Drittes Reisetagebuch
ListeMünchen Frau Almas1
Holland September 1940
17. - 28.
Dr. Lütjens(Cassirer), Keizersgracht
109
de Boer, Heerengracht 474
Hoogendyk, Keizersgracht 640
W. Paech, Rokin 57-59
A. Miedl, Roemer Visscherstraat
23.
- 1Die Notiz dürfte sich auf die Liste von inMünchenbefindlichen Gemälden beziehen, welche die KunsthändlerinMaria Almas-Dietrichzur Erwerbung vorschlug (s.Schwarz (2014), S. 29;BArch, B323/103, 173 und 174; 163, Nr, 15-19, Posse an Hanssen, 22.08.1940).
- 2Possenotierte sich im Vorfeld seiner Reise in die Niederlande die Kontaktdaten der Kunsthändler, die er während seines Aufenthalts treffen wollte. Die Streichungen nahm er vermutlich vor, nachdem er die Händler angetroffen hatte.
- 3Die Kunsthandlung vonLudwig Gruberbefand sich inDen Haag.Possehatte sie irrtümlicherweise unter dem Stichwort "Amsterdam" aufgeführt und strich sie nun, um sie auf der folgenden Seite unter "Den Haag" aufzuführen.
Zum Abtransport bereite Bilder;
Foerster).10
Schenkkade 377
Tel. 722407
- 1AufPossesEinkaufsliste stand das Gemälde "Musicerende kinderen" vonJan Miense Molenaar, das dieKunsthandlung D. Katzanbot und das aus der Sammlung vonHendrikus Egbertus ten Cate,Almelo, kam (s.BArch, B 323/145, Nr. 63, Rechnung).
- 2Gemeint ist das Gemälde "Oude man met baard", das damals noch als eigenhändiges Werk des KünstlersRembrandt Harmensz van Rijn galt.
- 3Gemeint ist ein Werk des KünstlersGerard ter Borch.
- 4Gemeint ist ein Werk des KünstlersPieter Bruegel der Ältere.Possehatte dasGemälde, das heute einem anonymen Meister zugeschrieben wird, am 30.08.1940 erworben (s.BArch, B 323/145, Nr. 163, Paech an Posse, 30.08.1940). Das Gemälde befand sich noch vor Ort.PaechbatPosseam 30.10.1940 um Abtransport (s.BArch, B 323/145, Nr. 161, Paech an Posse, 30.10.1940).
- 5Gemeint ist ein Werk des KünstlersAbraham Lambertsz. van den Tempel.
- 6Gemeint ist ein Werk des KünstlersCornelis Troost.
- 7Gemeint ist ein Werk des KünstlersFranz Xaver Winterhalter.
- 8Gemeint ist ein Werk des KünstlersGiovanni Battista Cima.
- 9Der Kunsthändler L. J.Bakker, dessen Adresse weiter unten auf der Seite notiert ist, hatte Posseam 8. September 1940 per Eilbote und mit Fotografie das"Porträt des Johannes Neyen"vonPeter Paul Rubens angeboten (s.BArch, B 323/144, Nr. 119). Laut Schreiben konnteBakkerdie Eigentümer des Gemäldes, das sich seit 1915 als Leihgabe imFrans Hals MuseuminHaarlembefand, zum Verkauf überreden, sollte dieser bis zum 12. September zustande kommen. Er mahnte zu Eile mit dem Erwerb, da "von mehreren deutschen Stellen [...] eingekauft" werde. Das Geschäft mitBakkerkam wohl nicht zustande; das Gemälde wurde erst später für dasFührermuseumangekauft.
- 10Vermutlich istOtto H. Förstergemeint.
- 11Frederik Schmidt-Degenerwar Direktor desRijksmuseumsinAmsterdam.Possewollte ihn wegen der Sammlung Lanz, die imRijksmuseumausgestellt war (s.Degenhardt (1941)). Der viele Jahre inAmsterdamtätige Schweizer Chirurg Otto Lanzhatte eine bedeutende Kollektion italienischer Kunst vor allem des 15. und 16. Jahrhunderts zusammengetragen, die nach seinem Tod 1935 in die Verwahrung desRijksmuseumsgegeben worden war.Possewar an dieser Sammlung interessiert, weil der Bestand desFührermuseumsnoch wenige frühe italienische Gemälde enthielt.
fl. 7500
Bis Dienstag
14 000 fl.2
Restaurant Dorius3
stilleben8000
ca 1,25 h4
ca 2 m. h
1918. Sept. FrühBakker. - Mit diesem
nachHaarlem(imFr. Halsmuseum
beiGratamadasBildnis von Neyen
vonRubens.5 – Dann nachAmsterdam
- 1Vermutlich sollte für ein Gemälde "Bauernkirmes" vonDavid Vinckeboons, das derKunsthandel Gebr. Douwesfür hfl. 7.500,- anbot, eine Kaufentscheidung bis Dienstag, 24. September 1940, fallen. Das könnte der Grund dafür gewesen sein, dassPossedas Gemälde nicht ankaufte.
- 2Helmuth Lütjens,Amsterdamsche Kunsthandel Paul Cassirer, hattePosseim August 1940 das Gemälde "Schmerzensmann" vonLucas Cranachper Brief angeboten (s.BArch, B 323/144, Nr. 238, Lütjens an Posse, 31.08.1940). Wahrscheinlich handelt es sich um dasselbe Werk.
- 3Posseschrieb sich den Namen des für seine traditionelle holländische Küche bekannten, 1890 gegründeten Restaurant Dorrius, Nieuwedijk 60,Amsterdam, auf. Vermutlich aß er hier mitL. J. Bakkeram 19. zu Mittag oder, wahrscheinlicher am 20. zu Abend (s.Kostenaufstellung vom 17. bis 21.09.1940).
- 4Possenotierte sich die Größe der Werke, weil er für dasFührermuseumgroße Gemälde benötigte.
- 5Possefuhr mit seinem KunstagentenL. J. BakkernachHaarleminsFrans Hals Museum, um sich dort gemeinsam mit dem MuseumsdirektorG. D. GratamadasPorträt des Johannes NeyenvonPeter Paul Rubensanzusehen.Possekaufte das Gemälde später an.
Paech(nicht anwesd1),2 Douwes,Lütjens
VorherRyksmuseum(Slg5Lanz)6
mitBotschftsrat7Mohr, dann
19.20. Sept. vanDeventer(Kröller)8
Gruber9 17.0
FürAmsterdam
Hoink & Scherjon P. Veronese,
Heerengracht. Moll.10
Cramer11 Bazarstraat 20
Adv. Dr. MesterDeckan12. nichts
Oberlandesgerichtsdirektor
Dillersberger13 Fremden-/polizei.
Tel. 183150
- 1anwesend
- 2Possewollte bei dem KunsthändlerWalter Paechdas Gemälde "Landschaft mit dem Wunder der heiligen Katharina", das damals als WerkPieter Bruegels d. Ä.galt, ansehen, traf ihn jedoch nicht an (s. auch Eintrag vom September 1940).Paechhatte ihm das Werk zuvor schriftlich angeboten (s. BArch, B 323/145, Nr. 163, Paech an Posse, 30.08.1940).
- 3Diese Einträge beziehen sich noch auf den Aufenthalt inAmsterdam.
- 4Nachmittag
- 5Sammlung
- 6Possebesuchte dasRijksmuseuminAmsterdam, wo er hfl. 0,60 Eintritt zahlte (s.Kostenaufstellung vom 17. bis 21.09.1940) und die SammlungOtto Lanz, die dort seit August 1940 ausgestellt war, besichtigte (s.Degenhardt (1941)).
- 7Botschaftsrat
- 8Possetraf sich mitSalomon van Deventer, dem Leiter des Rijksmuseums Kröller-Müller, um mit ihm über die KunstsammlungHelene Kröller-Müller zu verhandeln, die den Grundstock des Museums bildete. Possewar daran interessiert, das Gemälde "Venus und Amor" (s. auchEintrag vom 21.09.1940) vonHans Baldung Grien anzukaufen. Drei Tage später schlug Posseden Erwerb des Gemäldes Martin Bormann vor (s. BArch, B 323/103, Nr. 163, Posse an Bormann, 23.09.1940).
- 9Vermutlich ist der KunsthändlerLudwig Grubergemeint.
- 10Possenotierte sich für seinen nächsten Aufenthalt inAmsterdam, dass er sich imKunsthandel Huinck en Scherjon, Herengracht 469, Gemälde vonPaolo Veroneseund vermutlich vonEvert Mollansehen wollte.
- 11Eventuell ist der KunsthändlerGustav Cramergemeint.
- 12Das Wort könnte eventuell auch "Decker" heißen.
- 13Eventuell ist der OberlandesgerichtsratWalther Dillersbergergemeint.
8000
Brouwer 32.0001
9000 fl.
A. Boer Pitt
Piet. Heinstr 64 A
6000 fl.
25.3 frühDr. V. Bloch. – ¾ 100
Paardenkooper.,de Vries(misera-
ble Bilder in Privatbesitz ange-
Bolu.Hondecoeter.4 - Bei
Huink(P. Veronese5 - Moll6). -
- 1Vermutlich ist das Gemälde "Drie boeren in herberg" gemeint, dass früherAdriaen Brouwerzugeschrieben wurde. Heute gilt es als WerkJoos van Craesbeecks.
- 2Gemeint ist das Gemälde "Caritas" vonLambert Lombard, das vomKunstzaal Oudt-Holland, auch Kunsthandel A. J. Boer genannt, angeboten wurde.
- 3Datumsangabe: 25. September 1940
- 4Gemeint sind die Werke "De grootmoedigheid van Scipio" vonFerdinand Bolund "Hoenderhof" vonMelchior de Hondecoeter.
- 5Gemeint ist ein Werk des KünstlerPaolo Veronese.
- 6Gemeint ist vermutlich ein Werk des KünstlersEvert Moll.
Hotel Ritz Zimmer 96 (IV.)1
Kraftfahrstaffel 553 / 83762
Oberltn.3Limbert(Adjt.4vonOberstltn5Speidel)
soll anrufen 5555 (Berlin)Adjtur / O.E
sagenFrau Haberstock, unter
gebracht Hotel Ritz.8
20. Okt.S. Gernain en Laye9
21. Okt.Limbert: Brief
frühere poln.10Botschaft
Rue St. Dominique5511
Dr. Epting12Inval.6080
224113
Depot der sichergestellten
Sachen imLouvre.
Ein großer Teil verpackt bei
Schenkerzum AbtransportBerlin14
- 1Possebezog inParisein Zimmer im Hôtel Ritz am Place Vendôme 15. Er notierte sich die Zimmernummer; mit "IV." war vielleicht das Stockwerk gemeint.
- 2Es handelt sich um die Telefonnummer, die sich aus einer dreistelligen Bezirksvorwahl und einer vierstelligen Nummer des Teilnehmeranschlusses zusammensetzte.
- 3Oberleutnant
- 4Adjutant
- 5Oberstleutnant
- 6Oberstleutnant
- 7Oberfeldwebel
- 8Vermutlich warFräulein von Gagerndie Vorzimmerdame vonHans Speidel. Sie sollte wahrscheinlich einen OberfeldwebelThurowinBerlinanrufen, der wiederumMagdalene Haberstocküber die Unterbringung im Hôtel Ritz informieren sollte.
- 9Saint-Germain-en-Laye, eine Stadt westlich von Paris, diente während der deutschen Besetzung Frankreichs von 1940 bis 1944 als Hauptquartier der Wehrmacht, insbesondere für den Oberbefehlshaber West (s.Boulet (2006), S. 288, 291). Am 8. November 1941 furPossenachSaint-Germain-en-Laye, um die Sammlung Craig anzusehen. Möglicherweise steht dieser Eintrag auch damit in Zusammenhang.
- 10polnische
- 11Im ehemaligen Gebäude der polnischen Botschaft, eigentlich 57 Rue Saint-Dominique inParis, befand sich das im September 1940 neu gegründeteDeutsche Institut, dasKarl Eptingleitete.
- 12Karl Eptingvermittelte Ankäufe an deutsche Museen.Possehatte bereits vor seinem Aufenthalt in Paris brieflichen Kontakt mit ihm gehabt undEptinggebeten, ihn auf bedeutende Stücke älterer Kunst, die inPariszu kaufen seien, aufmerksam zu machen (s.BArch, B 323/121, Nr. 399, Posse an Epting, 13.09.1940).
- 13Es handelt sich um die Telefonnummer vonKarl Epting. Die alten Telefonnummern in Frankreich bestanden aus einer alphanumerischen Kombination. InParissetze sich diese aus drei Teilen zusammen: zuerst eine meist von Orts- oder Personennamen abgeleitete Buchstabenkombination für einen bestimmten Teilbereich der Stadt, dann eine dreistellige Nummernkombination für die zuständige Telefonzentrale bzw. die Bezirksvorwahl und abschließend ein in der Regel vierstelliger Nummerncode für den jeweiligen Teilnehmeranschluss. Üblicherweise wurden nur die Buchstabencodes oder die Bezirksnamen, deren erste drei Buchstaben den dazugehörigen Code ergaben, und die Teilnehmernummern notiert. Die Nummer der Zentrale ergab sich automatisch über die Eingabe der Buchstaben, denen auf der Wählscheibe des Telefons eine bestimmte Ziffer zugeordnet war. "Inval." (Buchstabencode INV) bezieht sich auf das Quartier des Invalides, die Bezirksnummer lautete 468.
- 14Die beschlagnahmten Kunstwerke aus jüdischem Besitz waren zunächst in Räumlichkeiten derDeutschen Botschaftuntergebracht worden (s.Rayssac (2007), S. 150). Aus Raumnot wich man bald auf leer stehende Säle desLouvreund schließlich desMusée du jeu de paumeaus (s.Rayssac (2007), S. 201 und 203-204).Carltheo ZeitschelundKarl Eptingwaren dafür zuständig gewesen, Objekte aus jüdischem Besitz, die die französischen Behörden in Loire-Schlössern verwahrt hatten, in denLouvrebringen zu lassen. Große Teile der beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen wurden nach Deutschland gebracht.
-5 Meereshafen "
Wouwerman6 "
Depot von Sourches7
Korsakov "
-8 Herzog d’Aumale "
-9 Herzogin "10 "
Italien
Allori,Isab von Aragonien u. "
D.14v. Sourches.
Cherperrine
Giordano,Tarquinius u Lucr.16"
-17,Jagd der Diana "
- 1Im "Bericht über die im besetzten Gebiet befindlichen wertvollen Bilder" wird fürJan Steenein auf Schloss Chèreperrine gelagertes Gemälde geführt: "Die Hochzeit" (s.NARA, Record Group 260, Series: Restitution Research Records, 1945-1950, File Unit: Linz Museum: Report of Valuable Paintings in the German Occupied Territories, Liste "Deutsche Meister", Nr. 88). Aus dem Bestand desLouvrekommen hierfür zwei Werke vonJan Steenin Frage: "Fête dans une auberge" und "Joyeux repas de famille". Aufgrund seiner Ähnlichkeit zuSteensHochzeits-Darstellungen, insbesondere der "Hochzeit zu Kana", meintePossevermutlich ersteres.
- 2LautPossebefand sich dieses Werk auf Schloss Chèreperrine, im "Bericht über die im besetzten Gebiet befindlichen wertvollen Bilder" wird es jedoch als auf Schloss Louvigny inLouvignygelagert geführt; für denselben Künstler ist in diesem Bericht für Schloss Chèreperrine das Bild "Vögel auf einem Zweig" gelistet (s.NARA, Record Group 260, Series: Restitution Research Records, 1945-1950, File Unit: Linz Museum: Report of Valuable Paintings in the German Occupied Territories, Liste "Deutsche Meister", Nr. 89 und 87).
- 3Es handelt sich um Unterführungszeichen für das Wort "Louvre", d. h. das genannte Werk stammte ebenfalls aus dem Bestand desLouvre. Dies gilt - soweit nicht anders vermerkt - für alle übrigen Unterführungszeichen dieser Seite.
- 4Gemeint ist entwederJan Baptist Weenixoder dessen SohnJan Weenix.
- 5Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das genannte Werk ist ebenfalls von "Weenix".
- 6DerLouvrebesitzt 18 Werke von oder nachPhilips Wouwermanund ein Gemälde von dessen BruderPieter Wouwerman(s.Foucart (2009), S. 298-302, 343). Im "Bericht über die im besetzten Gebiet befindlichen wertvollen Bilder" sind unter "Wouvermann" zwei Werke aufgeführt, diePossehier wahrscheinlich auch meinte: "Holzbrücke über den Strom" und "Das Tor von Nesle" (s.NARA, Record Group 260, Series: Restitution Research Records, 1945-1950, File Unit:Linz Museum: Report of Valuable Paintings in the German Occupied Territories, Liste "Deutsche Meister", Nr. 100 und 101). Bei ersterem handelt es sich wohl um "Pont de bois sur le torrent" vonPhilips Wouwerman, bei letzterem um "La Tour et la Porte de Nesle à Paris" vonPieter Wouwerman.
- 7Die Gewölbekeller des Schlosses Sourches (s.Homepage des Château de Sourches) inSaint-Symphoriendienten während des Zweiten Weltkriegs als Außendepot. Dort waren u. a. großformatige Gemälde desLouvre, der Teppich von Bayeux, Einrichtungsgegenstände aus Schloss Versailles und Privatsammlungen jüdischer Familien untergebracht.
- 8Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. dieses Werk ist ebenfalls vonFranz Xaver Winterhalter.
- 9Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. dieses Werk ist ebenfalls vonFranz Xaver Winterhalter.
- 10Es handelt sich um Unterführungszeichen für "d’Aumale".
- 11Depot
- 12Im Schloss Chèreperrine inOrigny-le-Rouxwaren ab 1939 Bestände desLouvreausgelagert.
- 13LautPossebefand sich dieses Werk auf Schloss Chèreperrine, im "Bericht über die im besetzten Gebiet befindlichen wertvollen Bilder" wird es jedoch als auf Schloss Louvigny inLouvignygelagert geführt; für denselben Künstler ist in diesem Bericht für Schloss Chèreperrine das Bild "Mutter Gottes mit Kind" gelistet (s.NARA, Record Group 260, Series: Restitution Research Records, 1945-1950, File Unit: Linz Museum: Report of Valuable Paintings in the German Occupied Territories, Liste "Italienische Meister", Nr. 5 und 3).
- 14Depot
- 15Es handelt sich um die Abkürzung des Namens "Pomona". "Vertumnus und Pomona" ist ein alter, inzwischen verworfener Titel dieses Gemäldes.
- 16Lucretia
- 17Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. dieses Werk ist ebenfalls vonLuca Giordano.
Ahrens rue de Lebeau 24
2000 RM.
Vorzimmer v.Craushaar:
PräsidentMitropa
2. OktHbst.i. GanzenRM 500.
Dr.SchlenckerGeneraldirektor
Frl. PfeifferbeiGen.Kom.3Schmidt
Haarlem Keyzersgracht 121
Olgaplein (Geschäft)
neben Lütjens5
Florapark 8 750 000 RM.
- 1Rufnummer [=Telefonnummer]
- 2Eventuell istM. van Geldergemeint.
- 3Generalkommissar
- 4Am 12.10.1940 hattePosseHitler u. a. von der SammlungFranz Koenigsberichtet (s.BArch, B 323/103, Nr. 152, Notizzettel) und zwei Tage späterMartin Bormannschriftlich mitgeteilt, er habe vor, in Holland "unterdes fällig gewordene Angelegenheiten, besonders auch die Sammlung Königs weiter zu verfolgen. Auch möchte ich anderen Leuten, die ebenfalls dort grasen, möglichst zuvorkommen." (s.BArch, B 323/103, Nr. 151, Posse an Bormann, 14.10.1940). Er notierte sich hier zwei Adressen vonFranz Koenigs: die Geschäftsadresse seinerAmsterdamer Bank, Keizersgracht 117-121, und die Privatadresse vonFranzundAnna Koenigs, Florapark 8,Haarlem. Die Preisangabe "750.000 RM" deutet darauf hin, dass es um den Ankauf des Gemäldes "Kleine Kreuzigung" vonMatthias Grünewaldging, das zu diesem Preis angeboten wurde (s.Dekker (2018), S. 61-62).PosseschlugHitlerdie Erwerbung des Gemäldes vor,Hitlerlehnte diese aber ab (s.BArch, B 323/102, Nr. 798, Posse an Bormann, 03.11.1941).
- 5Gemeint ist derAmsterdamsche Kunsthandel Paul Cassirerin der Keizersgracht 109, der vonHelmuth Lütjensgeleitet wurde.
Do. 100Haag
LAAN VAN. MEERDER
VOORT 366.
TEL. 390.494.1
Hermsen, Ruysdaelkade 75
BellonoysRockin
Paech Rokin 57
Lütjens Keyzersgracht 109
de Boer Heerengracht 474
Ryksmuseum(Mannheimer8)
Hajenius9
- 1Es handelte sich um die Adresse und Telefonnummer derKunsthandlung L. E. RobaardinDen Haag. Dort wurdePossedasTeniers-Gemälde "Wachstube" angeboten (s. auchEintrag vom November 1940).
- 2venezianische
- 3Eine Vedute ist die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer Stadtansicht oder Landschaft.
- 4Der Bucintoro, die Goldene Barke, war das Staatsschiff der Dogen vonVenedig. Bei der "Festa della Sensa", auch "Festa dell'Ascensione", einer an Christi Himmelfahrt stattfindenden staatlichen Feier, fuhr es zusammen mit anderen Booten in einer Prozession auf die Lagune hinaus, um die symbolträchtige Zeremonie der "Sposalizio del Mare", der VermählungVenedigsmit dem Meer, abzuhalten.
- 5Possenotierte sich im Folgenden Namen und Adressen von Kunsthändlern, Kunsthandlungen, Museen und Geschäften, die er inAmsterdamaufsuchen wollte.
- 6Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. diese Kunsthandlung befand sich ebenfalls an der Rokin.
- 7Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. diese Kunsthandlung befand sich ebenfalls in der Keizersgracht.
- 8Gemeint ist die Kunstsammlung vonFritz Mannheimer.
- 9DaPossestarker Raucher war, ist wahrscheinlich die ZigarrenhandlungP. G. C. Hajeniusgemeint.
v. d Heyden.Gezicht von Amsterdam
fl. 2 4002
Wolf Huber(?)2 Bildnisse Mann u
Fraufl. 25 000
Meister von Frankfurt,Postmeister
Jan Steen60 000.
Pot.Paar beim Wein2750
- 1Winterlandschaft
- 2Alle Preisangaben auf dieser Seite vermerktePossein der damalige Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 3Das Gemälde zeigte vermutlichFranz von Taxis, den Hauptpostmeister unterMaximilian I.
- 4kleine
- 5Landschaft
- 6Figuren
Houthakker AmstemRockin
de BoerManierist
Wiener Fotograph
Gumpendorferstr. 264
Verhandlg5mitvan Beuningen
3. Dez. 40
Zahlung bis 30. Dez.
1.400 --- fl.6
- 1Vermutlich ist das vonPossemit "Tempelgang Mariä" betitelte Gemälde des zur Gruppe der Antwerpener Manieristen zählendenMeisters von Amiensgemeint (s. auchEintrag auf der Folgeseite).
- 2Sammlung
- 3Posse erfuhr, dass das "Porträt eines Mannes" von Frans Hals aus der Sammlung von Antonie und Leon Lilienfeld Hitler zum Kauf angeboten worden. In einem Schreiben an Martin Bormann vom 14. Januar 1941 bezeichnete er den geforderten Preis von 300.000,- RM als zu hoch und stellte in Aussicht, einen Ankauf für 200.000,- RM zu versuchen (s. BArch, B 323/103, Nr. 103 a, Posse an Bormann, 14.01.1941). Die Genehmigung zu Ankaufsverhandlungen erging umgehend (s. BArch, B 323/103, Nr. 99, Bormann an Posse, 17.01.1941). Der Ankaufsversuch schug fehl, das Gemälde blieb im Eigentum von Antonie Lilienfeld, wurde jedoch von deren Rechtsanwalt Emerich Hunna 1941 an das Wiener Dorotheum verpfändet (s. Lillie (2003), S. 697).(Zum "Porträt eines Mannes" von Frans Hals s. auch Eintrag vom Januar 1940 sowie vom 25.11.1940).
- 4Posseschrieb sich die Atelieradresse des Wiener FotografenJulius Scherbauf, der auch als Reproduktionsfotograf für dasZentraldepot der beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungenarbeitete.
- 5Verhandlung
- 6Possenotierte sich als Termin für die Verhandlungen mit dem Kunstsammler Daniël George van Beuningen über die Zeichnungensammlung vonFranz Koenigsden 3. Dezember 1940. Er vermerkte zudem Zahlungstermin (bis 30. Dezember) und -betrag, nämlich 1,4 Millionen Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 7Walther HewelhatteMartin Bormannauf "wertvolle Bilder" hingewiesen, auf die ihn GeneralarbeitsführerMax Prentzelaufmerksam gemacht habe und die sich in der "Avenue de Madeau,Brüssel- Stockel, Mansion d'Anjon" befänden (s.BArch, B 323/103, Nr. 110, Bormann an Posse, 21.12.1940). Es dürfte sich um das Château de Putdael, auch Manoir d'Anjou genannt, 356, rue au Bois, in Stockel, einem Ortsteil vonWoluwe-Saint-Lambert handeln. Die Villa hatte sich ehemals im Besitz der Familie Madoux befunden und war von den Deutschen besetzt worden. Jedenfalls batPosse Prentzelum Fotos der Gemälde (s. BArch, B 323/103, Nr. 111, Posse an den Generalarbeitsführer Prenzel [sic!], Führer des Reichsarbeitsdienstes Belgien, Brüssel, 30.12.1940). Am 22. Januar erreichten ihn die vonPrentzelgesandten 33 Fotos. AnBormannschriebPosseam Tag darauf: "Aber kein einziges Stück kann schon der Photographie nach für die Zwecke desFührersin Betracht kommen." (s.BArch, B 323/103, Nr. 98b, Posse an Bormann, 23.01.1941).
Amsterdamer Oper u.
architekt.1Entwürfe für
holl.2Theater. Haben sie
Ihn interessiert?
10 000 fl.3gekauft
20 000 fl.
90 000 fl. ?
6000 fl. gekauft
Simon de Vlieger,Großes Seestück
14 000 fl.