Viertes Reisetagebuch
3./IV1 Rocchi2:Costa,Venere(Bologna)
/Jandolo: Goldschmuck
Raff da Reggio,Tobias m/ Engel
Lidonardo6
Bildnis Niederl.7(Bouts
gen.)8
- 1Datumsangabe: 3. April 1941. Possefixierte hier stichpunktartig, welche Angelegenheiten, die bei der ersten Italienreise im März 1941 angestoßen worden waren, noch der Erledigung harrten. So hatte er im März nicht alle Ankäufe durchführen können, da nicht genügend Geld auf dem bei der Deutschen Botschaft eingerichteten Sonderkonto zur Verfügung gestanden hatte. Am 24. März 1941 hatte er dieReichskanzleium Auffüllung der Mittel gebeten, da weitere Verhandlungen über die Erwerbung bedeutender Kunstwerke im Gange seien und demnächst abgeschlossen werden sollten. Daraufhin wurde ihm über das Sonderkonto erneut ein Betrag von 500.000,- RM zur Verfügung gestellt (s.BArch, B 323/168, fol. 40-42).
- 2Gemeint ist entwederMariano Rocchioder derKunsthandel Simotti Rocchi.
- 3Gemeint ist ein Werk des MalersBernardo Cavallino.
- 4Possenotierte sich, in einer Angelegenheit, die die Sammlung Spiridon betraf,Herta Kesslerzu kontaktieren. Diese war deutsche Staatsangehörige und hatte offenbar gute Kontakte zum italienischen Kunsthandel. Am 28. März 1941 hatte siePossebezüglich der Sammlung Spiridon angeschrieben (s.BArch, B 323/148, Nr. 539-540, Kessler an Posse, 28.03.1941).
- 5Possebeabsichtigte, die im folgenden aufgeführten Gemälde aus der Sammlung Spiridon beiMargherita Gallotti Spiridonzu besichtigen. Der Verweis "Contessa" war vermutlich nötig, weil weitere Werke aus der Sammlung Spiridon von derGalleria VenturainFlorenzangeboten wurden (s.Eintrag vom 04.04.1941).
- 6Vermutlich ist das Gemälde "Leda col cigno" eines Schülers vonLeonardo da Vincigemeint.
- 7Niederländisch
- 8Gemeint ist ein Werk des MalersDieric Boutsgemeint, welches jedoch nicht angekauft wurde (s.BArch, B 323/168, Ita87-Ita92, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
van Dughteren (viaKatz)
B. van Orleyzusammen85 000 fl.1
F. LugtLang Vywerberg
142
v. Ligten: Da Sie mir erklärt haben,
daß an dem Preis nichts mehr zu
ändern, nehme ich an5
- 1Possehatte über den Ankauf der beiden im Folgenden aufgeführten Gemälde aus der Kunstsammlung des im September 1940 verstorbenen ArztesB. G. E. W. van DugterenausArnheimverhandelt. Er ging nun auf die Preisforderung von 85.000,- Gulden von "Mejuffrouw", also "Fräulein", van Dugteren - vermutlichvan DugterensTochterIda Maria- ein. Er kaufte dasGerard ter Borchzugeschriebene Werk für 50.000,- Gulden, dasBernard van Orleyzugeschriebene für 35.000,- Gulden (s.BArch, B 323/101, Nr. 214, Posse an Lammers, 19.05.1941;BArch, B 323/156, fol. 169-170, Rechnungen vom 23.04.1941) über dieKunsthandlung D. Katz. Damit ging er weit über seine ursprüngliche Preisvorstellung von 65.000,- bis 70.000,- Gulden hinaus (s.Eintrag vom 23.04.1941).
- 2Hierbei handelt es sich um die Wohnadresse des Grafik-Experten und KunstsammlersFrits LugtinDen Haag: Lange Vijverberg 14. Dieser war wegen seiner jüdischen Herkunft im Frühjahr 1940 aus den Niederlanden geflüchtet. DaPossesich die Adresse notierte, ist zu vermuten, dass er den in den Niederlanden verbliebenen Teil der Sammlung Lugt besichtigt hat (s.Reitsma (2002), S. 27-28).
- 3Heimsuchung
- 4Vermutlich benötigtePosseeine Fotografie des Gemäldes, um dessen Zuschreibung zu klären. Eventuell wollte er auchMax J. Friedländerum seine Einschätzung bitten.
- 5Possefixierte hier eine Aussage von oder anJan B. van Ligtenzum Preis bzw. Erwerb eines oder mehrerer Gemälde. Eventuell bezog sich diese Notiz auf die Werke "Feldlager" und "Der Schmied" vonPhilips Wouwerman, die Posseüber dieFirma J. Smitsankaufte.
- 6Rechnung
- 7Vermutlich wolltePosseFelix William Wickelüber die Ankäufe, die er über dieKunsthandlung D. Katzmit Rechnungsdatum vom 23. April 1941 getätigt hatte (s. Seiten0036und0037), informieren oder Details dazu mit ihm besprechen.
Ruprechtsprechen wegen
Abtransport.1
Lederer(Jüdin)4Kärnten 1520 /Holzrelief Tod Mariä/ ausWolfsberg.
schenk { -8 1 Königin d. Nacht
als {Klimt,Jurisprudenz(3 x 5)9
Geschenk {Cranach, 2 Bildnisse10
Sansovino, Terra tta11,Caritas
45 cm
sowie eine Reihe von Bronzen12
Bloch-Bauer,Rodin
Stukkos Palais Paarnach
- 1MitLeopold Ruprecht, dem Verwalter desZentraldepots, wolltePosseden Abtransport der demFührermuseumbereits zugeteilten Kunstbestände in das neu einzurichtende "Linz-Depot" inKloster Kremsmünstervorbesprechen. Am 20. Mai 1941 sollteAdolf Hitlerdie Anweisung dazu geben und gegen Ende des Monats konnte der Abtransport der Linzer Bestände aus dem WienerZentraldepotbeginnen (s.BArch, B 323/108, Nr. 250, Dworschak an Posse, 26.05.1941).
- 2Verteilung
- 3Possewollte vermutlich mitHerbert Seiberldie Verteilung der Restbestände der SammlungRudolf von Gutmannsbesprechen. Deren Aufstellung in der Orangerie des Belvedere sollte im Herbst 1941 durchgeführt werden (s.BArch, B 323/106, Nr. 3a/435-436, Zykan an Posse, 24.10.1941).
- 4Die Kunstsammlung vonSerena Ledererwar aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923). Die nachBudapestgeflohene Eigentümerin bot demInstitut für DenkmalpflegeinWiendie im Folgenden aufgeführten Kunstwerke als Geschenke an; als Gegenleistung verlangte sie die Ausfuhrgenehmigung für die übrigen Sammlungsgegenstände (s.Lillie (2003), S. 660-662).Possetrug die Angelegenheit am 20. Mai 1941Adolf Hitlervor, der die Schenkung ablehnte, jedoch den Ankauf einiger ausgewählter Objekte genehmigte, woraufhinPossediese als Erwerbungswunsch beim Institut für Denkmalpflegevormerken ließ (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 17, Posse an Seibrel, 23.05.1941)
- 5Zeichnungen
- 6Unterführungszeichen
- 7Gemeint sind die beiden Aquarelle "Pamina und die drei Knaben" sowie "Monostatos nähert sich Paminen".
- 8Unterführungszeichen
- 9Maße des Gemäldes in m
- 10Gemeint ist das Bildnispaar "Portrait of a Man" und "Portrait of a Woman".
- 11Terracotta
- 12Possehatte vor, aus der Sammlung Lederer neben einigen Gemälden auch mehrere Bronzen für dasFührermuseumzu übernehmen. Er schlug diesAdolf Hitleram 20. Mai 1941 vor und dieser genehmigte den Ankauf (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 17, Posse an Seiberl, 23.05.1941; s. auchBDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 10, fol. 17, Posse an Seiberl, 04.03.1942, endgültige Liste der Erwerbungen aus der Sammlung Lederer).
- 13kunsthistorische
- 14Aus dem Besitz vonFerdinand Bloch-Bauerinteressierte sichPossebesonders für dieBronzevonAuguste Rodinsowie für die kunstgeschichtliche Bibliothek, die er für eine Übernahme in die Fachbibliothek desFührermuseumsin Betracht zog.
- 15Possebesprach mitHerbert Seiberl, Stuckaturen aus dem Marstall des 1938 abgerissenen Palais Paar (s.Haider (1984), S. 32-36) inWien I., Wollzeile 30 und 32, die 1940 auf dem Dachboden desInstituts für Denkmalpflegeeingelagert worden waren, in dasDepotimKloster Kremsmünsterzu überführen (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 10, fol. 9, Notizen Seiberls zum Gespräch mit Posse).PossesollteAdolf Hitleram 20. Mai 1941 vorschlagen, die Stuckaturen anzukaufen;Hitlerstimmte dem zu (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 17, Posse an Seiberl, 23.05.1941). Da im Palais Paar seit Jahrhunderten das Postamt untergebracht gewesen war, zeigte sich dasReichspostmuseum, Abteilung Wien(Wien XV., Mariahilferstraße 212), daran interessiert, die Stuckaturen in einen zukünftigen Neubau des Postmuseumszu übernehmen. WährendPossesletztem Wienaufenthalt im Januar 1942 sollte die Entscheidung fallen, demReichspostmuseumdie Stuckarbeiten zu überlassen, da das Palais Paar eines der "ältesten Posthäuser des Reiches" gewesen sei (s.BDA-Archiv, TopogrMat., K. 25, Wien I, Profan, Zl. 444/Dsch/1938, Seiberl an Posse, 09.03.1942). Am 30. März 1942 tratPosse, "wie wir es schon inWienbesprachen", auch schriftlich "von jedem Ankaufswunsch zurück", zumal "wir vorläufig keinerlei Verwendung dafür hätten" (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 10, fol. 22, Posse an Seiberl, 30.03.1942). In der Folge dieser Entscheidungen verblieben die Stuckaturen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges imInstitut für Denkmalpflege.
B 38 310
B 38 194 B (Wohng.1
Totes Gefügel3
je 2000 RM gekauft.
BeiProf. v. Matsch(Antike
Kleinkunst)
DO. 1030 ReichsleiterGauhaus4
StrafsacheBr. Jellinek Ruprecht
Landgericht Wien40Dr. Führeranrufen6
VIIILandesgericht- Baldass:Bloemaert7
str. 11. Abt.8121 Dr. Bolt(Bachstitz)9
122 b (121) Seiberl
Vr. 5246/3910 Dr Langfort11
- 1Wohnung.
Possenotierte sich die dienstliche und private Telefonnummer vonFritz Dworschak.
- 2unbezeichnete [= nicht signiert]
- 3Posseerwarb die beiden Jagdstillleben, die später im Münchner Führerbau die Inventarnummern1934und1935erhielten.
- 4Possehielt hier seinen Termin am Donnerstagvormittag, den 15. Mai 1941, mitBaldur von Schirachim Wiener "Gauhaus", dem vormaligen Parlamentsgebäude (s.Homepage des Parlaments der Republik Österreich), fest.Possewar vonAdolf Hitlerbeauftragt worden, mit diesem über das Gemälde "Ganymed" (s.Eintrag im Online-Objektkatalog der Liechtenstein-Sammlung;Eintrag auf akg-images) vonPeter Paul Rubensaus dem beschlagnahmten Besitz vonAdolf Fürst zu Schwarzenbergzu verhandeln (s.BArch, B 323/103, Nr. 77, Bormann an Posse, 11.02.1941). DieGestapohatte das Palais Schwarzenberg der Stadt Wien zugesprochen, die Kunstsammlung unterlag jedoch dem 'Führervorbehalt'.Possewollte das Gemälde für dasFührermuseum"gewinnen" (s.BArch, B 323/164, fol. 51, Nr. 1077, Posse an Bormann, 01.02.1941). Es wurde angeboten, das Bild gegen die Porzellansammlung vonFerdinand Bloch-Bauereinzutauschen;PossehatteHerbert Seiberlgebeten, diesbezüglich Gespräche zu führen, jedoch hatte die Stadt Wien kein Interesse an diesem Vorschlag, sodassPossedie Angelegenheit mitSchirachpersönlich besprechen wollte (s.BArch, B 323/106, Nr. 3a/533-534, 537-540 und 542-546, Korrespondenz Posse/Seiberl, Februar bis April 1941).
- 5Possekaufte die Zugfahrkarte für seine Heimfahrt nachDresdenam Abend des 15. Mai 1941 (s.Seite 0045).
- 6Mit RechtsanwaltErich Führerbesprach sichPossevermutlich bezüglich der Sammlungen vonSerena LedererundFerdinand Bloch-Bauer(s. auchSeite 0051).
- 7Possesprach mitLudwig Baldassüber das Gemälde vonAbraham Bloemaertaus der Sammlung vonBruno Jellinek, das aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) zur Ausfuhr gesperrt war und vomKunsthistorischen Museumverwahrt wurde (s.BArch, B 323/1203, Sicherstellungen und Beschlagnahmen in Wien im Jahr 1939, fol. 41). Im Oktober 1941 verzichtetePosseauf dessen Erwerb für dasFührermuseumzugunsten desKunsthistorischen Museums(s.BDA-Archiv, RestMat., K.13, Posse an Zykan, 31.10.1941).
- 8Abteilung
- 9Über einige Kunstwerke aus dem Besitz des in die Niederlande emigrierten österreichischen KunsthändlersKurt Bachstitzwar aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) eine Ausfuhrsperre verhängt worden; ein Teil der Gegenstände wurde als Pfand bei derSpedition E. BäumlinWieneingelagert (s.Lillie (2003), S. 114). Bereits im März 1940 hattePossedort Objekte besichtigt (s. Hans Posse,I,B-3, Seite 0064).BachstitzhattePosseim Dezember 1940 erneut auf zwei Kunstwerke hingewiesen, die sich in seinem Wiener Depot bei derSpedition Bäumlbefanden: "2 Holzbüsten - Bamberg 15. Jhr. darstellend Kaiser Heinrich II (973-1024) und Kaiserin Kunigunde" (s.BArch, B 323/144, Nr. 74, Bachstitz an Posse, 04.12.1940). Vermutlich hattePossevor, in dieser AngelegenheitBachstitz' Wiener RechtsanwaltHans Boltzu kontaktieren.
- 10"Mit Beschluss der Ratskammer desLandgerichts Wienvom 8. Jänner 1941, Zl. 122 b Vr 5246/39, wurden die Luxusgegenstände, die Silbersachen sowie die 241 Objekte zählende KunstsammlungBruno Jellineksgemäß § 1 in Verbindung mit § 8 Abs. 3 der Verordnung vom 26. April 1938 wegen Nichtanmeldung inländischen Vermögens zugunsten des Staatsschatzes des Deutschen Reiches eingezogen und für verfallen erklärt" (s.11. Restitutionsbericht Wien Museen, S. 91-92).Possewollte die Sammlung bei seinem Aufenthalt inWienim Mai 1941 begutachten. Jedoch beschwerte er sich in einem Schreiben an dasGericht, dass es bei seiner "neulichen Anwesenheit inWien" unmöglich gewesen sei, "die eingezogenen Kunstgegegenstände desBruno Jellinekzu besichtigen, da sie bei der Speditionsfirma in Kisten verpackt lagerten";Posseforderte dasGerichtauf, die in Kisten verpackten Kunstwerke demInstitut für Denkmalpflegezu übergeben, "damit eine Sichtung und Durchsicht erfolgen kann" (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 38, Personenmappe Bruno Jellinek, fol. 154, Posse an das Landgericht Wien, 19.05.1941).
- 11Mit diesem Rechtsanwalt verhandeltePossewegen Kunstwerken aus dem Eigentum vonElisabeth M. Petznek(s.Seite 0055) undJosefine Winter(s.Seite 0056).
Hotel Principe1
Via G.2 Battista Vico 4
- ,Bismarck
?,Tintoretto- Bildnis3
GenuaUffic.5 Addeo, Via Cesare
Battisti 8 520426
Pinturicchio9
- 1Posseübernachtete wahrscheinlich im Hotel Principe e Savoia, Piazza della Repubblica 17,Mailand.
- 2Es handelt sich um die Abkürzung für "Gian". Die Adresse lautete: Via Gian Battista Vico 4,Mailand.
- 3Eventuell ist das Gemälde "Bildnis des Paolo Tiepolo" gemeint, das am 9. Juni 1941 vonF. FerrarioinMailandangekauft wurde (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 4Ildebrando BossihattePosseim März bzw. April 1941 darüber informiert, dass inMailandein Gemälde vonTizianfür 900.000,- Lire zum Verkauf stünde.Possewollte das Gemälde bei seiner nächsten Italienreise besichtigen (s. BArch, B 323/148, Briefwechsel zwischen Bossi und Posse). Das Gemälde wurde vermutlich nicht angekauft.
- 5"Ufficiale" oder "Ufficio"
- 6Vermutlich handelt es sich um die Telefonnummer.
- 7Am 5. Juni 1941 fuhrPosseum 12.15 Uhr nachBologna.
- 8Vermutlich ist der an anderer Stelle erwähnte "Mann mit Sturmhaube" gemeint (s.Eintrag vom Juni 1941). Wahrscheinlich hatteHerta Kessler Posseauf das Gemälde vonGian Girolamo Savoldoaufmerksam gemacht. Das Gemälde wurde nicht angekauft.
- 9Gemeint ist ein Werk des MalersPintoricchio. Es wurde nicht angekauft.
P.da Cortonaaus Palo
500 - 600 geboten3
6.6.41 Taverna -Venedig
ProfItalico Brass Colomba4umrahmt
Tintoretto.Gr.KreuzabnahmeBeweinung
(P. Veronese)5/ TintorettoDamenbrustbild
- 1Gemeint ist der Palazzo Barberini,Via delle Quattro Fontane 13,Rom.
- 2Possenotierte sich, dass das Gemälde "Antikes Opferfest vor einem Rundtempel" vonPietro da CortonavonMünchen, wohin die gesamte Lieferung ging, nachDresdenweitergeschickt werden sollte. Vermutlich musste das Gemälde gereinigt oder restauriert werden.
- 3Für das Gemälde vonLorenzo Costawaren 500.000,- bis 600.000,- Lire geboten. Vermutlich warPossedieser Preis zu hoch, jedenfalls sah er von einer Erwerbung ab.
- 4Vermutlich trafPosse Italico Brassin der Trattoria "Al Colomba" im Sestiere San Marco,Venedig.
- 5Vermutlich bezieht sich der Eintrag auf das zwei Seiten später erwähnte Werk "Mars und Venus" vonPaolo Veronese(s.Eintrag vom 06.06.1941).
- 6Der gestrichene Eintrag könnte sich entweder auf das Motiv des Gemäldes oder auf den MalerAntonio Canalbeziehen.
- 7Vermutlich ist ein Gemälde vonFrancesco Guardi, die Rialtobrücke inVenedigdarstellend, gemeint.Guardihatte das Sujet vielfach dargestellt. Das Gemälde wurde nicht angekauft.
14. Via Monforte
T. 73679 -
Via Locatelli 1
T. 620 65 Milano
L. Seidler 70 30 3000
Schütz2 35 25 RM. 3000
A. Kauffmannfür March.3Ventura4
gemalt. 120. 6000
Abschied des Attilius Regulus5
- 1Die in dieser und den folgenden Zeilen aufgeführten Zahlen sind vermutlich wie folgt zu interpretieren: Die erste Zahl entspricht der geforderten Kaufsumme in Tausend italienischen Lire. Die zweite Zahl entspricht der Kaufsumme, diePossezu zahlen bereit war, in Tausend italienischen Lire. Bei der dritten Zahl handelt es sich vermutlich um eine Preisangabe in Reichsmark.
- 2Eventuell handelt es sich um ein Werk des von 1779 bis 1784 inRomlebenden MalersJohann Georg Schüz.
- 3Marchese
- 4Vermutlich istCesare Venturagemeint.
- 5Possekonnte das Gemälde wegen einer Devisensperre durch dasReichswirtschaftsministeriumnicht ankaufen (s.BArch, B 323/102, Nr. 727, Posse an Bormann, 19.01.1942).
Terrakottabüste } 6101
2 Cavallino3
2 Panini5
Bronzekopf(Paolozzi) 906
- 1Possekaufte die beiden Werke "Caritas" und "Büste eines Dichters mit Lorbeerkranz" am 12.06.1941 zusammen für 610.000,- italienische Lire vonPasquale Addeoan (s. BArch, B 323/168, Ita123, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom).
- 2Diese sowie die folgenden Durchstreichungen weisen darauf hin, dass Posse die aufgeführten Werke wohl nicht angekauft hat.
- 3Aus der SammlungMargherita Gallotti Spiridonwurden zwei Werke des MalersBernardo Cavallinoangeboten (s.Eintrag vom Juni 1941), diePosseallerdings nicht ankaufte.
- 4Posse hatte schon im April 1941 ein Werk vonJohann Heinrich Schönfeld aus der Sammlung Spiridon angekauft (s. BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942; Einträge vom 06.04.1941 und 07.04.1941). Nun bot Margherita Gallotti Spiridon ein weiteres Werk von Schönfeld an (s.Eintrag vom Juni 1941), das Posse jedoch nicht ankaufte.
- 5Aus der Sammlung Spiridon wurden zwei Werke vonGian Paolo Panini angeboten (s.Eintrag vom Juni 1941), diePosseallerdings nicht ankaufte.
- 6Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 7Eventuell istAndrea Busiri Vicigemeint.
- 8Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
Kleine Kopie ?
Auktion 1. Juli1
Rbdt2
Lugt erinnern !4
Slg.5Mannheimer
erinnern6
- 1Am 1. Juli 1941 fand beiVan Marle en BignellinDen Haageine Auktion statt (s.BArch, B 323/113, Nr. 250-251, Wickel an Posse, 02.07.1941, in Anlage die Übersetzung eines Zeitungsartikels mit Informationen zu Auktionsverlauf und -ergebnissen;Auktionskatalog).Possenotierte sich hier drei Gemälde, die für einen Erwerb in Frage kamen. Er ersteigerte das zweite und dritte der erwähnten Werke für insgesamt 59.020,- Gulden inklusive "Spesen" (s.BArch, B 323/156, fol. 207, Abrechnung des Sonderkontos beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete;BArch, B 323/152, Nr. 560, Rechnung vom 01.07.1941).
- 2Wahrscheinlich ist das Gemälde "Young Man with a Sword" vonRembrandtgemeint.
- 3Nach seiner Abreise ausDen HaagschriebPosseanW. Ruoff, den Mitarbeiter vonFelix William Wickel: "Leider war es mir nicht mehr möglich, mich wie ich beabsichtigt hatte persönlich von Ihnen zu verabschieden. Ich kann Ihnen also nur nachträglich für alle Ihre freundlichen Bemühungen und die wie immer so prompte Erledigung aller mit meinem Auftrag zusammenhängenden Angelegenheiten wärmstens danken" (s.BArch, B 323/113, Nr. 249, Posse an Ruoff, 04.07.1941).
- 4Es ging um die Kunstsammlung vonFrits LugtinDen Haag, die von der Dienststelle Mühlmann beschlagnahmt worden war.Possebeabsichtigte, aus dem Bestand einige Kunstwerke für dasFührermuseumauszuwählen. Am 28. Juli 1941 gingen 27 der 105 Gemälde zum Schätzpreis an den 'Sonderauftrag Linz' (s.BArch, B 323/199, fol. 26-29, Geschäftsbuch der "Dienststelle Dr. Mühlmann" beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, Den Haag; zwei Gemälde sind verschollen, 25 wurden restituiert: s.BArch, B 323/462, fol 259-261, Äußere Restitution, Niederlande, Bearbeitung von Einzelfällen (Eigentümer bzw. Antragsteller A-Z), Bd. 3: 1949-1962, Liste "Slg. F. Lugt, Amsterdam"). Außerdem ergaben sich beim formalen Vorgang der Beschlagnahme im Nachhinein Probleme für die NS-Behörden, daLugtnicht jüdischer Herkunft war: "In der Angelegenheit F. Lugt meldet die Sicherheitspolizei noch nicht die Unterlagen zu haben, auf Grund welcher die Einziehung dieser Vermögenswerte und Sammlungen aus dem Titel des Feindvermögens erfolgen kann. Diese Sammlung ist daher lediglich sicherzustellen. Einzelne Stücke dürfen derselben nicht entnommen werden" (s.BArch, B 323/113, Nr. 76, Wickel an Posse, 27.11.1941). Die 27 erworbenen Gemälde waren bereits am 1. August 1941 im Führerbau inMüncheneingelagert worden (s.Schwarz (2004), S. 57) und man versuchte, die Sammlung Lugt "möglichst geschlossen anDr. Posse" zu übergeben (s.BArch, B 323/114, Nr. 660, Notiz für Generalkommissar Schmidt von Wickel, 06.02.1942).
- 5Sammlung
- 6Gemeint ist die Kunstsammlung vonFritz Mannheimer, der bereits im August 1939 verstorben war. Die Sammlung gehörte zu den Aktiva der Konkursmasse und ging an die Gläubiger desBankhauses Mendelssohn & Co. Amsterdam. Nach Verhandlungen durchKaj Mühlmannwar sie im AuftragAdolf Hitlersim Februar 1941 für 5,5 Millionen Gulden angekauft worden. Eine Verteilung der Sammlung auf diverse Museen im Deutschen Reich war von Anfang an vorgesehen gewesen (s.Schwarz (2004), S. 75-76). Eventuell batPosseum genauere Informationen zu Sammlungsbestand, Bedingungen und weiterem Vorgehen.