Drittes Reisetagebuch
Köln, Meister um 1320(1350)
2 Schreintürenca 55 cm
60 000. fl.1
Wickel: Transport
1 Vermeer3 }Amsterdamzu enormen
1 Rbdt4 } so viele Leute! Preisen
zahlen Kassen H
Geboten fürRubens(Haarlem) 1200005
90 000 fl. anBakker R. J. Bier
x nicht über Clearing:Haarlem
10 000 anBakker
(Kommission)6
Bakker: Souts5 500 fl
Paris: woGraf Clemens Bethusie9 ?
6 Daendelsstraatden Haag
- 1Possebesichtigte beiKurt Bachstitz zwei Flügel eines Altarschreins einesKölner Meisters und zeigte sich an deren Ankauf interessiert, sodass ihm Bachstitz am selben Tag noch nähere Informationen sowie eine Expertise von Ludwig Baldass ins Hotel Centraal schickte (s. BArch, B 323/144, Nr. 90-92, Bachstitz an Posse). In dem Gutachten verwiesBaldassdarauf, dass die Tafeln "eng verwandt" mit zwei Altarflügeln im Bayerischen Nationalmuseum seien. Er stützte sich dabei aufAlfred Stange, der die Werke in einem Aufsatz von 1930 demselben Meister zugeschrieben hatte (s.Stange (1930), S. 53-55).
- 2Es handelt sich um das Gemälde "Venus und Amor" vonHans Baldung Grienaus der SammlungKröller-Müller,Otterloo, (s. auchEintrag vom 20.09.1940) über deren Ankauf die Dienststelle Mühlmann schon für die SammlungHermann Göringsin Verhandlungen stand (s.National Archives, Ardelia Hall Collection: Munich Adminstrative Records, Restitution Research Records, Mühlmann, Kajetan: Detailed Interrogation Report (D I R) No.1, p. 30). Am 23. September schriebPossenoch ausDen HaaganMartin Bormann, dass er das Gemälde, "eines der schönsten und bedeutendsten Werke deutscher Renaissancemalerei", für das geplante FührermuseuminLinzhaben wollte. Die dort geplante deutsche Abteilung würde dadurch ihr Hauptstück erhalten.Posseempfahl, "schon jetzt auf die schwebenden Verhandlungen in diesem Sinne einzuwirken." Er betonte, dass die Hauptfigur fast lebensgroß sei, denn er war auf der Suche nach großformatigen Gemälden für das geplanteFührermuseum(s.BArch, B 323/103, Nr. 163, Posse an Bormann, 23.09.1940).
- 3Gemeint ist ein Werk des Künstlers Jan Vermeer van Delft.
- 4Gemeint ist ein Werk des Künstlers Rembrandt Harmensz van Rijn.
- 5Posseerfuhr, dass die arisierte Firma GoudstikkerinAmsterdamhfl. 120.000,- für das Porträt "Jan Neyen (1568-1612)" vonPeter Paul Rubensgeboten hatte, für das er hfl. 100.000,- zahlte. Seiner Einschätzung nach waren auf dem Amsterdamer Kunstmarkt zu viele Ankäufer tätig. Am 23. September beschwerte er sich ausDen HaagbeiMartin Bormanndarüber: "Leider wird die Arbeit hier in Holland dadurch erschwert, dass durch dieFirma GoudstikkerinAmsterdamin verstärktem Masse alle ihr erreichbaren Bilder zu außerordentlich hohen Preisen aufgekauft werden. Bei demRubens[...] haben dieselben Aufkäufer mich durch ein Mehrgebot von / 20.000,- zu verdrängen gesucht, obwohl sie wissen mussten, für wen ich Bilder kaufe. Dass auf diese Weise die Preise ungeheuer in die Höhe getrieben werden, ist verständlich." (s.BArch, B 323/103, Nr. 163, Posse an Borman, 23.09.1940).
- 6Für das Gemälde "Jan Neyen (1568-1612)" vonPeter Paul Rubens sollten hfl. 90.000,- an J. R. Bier (s.Eintrag auf herkomst gezocht/origins unknown) gezahlt werden. L. J. Bakker sollte hfl. 10.000,- als Provision erhalten (s.BArch, B 323/144, Nr. 119, Bakker an Posse, 08.09.1940; s. auchEintrag vom September 1940).
- 7Eventuell istMax J. Friedländergemeint oder es handelt sich um die Abkürzung des Wortes "Freitag".
- 8Vermutlich ist ein Werk des KünstlersAdriaen Brouwergemeint.
- 9Eventuell ist ein Mitglied der Adelsfamilie von Bethusy-Huc gemeint.
Sonnabend 21. Sept.Bignell:Es. v. d. Velde
sog.1Th. d (Keyser;2 - beiBachstitz. –
Mittags mitWickelu.Schneider.3–
Rubensporträt.5–Peterich(Hz.6-
22.9 (Sonntag). FrühPeterich. –
Limburg-Stirum. – Abends bei
Wickel(Baldung, Abtransport).10
Katz: Rembrandt
Molenaer
(Bakker)
Huink & Scheyon Heerengracht 469
(Veronese – Moll)14
fl 22000
- 1sogenannter
- 2Posse verhandelte erneut mitCharles John Robert Bignellvon derGalerie Esher Surrey, Den Haag, den Ankauf der Gemälde "Feest op het terras van een tuin" vonEsaias van den Veldeund "Portret von een man" vonThomas de Keyser(s. auchEintrag vom 20.09.1940).
- 3Hans Schneider, der Leiter desRijksbureaus voor Kunsthistorische Documentatie (RKD), hatte sich mitPossesMitarbeiterFelix William Wickelin Verbindung gesetzt, weil eine Dienststelle desReichskommissarsdas Gebäude desRijksbureausübernehmen wollte.Wickelhatte am 17. September ein Ansuchen an den Generalkommissar und ReichsamtsleiterFritz Schmidtgerichtet, das Gebäude in seiner ursprünglichen Nutzung zu erhalten (s.BArch, B 323/114, Nr. 433, Wickel an Schmidt, 17.09.1940).PosseundWickeldürften mitSchneiderdas weitere Vorgehen in dieser Angelegenheit besprochen haben.
- 4Nachmittags
- 5Im Hotel kam es zum Abschluss des Kaufs des Gemäldes "Jan Neyen (1568-1812)" vonPeter Paul Rubens(s. auch Einträge vomSeptember 1940,19.09.1940und21.09.1940).
- 6Handzeichnungen
- 7Sammlung
- 8Possetraf sich mitLucas Peterichbezüglich der Altmeister-Handzeichnungensammlung vonFranz Koenigs.Peterichfungierte als Vermittler für seinen Schwiegervater, den Kunstsammler Daniël George van Beuningen, der die Sammlung im April 1940 gekauft hatte. Im Dezember 1940 erwarb Posse für 1.400.000 Gulden 528 Zeichnungen aus der Sammlung Koenigs, vor allem Alte Meister wie Rembrandt, Rubens und andere bekannte Niederländer, aber auch 24 Blätter Dürers, zwei Zeichnungen Grünewalds sowie Zeichnungen der Donauschule: Altdorfer, Wolf Huber und ihre Schüler (zur Sammlung Koenigs und dem Verkauf an Posse s.Dekker (2018), S. 47-61). Das war wohl der wichtigste Ankauf für das Graphische Kabinett des geplanten Führermuseums, denn Posse hatte vor, dort eine große Abteilung der Donauschule aufzubauen. Am 28. März 1941 berichtete er an den Leiter der Reichskanzlei, Hans Heinrich Lammers: "Jedenfalls erhält das geplante Graphische Kabinett inLinzdurch diesen Ankauf einen Grundstock, der es allein zu einem der beachtenswertesten Kabinette Deutschlands machen wird." (s.BArch, B 323/101, Nr. 365, Posse an Lammers, 10.12.1940).
- 9Datumsangabe: 22. September 1940
- 10Possebesprach mitFelix William Wickelwohl die Angelegenheit des Gemäldes "Venus und Amor" vonHans Baldung Grienaus der Sammlung Kröller-Müller,Otterloo, sowie den Abtransport der angekauften Kunstwerke.
- 11Gemeint sind Werke der KünstlerRembrandt Harmensz van Rijn,Jan Miense MolenaarundAelbert Cuyp. Es könnte sich um "Oude man met baard", damals Rembrandtzugeschrieben, sowie "Musicerende kinderen" vonMolenaarhandeln, bezüglich derer Posse mit derFirma Katzin Kontakt stand. Mit dem Werk vonCuypdürfte das Gemälde "Rotsachtig landschap met de vlucht naar Egypte" gemeint sein. Am 20. September hatte sichPosse notiert, dass er beiKatzden "großen Cuyp" nachfragen wollte (s.Eintrag vom 20.09.1940). Eventuell ist dasselbe Gemälde gemeint.
- 12Vermutlich ist ein Werk des KünstlersAdriaen Brouwergemeint.
- 13Vermutlich ist der KunsthistorikerVitale Blochgemeint.
- 14Gemeint sind Werke der KünstlerPaolo Veroneseund vermutlichEvert Moll.
9 Kästen = 280 Stück
+ ca 5Menzel,Feuerbach im Ganzen
25 Stück
Also ca 300.
Mannheimer: 2 Hz.4vonvan Eyck5
Peterich: Brief schreiben
ob event.8Bilder abzugeben.
Besser ohne Kunsthändler.
Ostduinlaan 16
Dienstag ½ 70
116827.10
23. Sept. mitPeterichnach
Dr. Hannemateilt mit, daß nur
die Deutschen Zeichnungen verkauft
werden sollen, also im Ggsatz12zu
der früheren Abmachg13.14 - Mittag
- 1Handzeichnungen
- 2Sammlung
- 3Daniël George van Beuningen hatte im April 1940 auf Anraten des Direktors desMuseums Boymans,Dirk Hannema, die Zeichnungssammlung sowie zwölf Gemälde aus der SammlungFranz Koenigsvon der BankLisser & Rosenkranzfür eine Million Gulden angekauft und war bereit, die Zeichnungen deutscher Künstler anPossezu verkaufen. Hier machte sichPosseNotizen zum Umfang und zur Struktur des Konvoluts.
- 4Handzeichnungen
- 5In der SammlungFritz Mannheimerbefanden sich die Zeichnungen "Philips, hertog van Brabant" und "Philips, graaf van Nevers en Rethel", die damalsJan van Eyckzugeschrieben wurden.
- 6kleiner
- 7Possenotierte sich außerdem, dass die Sammlung Mannheimer ein kleines Gemälde vonRembrandt Harmensz van Rijnenthielt.
- 8eventuell
- 9Der Verkauf der Zeichnungssammlung anPossewurde von Daniël George van BeuningensSchwiegersohn,Lucas Peterich, vermittelt.Posse schrieb sich hier vermutlich einen Ratschlag von Peterich auf: Er sollte beivan Beuningenschriftlich anfragen, ob dieser bereit sei, auch Gemälde anHitlerzu verkaufen - und zwar unter Umgehung des Kunsthandels.Possesollte darauf hinweisen, dass sichHitlersehr darüber freuen würde (zur Gemäldesammlung van Beuningens s. auchEintrag vom 26.06.1941).
- 10Vermutlich handelt es sich um die Privatadresse und die Telefonnummer von Hans Schneider, den Posse am Dienstag, 24. September 1940, um 18.30 Uhr treffen wollte (s.Eintrag vom 24.09.1940).
- 11Am 23. September 1940 fuhrPossenachRotterdamund sah sich imMuseum Boymansdie Handzeichnungen der SammlungFranz Koenigsan.
- 12Gegensatz
- 13Abmachung
- 14Dirk Hannema, Direktor desMuseums Boymans, teiltePossemit, dass nur die Zeichnungen deutscher Künstler zum Verkauf stünden. Dies widersprach lautPossesNotizen früheren Abmachungen. Tatsächlich erwarb Posse für hfl. 1.400.000,- 528 Zeichnungen, darunter auch niederländische Zeichnungen, u. a. vonRembrandt,Peter Paul Rubens, aber auch 24 BlätterAlbrecht Dürersund zwei ZeichnungenMatthias Grünewaldssowie Zeichnungen von Künstlern der Donauschule (zur Sammlung Koenigs s.Einträge vom 07.11.1940undvom 07./08.11.1940; zu Dirk Hannema, dem Museum Boymans und dem Verkauf der Sammlung Koenigs s.Mosler (1995);Bonke (2002);Dekker (2018); ALIU, Final Report, 144).
vonVerocchioschüler.
7 – 8 000 oder billiger.
27.Bignell(gekauftE. v. de Velde
Th. de Keyser,Weenix26000) /
BeimReichskommissar(Baldung)2
Bachstitz. – BeimReichskom-
tel. zu erreichen). – beiBloch.
1530 tel. mitBormann
zuerst Verhandlungen ange-
knüpft, dem fällt es zu" –3
1854Abfahrt nachDresden
- 1Italienische
- 2Possebesprach sich mitArthur Seyß-Inquart in der Angelegenheit vonHans Baldung GriensGemälde "Venus und Amor" aus der SammlungHelene Kröller-MüllerinOtterloo, dasPossegerne für dasFührermuseumerworben hätte.
- 3Possehatte sich Notizen zu diesem Telefonat gemacht (s.BArch, B 323/103, Nr. 161):Martin Bormannteilte ihm mit, dassJan Vermeer van DelftsGemälde "Die Malkunst" von der Erbengemeinschaft Czernin,Wien, gekauft werden solle. Bezüglich des Gemäldes "Venus und Amor" vonHans Baldung GrienhatteHitler wohl entschieden, dass es derjenige bekommen solle, der „zuerst Verhandlungen angeknüpft" hatte, wasKaj Mühlmann bzw.Hermann Göringwar. Beim nächsten Treffen am 12. Oktober 1940 (s.Einträge vom 12./13.10.1940 (0041)und(0042)) sprachPosseerneut mitHitlerüber das Gemälde (s. BArch, B 323/103, Nr. 152, Vortrag Dir. Posses beim Führer 12. Oktober 1940). Im November 1940 kaufte schließlichGöringdas Gemälde durchMühlmannan (s.Yeide (2009), S. 321).
- 4Bormann informierte Posse über den Stand der Ankaufsverhandlungen für das Monumentalgemälde "Venedig huldigt Caterina Cornaro" vonHans Makart im Besitz derNationalgalerie Berlin. Es war im Sommer 1940 auf der großen Makart-Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstags des Malers in der Salzburger Residenz ausgestellt worden. Am 1. September hatte Hitlerbei derNationalgalerieanfragen lassen, ob das Bild zu erwerben sei. Vier Tage darauf hatte der kommissarische Leiter derNationalgalerie,Paul Ortwin Rave, das Ministerium um die Verkaufsgenehmigung gebeten (s.SMB-ZA, I/NG947). Vermutlich berichteteBormann Posse, dass diese erteilt worden war. Am 8. Oktober informierte er Posse, dassHitlerdas Gemälde für 60.000 RM angekauft habe undPossedaher nichts mehr in der Angelegenheit unternehmen müsse (s.BArch, B 323/103, Nr. 157;BArch, B 323/161, III 1247 und III 1250-1254;Schwarz (2011), 253-254; Schwarz (2016), S. 120-133).
GriechischeSilbermünzen- Slg.1Zsolnay2
ca. 5 – 600 RM
315 Nummern
ca 40 Skarabäen (RM 40 - 60)3
Nach Aussage vonHortense Eissler
iststammtderGalasso Galassiaus
der Gegend vonFerrara, Name
des Klosters ist ihr unbekannt4
Lia Madl, Bognergasse
2 Holzreliefs (St. Antonius u.
Hieronymus)ungefasst. um 1490
Preis RM 3 600.5
U 245206
Reichsstatthalterei.
Schroll7
Zykan: Rechnungen
Dr. Wilhelm, Direktor
Mainardi.Reininghaus
- 1Sammlung
- 2Gemeint ist die Kunstsammlung des VerlegersPaul Zsolnay(Zu Person und Sammlung s.Lillie (2003), S. 1356-1364).
- 3Wenige Tage zuvor hatte Herbert Seiberl Posse schriftlich informiert und ihm mitgeteilt, dass die Münzsammlung Zsolnay mit 500,- Reichsmark, die dazugehörigen Skarabäen mit ungefähr 40,- Reichsmark bewertet worden seien.Seiberlbat um die Mitteilung, ob er mit dem Treuhänder in Verhandlungen eintreten solle (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 4, fol. 34, Seiberl an Posse, 26.09.1940).
- 4DasInstitut für Denkmalpflegehatte Erkundigungen über die Provenienz des Gemäldes vonGalasso Galassibei der Stiefmutter derehemaligen Besitzerineingezogen, aber nur die unbefriedigende Antwort erhalten, dass es aus einem Kloster beiFerrarastamme.
- 5Herbert SeiberlhattePossebrieflich auf zwei Holzreliefs, Teile eines Chorgestühls, hingewiesen, die "anscheinend schwäbischer oder oberrheinischer Herkunft" seien und im Wiener Kunsthandel angeboten wurden (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 4, fol. 34, Seiberl an Posse, 26.09.1940).Possenotierte sich den Angebotspreis und die Adresse der Antiquitätenhandlung, um diese am folgenden Tag zu besuchen (s.Eintrag vom 02.10.1940 auf der Folgeseite).
- 6Telefonnummer
- 7Vermutlich ist der WienerSchroll-Verlaggemeint, in dem 1942 eine vonPosseverfassteCranach-Monografie erschien (Posse, Hans: Lucas Cranach d. Ä. Wien 1942).
- 8Josef Zykanübergab Posse die Rechnungen vonValerie Eisler(Hans Rottenhammer, "Hl. Sebastian", Federzeichnung;Heinrich Friedrich Füger, drei figurale Studien zu "Caesar", s.Lillie (2003), S. 317) undKloster Heiligenkreuz, woPosseeine Muttergottesstatue aus dem frühen 15. Jahrhundert und einen Bozetto vonGiovanni Giulianierworben hatte.
- 9Possenahm vermutlich wegen desSelbstbildnissesvonRembrandtaus der Sammlung Gutmann, das sich in denSammlungen des Regierenden Fürsten von Liechtensteinbefand, Kontakt mitGustav Franz Wilhelmauf.Wilhelmhatte zudem eine Schätzung über den Wert des Gemäldes erstellt und einen Preis von RM 250.000,- vorgeschlagen (s.BArch, B 323/120, Nr. 64, Steger an Posse, 25.09.1940).
- 10Madonna
- 11mit
- 12Am 2. Oktober 1940 besichtigtePosseim Arbeitszimmer vonLudwig Baldass, dem Leiter derGemäldegaleriedesKunsthistorischen Museumsdas Gemälde "Maria mit Kind" vonBastiano Mainardi, das sich als Leihgabe aus der Nachlassenschaft des Industriellen und KunstsammlersCarl Reininghausdort befand (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 5, Nr. 19, Posse an Seiberl, 12.11.1940).Friederike Reininghaus, die Witwe vonCarl Reininghaus, versuchte das Gemälde schon seit längerem zu verkaufen.Possewar offenbar vonErnst Buchnerdarauf hingewiesen worden, mit dem er am 16. Oktober 1940 die Erwerbungsangelegenheit besprach (s.Eintrag vom 16.10.1940).
2. Okt. 40.Denkmalsamt– Bei
Sekretärin Frau. Wilscher(vonM. R.3Habermann)
Visum
Hirschberg.6
Frau mitnehmen.
Abfahrt 130ca
- 1Possesuchte dasAntiquitätengeschäft Lia Madlauf, um diebeiden spätgotischen Holzreliefsanzuschauen, dieHerbert Seiberlzum Ankauf empfohlen hatte (s. auch Notizen auf dervorhergehenden Seite). Da das Geschäft geschlossen war, kam der Ankauf nicht zustande (s.BDA-Archiv, RestMat.,K. 10, M. 5, fol. 2, Posse an Seiberl, 08.10.1940).
- 2Gemeint ist nicht die StadtDresden, sondern ein unbekannter Gesprächspartner, der sich dort befand.
- 3Ministerialrat
- 4Es handelte sich wohl um den Namen des Fahrers des Dienstwagens, mit dem die Herren nachMarschendorffuhren.
- 5Nach ihrem Treffen am 1. Oktober 1940 (s.Eintrag vom 01.10.1940) fuhrenPosseundHermann Habermannam 3. Oktober zuJaromir CzerninnachMarschendorf. In dessen Schloss besprachen sie den Ankauf desVermeer-Gemäldes "Die Malkunst" für dasFührermuseum. In Folge der Besprechung legtePosseJaromir Czerninam 4. Oktober einen "Kaufantrag" über 1,65 Millionen Reichsmark vor (s.Beschluss des Wiener Kunstrückgabebeirats vom 18.03.2011, S. 15; allgemein zum Verkauf des Gemäldes im Oktober 1940 s.Hehenberger/Löscher (2013), S. 142-150; s. auchDKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Einträge zum 02.-05.10.1930: "2. [Oktober 1940]Wien. -Landesdenkmalamtusw. 3. Mittags nachMarschendorf i. Riesengebirgezum GrafenJaromir Czernin. 4. Ankaufsverhandlungen überVermeerabgeschlossen. 5. Früh zurück nachDresden.").
- 6Eventuell istHirschberg im Riesengebirgegemeint. Dort befand sich die nächste Bahnstation.
- 7vermutlich Telefonnummer
- 8Adresse inWienim vierten Gemeindebezirk
- 9Vermutlich ist der WienerSchroll-Verlaggemeint, in dem 1942 eine vonPosseverfassteCranach-Monografie erschien (Posse, Hans: Lucas Cranach d. Ä. Wien 1942).
- 10Telefonnummer
- 11Telefonnummer
- 12Nach dem Frankreichfeldzug hatteHitlerim Sommer 1940 eine Verordnung erlassen, nach der alles ins Ausland verbrachte deutsche Kunst- und Kulturgut zu erfassen war. Possewar als Mitglied der Kommission involviert, die PropagandaministerJoseph Goebbelsin Fragen der Rückführung deutschen Kulturgutes beriet (s.Schwarz (2014), S. 137-157). Er notierte sich auf dieser sowie der folgenden Seite mögliche 'Repatriierungs'-Objekte, die aus den Gemäldesammlungen inWienundMünchen nachLyongelangt waren (s. auch Eintrag vom 02.10.1940). Am 4. Juli 1940 hatteLeopold Ruprecht Posseüber "verschleppte Kunstwerke" informiert; mit dieser Angelegenheit beschäftigte sich Posse nun während seines Aufenthalts in Wien (s.BArch, B 323/108, Nr. 281-282, Ruprecht an Posse, 04.07.1940 sowie Nr. 277, Posse an Ruprecht, 26.07.1940; s. auchSavoy (2011), S. 302-308). Zur Recherche nach Kulturgut deutscher Provenienz und Erstellung von Rückforderungslisten waren Wissenschaftler desKunsthistorischen Museumsim Sommer 1940 nachParisund in andere Städte Frankreichs gereist.
- 13Madonna
- 14breit
Franzosen
Poussin.1
Skulpturen u. Kunstgewerbe
büste Fil. Strozzih.452 cm.
Neroni1464
L. z. Zt. F.6
Riemenschneider,Verkündigg7(Maria)
Marmor aus Peterskirche
H. DaucherRelief hl. Familienach
Bronzestatuette (Selbstporträt
vonP. Vischer12 Louvrez. Zt Chambord13
Deutsche Statuette der EvaBronze "14
"15 nackte Tänzerin "16 "17
Teppiche
12großeBrüsseler Teppiche, Jagden Kaiser
Max. I.(seit 1665 im Besitz der
- 1Gemeint ist ein Werk oder sind mehrere Werke des KünstlersNicolas Poussin. Im "Bericht über die im besetzten Gebiet befindlichen wertvollen Bilder" sind für Poussinacht Gemälde gelistet: auf Schloss Chèreperrine inOrigny-le-Roux: "Aus dem Leben des Hl. Franz Xavier" (Nr. 2), "Das Konzert der Amoretten" (Nr. 3), "Die Weisen aus dem Morgenlande" (Nr. 8; vermutlich ist das Gemälde "L’Adoration des Mages" gemeint), "Die Erscheinung der Mutter Gottes" (Nr. 9), "Mars und Rea Sylvia" (Nr. 10), auf Schloss Louvigny inLouvigny: "Der Lehrer der Falisquen" (Nr. 12) sowie auf Schloss Sourches inSaint-Symphorien: "Das Abendmahl" (Nr. 13; vermutlich ist das Gemälde "Jésus-Christ instituant l'Eucharistie" gemeint) und "Allegorie" (Nr. 14) (s.NARA, Record Group 260, Series: Restitution Research Records, 1945-1950, File Unit: Linz Museum: Report of Valuable Paintings in the German Occupied Territories, Liste "Französische Meister", unter Buchstabe P).
- 2Sammlung
- 3Gemeint ist die Kunstsammlung vonGeorges Wildenstein.
- 4hoch
- 5Das Schloss Fougères-sur-Bièvre (s.Schloss-Homepage des Centre des monuments nationaux) inFougères-sur-Bièvrediente während des Zweiten Weltkriegs als Evakuierungsdepot desLouvre.
- 6Es handelt sich um die Abkürzung für "Louvrezur Zeit Fougères". Damit ist der Aufbewahrungsort des genannten Kunstwerks gemeint.
- 7Verkündigung
- 8Die Skulptur war vermutlich Teil eines Altaraufsatzes, der sich ursprünglich in der ehemaligen Peterskirche auf dem Petersberg inErfurtbefand. Diese war als Klosterkirche der Benediktinerabtei St. Peter und Paul errichtet worden, die 1802 von den Preußen aufgelöst wurde. 1806 ging das Gebiet unterNapoleonan die Franzosen, die das Kircheninventar versteigerten und den Bau fortan als Lagerraum nutzten.
- 9Unterführungszeichen für die Abkürzung "L. z. Zt. F." [=Louvrezur Zeit Fougères] als Aufbewahrungsort des genannten Kunstwerks
- 10Für dasReliefdiente der Holzschnitt "Die Heilige Familie in Ägypten" aus dem Zyklus "Das Leben der Jungfrau Maria" vonAlbrecht Dürerals Vorlage (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des MAK Wien).
- 11Es handelt sich um Unterführungszeichen für die Abkürzung "L. z. Zt. F." [=Louvrezur Zeit Fougères] als Aufbewahrungsort des genannten Kunstwerks.
- 12Eventuell handelt es sich um die Kleinplastik "Autoportrait". Dies ist jedoch nicht gesichert, da es sich dabei nicht um eine Bronzestatuette, sondern eine -büste handelt. Jedoch könnte die vonPossegewählte Bezeichnung auf die geringen Maße des Werks zurückzuführen sein.
- 13Das Schloss Chambord (s.Homepage Château de Chambord) inChamborddiente wie das Schloss Fougères-sur-Bièvre während des Zweiten Weltkriegs als Auslagerungsort für die Bestände desLouvre(s.Martel (2009)).
- 14Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Kunstwerk befand sich ebenfalls auf Schloss Chambord.
- 15Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. bei diesem Werk handelte es sich ebenfalls um eine "Deutsche Statuette".
- 16Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Werk war ebenfalls aus Bronze.
- 17Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Kunstwerk befand sich ebenfalls auf Schloss Chambord.
- 18französischen
- 19Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Kunstwerk befand sich ebenfalls auf Schloss Chambord.
MetternichKlé 36891
Militärverwaltgschef2
Chambre des Députês
(Palais Bourbon)3Zimmer 100 – 103
Treuhänder
BeauftragterGöring.
Mrs.JacquesBeltrandBertrand, Directeur
Treuhänder! des Beaux-Arts6
Mr. Schloss7
Galerie u. Wohnung
38. Av.8Henri Martin
Tel. Passy 50 – 049
Bureau: 4 rue Martel
Tel. Taitbout 75 – 6010
(im unbesetzten Gebiet).
- 1Telefonnummer;
die alten Telefonnummern in Frankreich bestanden aus einer alphanumerischen Kombination. InParissetze sich diese aus drei Teilen zusammen: zuerst eine meist von Orts- oder Personennamen abgeleitete Buchstabenkombination für einen bestimmten Teilbereich der Stadt, dann eine dreistellige Nummernkombination für die zuständige Telefonzentrale bzw. die Bezirksvorwahl und abschließend ein in der Regel vierstelliger Nummerncode für den jeweiligen Teilnehmeranschluss. Üblicherweise wurden nur die Buchstabencodes oder die Bezirksnamen, deren erste drei Buchstaben den dazugehörigen Code ergaben, und die Teilnehmernummern notiert. Die Nummer der Zentrale ergab sich automatisch über die Eingabe der Buchstaben, denen auf der Wählscheibe des Telefons eine bestimmte Ziffer zugeordnet war. "Klé" bezieht sich auf die nachJean-Baptiste Kléberbenannte Avenue Kléber, in der sich im Hotel Majestic von 1940 bis 1944 das Hauptquartier des Militärbefehlshabers Frankreich und dessen zentrale Abteilungen befanden, die Bezirksnummer lautete 553.
- 2Militärverwaltungschef
- 3Das Palais Bourbon an der Pariser Pont de la Concorde war bis Juni 1940 der Sitz der Abgeordnetenkammer (Chambre des députés) der Dritten Französischen Republik gewesen. Die deutschen Besatzer nutzen das Gebäude für Abteilungen der Verwaltung und Luftwaffe, so war dort eine Dienststelle der Militärverwaltung vonPariseingerichtet worden.
- 4Der damalige Direktor desLouvrewar Jacques Jaujard.
- 5Seit 1809 bestehendes Luxushotel in der 13 Rue De La Paix inParis.
- 6Beltrandwar 1940 vonGöringzum Kunst-Sachverständigen der französischen Regierung ernannt worden - die Direction (générale) des Beaux-Arts war Teil des französischen Ministère de l'Éducation nationale.
- 7Gemeint ist wohl einer der Söhne vonAdolphe Schloss, der eine wertvolle Gemäldesammlung angelegt hatte. Nach dem Tod seiner Witwe ging die Sammlung an die gemeinsamen Kinder - 2 Töchter und 3 Söhne - über, die diese ausParisheraus, in das Schloss de Chambon im unbesetzen Teil Frankreichs bringen ließen. Im Folgenden hieltPosseAdresse und Telefonnummer der Schloss'schen Privatwohnung, 38 Avenue Henri-Martin, sowie des Familienunternehmens, der Firma "Adolphe Schloss Fils & Cie., commissionnaires exportateurs", 4 Rue Martel, fest. Die Erben boten ihm die Sammlung für einen Preis von 40 Millionen Französischen Francs an, ein Kauf kam jedoch nicht zustande.
- 8Avenue
- 9Telefonnummer der Schloss'schen Privatwohnung; "Passy" (Buchstabencode PAS) bezieht sich auf die 1860 nachPariseingegliederte gleichnamige Gemeinde, das heutige 16. Pariser Arrondissement, die Bezirksnummer lautete 727
- 10Telefonnummer der Schloss'schen Firma; "Taitbout" (Buchstabencode TAI) bezieht sich auf ein Gebiet um die Rue Taitbout, die Bezirksnummer lautete 824
- 11Millionen
- 12Preisangabe in Französischen Francs
Landi(Goyabildnis)
Chef desKdo1-Stabes
z. H.2Militärbefehlshaber
von Frankreich
zu HändenOberleutn.3Limbert
Société Editart
19 rue de Marignan
1 WortvomHaagaus
Wien. Rothschild: Desmarées (?8
Großes GemäldeReiter mit
- 1Kommando
- 2zu Händen
- 3Oberleutnant
- 4Adjutant
- 5In diesem Pariser Luxushotel in der 19 Avenue Kléber befanden sich von 1940 bis 1944 das Hauptquartier des Militärbefehlshabers Frankreich und dessen zentrale Abteilungen.
- 6Es handelt sich um den Namen des Leiters und die Adresse vonQuatre Chemins, einer Galerie mit eigenem Verlag inParis. Von dort erwarbPossedas oben genannte Werk.
- 7Dieser Eintrag bezieht sich vermutlich aufMatthias GrünewaldsGemälde "Kleine Kreuzigung" aus der SammlungFranz Koenigs, das sich heute in derNational Gallery of ArtinWashingtonbefindet und zum Preis von 750.000,- RM angeboten wurde (s. auchEintrag vom Oktober/November 1940).
- 8Possenotierte sich, dass er feststellen müsse, ob sich unter den Wiener Rothschild-Beschlagnahmungen aus dem Besitz vonAlphonseundLouis RothschildGemälde vonGeorg Desmaréesbefänden.
- 9Vermutlich hatteKarl Haberstockein großes Gemälde vonGeorg Desmaréeszur Hand, das Reiter mit Hunden in einer Landschaft darstellte, und wollte nun wissen, ob sich bereits ein ähnliches Gemälde des Malers aus den beschlagnahmten Wiener Rothschild-Sammlungen im Bestand desFührermuseumsbefand.
Ahrens rue de Lebeau 24
2000 RM.
Vorzimmer v.Craushaar:
PräsidentMitropa
2. OktHbst.i. GanzenRM 500.
Dr.SchlenckerGeneraldirektor
Frl. PfeifferbeiGen.Kom.3Schmidt
Haarlem Keyzersgracht 121
Olgaplein (Geschäft)
neben Lütjens5
Florapark 8 750 000 RM.
- 1Rufnummer [=Telefonnummer]
- 2Eventuell istM. van Geldergemeint.
- 3Generalkommissar
- 4Am 12.10.1940 hattePosseHitler u. a. von der SammlungFranz Koenigsberichtet (s.BArch, B 323/103, Nr. 152, Notizzettel) und zwei Tage späterMartin Bormannschriftlich mitgeteilt, er habe vor, in Holland "unterdes fällig gewordene Angelegenheiten, besonders auch die Sammlung Königs weiter zu verfolgen. Auch möchte ich anderen Leuten, die ebenfalls dort grasen, möglichst zuvorkommen." (s.BArch, B 323/103, Nr. 151, Posse an Bormann, 14.10.1940). Er notierte sich hier zwei Adressen vonFranz Koenigs: die Geschäftsadresse seinerAmsterdamer Bank, Keizersgracht 117-121, und die Privatadresse vonFranzundAnna Koenigs, Florapark 8,Haarlem. Die Preisangabe "750.000 RM" deutet darauf hin, dass es um den Ankauf des Gemäldes "Kleine Kreuzigung" vonMatthias Grünewaldging, das zu diesem Preis angeboten wurde (s.Dekker (2018), S. 61-62).PosseschlugHitlerdie Erwerbung des Gemäldes vor,Hitlerlehnte diese aber ab (s.BArch, B 323/102, Nr. 798, Posse an Bormann, 03.11.1941).
- 5Gemeint ist derAmsterdamsche Kunsthandel Paul Cassirerin der Keizersgracht 109, der vonHelmuth Lütjensgeleitet wurde.
RbdtR 182(weibl. Rückakt)
88. Stehender Akt für Geisselg4
26. Windmühle
A. Carracci,Liegend. FrauJ 4479
Guardi,Markusplatzgroß J 231
- 1Possefuhr am 5. November 1940 und am 7. November 1940 nach Rotterdam, um die Zeichnungssammlung vonFranz Koenigs durchzusehen. AnMartin BormannberichtetePossespäter, er "habe die gesamte deutsche Abteilung (im Ganzen 302 Blatt, darunter 24 anerkannte ZeichnungenDürers, Blätter vonGrünewald,Holbein,Altdorfer, der Donauschule usw.) sowie fast 300 ausgewählte Blätter der italienischen, niederländischen (Rubens,Rembrandtusw.) und französische Schulen des 15. - 18. Jahrhunderts für eine Million vierhunderttausend holl. fl. erworben. Einer Nachprüfung der Taxen hat sich vor Abschluß dankenwerterweiseHerr Dr. H. c. BoernerLeipzigunterzogen. Das geplante Graphische Kabinett desFührermuseumsinLinzdamit einen Grundstock an bedeutenden Werken der Zeichenkunst, vor allem auch der deutschen erhalten, durch den allein es schon unter die wichtigeren Kabinette Deutschlands rücken wird." (s.BArch, B 323/103, Nr. 124a, Posse an Bormann, 11.12.1940).
- 2Bei dieser und den folgenden (alpha-)numerischen Kombinationen handelt es sich um die Katalognummer der jeweiligen Zeichnung in der Grafiksammlung vonFranz Koenigs; "R" steht für Zeichnungen vonRembrandtund dessen Schule, die Ziffernfolge für die laufende Nummer der Zeichnung in dieser Sammlungssparte.
- 3Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. diese Zeichnung zeigt ebenfalls einen weiblichen Akt.
- 4Geißelung [?]
- 5Bei dieser und den folgenden alphanumerischen Kombinationen handelt es sich um die Katalognummer der jeweiligen Zeichnung in der Grafiksammlung vonFranz Koenigs; "H" steht für holländische Zeichnungen, vornehmlich 17. Jahrhundert, die Ziffernfolge für die laufende Nummer der Zeichnung in dieser Sammlungssparte.
- 6Bei dieser und den folgenden Ziffernkombinationen handelt es sich um die Katalognummern der jeweiligen Zeichnung in der Grafiksammlung vonFranz Koenigsin der Sammlungssparte "R" für Zeichnungen vonRembrandtund dessen Schule.
- 7Es handelte sich um Katalognummer der Zeichnung in der Grafiksammlung vonFranz Koenigs: "S" für spanische Zeichnungen und die laufende Nummer.
- 8Bei dieser und den folgenden alphanumerischen Kombinationen handelt es sich um die Katalognummer der jeweiligen Zeichnung in der Grafiksammlung vonFranz Koenigs; "N" steht für niederländische Zeichnungen bis 1600, die Ziffernfolge für die laufende Nummer der Zeichnung in dieser Sammlungssparte.
- 9Bei dieser und den folgenden alphanumerischen Kombinationen handelt es sich um die Katalognummer der jeweiligen Zeichnung in der Grafiksammlung vonFranz Koenigs; "J" steht für italienische Zeichnungen, die Ziffernfolge für die laufende Nummer der Zeichnung in dieser Sammlungssparte.
- 10großer
- 11Französisch
- 12Es handelte sich um die Katalognummer der Zeichnung in der Grafiksammlung vonFranz Koenigs; "F I" für französische Zeichnungen bis 1800 und die laufende Nummer.
Grünewaldnicht5
BriefPlietzch: überreicht
Plastiken M. n.
Prospekt beilegen.10
Koenigs12
Tel.Boerner: Skizzenbücher
Holland13
BriefLenbachgalerie:Paudiss
- 1Am 16. November 1940 warPosseim Führerbau inMünchenund hielt ab 16.45 Uhr einen Vortrag beiHitler(s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag vom 16.11.1940). Im Folgenden notierte er sich die Besprechungspunkte.
- 2Diese und die direkt folgende Preisangabe vermerktePossein Reichsmark.
- 3Es wurde festgelegt, dass die beiden vonFriedrich Heinrich Zinckgrafangebotenen Gemälde von Christoph Paudissund Hans Thoma aus derGalerie am Lenbachplatz, von denenPosse HitlerFotografien vorlegte, angekauft werden sollten (s.BArch, B 323/103, Nr. 139, Nr. 1 der Agenda).
- 4Possebesprach mitHitleram 16. November 1940 die Thematik "Unbesetztes Gebiet Frankreichs" (s.BArch, B 323/103, Nr. 139, Nr. 9 der Agenda), also die Möglichkeit des Zugriffs auf dort befindliche Kunstwerke. Man kam überein, dassKarl Haberstockdort als Ankaufsagent tätig werden sollte. Nun setztePosse, vermutlich vom Führerbau aus,Haberstocktelefonisch in Kenntnis. Am 25. November 1940 telefoniertenPosseundHaberstocknoch einmal zu dieser Reise (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag vom 25.11.1940). Am 11. Dezember 1940 berichtetePosseanMartin Bormann: "Herr Haberstockist zurzeit in Frankreich, um Erwerbungen in unbesetzten Gebieten vorzubereiten. Es ist verabredet, daß ich zum Abschluß eventueller Ankäufe hinunterkommen soll" (s.BArch, B 323/103, Nr. 124b, Posse an Bormann, 11.12.1940;Keßler/Trepesch (2008), S. 24-25).
- 5PosseteilteKarl Haberstockvermutlich mit, dass die "Kleine Kreuzigung" vonMatthias Grünewaldaus der SammlungFranz Koenigsnicht angekauft werden sollte. Dies legt nahe, dass der Kunsthändler auch in diese Angelegenheit involviert war.
- 6Es handelt sich um Unterführungszeichen für das Wort "Brief"; dies gilt für alle folgenden Striche dieser Auflistung.
- 7Hildegard Gussenbauer, Skodagasse 9,Wien, hattePosseam 3. November 1940 Bilder angeboten, von denenPosseam 11. November Fotos erbeten hatte (s.BArch, B 323/134, Nr. 387, Posse an Gussenbauer, 11.11.1940). Am 15. November telefonierte man wegen eines Werks vonHans Makart(s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Eintrag vom 15.11.1940).
- 8Possebesprach mitHitlerdie Angebote vonViktoria von Dirksen, geb. Laffert (s.BArch, B 323/103, Nr. 139, Nr. 10 der Agenda).
- 9Gemeint ist die Kunstsammlung vonFritz Mannheimer.
- 10Possenotierte sich, seinem Schreiben anMartin Bormann"einen Prospekt des neuerschienenen Werkes 'Österreichs Kampf um Deutschlands Befreiung' vonDr. H. Rössler, das denFührerbesonders interessieren dürfte, beizulegen." (s.BArch, B 323/103, Nr. 138, Posse an Bormann).
- 11Possebesprach mitHitleram 16. November 1940 als Nr. 4 seiner Agenda die Kunstsammlung vonOtto Lanz,Amsterdam(s.BArch, B 323/103, Nr. 139).
- 12Gemeint ist die Kunstsammlung vonFranz Koenigs.
- 13Hans Boerner, Inhaber der FirmaC. G. Boerner,Leipzig, undEduard Trautscholdt, deren Prokurist, sollten für den Zeitraum vom 25. November bis zum 10. Dezember 1940 für die Niederlande Reisegenehmigungen erhalten, um vor "Abschluß des Ankaufes eines Hauptteils der berühmten Handzeichnungssammlung Koenigs" die "vom Verkäufer geforderten Taxpreise" zu überprüfen. Er sei, soPosseweiter, "an den erfahrensten Fachmann,Herrn Dr. h.c. BoernerinLeipzigherangetreten, der sich honorarlos bereit erklärt hat, mit seinem ProkuristenHerrn Eduard Trautscholdt diese Nachprüfung inRotterdam(Boymans Museum) zu übernehmen. Ich bitte deshalb,Herrn Dr. BoernersowieHerrn Trautscholdtdie Einreiseerlaubnis nach Holland vermitteln, fernerHerrn Dr. Boernereine Vollmacht ausstellen lassen zu wollen, aus der hervorgeht, daß er beauftragt ist, im dienstlichen Interesse nach Holland zu reisen und dort zu arbeiten." (s.BArch, B 323/103, Nr. 135; s. auchBArch, B 323/103, Nr. 136).