Viertes Reisetagebuch
4. April.
½ 11 BeimPr.1v. H.- Mit diesem
schmuck
zu Rocchi3(Gipsabgüsse), dann zu Herrn
X (Ufficiale)4. - Nm.5mitGraf Bis-
marku.Conte Paolozzi(Fotos an-
Institut7 (van Dyckband ansehen).8
ZuAddeou. anderen kleinen Händlern.
Dann beiPisani(Fontanelle Bor-
ghese)9:13/ Rahmen für L. 15 000.-10
Dann beiS. Giorgi(Pal.11 Borghese:
Poussin,Mart d. G.- Beauftragte
Spiridon; die erklärt, daß man
sich bereit erklärt habe 12 Mill
für dieLedazu zahlen. -
Auf telef.12Anfrage ist Auf-
füllung des Kontos inRom
noch nicht erfolgt.13
- 1Prinz
- 2antiker
- 3Gemeint ist entweder Mariano Rocchi oder der Kunsthandel Simotti Rocchi.
- 4"Ufficiale" ist das italienische Wort für "Beamter". Möglicherweise ging es um Ausfuhrgenehmigungen für die erworbenen Kunstwerke.
- 5Nachmittag/s
- 6Prinz
- 7Eventuell ist dieBibliotheca Hertzianagemeint.
- 8Gemeinsam mitPhilipp von HessenwolltePosseein Buch zuAnton van Dyckkonsultieren.
- 9Gemeint ist vermutlich die Straße Largo della Fontanella di Borghese,Rom.
- 10Die Rahmen wurden wohl angekauft (s.Eintrag vom 06.04.1941).
- 11Palazzo
- 12telefonische
- 13Possewar bestrebt, den Ankauf des Gemäldes "Leda col cigno", das damals als eigenhändiges WerkLeonardosangesehen wurde, wegen der Konkurrenz vonseitenHermann Göringsmöglichst bald durchzuführen und hatte um Auffüllung des Sonderkontos gebeten. Nun stellte er telefonisch fest, dass das Geld noch nicht eingegangen war. Nach seiner Rückkehr nachDresdenbatPosseam 12. April 1941 um Auffüllung des Kontos mit weiteren eineinhalb Millionen Reichsmark (s.BArch, B 323/168, Ita23, Posse an Killy, 12.04.1941).
GroßerCarpione
10000 hfl.1
van LigtenMo.510°6
Michelangelostr. 2413
- 1Angebotspreis in Niederländischen Gulden, auch Holländische Florin genannt
- 2Im Folgenden notierte sichPossedie Namen von Privatpersonen, meist Kunstsammlern, und Kunsthändlern, die er in den nächsten Tagen während seines Aufenthalts in Holland vom 19. bis 25. April 1941 kontaktieren bzw. treffen wollte.
- 3Possetraf sich mitW. M. A. Weitjensam 24. April 1941 (s.Eintrag zum 24.04.1941).
- 4Mittwoch
- 5Montag
- 6Jan B. van Ligtenhatte bereits im Januar 1941 mitPosseKontakt aufgenommen und ihm Bilderangebote mit Fotografien nachDresdengesandt (s.BArch, B 323/145, Nr. 102-106, van Ligten an Posse, 13.01.1941, Nr. 107-116, Anlage: Liste mit 103 Kunstwerken;BArch, B 323/1213, fol. 14 verso, Posse an Wickel, 20.01.1941). Am 23. April 1941 besichtigtePossevan LigtensPrivatsammlung (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 7Die beiden Sammler waren miteinander bekannt und tauschten gegenseitig sowie überPosseundFelix William WickelInformationen zu diversen Gemälden aus (s.BArch, B 323/144, Nr. 312, van Deventer an Wickel, 03.04.1941;BArch, B 323/145, Nr. 333, Weitjens an van Deventer, 08.04.1941; ebd. Nr. 332, Posse an Weitjens, 29.04.1941; ebd. Nr. 330-331, Weitjens an Posse, 12.06. und 23.04.1941).
- 8Vermutlich suchtePossedieKunsthandlung Crameram 21. April 1941 auf, um die dortigen Bestände zu sichten (s.Eintrag zum 21.04.1941). Am 23. April erfolgte ein weiteres Treffen mitGustav Cramer(s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 9Am 22. April 1941 gingPossein die AmsterdamerKunsthandlung P. de Boer(s.Eintrag zum 22.04.1941).
- 10PossesuchteA. J. Boeram 23. April 1941 auf (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 11Kurt BachstitzbotPosseantiken Goldschmuck an (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 12Possetraf den Den Haager Kunsthändler am 23. April 1941 (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 13Beim Amsterdamer KunsthändlerVictor ModrzejewskiwolltePosseauf die Empfehlung vonKurt Erasmushin (s.BArch, B 323/144, Nr. 339, Erasmus an Posse, 06.02.1941) ein Gemälde vonAnton van Dyckansehen, das den englischen KönigKarl I.darstellt. Die Besichtigung fand am 22. April 1941 statt (s.Eintrag zum 22.04.1941).
- 14Salomon van DeventerhatteW. M. A. Weitjensum Gemäldeempfehlungen gebeten, die fürPossevon Interesse sein könnten. Anfang April hatteWeitjensihm daraufhin ein Werk vonAert de Gelderim Besitz eines HerrnLukwel, der in der Tintorettostraat 6 inAmsterdamwohnte und der Sohn "van den bekenden collectionneur Bas Lukweluit Rotterdam" war, empfohlen (s.BArch, B 323/145, Nr. 333, Weitjens an van Deventer, 08.04.1941).Van Deventerhatte diese Information wohl anPosseweitergeleitet, denn dieser besichtigte das Gemälde am 22. April 1941 (s.Eintrag zum 22.04.1941).
- 15Am 18. April 1941 hattevan DeventerWickelauf den früheren KunsthändlerDouwe Komterhingewiesen und ihm dessen aktuelle Adresse und Telefonnummer mitgeteilt, da dieser "einige alte Bilder" verkaufen wollte (s.BArch, B 323/144, Nr. 309, van Deventer an Wickel, 18.04.1941).PossesuchteKomteram 22. April 1941 in dessen Haus inLarenauf (s.Eintrag zum 22.04.1941).
Michelangelostraat 24
St. Hubertus
- 1Vermutlich fertigtePossedie Notizen auf dieser Seite am 19. April 1941 an und hielt hier Stichpunkte zu seinen kommenden Besuchen inAmsterdamfest.
- 2Beim Amsterdamer KunsthändlerVictor ModrzejewskiwolltePosseauf die Empfehlung vonKurt Erasmushin (s.BArch, B 323/144, Nr. 339, Erasmus an Posse, 06.02.1941) ein Gemälde vonAnton van Dyckansehen, das den englischen KönigKarl I.darstellt. Die Besichtigung fand am 22. April 1941 statt (s.Eintrag zum 22.04.1941).
- 3Mittwoch
- 4Possenotierte sich einen geplanten Termin. Er wollte sich wohl am Mittwoch im Grand Hotel Central, Lange Poten 10 inDen Haag, wo er wohnte, eventuell mitKurt Erasmustreffen. Die beiden Herren waren gelegentlich dort verabredet (s.BArch, B 323/144, Nr. 351, Erasmus an Posse, 01.07.1940; ebd. Nr. 339, Erasmus an Posse, 06.02.1941; ebd. Nr. 334, Erasmus an Posse, 22.03.1941).
- 5Hier wurde der Wohnsitz des niederländischen IndustriellenAnthony George Kröllernotiert. Dieser lebte im Jagdschloss St. Hubertus, niederländisch Jachthuis oder Jachtslot Sint-Hubertus, beiHoenderlooim Nationalpark De Hoge Veluwe in der Provinz Gelderland, welches das Ehepaar Kröller-Müller zwischen 1914 und 1920 hatte erbauen lassen.
x2 Pater3
Veronese4
Ruisdael J.6
- 1Possestand in Verhandlungen über den Ankauf der im Folgenden aufgeführten Gemälde aus der Privatsammlung des UnternehmersDaniël George van BeuningeninRotterdam, worüber er sich mit dessen SchwiegersohnLucas Peterichaustauschte (s.Eintrag vom 22.04.1941). Später überarbeitetePossedie Liste (s. Seiten0039und0040) und besichtigte die zum Verkauf stehenden Bilder inRotterdam(s.Eintrag vom 24.04.1941).
- 2Dieses Gemälde befand sich einst imKaiser-Friedrich-MuseuminBerlin(s.Hannema (1952), S. 90, Nr. 155). Es sollte aus dem BesitzFriedrichs II.stammen und vomKaiser-Friedrich-Museum"in der Inflationszeit bedauerlicherweise" (s.BArch, B 323/103, Nr. 42, Posse an Bormann, 28.04.1941) "zugunsten der Erwerbung des Welfenschatzes abgegeben" worden sein (s.BArch, B 323/103, Nr. 16, Posse an Bormann, 03.07.1941). Diese Informationen hattePossevonPetericherhalten, der jedoch die Verlässlichkeit seiner Angaben relativierte: "DenLancrethaternicht aus Deutschland gekauft, also weiss ich nicht, ob er mit dem Welfenschatz zusammenhaengt, wie ich ProfessorPosseangab, dennmein Schwiegervaterkaufte ihn im Kunsthandel" (s.BArch, B 323/145, Nr. 200, Peterich an Oertel, 30.06.1941).
- 3Hierbei handelt es sich um die beiden Gemälde "Landelijk feest bij een beeld van Venus" und "Landelijk feest met wijnschenkende jonge man" vonJean-Baptiste Joseph Pater.
- 4Gemeint ist ein Werk oder sind mehrere Werke vonPaolo Veronese.Possekaufte jedoch vonvan Beuningenkein Bild dieses Künstlers an, von dem sich in seiner Sammlung laut Katalog drei Gemälde befanden: "Portrait of a boy" (s.Hannema (1949), S. 109, Nr. 104, Tafel 140;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen), "The supper at Emmaus" (s. ebd., S. 109-110, Nr. 105, Tafel 136-138) und "Adoration of the shepherds" (s. ebd., S. 110, Nr. 106, Tafel 139;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen).
- 5Figuren
- 6Hier ist ein oder sind mehrere Gemälde vonJacob van Ruisdaelgemeint. In der Sammlung van Beuningen befanden sich laut Katalog drei Gemälde des Malers: "Le moulin à eau" (s.Hannema (1952), S. 66, Nr. 114;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen), "Scène d'hiver" (s. ebd., S. 66, Nr. 115;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen) und "Paysage a la chute d'eau" (s. ebd., S. 66, Nr. 116;Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen). Auch das Objekt "Hengelaars op een houten bruggetje" (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen) wurde früherRuisdaelzugeschrieben.Possekaufte vonvan Beuningenkein Werk dieses Künstlers an.
22.4.41 Früh nachAmster-
dam,Modrejewski(sog.
(A. de Gelder).2-De Boer-
Zurück nachHaag. -
Abend mitPeterich(Verkäufe
Beuningen)5
HerrHans Stahl
fl. 10 000
dat71673
- 1Beim Amsterdamer KunsthändlerVictor ModrzejewskibesichtigtePosseauf die Empfehlung vonKurt Erasmushin (s.BArch, B 323/144, Nr. 339, Erasmus an Posse, 06.02.1941) ein Gemälde vonAnton van Dyck, das den englischen KönigKarl I.darstellt.
- 2Salomon van DeventerhatteW. M. A. Weitjensum Gemäldeempfehlungen gebeten, die fürPossevon Interesse sein könnten. Anfang April hatteWeitjensihm daraufhin ein Werk vonAert de Gelderim Besitz eines HerrnLukwel, der inAmsterdamwohnte, empfohlen (s.BArch, B 323/145, Nr. 333, Weitjens an van Deventer, 08.04.1941).Possebesichtigte das Gemälde und vermerkte handschriftlich auf dem wohl an ihn weitergeleiteten Brief: "Angesehen. Nicht geeignet" (s.BArch, B 323/145, Nr. 333, Weitjens an van Deventer, 08.04.1941).
- 3Felix William Wickelhatte vonSalomon van Deventerden Hinweis auf den früheren KunsthändlerDouwe Komterbekommen, denPossenun aufsuchte. Dieser sollte "einige recht interessante alte Bilder besitzen, unter anderem einen Thomas de Keijser", die er verkaufen wolle, wobeiPossedie Werke persönlich bei ihm Zuhause begutachten sollte, denn "Herr Komter[will] die Bilder nicht nachdem Haagschicken, und legt überhaupt Wert darauf, dass die ganze Angelegenheit diskret behandelt wird" (s.BArch, B 323/144, Nr. 309, van Deventer an Wickel, 18.04.1941). Laut den dem Brief beiliegenden Katalogausschnitten handelte es sich bei dem erwähnten Werk vonThomas de Keyserum das "Portret van Anna Hunthums" (s.BArch, B 323/144, Nr. 310). Die anderen Gemälde zeigten u. a. einen predigenden Christus und einen Bettler (s.Eintrag in der Datenbank des RKD) vonJacob Jordaens(s.BArch, B 323/144, Nr. 311).
- 4Der Amsterdamer KunsthändlerBernard HouthakkerbotPosseein Gemälde vonJoachim Beuckelaerper Telefon an. Dieser besichtigte es am Folgetag (s.Eintrag zum 23.04.1941).
- 5Posseverbrachte den Abend mitLucas Peterichund besprach mit ihm die geplanten Ankäufe aus der Sammlung von dessen SchwiegervaterDaniël George van Beuningen.Possehatte sich die für ihn interessanten Gemälde notiert (s.vorhergehende Seite 0034), überarbeitete die Liste später (s. Seiten0039und0040) und besichtigte die Bilder inRotterdam(s.Eintrag vom 24.04.1941).
- 6mit
- 7datiert
GauReichsleiter)v. Schirach
Dienstag 130Gauhaus
nur in Verwahrung10
Nicht verlangte Reste13
Der Priester!19
Prof. Carl MollWollergasse 10
I.Schottengasse 32
- 1Am Mittag des 12. Mai 1941 fuhrPossemit dem Zug vonLinznachWien, wo er bis zum 15. Mai blieb (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch). Er vermerkte hier zunächst seinen Termin mitBaldur von Schiracham Dienstag, den 13. Mai 1941, im Wiener "Gauhaus", dem vormaligen Parlamentsgebäude (s.Homepage des Parlaments der Republik Österreich). Im Folgenden notierte er die weitere Agenda für seinenWienaufenthalt. Die Durchstreichungen markieren vermutlich die erledigten Punkte.
- 2MitHerbert Seiberl, dem Leiter desInstituts für Denkmalpflege, war die Angelegenheit der Kunstsammlung vonBruno Jellinekzu besprechen, die dasWiener Landgerichtim Januar 1941 als "verfallen" erklärt hatte, sodass sie für die Anwendung des 'Führervorbehalts' zur Verfügung stand. Jedoch war die Sammlung bei einer Spedition eingelagert und fürPossenoch nicht zugänglich (zu Posses Interesse an Kunstwerken aus der Sammlung s.Seite 0052; zu Posses Forderungen auf Zugang zur Sammlung s.Seite 0053).
- 3Ein weiterer wichtiger Punkt war die Zuteilung des Kunstbesitzes aus dem aufgelassenenKloster St. Paul im Lavanttal(s.Seite 0053).
- 4Sammlung
- 5Possebesprach mitHerbert Seiberldas Vorgehen im Falle der Restbestände der Sammlung vonRudolf von Gutmann, deren Verwertung dieGestapoübernehmen wollte.Possebestand darauf, dass der 'Führervorbehalt' und damit die schon begonnene Verteilung auf die österreichischen Museen weitergeführt werden müsse (s.BArch, B 323/106, Nr. 527-528, Seiberl an Posse, 21.04.1941; ebd., Nr. 476-477, Posse an Seiberl, 29.04.1941).
- 6Bibliothek
- 7Hierbei handelt es sich um ein Unterführungszeichen für den Namen "Gutmann". Zum beschlagnahmten BesitzRudolf von Gutmannsgehörte auch eine Bibliothek, deren Bestände von derNationalbibliothekinWientreuhänderisch übernommen worden waren; diese erhob nun Anspruch darauf (s.Hall/Köstner (2006), S. 127-128).Possezog sie jedoch für die geplante "Führerbibliothek" inLinzin Betracht; auch in diesem Fall bestand er auf Anwendung des 'Führervorbehalts', sodass eine EntscheidungAdolf Hitlerseingeholt werden sollte (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, Posse an Seiberl, 29.04.1941).
- 8Gemeint ist das wertvolle Druckwerk "Die Bilder der Hedwigslegende" vonAdolf von Wolfskronaus dem Jahr 1846 (s.Digitalisat der Ausgabe der Österreichischen Nationalbibliothek), das sich in derGutmann-Bibliothek befand und von DirektorPaul Heiglnachdrücklich für die WienerNationalbibliothekgewünscht wurde (s.Hall/Köstner (2006), S. 148-149).
- 9Bibliothek
- 10Possehatte vor, die kunsthistorische BibliothekOscar Bondys, die ca. 300 Bände umfasste, für eine Fachbibliothek desFührermuseumsin Anspruch zu nehmen. Er erfuhr vonHerbert Seiberl, dass sie lediglich denkmalbehördlich sichergestellt und noch nicht eingezogen worden war, sodass sie für eine Zuteilung noch nicht zur Verfügung stand.
- 11Zur Sammlung vonSerena Lederers.Seite 0051.
- 12Es ging vermutlich um ein Aquarell oder GemäldeRudolf von Alts, das den Brückenturm auf der Kleinseite inPragzeigt; der Künstler hat einige Kunstwerke mit diesem Motiv hergestellt.
- 13Vermutlich ging es um die Verteilung der Restbestände aus beschlagnahmtem jüdischen Besitz. Für diejenigen Kunstwerke, die bisher weder demFührermuseumnoch anderen Museen zugewiesen und auch von keiner weiteren Institution gefordert worden waren, musste ein Verteilungsvorschlag erarbeitet werden.
- 14DasInstitut für Denkmalpflegewar dabei, für die im Mai 1939 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellte Kunstsammlung vonAlbert Pollakeinen Verteilungsvorschlag zu erstellen undSeiberldürfte diesen mitPossebesprochen haben, v. a. in Bezug auf die Frage, was mit den übrigen, nicht von den Museen angeforderten Objekten geschehen sollte (s.Schwarz (2018), S. 128 und 130-131).
- 15Herbert SeiberlhattePosseauf ein von derVugestaangebotenes großformatigesFischhändler-BildvonHans Canonhingewiesen (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 2, Seiberl an Posse, 07.04.1941) und Posse hatte ihn daraufhin gebeten, "den definitiven Preis gelegentlich erkunden zu wollen" (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 5, Posse an Seiberl, 15.04.1941). Nun teilte ihmSeiberlmit, dass das Gemälde 4.000,- Reichsmark kosten sollte.
- 16Zu den Verhandlungen um Kunstwerke aus dem Besitz vonBerta Morellis.Seite 0053.
- 17Über einige Kunstwerke aus dem Besitz des in die Niederlande emigrierten österreichischen KunsthändlersKurt Bachstitzwar aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) eine Ausfuhrsperre verhängt worden; ein Teil der Gegenstände wurde als Pfand bei derSpedition E. BäumlinWieneingelagert (s.Lillie (2003), S. 114). Bereits im März 1940 hattePossedort Objekte besichtigt (s. Hans Posse,I,B-3, Seite 0064).BachstitzhattePosseim Dezember 1940 erneut auf zwei Kunstwerke hingewiesen, die sich in seinem Wiener Depot bei derSpedition Bäumlbefanden: "2 Holzbüsten - Bamberg 15. Jhr. darstellend Kaiser Heinrich II (973-1024) und Kaiserin Kunigunde" (s.BArch, B 323/144, Nr. 74, Bachstitz an Posse, 04.12.1940). Vermutlich hattePossevor, sich während seinesWienaufenthalts um die Angelegenheit zu kümmern und notierte sich ganz unten die Adresse vonBachstitz' Wiener RechtsanwaltHans Bolt.
- 18AufPossesAgenda stand zudem ein Anruf beiLudwig Bittner, vermutlich, um sich mit ihm zu verabreden und sein Anliegen zu besprechen. Am Abend des 13. Mai 1941 (s.Seite 0045) trafPossedie Wiener ArchivareLudwig BittnerundOskar von Mitis.Bittnerhatte wegen Raumnot um Unterstützung für einen Erweiterungsbau desReichsarchivs Wiengebeten.PosseberichteteAdolf Hitleram 20. Mai persönlich von der "Notlage desReichsarchivs Wien" und wurde aufgefordert, eine Stellungnahme einzureichen (s.Schwarz (2018), S. 139-140); am 31. Mai sandte er einen ausführlichen vonBittnerverfassten Bericht anMartin Bormann(s.BArch, B 323/164, Schreiben Posse an Bormann vom 31.05.1941 nebst dreiseitigem Bericht).
- 19Vermutlich ging es umJulius Priester. Aus dessen Sammlung waren 14 Kunstwerke aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellt worden.Possezeigte Ankaufsinteresse für vier Gemälde und versuchte, Kontakt mit dem Eigentümer aufzunehmen, erhielt jedoch keine Antwort (zur Sammlung s.BDA-Archiv, Rest.-Mat., K. 13, M. 5).
- 20Possebeabsichtigte, mitLudwig Baldassüber das Gemälde vonAbraham Bloemaertaus der Sammlung vonBruno Jellinekzu sprechen, das aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) zur Ausfuhr gesperrt war und vomKunsthistorischen Museumverwahrt wurde (s.BArch, B 323/1203, Sicherstellungen und Beschlagnahmen in Wien im Jahr 1939, fol. 41). Im Oktober 1941 verzichtetePosseauf dessen Erwerb für dasFührermuseumzugunsten desKunsthistorischen Museums(s.BDA-Archiv, RestMat., K.13, Posse an Zykan, 31.10.1941).
- 21Zu den Angeboten derGalerie Sanct Lucass. Seiten0054und0055.
- 22Possenotierte sich Adresse und Telefonnummer vonCarl Moll, den er am 13. Mai 1941 in seinem Haus aufsuchte, wo dieser ihm einige Gemälde anbot (s.Seite 0052; Schriftverkehr Posse/Moll s.BArch, B 323/139).
- 23Rechtsanwalt
B 38 310
B 38 194 B (Wohng.1
Totes Gefügel3
je 2000 RM gekauft.
BeiProf. v. Matsch(Antike
Kleinkunst)
DO. 1030 ReichsleiterGauhaus4
StrafsacheBr. Jellinek Ruprecht
Landgericht Wien40Dr. Führeranrufen6
VIIILandesgericht- Baldass:Bloemaert7
str. 11. Abt.8121 Dr. Bolt(Bachstitz)9
122 b (121) Seiberl
Vr. 5246/3910 Dr Langfort11
- 1Wohnung.
Possenotierte sich die dienstliche und private Telefonnummer vonFritz Dworschak.
- 2unbezeichnete [= nicht signiert]
- 3Posseerwarb die beiden Jagdstillleben, die später im Münchner Führerbau die Inventarnummern1934und1935erhielten.
- 4Possehielt hier seinen Termin am Donnerstagvormittag, den 15. Mai 1941, mitBaldur von Schirachim Wiener "Gauhaus", dem vormaligen Parlamentsgebäude (s.Homepage des Parlaments der Republik Österreich), fest.Possewar vonAdolf Hitlerbeauftragt worden, mit diesem über das Gemälde "Ganymed" (s.Eintrag im Online-Objektkatalog der Liechtenstein-Sammlung;Eintrag auf akg-images) vonPeter Paul Rubensaus dem beschlagnahmten Besitz vonAdolf Fürst zu Schwarzenbergzu verhandeln (s.BArch, B 323/103, Nr. 77, Bormann an Posse, 11.02.1941). DieGestapohatte das Palais Schwarzenberg der Stadt Wien zugesprochen, die Kunstsammlung unterlag jedoch dem 'Führervorbehalt'.Possewollte das Gemälde für dasFührermuseum"gewinnen" (s.BArch, B 323/164, fol. 51, Nr. 1077, Posse an Bormann, 01.02.1941). Es wurde angeboten, das Bild gegen die Porzellansammlung vonFerdinand Bloch-Bauereinzutauschen;PossehatteHerbert Seiberlgebeten, diesbezüglich Gespräche zu führen, jedoch hatte die Stadt Wien kein Interesse an diesem Vorschlag, sodassPossedie Angelegenheit mitSchirachpersönlich besprechen wollte (s.BArch, B 323/106, Nr. 3a/533-534, 537-540 und 542-546, Korrespondenz Posse/Seiberl, Februar bis April 1941).
- 5Possekaufte die Zugfahrkarte für seine Heimfahrt nachDresdenam Abend des 15. Mai 1941 (s.Seite 0045).
- 6Mit RechtsanwaltErich Führerbesprach sichPossevermutlich bezüglich der Sammlungen vonSerena LedererundFerdinand Bloch-Bauer(s. auchSeite 0051).
- 7Possesprach mitLudwig Baldassüber das Gemälde vonAbraham Bloemaertaus der Sammlung vonBruno Jellinek, das aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) zur Ausfuhr gesperrt war und vomKunsthistorischen Museumverwahrt wurde (s.BArch, B 323/1203, Sicherstellungen und Beschlagnahmen in Wien im Jahr 1939, fol. 41). Im Oktober 1941 verzichtetePosseauf dessen Erwerb für dasFührermuseumzugunsten desKunsthistorischen Museums(s.BDA-Archiv, RestMat., K.13, Posse an Zykan, 31.10.1941).
- 8Abteilung
- 9Über einige Kunstwerke aus dem Besitz des in die Niederlande emigrierten österreichischen KunsthändlersKurt Bachstitzwar aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) eine Ausfuhrsperre verhängt worden; ein Teil der Gegenstände wurde als Pfand bei derSpedition E. BäumlinWieneingelagert (s.Lillie (2003), S. 114). Bereits im März 1940 hattePossedort Objekte besichtigt (s. Hans Posse,I,B-3, Seite 0064).BachstitzhattePosseim Dezember 1940 erneut auf zwei Kunstwerke hingewiesen, die sich in seinem Wiener Depot bei derSpedition Bäumlbefanden: "2 Holzbüsten - Bamberg 15. Jhr. darstellend Kaiser Heinrich II (973-1024) und Kaiserin Kunigunde" (s.BArch, B 323/144, Nr. 74, Bachstitz an Posse, 04.12.1940). Vermutlich hattePossevor, in dieser AngelegenheitBachstitz' Wiener RechtsanwaltHans Boltzu kontaktieren.
- 10"Mit Beschluss der Ratskammer desLandgerichts Wienvom 8. Jänner 1941, Zl. 122 b Vr 5246/39, wurden die Luxusgegenstände, die Silbersachen sowie die 241 Objekte zählende KunstsammlungBruno Jellineksgemäß § 1 in Verbindung mit § 8 Abs. 3 der Verordnung vom 26. April 1938 wegen Nichtanmeldung inländischen Vermögens zugunsten des Staatsschatzes des Deutschen Reiches eingezogen und für verfallen erklärt" (s.11. Restitutionsbericht Wien Museen, S. 91-92).Possewollte die Sammlung bei seinem Aufenthalt inWienim Mai 1941 begutachten. Jedoch beschwerte er sich in einem Schreiben an dasGericht, dass es bei seiner "neulichen Anwesenheit inWien" unmöglich gewesen sei, "die eingezogenen Kunstgegegenstände desBruno Jellinekzu besichtigen, da sie bei der Speditionsfirma in Kisten verpackt lagerten";Posseforderte dasGerichtauf, die in Kisten verpackten Kunstwerke demInstitut für Denkmalpflegezu übergeben, "damit eine Sichtung und Durchsicht erfolgen kann" (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 38, Personenmappe Bruno Jellinek, fol. 154, Posse an das Landgericht Wien, 19.05.1941).
- 11Mit diesem Rechtsanwalt verhandeltePossewegen Kunstwerken aus dem Eigentum vonElisabeth M. Petznek(s.Seite 0055) undJosefine Winter(s.Seite 0056).
GekaufterTizian2 stammt aus einem
Castelo Doria bei Monferrato3.
Piazza Savonarola 7
Ant Haaneman ?6
4507
(2 Wörterdurchgestrichen)
- 1Possehielt sich am 7. Juni 1941 in Genua auf (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).
- 2Possehatte am 19. März 1941 für 500.000,- italienische Lire das Gemälde "Ritratto di gentiluomo", das damals als WerkTiziansgalt, beiLuigi CalviinGenuaangekauft (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942). AnMartin Bormannschrieb er: "Unter den Italienern stehen voran ein lebensgroßes Kniestück eines Doria vonTizian, das trotz seiner hervorragenden Qualität den unwahrscheinlich niedrigen Preis von etwa 60.000 RM gekostet hat [...]" (s.BArch, B 323/103, Nr. 42, Posse an Bormann, 28.04.1941).
- 3Wahrscheinlich ist die im Piemont gelegene ehemalige Markgrafschaft Montferrato gemeint.
- 4Vermutlich meintePosse, dass das Castello Doria sich in der Nähe des OrtesOvadabefand.
- 5Eventuell handelt es sich um den KunsthändlerCostantino Nigro. Es dürfte sich um den Verkäufer oder Vermittler des im Folgenden genannten Werks handeln.
- 6Vermutlich ist der MalerAdriaen Hannemangemeint.
- 7Possewurde ein Kniestück, dasHenry Danvers, Earl of Danby, darstellte, für 450.000,- italienische Lire als ein WerkAnton van Dycksangeboten.Possevermutete wohl, dass es sich um ein WerkAdriaen Hannemanshandelte, der wievan Dyckin England gearbeitet und Porträts für die Königsfamilie ausgeführt hatte.
600 0001
Beide Stücke gekauft
für 6102
2 Cavallino 3003
1Bramantino ?
Schönfeld
2 Panini5
350 .000
geboten für
4 Bilder6
- 1Es handelt sich um eine Preisangabe in italienischen Lire.
- 2Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 3Aus der Sammlung Spiridon wurden zwei Werke des MalersBernardo Cavallinofür 300.000,- italienische Lire angeboten. Um welche Werke es sich handelte, ist unklar.
- 4Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 5Margherita Gallotti Spiridonbot eventuell ein weiteres Werk vonJohann Heinrich Schönfeldsowie zwei Werke vonGian Paolo Paninizum Kauf an.Possehatte schon im April 1941 ein Werk vonSchönfeldund ein Werk aus dem UmkreisPaninisaus der Sammlung Spiridon angekauft (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942; Einträge vom06.04.1941und07.04.1941).
- 6Possebot 350.000,- italienische Lire für vier Gemälde, vermutlich die Werke vonBernardo Cavallino,Johann Heinrich SchönfeldundGuido Cagnacci. Die Gemälde wurden nicht angekauft.
Terrakottabüste } 6101
2 Cavallino3
2 Panini5
Bronzekopf(Paolozzi) 906
- 1Possekaufte die beiden Werke "Caritas" und "Büste eines Dichters mit Lorbeerkranz" am 12.06.1941 zusammen für 610.000,- italienische Lire vonPasquale Addeoan (s. BArch, B 323/168, Ita123, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom).
- 2Diese sowie die folgenden Durchstreichungen weisen darauf hin, dass Posse die aufgeführten Werke wohl nicht angekauft hat.
- 3Aus der SammlungMargherita Gallotti Spiridonwurden zwei Werke des MalersBernardo Cavallinoangeboten (s.Eintrag vom Juni 1941), diePosseallerdings nicht ankaufte.
- 4Posse hatte schon im April 1941 ein Werk vonJohann Heinrich Schönfeld aus der Sammlung Spiridon angekauft (s. BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942; Einträge vom 06.04.1941 und 07.04.1941). Nun bot Margherita Gallotti Spiridon ein weiteres Werk von Schönfeld an (s.Eintrag vom Juni 1941), das Posse jedoch nicht ankaufte.
- 5Aus der Sammlung Spiridon wurden zwei Werke vonGian Paolo Panini angeboten (s.Eintrag vom Juni 1941), diePosseallerdings nicht ankaufte.
- 6Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 7Eventuell istAndrea Busiri Vicigemeint.
- 8Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
12. VI. 41 Was kostetHannemann?
4501
Poussin.2
Jandolo:Gekauft:
TerrakottaS. Caterina di Siena
büste aus Siena
60 0006
NachVenedigAbfahrt2335
230
Tochter Seitz. (Jandolo)
1500 150 -7
- 1Possenotierte sich erneut den Preis von 450.000,- Lire für das als WerkAnton van Dycksangebotene Porträt, das Posse vermutlich für ein Werk vonAdriaen Hannemanhielt. Der Verkäufer hatte offenbar trotzPossesNeuzuschreibung den Preis noch nicht reduziert. Das könnte der Grund dafür gewesen sein, dassPossedas Werk nicht ankaufte.
- 2Möglicherweise ist das vonGiorgio Sangiorgiangebotene Gemälde vonNicolas Poussingemeint (s.Eintrag vom 04.04.1941). Ein Gemälde vonPoussinwurde in Italien nicht angekauft (s.BArch, B 323/168, Ita89-Ita92, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 3Es handelt sich vermutlich um eine Preisangabe in Tausend italienischen Lire.
- 4Der Preis ist in italienischen Lire angegeben.
- 5mit
- 6Der Preis ist in italienischen Lire angegeben.
- 7Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
Willem van de Velde (Lanz)2
20.000
50.000
Preller, 5000
- 1Am 24. Juni 1941 verhandeltePossemit dem KunsthändlerNathan Katzdie Preise der auf dieser sowie der vorhergehenden Seite aufgeführten Gemälde.
- 2Dieses Gemälde stammte aus dem Besitz der Familie Lanz, der Erben nachOtto Lanz.Possestand mit dessen SohnGeorg Burkhardt Lanzin Kontakt, der die Verkaufsverhandlungen stellvertretend für die ganze Familie, von der auch ein Teil in der Schweiz lebte, führte.
- 3Vermutlich sprachPossemitNathan Katzüber das Gemälde "Der Tanz" vonAntoine Watteauaus der SammlungFriedrichs II., das sich im Nachlass des letzten Deutschen KaisersWilhelm II.befand, der am 4. Juni 1941 in seinem Exil "Huis Doorn", einem kleinen Schloss inDoorn, verstorben war. Ende des Jahres 1941 kauftePossedas Gemälde über dieGeneralverwaltung des vormals regierenden Preußischen Königshausesan (s.BArch, B 323/101, Nr. 3, Posse an Lammers, 29.12.1941).
Jan Breughel} je 25.-2
Reclam
Valeriestraat 2064
1205
(privat)
3769
- 1Telefonnummer derKunsthandlung G. CramerinDen Haag
- 2Die beiden Gemälde vonAnton van DyckundJan Brueghel d. Ä.wurden zunächst für je 25.000,- Gulden angeboten, zum realisierten Kaufpreis s.Eintrag vom 25.06.1941.
- 3Telefonnummer derGalerie InternationaleinDen Haag
- 4Am 16. Mai 1941 hatteMartin BormannPosseein Album mit Fotografien von Gemälden gesandt, dieHans Joachim von ReclamausBerlin-Wannseezum Ankauf anbot. Die Kunstwerke befanden sich in Holland. "DerFührerwünscht, dass Sie sich baldigst die Bilder einmal genau ansehen und dass Sie alle Bilder, die für dieLinzer Galerieoder für kleinere Galerien im Osten in Frage kommen, kaufen" (s.BArch, B 323/141, Nr. 50, Bormann an Posse, 16.05.1941; für Listen der ca. 20 Gemälde mit Preisforderungen s. ebd., Nr. 47 und 51). Am 25. Juni 1941 besichtigtePossedie Gemälde inAmsterdam(s.BArch, B 323/141, Nr. 24, Posse an Albrecht, 08.09.1941). AnBormannberichtete er, es sei "auch nicht ein einziges Bild darunter, daß [sic!] für die Zwecke desFührersund selbst ein kleineres Museum in Betracht kommen könnte. Ich habe dies auchHerrn von Reclamerklärt" (s.BArch, B 323/103, Nr. 16, Posse an Bormann, 03.07.1941). Trotzdem versuchtevon Reclamweiterhin mit Nachdruck und Hilfe von Anwälten, einen Ankauf zu erwirken (allein für Juli 1941 sind fünf Telefonate und Besuche in dieser Angelegenheit inPossesDiensttagebuch verzeichnet, s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch, Einträge vom 05., 17., 18., 28. und 29.07.; zur Korrespondenz in Sachen Reclam von Mai bis September 1941 s.BArch, B 323/141, Nr. 23-51).Possejedoch sah aufgrund der geringen Qualität der angebotenen Bilder verbunden mit zu hohen Preisen entschieden von einem Erwerb ab: "An sich ist es schon entweder eine unendliche Harmlosigkeit oder eine große Frechheit, demFührerderartiges Zeug zu solchen Preisen anzubieten" (s.BArch, B 323/141, Nr. 24, Posse an Albrecht, 08.09.1941).
- 5Eventuell handelt es sich hierbei um die Angabe einer Uhrzeit für ein Treffen bzw. eine Besichtigung.
- 6private Telefonnummer vonFelix William Wickel
- 7Reichskommissariat
- 8Telefonnummer desReichskommissariats für die besetzten niederländischen GebieteinDen Haag
- 9Der ApparatWickelshatte dort die Durchwahl -376.
- 10Telefonnummer derKunsthandlung G. CramerinDen Haag
AmsterdamOranje-Nassau-
Hugo Kaufmann Laan 11
Windmühlen 20.-4
gekauft 45 000 hfl.
5675
(früher Dr. v.Hanger)
30.-6
15 0007
(Coll.9Dr. Schieffer)
- 1Wohnadresse vonHugo Felix KaufmanninAmsterdam
- 2Das Gemälde kostete 25.000,- Gulden (s.BArch, B 323/152, Nr. 539, Rechnung vom 25.06.1941).
- 3Landschaft
- 4Das Gemälde kostete 20.000,- Gulden (s.BArch, B 323/152, Nr. 539, Rechnung vom 25.06.1941). Es warPossezuvor für 25.000,- Gulden angeboten worden (s.Eintrag vom 24.06.1941).
- 5Adresse derKunsthandlung DenijsinAmsterdam
- 6Dieses Gemälde sollte 30.000,- Gulden kosten. Es wurde nicht angekauft.
- 7Das Gemälde kostete 15.000,- Gulden, der Erwerb fand jedoch erst im Oktober 1941 statt (s.BArch, B 323/144, Nr. 305, Rechnung vom 13.10.1941).
- 8Großes
- 9Collection
- 10Possevermerkte sich, dass das großformatige Seestück vonHendrik Dubbels, das ihmPieter de Boerbereits zwei Monate zuvor angeboten hatte (s.Eintrag vom 22.04.1941), in einer Privatsammlung inHilversumanzusehen war. Es befand sich im Besitz vonHendrik Petrus Doodeheefverund hatte davorH. Schieffergehört.Possebesichtigte es wahrscheinlich erst im September 1941 (s.Eintrag vom 18./19.09.1941)
26. Juni 411
aBesitzvan Beuningen
(aus Besitz König von
Spanien)3
b. Kontor:4
v 2 Pater.5
- 1Possebeabsichtigte, einige Objekte aus der Privatsammlung vonDaniël George van Beuningenfür dasFührermuseumzu erwerben. Nach mehreren Vorbesprechungen und diversen Auswahllisten (s. Seiten0034,0039und0040) hattePosseim Mai 1941 eine Aufstellung von 52 Gemälden erhalten, dievan Beuningenverkaufen wollte, aus denen etwa 20 Werke ausgewählt werden sollten (s.BArch, B 323/145, Nr. 208, Peterich an Posse, 09.05.1941). Am 26. Juni 1941 besichtigte er nun Teile der Privatsammlung van Beuningen inRotterdam. Auf dieser sowie den beiden folgenden Seiten notiertePossedie Kunstwerke, die seiner Meinung nach für einen Erwerb in Frage kamen. Daraufhin verfasste er am 4. Juli seine endgültige Auswahlliste mit 18 Gemälden für den Preis von insgesamt 1,5 Millionen Gulden (s.BArch, B 323/145, Nr. 191-192, Posse an van Beuningen, 04.07.1941; ebd., Nr. 193, Preisliste Posses):
3.Pater,Unterhaltung im Freien
7.Meister des Marienlebens,Heimsuchung
8.Maestro del Bambino Vispo,Musizierende Engel
11.Tintoretto,Raub der Proserpina
12.Strozzi, David (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen; Inventarnr.: 2343 a (OK))
13.Duccio(?), Kreuzigung (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen; Inventarnr.: 2558 (OK))
15.L. van Leyden, Lot und seine Töchter (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen; Inventarnr.: 2456 (OK))
18.Benson, Maria und Kind (s.Eintrag in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)."
AnMartin BormannberichtetePossebereits am 3. Juli 1941: "Aus der Privatsammlung van Beuningen habe ich für 1 ½ Millionen 18 Gemälde erworben, darunter einen sehr schönenWatteau(aus dem Besitz des vormaligen Königs von Spanien),1 Lancret(aus dem BesitzeFriedrichs des Großen, dann imKaiser-Friedrich-Museumund zugunsten der Erwerbung des Welfenschatzes abgegeben), 2 Pater,1 Goya, 7 italienische Gemälde des 14. bis 18. Jhdts." (s.BArch, B 323/103, Nr. 16, Posse an Bormann, 03.07.1941). Die Verkaufsbestätigung der ausgewählten Kunstwerke erfolgte am 9. Juli 1941 (s.BArch, B 323/145, Nr. 189, Peterich an Posse, 09.07.1941; ebd., Nr. 186, Rechnung vom 09.07.1941), bezahlt wurden sie im August (s.BArch, B 323/156, fol. 220, 2. Abrechnung des Sonderkontos beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, Überweisung am 19.08.1941;BArch, B 323/145, Nr. 180, van Beuningen an Posse, 23.08.1941).
- 2Am 26. Juni 1941 besichtigtePossedie Teile der Privatsammlung vonDaniël George van Beuningen, die sich im Museum Boymansbefanden.
- 3Auf die Frage nach der Herkunft dieses Gemäldes hattevan Beuningenzur Auskunft gegeben, "dass derVateau[sic!] hoechstwahrscheinlich aus dem Koeniglich-Spanischem Besitz stamme auch anderes wurde uns s[einer] Z[eit] aus diesem Besitz angeboten" (s.BArch, B 323/145, Nr. 200, Peterich an Oertel, 30.06.1941).
- 4Eventuell ist ein Büro bzw. ein Raum im Gebäude der FirmaSHVgemeint. Die Niederlassung inRotterdam, deren Direktorvan Beuningengewesen war, befand sich im "Westerkadehuis", Westerkade 1-5. Die Gemälde der Sammlung van Beuningen waren nicht nur imMuseum Boymans, sondern auch in "strong rooms" derSHVsowie invan BeuningensLandhaus Noorderheide, Elspeterbosweg 179 inVierhouten, untergebracht (s.Dekker (2018), S. 65).
- 5Hierbei handelt es sich um die beiden Gemälde "Landelijk feest bij een beeld van Venus" und "Landelijk feest met wijnschenkende jonge man" vonJean-Baptiste Joseph Pater.
- 6Rembrandtfederzeichnung. Gemeint ist die im Folgenden genannte Grafik vomRembrandt.
Goya)2
Tintoretto(?)Raub der Proserpina
v Sog.St. Lochner 2 Heilige
kaputter Grund.4
spät.
- 1Dieses Gemälde befand sich einst imKaiser-Friedrich-MuseuminBerlin(s.Hannema (1952), S. 90, Nr. 155). Es sollte aus dem BesitzFriedrichs II.stammen und vomKaiser-Friedrich-Museum"in der Inflationszeit bedauerlicherweise" (s.BArch, B 323/103, Nr. 42, Posse an Bormann, 28.04.1941) "zugunsten der Erwerbung des Welfenschatzes abgegeben" worden sein (s.BArch, B 323/103, Nr. 16, Posse an Bormann, 03.07.1941). Diese Informationen hattePossevonLucas Peterich, dem Schwiegersohn vonDaniël George van Beuningen, erhalten, der jedoch die Verlässlichkeit seiner Angaben relativierte: "DenLancrethaternicht aus Deutschland gekauft, also weiss ich nicht, ob er mit dem Welfenschatz zusammenhaengt, wie ich ProfessorPosseangab, dennmein Schwiegervaterkaufte ihn im Kunsthandel" (s.BArch, B 323/145, Nr. 200, Peterich an Oertel, 30.06.1941).
- 2Possenotierte sich, dass dieses Kunstwerk lautvan Beuningenaus dem FamilienbesitzGoyasstammte (s. auchBArch, B 323/145, Nr. 200, Peterich an Oertel, 30.06.1941; für ausführliche Notizen zur Provenienz s. Seite0114).
- 3Madonna
- 4Vermutlich kauftePossedieses Gemälde wegen des schlechten Erhaltungszustands nicht an.
- 5Madonna
Kinder 6000.-
Romanum 9000.-
III. Dekorativ.2
- 1Ein "Früchtestilleben" vonJoris Van Sonwurde nicht angekauft (s.BArch, B 323/102, Nr. 887, Posse an Dietrich, 29.07.1941;BArch, B 323/102, Nr. 886, Posse an Bormann, 23.07.1941).
- 2Posseteilte die vonMaria Almas-Dietrichpräsentierten Werke in Kategorien nach dem in Frage kommenden Verwendungszweck ein. Die unter Kategorie III aufgeführten Objekte waren für dekorative Zwecke vorgesehen.
- 3EinBildteppichwurde lautPossesListe nicht angekauft (s.BArch, B 323/102, Nr. 887, Posse an Dietrich, 29.07.1941;BArch, B 323/102, Nr. 886, Posse an Bormann, 23.07.1941).
- 4Großes
- 5Ein Werk vonHubert Robertwurde laut PossesListe nicht angekauft (s.BArch, B 323/102, Nr. 887, Posse an Dietrich, 29.07.1941;BArch, B 323/102, Nr. 886, Posse an Bormann, 23.07.1941).