Zweites Reisetagebuch

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AquarelleKriehuberu.Daffinger

(Lederer)1

sowie anderer österr.2Maler

wieGauermann.3- 2MenzelHz.4

VierRbdtzeichnungen

(Lederer, Fröhlich-Feldau und

Bondy).5

Großer Karton vonSchwind,

Entführung(?)

Slg.6Czecyrewiezka

(sichergestellt)7

 

S.D.

AusNeuer Burg(beiSeiberlaufbewahrt):8

Silbersammlung Pick

(Sollte möglichst geschlosseneinem

Museum überwiesen werden!).9

23. I.

Unteres Belvedere10.

Herri met de Bles,Hl. Familie(gut)

Seisenegger,Königin Katharina

(Mandl 3)11sehr gut.

 

6

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Plietzsch1(Regina)2

Seissenegger,Kinderbildnis

Königin Anna300003

32,5 : 42,54

nach links blickend.

 

WienZimmer 925

3. März 40Klosterbeschlagnahmungen

(Göttweyg)6

Ausstellgseröffnung Neue Burg7

        Gauleiter B.8

Abends "Kameradschaftsabend" in

Festsaal der Burg

4.9Denkmalsamt

GalassoGalassi(Morelli) ein Teil in

Pengö!Dr. Arnulf Hummer

        30000

Waldmüller,Wiedergenesende

        12 00010

  • 1Wahrscheinlich istEduard Plietzschgemeint.
  • 2Es handelt sich vermutlich um das Hotel Regina am Rooseveltplatz 15, ehemals Maximilianplatz 16, inWien(s.Hotel-Homepage).
  • 3Dieses Gemälde wurde für 30.000,- Reichsmark angeboten. Da sich im Bestand desFührermuseumsvonJakob Seiseneggerbereits das Werk "Königin Katharina als Kind" befand, verzichtetePossewahrscheinlich auf einen Ankauf.
  • 4Es handelt sich wohl um die Bildmaße in cm.
  • 5Possenotierte sich die Nummer seines Hotelzimmers bei seinem bevorstehendenWien-Besuch. Er wohnte im Hotel Meissl & Schadn am Neuen Markt 2 bzw. in der Kärntner Straße 16 (Rückseite) im ersten Wiener Gemeindebezirk (s.BArch, B 323/103, Nr. 230, Posse an Bormann, 22.02.1940).
  • 6Zum 15. September 1939 war das Vermögen desStiftes Göttweigin der Wachau zugunsten der StadtKremseingezogen worden, woraufhin diese die Kunstwerke abtransportieren lassen hatte. Possefuhr am 7. März 1940 wohl gemeinsam mitHerbert Seiberl, der als Denkmalpfleger für Niederösterreich zuständig war, nachGöttweig, um sich von dem aus denkmalbehördlicher Sicht katastrophalen Zustand des Stiftes selbst ein Bild zu machen (s.Schwarz (2018), S. 99-100;Seite 0059).
  • 7In der Neuen Burg, einem Teil der Wiener Hofburg, fanden zwei Sonderausstellungen desKunsthistorischen Museumsstatt: "Das Wiener Forum in Plänen und Modellen. Ein Hauptstück der Wiener Stadterweiterung" und "Aus den Neuerwerbungen seit der Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reiche".
  • 8Gemeint istJosef Bürckel, der die Ausstellung eröffnete und zu diesem Anlass eine programmatische Kulturrede hielt (s.Bürckel (1940)). Die Angelegenheit war ein sensibeles Thema, daPossesich entgegenBürckelsWunsch dafür eingesetzt hatte, dass die demKunsthistorischen Museumzugeteilten Kunstwerke aus beschlagnahmtem jüdischen Besitz bei der Neuerwerbungsausstellung nicht gezeigt wurden, da "der Verteilungsplan an die Museen der Ostmark [...] noch nicht abgeschlossen" war, er keinen "Propagandastoff für die Feindmächte bieten" wollte und man "in den übrigen Gauen [...] eine Einzelentscheidung zugunsten Wiens nur als eine ungerechtfertigte Bevorzugung empfinden" würde (s.BArch, B 323/163, Posse an Hanssen, 23.02.1940; s. auchSchwarz (2018), S. 98-99).
  • 9Datumsangabe: 4. März 1940
  • 10Posseerfuhr vonHerbert Seiberl, dem Leiter derZentralstelle für Denkmalschutz, dass der Rechtsvertreter vonBerta Morelli, der Wiener AnwaltArnulf Hummer, über den Verkauf der Gemälde "Christus am Ölberg" und "Die Wiedergenesene" aus der Kunstsammlung Morelli mit ihm persönlich verhandeln wolle und ein Teil des Kaufpreises in der damaligen ungarischen Währung Pengő zu zahlen sei, daBerta Morelliund ihrSohnzu diesem Zeitpunkt inBudapestlebten (s.BDA-Archiv, RestMat.,K. 10, M. 2, fol.28, Seiberl an Posse, 28.02.1940). Bei der "mündlichen Unterredung" am 5. März 1940 (s.Seite 0054) botPosse70.000,- RM für "Christus am Ölberg" und 12.000,- RM für "Die Wiedergenesene", wobei ein Teilbetrag in Höhe von 30.000,- Pengő ausgezahlt werden sollte (s.BArch, B 323/120, Nr. 149, Posse an Hummer, 11.04.1940). Schließlich wurden für beide Gemälde 97.000,- RM gefordert (s.BArch, B 323/120, Nr. 143, Hummer an Posse, 10.05.1940).
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Es fehlen in Slg.1Gutmann:2

1.Rbdt(Liechtenstein)3

2.Jan Gossaert,Bildnis Carandolet

3.Schongauer(München)4

4. Graphik:Dürer,Rbdt.Cranach.

 

Centraldepot. Gebrauchsmöbel5

BlumenPalmkübel mit

UntersätzerLR 496 a b6,

12PaarPaarekleinere

Kantonporzellan(ohne Nr.)

AR 5467StüLouis 16.8

Armstühle mit Gobelin-

bezug

xAR 193

AR 2699Silberrelief

  • 1Sammlung
  • 2Gemeint ist die Kunstsammlung vonRudolf Gutmann. Bei der Inventarisierung der Sammlung waren drei Gemälde (nachfolgend vonPosseunter 1. bis 3. genannt) nicht aufgefunden worden. Ende 1938/Anfang 1939 waren Nachforschungen zu deren Verbleib durchgeführt worden (s. KHM-Archiv, AKM 1938 295/KL Mappe Beschlagnahmter Kunstbesitz Rudolf Gutmann I. Beethovenplatz 3).
  • 3Posseerfuhr vonFritz Dworschak, dass sich das das gesuchte "Selbstporträt mit Mütze und goldener Kette" vonRembrandtaus der Sammlung Gutmann als Leihgabe in der Kunstgalerie desFürsten von Liechtensteinbefand (s. KHM-Archiv 1938 295/KL Mappe Beschlagnahmter Kunstbesitz Rudolf Gutmann I. Beethovenplatz 3; s. auchEintrag vom Vortagauf Seite 0052)
  • 4Das kleine Ölgemälde "Maria mit dem Kinde" vonMartin Schongaueraus der Sammlung Gutmann war 1938 an dieAlte PinakothekinMünchenverkauft worden.
  • 5Fritz Dworschakhatte imZentraldepotdie beschlagnahmten Gebrauchsmöbel und Ausstattungsgegenstände aus den Wiener Rothschild-Palais aufstellen lassen.Possenahm nun die "Führerauswahl" vor (s.Schwarz (2018), S. 86, 90 und 99), anschließend trafDworschakeine Auswahl für die Ausstattung der Neuen Burg, die museal genutzt werden sollte. 1940 wurde die Neue Burg offiziell zum Museumsgebäude ernannt und mit den zugeteilten Objekten repräsentativ ausgestattet (Haupt (1995), S. 40-41).
  • 6Hierbei handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer der beiden "Palmkübel" aus der Sammlung vonLouis Rothschild.
  • 7Bei dieser sowie den beiden folgenden alphanumerischen Kombinationen handelt es sich um die jeweilige Beschlagnahmekatalognummer der Objekte in der Sammlung vonAlphonse Rothschild.
  • 8Posse datierte die Möbel in das 18. Jahrhundert, zur ZeitLudwigs XVI.
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Dr. Zykan1 Zikan

FritzMandl(Seissenegger)

beschlagnahmt.2-

F.EbendaTintoretto,Admiral

Galerie Moser.And

Bloch-Bauer3,Waldmüller

Prinz Esterhazy

10000 RM.4

Waldmüller

Mutterbild40000

Buchner

schreiben!

Versöhnung

(in derPinakothek)5

Angebenwelche Bilder noch

(Mitteilg6anZykanmit Abschrift

für Finanzamt)

RA.7Dr. Führer, der auch

Ledererübernommen hat8

 

Seiberl: Gerade in den gegenwärtigen

Verhältnissen, da alles in Be-

wegung ist,dieVerhandlungen mit

Berlinlaufen, das neueRestauInstitut910