Zweites Reisetagebuch
xKärnten...2 Hl, Frau u
Georg L.1
wird dringend vonKlagenfurtgewünscht.
Bondy2
(Werkstatt ?)
xxFugger büste, Holz,
Wurm!3
etwas derb.
Bondy 8354
ausgezeichnet!
dikt.
Holzreliefklein
sehr gut
10
- 1Es handelt sich um die beiden Tafelbilder "Heilige Ursula und Heilige Margarethe" und "Drachenkampf des Heiligen Georg" vonThomas von Villachaus der Sammlung Bondy, diePossefür dasFührermuseumvorsah, worauf das Kürzel "L. [=Linz]" verweist. Jedoch zeichnete sich ein Interessenkonflikt ab, da die beiden Tafeln - wie die folgende Notiz belegt - auch für dasKärntner LandesmuseuminKlagenfurtangefordert wurden (s. auch Seite0041).
- 2Gemeint ist die Kunstsammlung vonOscar Bondy, aus der alle auf dieser Seite erwähnten Objekte stammten.
- 3Possevermerkte hier Wurmfraß an der Holzbüste, eventuell in Hinblick darauf, dass eine konservatorische Maßnahme durchgeführt werden müsste.
- 4Dies war die Sicherstellungsnummer des Kunstwerks in der Sammlung Bondy.
h.225 cm Bayrische
Renaissance (Landshut)
B 8983
2 Tafeln (Georg, 2 Hlge)7
scheusslich.
(Bondy)
13
- 1kleiner
- 2hoch
- 3Hierbei handelt es sich um die Sicherstellungsnummer des Hausaltärchens in der Sammlung vonOscar Bondy, aus der auch alle übrigen auf dieser Seite genannten Kunstwerke stammten.
- 4Die Nummern 1 bis 7 der Sammlung Bondy befanden sich ursprünglich im Kirchenschatz bzw. im Besitz desSalzburger Erzstiftes St. Peter, das ab den 1920er Jahren Teile daraus verkaufte.Oscar Bondyhatte diese 1933 (gesichert nur für Nr. 1-5) über den Kunsthandel erworben.
- 5Romanischer
- 6Possenotierte sich als Künstler der beiden folgenden Tafeln den Meister von Gerlamoos, der inzwischen mitThomas von Villach, einem der bedeutendsten Kärntner Fresken- und Tafelmaler der Zeit um 1500, identifiziert wird.
- 7Gemeint sind die beiden Tafelbilder "Heilige Ursula und Heilige Margarethe" und "Drachenkampf des Heiligen Georg" vonThomas von Villach.
- 8Wie das vonPossevergebene Kürzel "L [=Linz]" zeigt, hatte er diese Pozellanfigur für dasFührermuseumvorgesehen (s.BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau).
x Die GenesungL ?1
Bondy 13202
Bondyganz gut L ?4
x DamenbildnisFranzös.5
gut Bondy
Thonmodell.DameMariaan
x Bondy 940(Verkündigg6klein
sehr gut L
Bouchardon ?7
Putto mit Wasserurne8
Bondy L
Thon, fast lebensgroß
bez.10
Bondy
14
- 1Wie das vonPossevergebene Kürzel "L [=Linz]" zeigt, hatte er dieses Objekt für dasFührermuseumvorgesehen (s.BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau). Dies gilt auf dieser Seite - soweit nicht anders vermerkt - für alle mit diesem Kürzel versehenen Kunstwerke.
- 2Hierbei handelt es sich um die Sicherstellungsnummer des Kunstgegenstandes in der Sammlung vonOscar Bondy, in der sich auch alle im Folgenden genannten Objekte befanden.
- 3Vermutlich handelt es sich um das Gemälde "A Lady and Gentleman entering a stable".
- 4Wie das vonPossevergebene Kürzel "L [=Linz]" zeigt, zog er dieses Objekt für dasFührermuseumin Betracht. Sollte es sich bei diesem Gemälde um "A Lady and Gentleman entering a stable" handeln, teilte er es jedoch später demTiroler Landesmuseum FerdinandeuminInnsbruckzu (s.BArch, B 323/117, Nr. 686, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck.).
- 5Wahrscheinlich ist das von einem unbekannten französischen Künstler geschaffene Gemälde "Bildnis einer Dame im gestickten Kleid" gemeint.
- 6Verkündigung
- 7Posseerwägte die Zuschreibung des Puttos an einen Künstler der französischen Bildhauerfamilie Buchardon, wahrscheinlich anEdmé Bouchardon, einen Wegbereiter des Klassizismus.
- 8Wahrscheinlich handelt es sich hier um das Werk "Liegender Putto mit Vase".
- 9Kreuzigung
- 10bezeichnet [=signiert]
ca 165 hoch
imDenkmalsamt/ event.1
zu haben, wenn nicht in
Kirche zurück.
Bloch-Bauer2
xxSchwäbisch,Wurzel Jessel
Florentinisch 14. Jhdt.
24
- 1eventuell
- 2Gemeint ist die Kunstsammlung vonFerdinand Bloch-Bauer, in der sich die folgenden vier vonPossebegutachteten Gemälde befanden.
- 3Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das nachfolgend genannte Werk stammt ebenfalls vonFerdinand Georg Waldmüller.
- 4Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das nachfolgend genannte Werk stammt ebenfalls vonFerdinand Georg Waldmüller.
- 5Landschaft
- 6Gemeint ist die Kunstsammlung vonAdele Fischel.
- 7eventuell
Abschied der A
WurzelJesseca 120001
xAntiker Goldschmuck Szolnay
(zu kaufen)2
Große antike Grabreliefe
von Insel Thasos (Szolnay)3
Antikenslg4:Prof. Dr. Fritz
Plastik5:Dr. Klapsia
xBeawuais6-Füllungen (Panneaux7)
aus Rothschildpalais (zw.8Museums-
saal u. Haager Salon).9
28
- 1Posseerwartete für das Gemälde "Wurzel Jesse" einen Kaufpreis von mindestens 12.000,- Reichsmark, konnte es jedoch "für den sehr günstigen Preis von 6600 RM" ankaufen (s.BArch, B 323/163, Posse an Bormann, 06.02.1940).
- 2Im Juni 1939 war aus dem Besitz von Paul Zsolnayeine bedeutende Sammlung von antikem - vorrangig hellenistischem - Goldschmuck und Gemmen aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt worden (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923). Der Bestand umfasste 65 Nummern (ca. 195 Einzelstücke, s.BArch, B 323/1203, fol. 263-268, Sicherstellungen und Beschlagnahmen in Wien im Jahr 1939, "Führerauftrag Linz", Liste der "Sicherstellungen"). Posseerwarb daraus14 Stücke antiken Goldschmucks, von denen zehnAdolf Hitlerzu seinem Geburtstag am 20. April 1940 als "eine besondere Freude" überreicht wurden (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 3, fol. 5, Posse an Seiberl, 18.04.1940).
- 3In der Kunstsammlung von Paul Zsolnaybefanden sich u. a. ein Weihrelief und einGrabreliefvon Thasos, auch Thassos, einer griechischen Insel im Thrakischen Meer der nördlichen Ägäis (s.Lillie (2003), S. 1361).
- 4Antikensammlung;
Possenotierte sich im Folgenden den Namen des damaligen Direktors derAntikensammlungdesKunsthistorischen MuseumsinWien.
- 5Possemeinte dieSammlung für Plastik und Kunstgewerbebzw. notierte sich den Namen des damals zuständigen Kustos für Plastik/Skulptur desKunsthistorischen MuseumsinWien.
- 6Gemeint ist dieGobelinmanufakturin der französischen StadtBeauvais.
- 7von französisch "panneau" für Platte oder Schild, hier in Bezug auf Stoffbahnen bzw. Gobelins als Wandbehang/-verkleidung
- 8zwischen
- 9Possewar während seinesWien-Aufenthaltes im Oktober 1939 vonFritz Dworschakinformiert worden, dass sich im fürNathaniel von Rothschilderrichteten Rothschildpalais in der Wiener Theresianumgasse noch eingebaute historische Wandverkleidungen, Kamine u. Ä. befanden, die Teil der Kunstsammlung vonAlphonse Rothschildwaren (zu den Rothschild-Palais und ihrer Innenausstattung s.Nierhaus (2008)). Am 26. Oktober 1939 hatte er beiAdolf Hitlerderen Ausbau beantragt, "damit sie fürLinzund andere Museums- und sonstige Bauten verwertet werden können" (s.BArch, B 323/103, Nr. 258, Posse an Bormann, 26.10.1939). Nach seinemWien-Besuch im Dezember 1939 hattePosseMartin Bormannum Anweisung an den Sicherheitsdienst gebeten, diesen Ausbau endlich vorzunehmen und die ausgebauten Teile insZentraldepotzu bringen (s.BArch, B 323/103, Nr. 248, Posse an Bormann, 14.12.1939). Nun wurdePossein derZentralstelle für Denkmalschutzvermutlich noch einmal auf einige Tapisserie-Panneaux hingewiesen, die sich zwischen dem sogenannten "Museumssaal" und dem "Haager Salon", einem ausDen Haagstammenden Prunkraum des 17. Jahrhunderts, befanden. Möglicherweise wurde die Frage aufgeworfen, ob man diese nicht in dasFührermuseumeinbauen könne. NachdemHitlerdiesem Vorschlag am 1. Februar 1940 zugestimmt hatte, ließ sichPossevonLeopold RuprechtFotos der Panneaux mit den genauen Maßen senden, um die Details mit dem für dasFührermuseumzuständigen ArchitektenRoderich Fickzu besprechen (s.BArch, B 323/108, Nr. 292, Ruprecht an Posse, 09.04.1940). Bei den betreffenden Panneaux handelte es sich wahrscheinlich um "Zwei Panneaux, Bacchantenzug, Bekrönung einer Herme des Pan" (AR 698, s.zdk-online), "Supraporten, Panneaux, Schäferszenen" (AR 3524, s.zdk-online), "Acht Panneaux, Grotesken mit Medaillons in Wedgewood-Art" (AR 3525, s.zdk-online) und "Drei Panneaux, Huldigung der Ceres, Weinlese und Getreideernte" (AR 3535, s.zdk-online).
berichten2(MB. Gauunterstellg3
der Museen nicht das letzte
Wort!)4
Für Erwerbungen 1. Million.5
Entscheidet dieF. Hals-
Frage, daßInnsbruck
dasFrauenbildnis(bisher
aber dasgroße Männer
SalzburgerVerkäufefür
(Kelch usw.)7
fürLinz. Entscheidung noch
aufzuschieben8
Porzellan-Kollektion
erwünscht.
- 1Possenotierte sich über mehrere Seiten hinweg die Ergebnisse der persönlichen Besprechung mitHitlerundBormannvom 1. Februar 1940 in der Reichskanzlei inBerlin(s. auch Seiten0040,0042und0043).
- 2Possesprach bei seinem Treffen mitHitleran, dass dieZentralstelle für Denkmalschutzaufgrund der Überleitung der 'ostmärkischen' Denkmalpfege aus der Verwaltung des Landes Österreich in die Selbstverwaltung der Reichsgaue als österreichische Zentralbehörde vor der Auflösung stand. Herbert Seiberl, dem Leiter derZentralstelle für Denkmalschutz, berichtete er wenige Tage später vonHitlersReaktion: "Für die Lage Ihres Institutes (Werkstätten, Denkmalarchiv, Sammlungen) zeigte er volles Verständnis und forderte mich auf, die Sachlage in einem Bericht an ReichsleiterBormannzu schildern. Ich werde das unter Benutzung Ihrer mir inWienübergebenen Schrift tun" (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 2, fol. 9, Posse an Seiberl, 05.02.1940). Am 6. Februar sandtePosseseinen Antrag anBormann, den technisch-wissenschaftlichen Apparat derZentralstelle für Denkmalschutzals Fachinstitut auf den Reichshaushalt zu übernehmen; dem Antrag wurde stattgegeben (s.BArch, B 323/103, Nr. 241, Posse an Bormann, 06.02.1940; ebd., Nr. 234, Bormann an RM für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Bernhard Rust, 13.02.1940; s. auch Seite0028).
- 3Gauunterstellung
- 4Posseging hier gegen Pläne vor, die ehemaligen österreichischen Staatsmuseen inWiendem Reichsgau Wien zu unterstellen, und erhielt vonBormann die Zusage, dass in dieser Angelegenheit noch "nicht das letzte Wort" gesprochen, somit noch keine endgültige Entscheidung gefällt worden sei. Tatsächlich wurden die ehemaligen österreichischen Staatsmuseen inWienals Staatsmuseen des Deutschen Reiches weitergeführt.
- 5Posseerhielt am 1. Februar 1940 vonHitlerdie Zusage, einen Ankaufsetat für Kunstwerke in der Höhe von einer Million Reichsmark gestellt zu bekommen. Er benötigte das Geld v. a. für finanzbehördlich oder aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellte Objekte, die zu dem von der jeweiligen Behörde festgelegten Schätzpreis erworben werden mussten.
- 6Im Falle der Zuteilungsfrage zweier Porträts vonFrans Halsaus der Sammlung vonAlphonse RothschildlegteHitlerfest, dass dasFrauenporträtan dasFerdinandeuminInnsbruck, dasMännerporträtan dasKunsthistorische MuseuminWienging (s. KHM-Archiv, Zl. 25/KL/40, Posse an Dworschak und Plattner, 05.02.1940; s. auch Seite0059).
- 7Hitlerentschied, dass die Objekte aus der Erzabtei St. Peter inSalzburg, die von dort in der frühen 1930er Jahren veräußert worden, in die Sammlung vonOscar Bondygelangt und als Teil dieser 1938 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellt worden waren, imKunsthistorischen MuseuminWienverbleiben durften und nicht nachSalzburgzurückgegeben werden mussten (zu Sicherstellung und Ansprüchen des Kunsthistorischen Museums s. Schwarz (2018), S. 21-22). Es handelte sich um fünf Stücke: einKommunionkelch mit Zubehör, eineMitra, einReliquienkästchen, einPerlmutttriptychonsowie einHolzrelief des Hl. Benedikt.Possehatte sie während seines Januaraufenthaltes inWieninspiziert (s.Schwarz (2018), S. 87-88).
- 8Possebesprach mitHitler, ob die beiden Tafelbilder "Heilige Ursula und Heilige Margarethe" und "Drachenkampf des Heiligen Georg" vonThomas von Villach, mit dem der Meister von Gerlamoos inzwischen identifiziert ist, aus der Sammlung Bondy demFührermuseumzugeteilt werden sollten. Eine endgültige Entscheidung wurde allerdings vertagt, da auch dasKärntner LandesmuseuminKlagenfurtAnsprüche erhob. Nach massivem Drängen der Klagenfurter Museumsleitung und des Reichsgaus Kärnten batPosseam 28. Februar 1941 darum, die Tafel mit dem Heiligen Georg an dasKärntner Landesmuseum, die mit den beiden weiblichen Heiligen an dasFührermuseumzu geben; Hitler stimmte am 2. März 1941 zu (s.BArch, B 323/103, Nr. 72 a/b, Posse an Bormann, 28.02.1941; ebd., Nr. 70, Bormann an Posse, 02.03.1941;Schwarz (2004), Nr. VI/1, S. 123; s. auch Seite 0012).
Innsbruck: Als Ersatz für
großenHals, der ursprüngl.1 Inns-
OvalbildnisHals. als Leihgabe3
EbensoMarx Reichlich,Tempelgang.
Pacher, Brixener Meister4
2 westdeutsche got.6Leuchter-
halter (Engel) h.74346cm
(Taxe1200 RM) Alabaster8
nachGöttweigKloster- u-
Kirchenbesichtigung. Gg.9Abend
210zurück nachWien
8. III.Seiberl Bildteppiche Bondy12
- 1ursprünglich
- 2eventuell
- 3Zur "Frans Hals-Frage" siehe auchEintrag vom 01.02.1940.
- 4Oswald Trapp, der Direktor desInnsbrucker Ferdinandeums, forderte die Zuteilung von Kunstwerken Tiroler Herkunft aus dem Bestand desKunsthistorischen MuseumsinWienan dasFerdinandeum(s.Schwarz (2018), S. 82;BArch, B 323/117, Nr. 682, Trapp an Haberstock, 31.08.1939). In seinen Forderungslisten führte er u. a. auf:
"Tempelgang MariaeundHeimsuchung, letzteres mit Wappen der StadtHall" vonMarx Reichlich,
"Vermählung Mariaeund Grablegung Christi; zwei Flügelfragmente vom Salzburger Altar [...]", "Die Hl. Barbara. (1933 aus der Sammlung Colli erworben)" und "2 Flügel mit Darstellungen aus der Laurentiuslegende" vonMichael Pacher,
"Hl. Dreifaltigkeit zwischen dem Hl. Markus und Antonius" und "Hl. Sebastian" vonFriedrich Pacher
sowie "Anbetung der Heiligen Drei Könige" der Brixner Schule (s.BArch, B 323/117, Nr. 683, Trapps Wunschliste mit Werken aus dem Kunsthistorischen Museum Wien, gehörig zu Nr. 682, Trapp an Haberstock, 31.08.1939).
Possebesprach, ob die oben aufgeführten Werke desKunsthistorischen Museumsals Leihgaben an dasInnsbrucker Ferdinandeumgegeben werden konnten. Dieser Plan wurde jedoch nicht ausgeführt, da sichAdolf Hitlerfür die Unantastbarkeit der Bestände desKunsthistorischen Museumsund generell der historischen Sammlungsbestände der Museen des Deutschen Reichs aussprach (s.Schwarz (2018), S. 68-70).
- 5Am 07. März 1940 fuhrPossenachGöttweig, um "die noch vorhandenen Bestände an Kunstwerken des aufgehobenenKlosters GöttweigbeiKrems a. d. Donaudurchzusehen". Die StadtKremshatte die Kunstwerke nach Einzug des Vermögens des Benediktiner-Stifts zum 15. September 1939 abtransportieren lassen und teils ins Stadtmuseum oder in Depots verbracht, teils auch Amtsräume des Rathauses damit ausgestattet (s.Spevak (2006), S. 145-146;Schwarz (2018), S. 99-101). Am 16. März 1940 berichtetePosseanMartin Bormann, dass im Stift selbst "[a]ußer der berühmten [...] Bibliothek [...] nicht Bedeutendes an Kunstwerken erhalten" sei und forderte die Erweiterung des 'Führervorbehalts' auf die Kunstsammlungen, Archive und Bibliotheken der Klöster - eventuell sogar rückwirkend (s. BArch, B 323/103, Nr. 223, Posse an Bormann, 16.03.1940; s.Seite 0081).
- 6gotische
- 7hoch
- 8Vermutlich sahPossevor der Abfahrt nachGöttweigzusammen mitHerbert Seiberlnoch denkmalbehördlich sichergestellte Kunstwerke durch und notierte sich hier zwei Leuchterengel zum Preis von 1.200,- Reichsmark.
- 9Gegen
- 10Kellerbesichtigung.
Vermutlich inspiziertePossein den Kellern vonFurtheingelagerte Einrichtungsgegenstände und Kunstwerke aus dem Besitz des enteignetenBenediktiner-Stifts Göttweig.
- 11Franz Retter, der Oberbürgermeister vonKrems, war von der Gestapo als kommissarischer Verwalter des aufgehobenenStifts Göttweigeingesetzt worden. Unklar bleibt, obPosseihn getroffen hatte oder sich den Namen für die zukünftigen Verhandlungen notierte.
- 12Herbert SeiberlmachtePosseauf die Bildteppiche aus der Sammlung vonOscar Bondyaufmerksam, die sich nicht in Verwahrung derZentralstelle für Denkmalschutzbefanden, sondern imZentraldepotin der Neuen Burg; dort war ein Depot für Bildteppiche angelegt worden, woPosseam Nachmittag desselben Tages mitLeopold Ruprecht eine "Gobelindurchsicht" vornahm (s.Eintrag vom 08.03.1940; zu den notierten Gobelins s. Seiten0060und0061).