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1 - 6 von 6
2 kl1Altartafeln1 Wort
MWortende ?Piramus u. Tisbe
(OuwaterGm.2)
Anton Kern3
Angelus PaleaF. 1724 (eine
No R 15bi6
Nic. Fugger 27,5:21,57
J. v. Goyen(?) Ldschft mit Bauerhaus9
der hl. Katharina Kupfer
- 1kleine
- 2evtl. "Gemälde"
- 3Eventuell ist der Maler Anton Kern gemeint.
- 4Kleines
- 5bezeichnet
- 6eventuell "1561"
- 7Eventuell ist ein Porträt desNikolaus Fuggergemeint. Bei "27,5:21,5" handelt es sich vermutlich um Maßangaben.
- 8polnisch für "Mann"
- 9Landschaft mit Bauernhaus
- 10Eventuell ist der Maler Johann Carl Loth gemeint.
(telef.1vonDr. Hansen) 15252
27.I.40Hofmuseum3
Raffael4, der früher in
der Schweiz 1000000 RM.
alter Herr5..
Sonntagschriftl. Bescheid.
Madonna Alba(Mellon)7
Nebeneinander von guten Stellen (Köpfe)
andere Werkstatt mässig
Ldschft, Stauden. Bäume schlecht
u. steif
Putbus auf RügenErben desFürst(v Putbus)9
bekannt im 19. Jhdt, aber in Vergessen
heit geratenKonstruktionen, um Originalität
zu beweisen, sehr künstlich
Prof.AlfredLüdtke(inMünchen), der
das Bild für geringe Summe
gekauft hat (billig)
"Fälschung"! nein! zeitgenössisch
- 1telefonischer [Anruf]
- 2Auf GeheißMartin BormannsberichteteHanssenPosseam 27. Januar 1940 telefonisch, dass sich lautHeinrich HoffmannimKunsthistorischen MuseuminWienein angebliches Originalgemälde vonRaffael- die "Madonna di Gaeta" - befinde, welches für eine Million Reichsmark zu verkaufen sei (s.BArch, B 323/163, Bormann an Hanssen, handschriftlich, 27.01.1940). Dieses solltePossebegutachten und eine Stellungnahme abgeben.
- 3Gemeint ist dasKunsthistorische MuseuminWien.
- 4Hier meintePossedas unten erneut erwähnte Bild "Madonna di Gaeta", das angeblich vonRaffaelgefertigt worden war.
- 5Gemeint istAlfred Lüdke, der damalige Besitzer des Gemäldes "Madonna di Gaeta" (s.Burmester (2016), Bd. 1, S. 401-428).
- 6Telefonnummer vonFritz Dworschak, denPossekontaktierte, um das Bild "Madonna di Gaeta" vor Ort in Augenschein nehmen zu können.
- 7Die "Madonna di Gaeta" galtPosseals zeitgenössische Kopie der "Madonna Alba" vonRaffael(s.PossesEintrag "'Fälschung'! nein! zeitgenössisch" weiter unten), die sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz des amerikanischen Bankiers, Finanzpolitikers und KunstsammlersAndrew W. Mellonbefand.
- 8Possebesichtigte dieses Gemälde am 28.01.1940. Im Folgenden machte er sich Notizen zu stilistischen Kritikpunkten, Provenienz und der Diskussion um die Echtheit des Bildes für sein Gutachten, das er am Tag darauf abschickte, in dem er sich deutlich gegen eine UrheberschaftRaffaelsaussprach und von einem Kauf abriet (s.BArch, B 323/163, Posse an Hanssen, 29.01.1940 sowie Posses Gutachten vom 29.01.1940).
- 9Alfred Lüdkehatte das Gemälde "Madonna di Gaeta", auch "Putbus-Madonna" genannt, um 1920 von den "Fürstlich Putbus'schen Erben imMünchner Kunstverein" erworben (s.Burmester (2016), Bd. 1, S. 403).
- 10Posseerinnerte sich an die "Madonna di Gaeta" und fragte sich hier, ob sie in den 1930er Jahren inDresdengewesen sei. Tatsächlich war sie 1933 auf BestrebenAlfred Lüdkesim Atelier derDresdner Gemäldegalerierestauriert worden. Schon damals hattePossedas Gemälde geprüft und als OriginalwerkRaffaelsabgelehnt (s.BArch, B 323/163, Posses Gutachten vom 29.01.1940).
Wolken! Kein Künstler kopiert
sich zum 2. Mal Tot.Hier helfen
keine kunsthist. Konstruktionen1
BeiProf. v. BaldassimKh. Museum
zu Restauriergszwecken deponiert.2
1. Febr.340U.4HauptbahnhofDresden
Zug 170 Min. Verspätung
dann 270. Schliessl.5Ankunft
¾ 90AnkunftBerlin124045
¾ 13 im Kaiserhof6.¾ 6
Tel. mitDr. H.¾ 16 Adjt.7Borm.
tel.
180beimFührerbis
1915allesin Ggwart8Bormannsdurchgesprochen
alle Fotos durchgesehen.
etc. 200Abendbrot.
PilotenBaueru ..?.,Prof. Morell,Prof.
Hofmannusw.) ½ 10 ver-
abschiedet sich derFührer.
MitBormannzusammen
ins Hotel zurück
36
- 1Bei diesem Abschnitt handelt es sich um dieFortsetzungder NotizenPossesfür das von ihm angeforderte Gutachten über die "Madonna di Gaeta", ein angebliches OriginalwerkRaffaels, das sich seit Juni 1939 imKunsthistorischen MuseuminWienbefand und für eine Million Reichsmark zum Verkauf stand (s.BArch, B 323/163, Bormann an Hanssen, handschriftlich, 27.01.1940). In seinem Bericht sprach sichPossedeutlich gegen eine UrheberschaftRaffaelsaus und riet von einem Kauf ab (s.BArch, B 323/163, Posse an Hanssen, 29.01.1940 sowie Posses Gutachten vom 29.01.1940).
- 2Die "Madonna di Gaeta" befand sich seit 1937 beiLudwig Baldassbzw. in den Räumlichkeiten des Kunsthistorischen MuseumsinWien.
- 3Am Vorabend, dem 31. Januar 1940 um 18:30 Uhr, hattePossetelefonisch die Order vonHanssenaus dem Verbindungsstab erreicht, am Tag darauf bis spätestens 12:00 Uhr inBerlinzu sein (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch), um demFührerpersönlich Bericht zu erstatten über den aktuellen Stand desFührermuseum-Projekts und die Ergebnisse seiner eben erst abgeschlosseneWien-Reise. Da der Frühzug etwa fünf Stunden Verspätung hatte, kamPosseerst um ca. 12:45 Uhr inBerlinan. Im Hotel Kaiserhof wartete er, bis ihnBormanngegen 17:45 Uhr für den Vortrag beiHitlerin der Reichskanzlei abholte (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1, Diensttagebuch). Auf den folgenden Seiten hieltPossedie Ergebnisse der Besprechung fest (s. Seiten0040,0041,0042und0043)
- 4Uhr
- 5Schließlich
- 6Berlinserstes Luxushotel, das Hotel Kaiserhof am Wilhelmplatz 3-5, das der Reichskanzlei gegenüber lag, war ab 1873 erbaut und 1875 eröffnet worden. 1932 zogAdolf Hitlerin dieses Hotel ein, koordinierte von dort aus seinen Wahlkampf und somit wurde das gesamte obere Stockwerk als provisorische Parteizentrale der NSDAP genutzt.Possepflegte während seinerBerlinaufenthalte dort zu übernachten. Das Hotel wurde 1943 bei einem Bombenangriff schwer beschädigt und schließlich abgerissen. (s.Informationen und Dokumente auf www.potsdamer-platz.org)
- 7Adjutant
- 8Gegenwart
- 9Gemeint ist die unter 'Führervorbehalt' durchgeführte Verteilung von beschlagnahmten und aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellten Kunstwerken auf die Museen der 'Ostmark' (s.Schwarz (2018)).
Dr.Dworschak:1 Antike o. germ.2 Münzen usw3
Klosterbesitz. Entschei-
anderer beschlagnahmter
Besitz.
Wolf-MuseumEisenstadt5
sowie die anderen
Slgn.6
Abtransport der Kunstwerke8
Bilder!
Dr. Nagler, Kärntnerstr. 47II
Prof. Eichler; Antiken9
- 1Possenotierte sich im Folgenden die Besprechungspunkte für das Treffen mitFritz Dworschak am 8. März 1940 (s.Seite 0064). Die Durchstreichungen legen nahe, dass alle aufgeführten Punkte besprochen werden konnten.
- 2germanische
- 3Auf der Agenda standen die EntscheidungenAdolf Hitlersbeim Treffen mitPosseam 1. Februar 1940 und die Auswahl an beschlagnahmten Münzen und Medaillen für dasFührermuseum, für die der NumismatikerDworschakzuständig war (s.Schwarz (2018), S. 126-128).
- 4Man besprach wohl, dass eine grundsätzliche EntscheidungHitlersüber den kulturellen Besitz der in Österreich beschlagnahmten Klöster eingeholt werden sollte.Possebrachte diesen Antrag nach seinerWien-Dienstreise beiMartin Bormannvor (s.Seite 0081).
- 5Außerdem ging es um die Kunstsammlung vonSándor WolfausEisenstadt, die in einem Privatmuseum öffentlich zugänglich gewesen und 1939 nach Flucht und Enteignung des Besitzers in das von ihm mitgegründeteBurgenländische Landesmuseumintegriert worden war.Possenotierte sich hier, dass diese Sammlung wie die übrigen behandelt werden sollte, was bedeutet, dass sie unter 'Führervorbehalt' gestellt und in das Verteilungsprogramm der beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen integriert werden sollte. Vermutlich war dies ein Vorschlag vonFritz Dworschakund von dem Bestreben getragen, zugunsten desKunsthistorischen Museumsauf die Bestände zugreifen zu können.
DaSándor Wolfehrenamtlicher Konservator derZentralstelle für Denkmalschutzgewesen war, die seiner Sammlung 1932 einen Inventarband der Österreichischen Kunsttopographie gewidmet hatte (s.Csatkai/Frey (1932)), war die Sammlung unmittelbar nach dem 'Anschluss' Österreichs an das Deutsche Reich unter Denkmalschutz gestellt worden. Unter Einfluss der Denkmalpfleger erstelltePosseeinen Verteilungsplan, der die Sammlung in deren Sinne als Ganzes erhielt und sie im Wesentlichen vor Ort, also im damaligenBurgenländischen Landesmuseum, beließ (s.BArch, B 323/117, Nr. 703, Hans Posse: Verteilungsvorschlag für das burgenländische Landschaftsmuseum in Eisenstadt; s.Schwarz (2018), S. 108-111).
- 6Sammlungen
- 7Karl HaberstockbegleitetePossezur Besprechung mitDworschak(s.Seite 0064).
- 8Possebeabsichtigte, die für dasFührermuseumausgewählten Kunstwerke aus demZentraldepotin ein spezifisches "Linz-Depot" transferieren zu lassen, das er in der Orangerie des Belvedere einzurichten gedachte. Gegen den Abtransport aus dem unter seiner Aufsicht stehendenZentraldepothatteFritz Dworschakam 7. Februar 1940 opponiert (s.Schwarz (2018), S. 92). Nun tauschten sie sich eventuell in dieser Angelegenheit aus.Dworschakhatte dabei jedoch das Nachsehen: das Depot in der Orangerie wurde eingerichtet, zudem 1941 ein "Linz-Depot" imStift Kremsmünster(s.Schwarz (2018), S. 138-139).
- 9Wahrscheinlich ging es um Erwerbungswünsche vonFritz Eichler, dem Direktor derAntikenabteilungdesKunsthistorischen Museums, aus der aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellten (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) Sammlung vonPaulundAndy Zsolnay. Im Februar 1940 hatteEichlerdieZentralstelle für Denkmalschutzum Fotos denkmalbehördlich sichergestellter antiker Schmuckstücke aus der Sammlung Zsolnay gebeten, aus denen auchPosseeinige Stückefür dasFührermuseumausgesucht hatte. DieAntikensammlungdesKunsthistorischen Museumserwarb schließlich mehrere Objekte aus der Sammlung Zsolnay (u. a. ein "Grabrelief Frau mit Dienerin", s.Beschluss des Kunstrückgabebeirats).
- 10Possehatte vermutlich vor, sich mitLudwig Baldass, dem Direktor derGemäldegaleriedesKunsthistorischen Museums, wegen der Affäre um dieRaffaelzugeschriebene "Madonna di Gaeta" zu besprechen. Die UrheberschaftRaffaelswar unter Fachleuten umstritten. Das Gemälde hatte sich bis Februar 1940 zur Untersuchung imKunsthistorischen Museumbefunden, woPossees während seines vorangegangenenWienaufenthalts im Januar 1940 besichtigt und sich anschließend in Übereinstimmung mitBaldassin einem Gutachten gegen eine Urheberschaft Raffaels ausgesprochen hatte (s. Seiten0037und0038).Adolf Hitlerhatte in diesem Fall nicht einfach auf das Fachurteil seines Sonderbeauftragten vertraut, sondern hatte das Bild nachBerlinbringen lassen und persönlich in Augenschein genommen, um dann beimDoerner InstitutinMünchen ein "abschließende[s] Gutachten über die Frage der Echtheit des Bildes" in Auftrag zu geben (s.Burmester (2016), S. 412). DasDoerner Institutkam jedoch ebenfalls zu dem Ergebnis, dass das Gemälde kein Original vonRaffaelsein könne, da es "mindestens 100 Jahre später gemalt" worden sei (s.Burmester (2016), S. 418).
Willem van de Velde (Lanz)2
20.000
50.000
Preller, 5000
- 1Am 24. Juni 1941 verhandeltePossemit dem KunsthändlerNathan Katzdie Preise der auf dieser sowie der vorhergehenden Seite aufgeführten Gemälde.
- 2Dieses Gemälde stammte aus dem Besitz der Familie Lanz, der Erben nachOtto Lanz.Possestand mit dessen SohnGeorg Burkhardt Lanzin Kontakt, der die Verkaufsverhandlungen stellvertretend für die ganze Familie, von der auch ein Teil in der Schweiz lebte, führte.
- 3Vermutlich sprachPossemitNathan Katzüber das Gemälde "Der Tanz" vonAntoine Watteauaus der SammlungFriedrichs II., das sich im Nachlass des letzten Deutschen KaisersWilhelm II.befand, der am 4. Juni 1941 in seinem Exil "Huis Doorn", einem kleinen Schloss inDoorn, verstorben war. Ende des Jahres 1941 kauftePossedas Gemälde über dieGeneralverwaltung des vormals regierenden Preußischen Königshausesan (s.BArch, B 323/101, Nr. 3, Posse an Lammers, 29.12.1941).
Lanz 800 000 Sch. fr.1= 3450 fl.
Flinck fl. 200 4050 RM
75
75
750 000 fr.2Schweiz
= 430 000 RM3
fl. 13 000
Fr. Passverlängerung
nötig ab 1. Juli.5
Weissenbruchstraat. 322
Tel. 77 54 31
früherA. Brouwer
- 1Schweizer Franken
- 2Franken
- 3Possekalkulierte hier die Preise für drei Gemälde aus dem Besitz der Familie Lanz. Er stand in Kontakt mitGeorg Burkhardt Lanz, der die Verkaufsverhandlungen stellvertretend für die ganze Familie führte. Der Betrag sollte in die Schweiz gezahlt werden, da ein Teil der Familie dort lebte. Die drei Werke wurden zunächst für zusammen 350.000,- Gulden angeboten, was etwa 800.000,- Schweizer Franken und 460.000,- Reichsmark entsprach. Dabei sollten "Isaak zegent Jacob" vonGovaert Flinck200.000,- Gulden, "A Waterfall" vonJacob van Ruisdaelund "Scheepsgevecht tussen Hollandse en Franse koopvaardijschepen" vonWillem van de Veldeje 75.000,- Gulden kosten.Posseversuchte, den Preis vermutlich auf 400.000,- Reichsmark zu senken. Man einigte sich schließlich auf 750.000,- Schweizer Franken bzw. 430.000,- Reichsmark (s.BArch, B 323/1213, fol. 103, Rechnung vom 25.06.1941; ebd., fol. 102, G. B. Lanz an Posse, 27.06.1941). Dieser Betrag lag genau zwischen der Preisvorstellung der Familie Lanz und dem GegenangebotPosses.
- 4mit
- 5Der jüdische KunsthistorikerMax J. Friedländer, der 1939 ausBerlinin die Niederlande emigriert war, benötigte zum 1. Juli 1941 eine Verlängerung seines Passes.Possewollte sich darum überFelix William Wickelbemühen.
- 6Bereits im April 1941 hattePossemitJ. B. Craandijk, dessen Adresse und Telefonnummer er sich im Folgenden notierte, "alte erstklassische Malereien anlangend" telefoniert (s.BArch, B 323/144, Nr. 244, Craandijk an Posse, 21.04.1941).
- 7Sammlung
- 8Possehielt sich am 29. Juni 1941 inNoordwijkauf (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch). Eventuell besichtigte er dort das angebotene Gemälde.