Drittes Reisetagebuch
W. v. Mieris, Geigenspieler2
Vinckeboons 5495 (Reiter u. Fig.)
- 1Mit Kategorie III sind diejenigen Werke gemeint, diePossefür dekorative Zwecke vorsah (s.Eintrag vom 23./24.07.1941).
- 2Es könnte entweder das Werk "Man met wijnglas en viool" vonWillem van Mierisoder das Werk "De vioolspeler" vonFrans van Mierisgemeint sein.
Paech(nicht anwesd1),2 Douwes,Lütjens
VorherRyksmuseum(Slg5Lanz)6
mitBotschftsrat7Mohr, dann
19.20. Sept. vanDeventer(Kröller)8
Gruber9 17.0
FürAmsterdam
Hoink & Scherjon P. Veronese,
Heerengracht. Moll.10
Cramer11 Bazarstraat 20
Adv. Dr. MesterDeckan12. nichts
Oberlandesgerichtsdirektor
Dillersberger13 Fremden-/polizei.
Tel. 183150
- 1anwesend
- 2Possewollte bei dem KunsthändlerWalter Paechdas Gemälde "Landschaft mit dem Wunder der heiligen Katharina", das damals als WerkPieter Bruegels d. Ä.galt, ansehen, traf ihn jedoch nicht an (s. auch Eintrag vom September 1940).Paechhatte ihm das Werk zuvor schriftlich angeboten (s. BArch, B 323/145, Nr. 163, Paech an Posse, 30.08.1940).
- 3Diese Einträge beziehen sich noch auf den Aufenthalt inAmsterdam.
- 4Nachmittag
- 5Sammlung
- 6Possebesuchte dasRijksmuseuminAmsterdam, wo er hfl. 0,60 Eintritt zahlte (s.Kostenaufstellung vom 17. bis 21.09.1940) und die SammlungOtto Lanz, die dort seit August 1940 ausgestellt war, besichtigte (s.Degenhardt (1941)).
- 7Botschaftsrat
- 8Possetraf sich mitSalomon van Deventer, dem Leiter des Rijksmuseums Kröller-Müller, um mit ihm über die KunstsammlungHelene Kröller-Müller zu verhandeln, die den Grundstock des Museums bildete. Possewar daran interessiert, das Gemälde "Venus und Amor" (s. auchEintrag vom 21.09.1940) vonHans Baldung Grien anzukaufen. Drei Tage später schlug Posseden Erwerb des Gemäldes Martin Bormann vor (s. BArch, B 323/103, Nr. 163, Posse an Bormann, 23.09.1940).
- 9Vermutlich ist der KunsthändlerLudwig Grubergemeint.
- 10Possenotierte sich für seinen nächsten Aufenthalt inAmsterdam, dass er sich imKunsthandel Huinck en Scherjon, Herengracht 469, Gemälde vonPaolo Veroneseund vermutlich vonEvert Mollansehen wollte.
- 11Eventuell ist der KunsthändlerGustav Cramergemeint.
- 12Das Wort könnte eventuell auch "Decker" heißen.
- 13Eventuell ist der OberlandesgerichtsratWalther Dillersbergergemeint.
Sonnabend 21. Sept.Bignell:Es. v. d. Velde
sog.1Th. d (Keyser;2 - beiBachstitz. –
Mittags mitWickelu.Schneider.3–
Rubensporträt.5–Peterich(Hz.6-
22.9 (Sonntag). FrühPeterich. –
Limburg-Stirum. – Abends bei
Wickel(Baldung, Abtransport).10
Katz: Rembrandt
Molenaer
(Bakker)
Huink & Scheyon Heerengracht 469
(Veronese – Moll)14
fl 22000
- 1sogenannter
- 2Posse verhandelte erneut mitCharles John Robert Bignellvon derGalerie Esher Surrey, Den Haag, den Ankauf der Gemälde "Feest op het terras van een tuin" vonEsaias van den Veldeund "Portret von een man" vonThomas de Keyser(s. auchEintrag vom 20.09.1940).
- 3Hans Schneider, der Leiter desRijksbureaus voor Kunsthistorische Documentatie (RKD), hatte sich mitPossesMitarbeiterFelix William Wickelin Verbindung gesetzt, weil eine Dienststelle desReichskommissarsdas Gebäude desRijksbureausübernehmen wollte.Wickelhatte am 17. September ein Ansuchen an den Generalkommissar und ReichsamtsleiterFritz Schmidtgerichtet, das Gebäude in seiner ursprünglichen Nutzung zu erhalten (s.BArch, B 323/114, Nr. 433, Wickel an Schmidt, 17.09.1940).PosseundWickeldürften mitSchneiderdas weitere Vorgehen in dieser Angelegenheit besprochen haben.
- 4Nachmittags
- 5Im Hotel kam es zum Abschluss des Kaufs des Gemäldes "Jan Neyen (1568-1812)" vonPeter Paul Rubens(s. auch Einträge vomSeptember 1940,19.09.1940und21.09.1940).
- 6Handzeichnungen
- 7Sammlung
- 8Possetraf sich mitLucas Peterichbezüglich der Altmeister-Handzeichnungensammlung vonFranz Koenigs.Peterichfungierte als Vermittler für seinen Schwiegervater, den Kunstsammler Daniël George van Beuningen, der die Sammlung im April 1940 gekauft hatte. Im Dezember 1940 erwarb Posse für 1.400.000 Gulden 528 Zeichnungen aus der Sammlung Koenigs, vor allem Alte Meister wie Rembrandt, Rubens und andere bekannte Niederländer, aber auch 24 Blätter Dürers, zwei Zeichnungen Grünewalds sowie Zeichnungen der Donauschule: Altdorfer, Wolf Huber und ihre Schüler (zur Sammlung Koenigs und dem Verkauf an Posse s.Dekker (2018), S. 47-61). Das war wohl der wichtigste Ankauf für das Graphische Kabinett des geplanten Führermuseums, denn Posse hatte vor, dort eine große Abteilung der Donauschule aufzubauen. Am 28. März 1941 berichtete er an den Leiter der Reichskanzlei, Hans Heinrich Lammers: "Jedenfalls erhält das geplante Graphische Kabinett inLinzdurch diesen Ankauf einen Grundstock, der es allein zu einem der beachtenswertesten Kabinette Deutschlands machen wird." (s.BArch, B 323/101, Nr. 365, Posse an Lammers, 10.12.1940).
- 9Datumsangabe: 22. September 1940
- 10Possebesprach mitFelix William Wickelwohl die Angelegenheit des Gemäldes "Venus und Amor" vonHans Baldung Grienaus der Sammlung Kröller-Müller,Otterloo, sowie den Abtransport der angekauften Kunstwerke.
- 11Gemeint sind Werke der KünstlerRembrandt Harmensz van Rijn,Jan Miense MolenaarundAelbert Cuyp. Es könnte sich um "Oude man met baard", damals Rembrandtzugeschrieben, sowie "Musicerende kinderen" vonMolenaarhandeln, bezüglich derer Posse mit derFirma Katzin Kontakt stand. Mit dem Werk vonCuypdürfte das Gemälde "Rotsachtig landschap met de vlucht naar Egypte" gemeint sein. Am 20. September hatte sichPosse notiert, dass er beiKatzden "großen Cuyp" nachfragen wollte (s.Eintrag vom 20.09.1940). Eventuell ist dasselbe Gemälde gemeint.
- 12Vermutlich ist ein Werk des KünstlersAdriaen Brouwergemeint.
- 13Vermutlich ist der KunsthistorikerVitale Blochgemeint.
- 14Gemeint sind Werke der KünstlerPaolo Veroneseund vermutlichEvert Moll.
8000
Brouwer 32.0001
9000 fl.
A. Boer Pitt
Piet. Heinstr 64 A
6000 fl.
25.3 frühDr. V. Bloch. – ¾ 100
Paardenkooper.,de Vries(misera-
ble Bilder in Privatbesitz ange-
Bolu.Hondecoeter.4 - Bei
Huink(P. Veronese5 - Moll6). -
- 1Vermutlich ist das Gemälde "Drie boeren in herberg" gemeint, dass früherAdriaen Brouwerzugeschrieben wurde. Heute gilt es als WerkJoos van Craesbeecks.
- 2Gemeint ist das Gemälde "Caritas" vonLambert Lombard, das vomKunstzaal Oudt-Holland, auch Kunsthandel A. J. Boer genannt, angeboten wurde.
- 3Datumsangabe: 25. September 1940
- 4Gemeint sind die Werke "De grootmoedigheid van Scipio" vonFerdinand Bolund "Hoenderhof" vonMelchior de Hondecoeter.
- 5Gemeint ist ein Werk des KünstlerPaolo Veronese.
- 6Gemeint ist vermutlich ein Werk des KünstlersEvert Moll.
Mittwoch 16. Oktober ½ 11 (mit
Verspätung inMünchen. Ins Hotel,
von dort sofort in den Führerbau,
Reichsleiter Bormann. Mit
Arch.1RegerDurchsicht der durch
Prof. Hoffmannneu aus Holland
gekommenen Bilder.2 – Bei
Buchner(sog.3Ghirandajo– Reining-
haus)4– BeiBöhler(Dr. Sauer-
mann). – Mittag im Hotel. 1545
im Führerbau. Ca. 160Uhr derFührer–
Durchsicht der Bilder.5 – 170bei
Buchner. Mit diesem zu Bern-
ausBerlinanab..
(Reininghaus)9100 000 RM
/Berckheydede Boersollen
gekauft werden 89000
BuchnersollSchackgaleriefürF.10reserviern11
Bericht über Preise anRchsl.13Bormann14
Bernheimer Angelegenheit Dr.
- 1Architekt
- 2Es handelte sich bei den angebotenen Bildern vermutlich um weitere Restbestände derKunsthandlung Goudstikker/Miedl, wie siePosseschon am 4. September 1940 in derReichskanzleiinBerlinangesehen hatte (s. Einträge vom 04.09.1940: Seiten 0007,0008,0009und0010).
- 3sogenannter
- 4Possebesprach mitErnst Buchnerden Ankauf des Gemäldes "Maria mit Kind" aus der Kunstsammlung vonCarl Reininghaus für dasFührermuseum(s.BArch, B 323/106, Nr. 598, Oertel an Seiberl, 19.10.1940).Buchner, der einen Erwerb für dieAlte Pinakothek in Betracht gezogen hatte, zog sich daraufhin aus dem Geschäft zurück.
- 5Possesah gemeinsam mitHitlervermutlich die oberhalb erwähnten vonHeinrich Hoffmannim Führerbau eingelieferten Bilder aus den Niederlanden an. Es wurde festgelegt, welche angekauft werden sollten (s. BArch, B 323/164, S. 86, Posse an Bormann, 17.10.1940).
- 6Gemeint ist die ehemalige MünchnerKunsthandlung L. BernheimervonOtto Bernheimeram Lenbachplatz 3. Nach der 'Arisierung' firmierte das Unternehmen alsMünchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V.Dort wurden inMünchenund Bayern beschlagnahmte Kunstwerke aus jüdischem Besitz deponiert (s.Schleusener (2016), 73-76).Possesah am 16. und 17. Oktober 1940 die Bestände durch und suchte fünf Gemälde für dasFührermuseumaus (s.BArch, B 323/137, Nr. 36, Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V. an Posse, 04.11.1940 sowieBArch, B 323/103, Nr. 142, Posse an Bormann, 13.11.1940; zu den fünf Gemälden s.Eintrag vom 15.-17.10.1940; allgemein zur Beschlagnahme jüdischen Kunstbesitzes in München und im 'Altreich' s.Schleusener (2016)undPetropoulos (1999), S. 121-129).
- 7telefonisch
- 8Offenbar stand die Frage im Raum, ob es sich bei dem Künstler des Gemäldes umDomenico Ghirlandaiound nicht umBastiano Mainardi(s.Eintrag vom 01./02.10.1940) handeln könnte. Dies würdePossesBereitschaft, den eher hohen Preis von 100.000,- RM zu zahlen, erklären.
- 9Gemeint ist die Kunstsammlung vonCarl Reininghaus.
- 10Führer
- 11Vermutlich notierte sichPossehier eine WeisungHitlersan Ernst Buchner, welche er diesem mitteilen wollte.Buchner, der dieSchackgaleriebereits im Herbst 1939 als provisorischen Aufstellungsort für die Gemäldesammlung des geplantenFührermuseumsvorgeschlagen hatte (s.Eintrag vom 10.10.1939), sollte die dortigen Räumlichkeiten für diesen Zweck freihalten, weil Hitlerseine Museumssammlung dort "sobald wie möglich" der Öffentlichkeit präsentieren wollte. Vorgesehen war, dass im Anschluss an die temporäre Nutzung durchHitlerdieBayerischen StaatsgemäldesammlungendieSchackgalerieals Ausstellungsgebäude nutzen sollten (s.Schwarz (2011), S. 271-272 und S. 354, Anm. 789).
- 12Nach der Besprechung sollteErnst BuchnerFriederike Reininghausschriftlich davon in Kenntnis setzen, dassPossebereit war, das Gemälde "Maria mit Kind" für den geforderten Geldbetrag für dasFührermuseumzu erwerben: "Gestern bot sich die Gelegenheit, die Fotographie ihresflorentiner Madonnenbildesmeinem KollegenProf. Dr. Hans Posse[...] zu zeigen. Da das Bild für die Linzer Galerie noch wichtiger erscheint als für diealte Pinakothekund da außerdem die Finanzierung des Ankaufes für unsere Sammlung augenblicklich nicht einfach ist, möchte ich die Absicht von HerrnProf. Posse, das Bild für die Linzer Sammlung zu erwerben, unterstützen. HerrProf. Dr. Possehatte gestern Gelegenheit, die Fotografie des Bildes und unseren Briefwechsel demFührervorzulegen, der sich für eine Erwerbung des Bildes fürLinzlebhaft interessiet zeigte. Mit dem von Ihnen geforderten Preis von RM 100.000.- ist HerrProf. Posseeinverstanden." (s. Brief Buchner an Reininghaus, 17.10.1940, zit. nachHehenberger (2018), S. 268)
- 13Reichsleiter
- 14Posse hatte sich schon brieflich bei Martin Bormann über die hohen Preise im niederländischen Kunsthandel beschwert (s.Eintrag vom 21.09.1940). Vermutlich ist mit dem "Bericht über Preise" jene Preisliste gemeint, die Posse tags darauf "[a]ls Unterlage für Ankaufsverhandlungen der vom Führer gestern ausgesuchten Gemälde" an Bormann sandte (s. BArch, B 323/164, S. 86, Posse an Bormann, 17.10.1940). Die Liste bezog sich wohl auf die weiter oben erwähnten vonHeinrich Hoffmannangebotenen Gemälde aus den Niederlanden. In der Liste führte er elf ausgewählte Gemälde mit anvisiertem Kaufs- sowie vorherigem Angebotspreis auf.
17. Okt. 40. Bernheimer1-BeiDr. Hanssen-Führer-
bau (Frl. Fugger). –Buchner
(Alte Pinakothek); dortKohl-
hausen(Nürnberg). – Mit beiden
zu mittag. – Im Hotel Tel.
mitFrl. Fugger(Heim)2;Tochter
mit zuhause.4– Abends mit
Freitag 18. Okt. überFrankfurt
Prof. Meller, Rue du General
(Besitzer)
(Menzel, Thoma, /Cranach,
Plastiken10
7 Avenue Montespan11
(Tizian, van Dyck, Giorgione12
Gräfin Dorsetti(überHerrn Walther
Kunstverlag)Quatre Chemin, Rue. / ? de Marignan 1913
- 1Gemeint ist die ehemalige MünchnerKunsthandlung L. BernheimervonOtto Bernheimeram Lenbachplatz 3. Nach der 'Arisierung' firmierte das Unternehmen alsMünchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V.Dort wurden inMünchenund Bayern beschlagnahmte Kunstwerke aus jüdischem Besitz deponiert (s.Schleusener (2016), 73-76).Possesah am 16. und 17. Oktober 1940 die Bestände durch und suchte fünf Gemälde für dasFührermuseumaus (s.BArch, B 323/137, Nr. 35 Posse an Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V., 11.11.1940 und Nr. 36, Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V. an Posse, 04.11.1940 sowieBArch, B 323/103, Nr. 142, Posse an Bormann, 13.11.1940; zu den fünf Gemälden s.Seite 0044; allgemein zur Beschlagnahme jüdischen Kunstbesitzes in München und im 'Altreich' s.Schleusener (2016)undPetropoulos (1999), S. 121-129).
- 2Heinrich Heimwar als AdjutantMartin Bormannszuständig für die Gemäldeausstattung des Führerbaus inMünchen(s.Pyta (2015), S. 57).Heimreiste häufig nachParis(s.Linz-Report, S. 54, 58 und 73).
- 3Vermutlich empfahlMimi tho Rahde, die Tochter vonMaria Almas-Dietrich,Posseeinige Pariser Kunsthändler und gab ihm deren Adressen. Diese oder eine Auswahl derer notierte sichPosseunten auf dieser sowie derfolgenden Seite.
- 4Vermutlich telefoniertePossemit seiner FrauEliseinHelleraubeiDresden.
- 5Possehatte als Direktor derDresdner Gemäldegaleriebereits eine lange Verbindung zuGeorg Biermann(s.Dalbajewa (2015), S. 264, Anm. 103), die er auch in seiner Funktion als Sonderbeauftragter weiterhin pflegte (s.BArch, B 323/120, Nr. 326-333, Korrespondenz Posse/Biermann, 1940-1942).
- 6VonFrankfurt am Mainaus fuhrPossegemeinsam mitKarl Haberstockweiter (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag vom 18.10.1940).
- 7Vermutlich handelt es sich um die Adressen von Pariser Kunsthändlern, diePossevonMimi tho Rahdeerhalten hatte und sich auf dieser sowie derfolgenden Seitenotierte.
- 8Es handelt sich um die Adresse des zuvor genannten Kunsthändlers:Paris, 3 Rue du Général-Appert.
- 9Die alten Telefonnummern in Frankreich bestanden aus einer alphanumerischen Kombination. InParissetze sich diese aus drei Teilen zusammen: zuerst eine meist von Orts- oder Personennamen abgeleitete Buchstabenkombination für einen bestimmten Teilbereich der Stadt, dann eine dreistellige Nummernkombination für die zuständige Telefonzentrale bzw. die Bezirksvorwahl und abschließend ein in der Regel vierstelliger Nummerncode für den jeweiligen Teilnehmeranschluss. Üblicherweise wurden nur die Buchstabencodes oder die Bezirksnamen, deren erste drei Buchstaben den dazugehörigen Code ergaben, und die Teilnehmernummern notiert. Die Nummer der Zentrale ergab sich automatisch über die Eingabe der Buchstaben, denen auf der Wählscheibe des Telefons eine bestimmte Ziffer zugeordnet war. "Passy" (Buchstabencode PAS) bezieht sich auf die 1860 nachPariseingegliederte gleichnamige Gemeinde, das heutige 16. Pariser Arrondissement, die Bezirksnummer lautete 727.
- 10Gemeint sind Werke der KünstlerAdolph von Menzel,Hans ThomaundLucas Cranachsowie einige Bildhauerarbeiten, die überSimon Mellerzu beziehen waren. Von den hier genannten Malern erwarbPossejedoch beiMellerkeine Kunstwerke.
- 11Die Kunsthandlung vonPaul A. Jurschewitzbefand sich inNeuilly-sur-Seine, 77 Rue Charles Laffitte. Möglicherweise handelte es sich hierbei um eine Filiale inParisin der Avenue de Montespan.
- 12Possenotierte sich, dassPaul A. JurschewitzGemälde vonTizian,Anton van DyckundGiorgionebesaß bzw. vermitteln konnte. Ein Ankauf von Objekten dieser Künstler für dasFührermuseumüberJurschewitzfand nicht statt.
- 13Es handelt sich um die Adresse der zuvor genannten Galerie:Paris,19 Rue de Marignan.
Lange Gasse 30
Telegramm
32 : 333
Gehört zu Serie (3 im
Bonner Museumdat.41524)
Molenaer8,Winterldschft mit Fig
6000 fl.
- 1Hans Schneider war gebürtiger Basler. Posse notierte sich hier offenbar dessen Basler Adresse. Schneider sollte 1941 in die Schweiz zurückkehren, hatte dann aber die Adresse Angensteinerstraße 22, Basel (s.BArch, B 323/145, Nr. 8-10, Katz an Wickel, 09.08.1941).
- 2Gemeint ist die Kunstsammlung vonOtto Lanz.
- 3Possenotierte sich die Maße des Bildes in cm.
- 4datiert
- 5Sammlung
- 6versteigert
- 7Dieses Gemälde aus der Kunstsammlung vonRudolf Peltzerwurde bei der Versteigerung vonFrederik Muller & Co.am 26.05.1914 inAmsterdamals Nummer 13 angeboten. Laut Katalogeintrag gehöre diese Tafel zu derselben Bildserie der Passion Christi, von der sich drei andere mit 1524 datierte Werke imLandesmuseum Bonnbefänden (s.Katalog (1914), S. 8, Nr 13).
- 8Es gibt mehrere niederländische Maler des 16. und 17. Jahrhunderts, die den Nachnamen "Molenaer" tragen. Da es sich bei dem im Folgenden erwähnten Gemälde wohl primär um ein Landschaftsbild handelte, ist vermutlich der KünstlerNicolaes Molenaergemeint.
Nieuwe Haven 24I
Veronese1 Dr. Mühlmann
verzichtet "u. überlässt
Grubervan Kijfhoeklaan
733
FürHaberstock Katz
van Dyck25000 fl.
Slingelandt6000.5
- 1Gemeint ist ein Gemälde vonPaolo Veronese.
- 2Beim Treffen mitEduard PlietzscherfuhrPosse, dassMühlmannseinerseits auf ein Bild vonPaolo Veroneseverzichtete. Dabei handelte es sich eventuell um das "Portret van Daniele Barbaro" aus der Kunstsammlung vonOtto Lanz.
- 3Adresse des zuvor genannten Kunsthändlers inDen Haag.
- 4Diese und alle folgenden Preisangaben auf dieser Seite vermerktePossein der damalige Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 5Possenotierte sich als Empfehlung für seinen Freund, den KunsthändlerKarl Haberstock, drei Gemälde mit Preisen in der damaligen Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt, dieKatzanbot und die er selbst nicht erwerben wollte. Bei dem Gemälde vonJacobusoderAbraham Storck handelt es sich vielleicht um "Canal in der Stadt", das ihmKatzauf der Rechnung vom 27.09.1940 angeboten hatte (s.BArch, B 323/145, Nr. 63); bei demjenigen vonAnton van Dyckkönnte es sich um die Skizze "Anbetung der Könige" handeln, die ihmKatzebenfalls offeriert hatte (s.BArch, B 323/145, Nr. 63, Rechnung vom 27.09.1940).Possehatte auf den Erwerb verzichtet, wie er am 07.10.1940 anWickelschrieb (s.BArch, B 323/114, Nr. 428). Das letzte erwähnte Werk stammte vonPieter Cornelisz van Slingeland. Die Gemälde sind allerdings auch nicht inHaberstocksGeschäftsbüchern aufgeführt, sodass vermutet werden darf, dass auch dieser sie nicht erwarb.