Zweites Reisetagebuch

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xx Schwäbisch (Rottweil?),L1

hl. MichaelHolz bemalt

Epitaph Kehlheimer Stein

Bondy 14142

xJudith nackt. Rücks

a la Meit3

B.41099 16. Jhdt

Dto5Junoliegend16.6

Junostehend18 Jhdt

xR. Donnerod.Giuliani,7

kl.8Weihwasserbecken.

Tonmodell

Bondy 939

?St. Pöltener Altar

xx Art Pacher9. Holz, farbig

hl. Ulrich

Bondy 502 L10

 

12

  • 1Wie das vonPossevergebene Kürzel "L [=Linz]" zeigt, hatte er dieses Werk für dasFührermuseumvorgesehen (s.BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau).
  • 2Hierbei handelt es sich um die Sicherstellungsnummer des Objekts in der Sammlung vonOscar Bondy. Dies gilt auf dieser Seite für alle übrigen Ziffernfolgen in Verbindung mit dem Begriff "Bondy".
  • 3Mit "Rückseite à la Meit" vermerktePosse, dass die Skulptur rückseitig wie ein Werk vonConrat Meitwirkte.
  • 4Bondy
  • 5Possesetzte hier das Kürzel für "dito" [=dasselbe, ebenso] als Hinweis darauf, dass dieses Objekt ebenfalls aus der Sammlung Bondy stammte.
  • 6Possedatierte die Skulptur in das 16. Jahrhundert.
  • 7Diese Durchstreichung legt nahe, dass die alternative Zuschreibung des Tonmodells eines Weihwasserbeckens anGiovanni Giulianiwieder verworfen wurde.
  • 8kleines
  • 9Gemeint ist, dass die im Folgenden genannte Holzskulptur im Stil des KünstlersMichael Pacherangefertigt wurde.
  • 10Wie das vonPossevergebene Kürzel "L [=Linz]" zeigt, hatte er dieses Werk für dasFührermuseumvorgesehen (s.BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau).
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Ribere gem.1(Genuesisch,

Art desStrozzi-

Großes Bild 2 m. br.2

Frau u. Knabe, Bettler

zu trinken gebend. L.3

Magnasco,2 Mönche

x-4Sintflut(besser

SelbstporträtReynolds

(Kopie ?)

Kremser Schmidt,

Martyr.5hl. Hieronymus, (?)

besser alsKreuzigg6.

xxDonner,LiegendeVenus

           Blei.

Narziss7

xStammel,Gruppen der

Beweinung(3 Stück

farbig beschmiert!8

 

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  • 1Eventuell ist dieses Wort zu lesen als "Riberegem[älde]" vom italienischen Wort "ribere" für "wieder trinken" oder als "Riberagem[älde]" in Bezug aufJosé de Riberaund dessen vonCaravaggiobeeinflusstes Chiaroscuro (Hell-Dunkel-Malerei).
  • 2breit
  • 3Wie das vonPossevergebene Kürzel "L [=Linz]" zeigt, hatte er dieses Objekt für dasFührermuseumvorgesehen (s.BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau).
  • 4Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das nachfolgend genannte Werk stammt ebenfalls vonAlessandro Magnasco.
  • 5Martyrium
  • 6Kreuzigung
  • 7Eventuell ist das Werk "Stehender Narziss" gemeint.
  • 8Possenotierte sich, dass die Figurengruppe derBeweinungaus drei Teilen besteht: Eine zentrale Gruppe mit dem toten Jesus, Maria und einem Putto sowie zwei separate Seitenfiguren des Johannes und der Maria Magdalena. Außerdem seien die Figuren"farbig beschmiert", also durch spätere dicke Farbfassungen verunstaltet worden. Vermutlich sollten sie in der Restaurierungswerkstatt derZentralstelle für Denkmalschutzrestauriert werden.
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BeiPlattnermelden

Restierende FotosDenk-

malsamt.

O.Regierungsrat Hohenauer

Wenn gewünscht zur Verfügg1

 

Steinway-Flügel2

Liste Musikinstrumente3umrahmt

 

Dworschak: Liste der Alt-

!reichs Museen anfordern.

 

Bondyhat reiche kunsthist.4

Bibliothek (ca 300 Bände),

dieDenkmalsamtzugewiesen

haben möchte.5

 

St.Pöltener Altar.

4 Flügel, davon 2 doppelseitig

Mittelschrein Holzfigur6

 

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  • 1Verfügung
  • 2Eventuell handelte es sich hierbei um ein Klavier der FirmaSteinway & Sonsaus der Sammlung vonAlphonse Rothschild("Steinway-Konzertflügel", s.BArch, B 323/163, S. 1, Anlage "Liste 2, Von der Sammlung Alter Musikinstrumente erbetene Gegenstände aus der Sammlung Alphons Rothschild", Posse an Bormann, 15.02.1940). Auch in der Sammlung vonOscar Bondybefand sich ein Steinway-Klavier ("Klavier Marke Steinway", s.Lillie (2003), S. 241).
  • 3Vermutlich sind die Musikinstrumente aus der Sammlung Rothschild gemeint.Posseschlug vor, diese der 1939 im Palais Pallavicini neu aufgestelltenMusikaliensammlungdesKunsthistorischen MuseumsinWienzuzuteilen. Er erstellt dazu eine Liste und fügte diese seinem Schreiben anBormannmit der Bitte umHitlersGenehmigung bei. Die Zuteilung erfolgte dann im Frühjahr 1940. (s.BArch, B 323/163, Anlage "Liste 2, Von der Sammlung Alter Musikinstrumente erbetene Gegenstände aus der Sammlung Alphons Rothschild", Posse an Bormann, 15.02.1940 sowie Posse an Hanssen, 23.02.1940;BDA-Archiv, RestMat., K. 53/1, M. 3;Haupt (1995), S. 36 f.;Schwarz (2018), S. 90)
  • 4kunsthistorische
  • 5DieZentralstelle für Denkmalschutzwar an den kunstwissenschaftlichen Büchern aus dem BesitzBondysbesonders interessiert, da sie "seit dem Jahr 1914 so gut wie keine Neuerwerbungen an wissenschaftlicher Literatur machen konnte" (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 13, Seiberl an Reimer, 1943). Erst 1943 fällteHitlereine endgültige Entscheidung über die Bondyschen Bibliotheksbestände: sie wurden auf dasFührermuseum- für die dort geplante Fachbibliothek - und dasInstitut für Denkmalpflegeaufgeteilt (s.BArch, B 323/115, Nr. 88, Reimer an Wolffhardt, 09.06.1943;BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 14, Reimer an Seiberl, 1943 sowie ebd. K. 27, M. 1, Bestandsaufnahme 1945/46, Bibliothek Bondy, Zuweisung an Kunstmuseum Linz und Institut für Denkmalpflege).
  • 6Possegab hier eine Kurzbeschreibung des Altaraufsatzes, der aus einem Mittelteil mit der Holzskulptur des Apostel Andreas, den links und rechts angegliederten Standflügeln, sowie zwei beweglichen, doppelseitig bemalten Flügeln besteht.
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(telef.1vonDr. Hansen) 15252

27.I.40Hofmuseum3

Raffael4, der früher in

der Schweiz 1000000 RM.

alter Herr5..

Sonntagschriftl. Bescheid.

 

DworschakB 38194B6

 

Madonna Alba(Mellon)7

Madonna di Gaeta8

Nebeneinander von guten Stellen (Köpfe)

andere Werkstatt mässig

Ldschft, Stauden. Bäume schlecht

u. steif

Putbus auf RügenErben desFürst(v Putbus)9

bekannt im 19. Jhdt, aber in Vergessen

heit geratenKonstruktionen, um Originalität

zu beweisen, sehr künstlich

Prof.AlfredLüdtke(inMünchen), der

das Bild für geringe Summe

gekauft hat (billig)

"Fälschung"! nein! zeitgenössisch

19336inDresden?10

a6522896b9787b03e85baf5a6533b8ca.tif

Wolken! Kein Künstler kopiert

sich zum 2. Mal Tot.Hier helfen

keine kunsthist. Konstruktionen1

BeiProf. v. BaldassimKh. Museum

zu Restauriergszwecken deponiert.2

 

1. Febr.340U.4HauptbahnhofDresden

Zug 170 Min. Verspätung

dann 270. Schliessl.5Ankunft

¾ 90AnkunftBerlin124045

¾ 13 im Kaiserhof6.¾ 6

Tel. mitDr. H.¾ 16 Adjt.7Borm.

tel.

180beimFührerbis

1915allesin Ggwart8Bormannsdurchgesprochen

alle Fotos durchgesehen.

wegenLinzu. Verteilung9

etc. 200Abendbrot.

(Bormann,Esser, die beiden

PilotenBaueru ..?.,Prof. Morell,Prof.

Hofmannusw.) ½ 10 ver-

abschiedet sich derFührer.

MitBormannzusammen

ins Hotel zurück

 

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  • 1Bei diesem Abschnitt handelt es sich um dieFortsetzungder NotizenPossesfür das von ihm angeforderte Gutachten über die "Madonna di Gaeta", ein angebliches OriginalwerkRaffaels, das sich seit Juni 1939 imKunsthistorischen MuseuminWienbefand und für eine Million Reichsmark zum Verkauf stand (s.BArch, B 323/163, Bormann an Hanssen, handschriftlich, 27.01.1940). In seinem Bericht sprach sichPossedeutlich gegen eine UrheberschaftRaffaelsaus und riet von einem Kauf ab (s.BArch, B 323/163, Posse an Hanssen, 29.01.1940 sowie Posses Gutachten vom 29.01.1940).
  • 2Die "Madonna di Gaeta" befand sich seit 1937 beiLudwig Baldassbzw. in den Räumlichkeiten des Kunsthistorischen MuseumsinWien.
  • 3Am Vorabend, dem 31. Januar 1940 um 18:30 Uhr, hattePossetelefonisch die Order vonHanssenaus dem Verbindungsstab erreicht, am Tag darauf bis spätestens 12:00 Uhr inBerlinzu sein (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch), um demFührerpersönlich Bericht zu erstatten über den aktuellen Stand desFührermuseum-Projekts und die Ergebnisse seiner eben erst abgeschlosseneWien-Reise. Da der Frühzug etwa fünf Stunden Verspätung hatte, kamPosseerst um ca. 12:45 Uhr inBerlinan. Im Hotel Kaiserhof wartete er, bis ihnBormanngegen 17:45 Uhr für den Vortrag beiHitlerin der Reichskanzlei abholte (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1, Diensttagebuch). Auf den folgenden Seiten hieltPossedie Ergebnisse der Besprechung fest (s. Seiten0040,0041,0042und0043)
  • 4Uhr
  • 5Schließlich
  • 6Berlinserstes Luxushotel, das Hotel Kaiserhof am Wilhelmplatz 3-5, das der Reichskanzlei gegenüber lag, war ab 1873 erbaut und 1875 eröffnet worden. 1932 zogAdolf Hitlerin dieses Hotel ein, koordinierte von dort aus seinen Wahlkampf und somit wurde das gesamte obere Stockwerk als provisorische Parteizentrale der NSDAP genutzt.Possepflegte während seinerBerlinaufenthalte dort zu übernachten. Das Hotel wurde 1943 bei einem Bombenangriff schwer beschädigt und schließlich abgerissen. (s.Informationen und Dokumente auf www.potsdamer-platz.org)
  • 7Adjutant
  • 8Gegenwart
  • 9Gemeint ist die unter 'Führervorbehalt' durchgeführte Verteilung von beschlagnahmten und aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellten Kunstwerken auf die Museen der 'Ostmark' (s.Schwarz (2018)).
fa2ef92e812173d8e49cfca8eafd9e9f.tif

Dr.Dworschak:1 Antike o. germ.2 Münzen usw3

Klosterbesitz. Entschei-

dung desFührers,4

anderer beschlagnahmter

Besitz.

Wolf-MuseumEisenstadt5

sowie die anderen

Slgn.6

H.stock7

Abtransport der Kunstwerke8

Bilder!

 

Dr. Nagler, Kärntnerstr. 47II

Prof. Eichler; Antiken9

Baldass(Raffael)10