland13
BriefLenbachgalerie:Paudiss
- 1Am 16. November 1940 warPosseim Führerbau inMünchenund hielt ab 16.45 Uhr einen Vortrag beiHitler(s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag vom 16.11.1940). Im Folgenden notierte er sich die Besprechungspunkte.
- 2Diese und die direkt folgende Preisangabe vermerktePossein Reichsmark.
- 3Es wurde festgelegt, dass die beiden vonFriedrich Heinrich Zinckgrafangebotenen Gemälde von Christoph Paudissund Hans Thoma aus derGalerie am Lenbachplatz, von denenPosse HitlerFotografien vorlegte, angekauft werden sollten (s.BArch, B 323/103, Nr. 139, Nr. 1 der Agenda).
- 4Possebesprach mitHitleram 16. November 1940 die Thematik "Unbesetztes Gebiet Frankreichs" (s.BArch, B 323/103, Nr. 139, Nr. 9 der Agenda), also die Möglichkeit des Zugriffs auf dort befindliche Kunstwerke. Man kam überein, dassKarl Haberstockdort als Ankaufsagent tätig werden sollte. Nun setztePosse, vermutlich vom Führerbau aus,Haberstocktelefonisch in Kenntnis. Am 25. November 1940 telefoniertenPosseundHaberstocknoch einmal zu dieser Reise (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag vom 25.11.1940). Am 11. Dezember 1940 berichtetePosseanMartin Bormann: "Herr Haberstockist zurzeit in Frankreich, um Erwerbungen in unbesetzten Gebieten vorzubereiten. Es ist verabredet, daß ich zum Abschluß eventueller Ankäufe hinunterkommen soll" (s.BArch, B 323/103, Nr. 124b, Posse an Bormann, 11.12.1940;Keßler/Trepesch (2008), S. 24-25).
- 5PosseteilteKarl Haberstockvermutlich mit, dass die "Kleine Kreuzigung" vonMatthias Grünewaldaus der SammlungFranz Koenigsnicht angekauft werden sollte. Dies legt nahe, dass der Kunsthändler auch in diese Angelegenheit involviert war.
- 6Es handelt sich um Unterführungszeichen für das Wort "Brief"; dies gilt für alle folgenden Striche dieser Auflistung.
- 7Hildegard Gussenbauer, Skodagasse 9,Wien, hattePosseam 3. November 1940 Bilder angeboten, von denenPosseam 11. November Fotos erbeten hatte (s.BArch, B 323/134, Nr. 387, Posse an Gussenbauer, 11.11.1940). Am 15. November telefonierte man wegen eines Werks vonHans Makart(s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag vom 15.11.1940).
- 8Possebesprach mitHitlerdie Angebote vonViktoria von Dirksen, geb. Laffert (s.BArch, B 323/103, Nr. 139, Nr. 10 der Agenda).
- 9Gemeint ist die Kunstsammlung vonFritz Mannheimer.
- 10Possenotierte sich, seinem Schreiben anMartin Bormann"einen Prospekt des neuerschienenen Werkes 'Österreichs Kampf um Deutschlands Befreiung' vonDr. H. Rössler, das denFührerbesonders interessieren dürfte, beizulegen." (s.BArch, B 323/103, Nr. 138, Posse an Bormann).
- 11Possebesprach mitHitleram 16. November 1940 als Nr. 4 seiner Agenda die Kunstsammlung vonOtto Lanz,Amsterdam(s.BArch, B 323/103, Nr. 139).
- 12Gemeint ist die Kunstsammlung vonFranz Koenigs.
- 13Hans Boerner, Inhaber der FirmaC. G. Boerner,Leipzig, undEduard Trautscholdt, deren Prokurist, sollten für den Zeitraum vom 25. November bis zum 10. Dezember 1940 für die Niederlande Reisegenehmigungen erhalten, um vor "Abschluß des Ankaufes eines Hauptteils der berühmten Handzeichnungssammlung Koenigs" die "vom Verkäufer geforderten Taxpreise" zu überprüfen. Er sei, soPosseweiter, "an den erfahrensten Fachmann,Herrn Dr. h.c. BoernerinLeipzigherangetreten, der sich honorarlos bereit erklärt hat, mit seinem ProkuristenHerrn Eduard Trautscholdt diese Nachprüfung inRotterdam(Boymans Museum) zu übernehmen. Ich bitte deshalb,Herrn Dr. BoernersowieHerrn Trautscholdtdie Einreiseerlaubnis nach Holland vermitteln, fernerHerrn Dr. Boernereine Vollmacht ausstellen lassen zu wollen, aus der hervorgeht, daß er beauftragt ist, im dienstlichen Interesse nach Holland zu reisen und dort zu arbeiten." (s.BArch, B 323/103, Nr. 135; s. auchBArch, B 323/103, Nr. 136).
80001
8000
bez330000
D. Teniers(bez4),Hirt mit Herde
18000
20000
20000
164 000 fl.6
Krawatte & Hdschuhe8 (Telegramm)
- 1Diese und die fünf folgenden Preisangaben auf dieser Seite vermerktePossein der damaligen Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 2niederländisch in etwa "Flussansicht"
- 3bezeichnet [=signiert]
- 4bezeichnet [=signiert]
- 5bezeichnet [=signiert]
- 6Gesamtsumme der Gemäldekostenin der damaligen Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt
- 7Gemeint ist wahrscheinlich die Laan Cobes van Cattenburch 1 inDen Haag, die Dienstanschrift vonFelix William Wickel.
- 8Handschuhe
- 9Cigarren
- 10Gemeint ist vermutlich ein Gemälde vonAlbrecht Altdorfer.
- 11gegen
- 12kleiner
- 13Posseverhandelte offenbar mitEduard Plietzschals Abgesandtem der Dienststelle Mühlmann, welche Gemälde er aus der Sammlung Mannheimer bekommen könne. Ein Gemälde, vermutlich vonAlbrecht Altdorfer, angeboten für 180.000.- RM, wurde nicht angekauft, aberPossesollte die Alternative, das kleine Rembrandt-Gemälde "Bildnis des Ephraim Bonus", erwerben.