Zweites Reisetagebuch

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diagonale Durchstreichung der ganzen Seite

Goyen,Ldschft1mit Fluss

(Priester)2sehr gut.

Mielich,Herren- u.Damenbildnis

(Priester)3sehr gut.

F. HalsHerrenbrustbildsehr gut.

Tintoretto, Feldherr4(gute Tintoretto

schule)

Deutsch,Tempelgangu.Dar-

bringung im Tempel

(beschlagnahmt) (fürLinz)5

Maulbertsch,Allegoriesehr nett

SL. 1326(Linz)7

Eibl,SpinnerinL.8

Ranftl,Mutter mit

Kindern, Bach

überschreitend

Waldmüller,Abendgebet

spät. nicht besonders

x -9,Schloss Wildeck- gut

Wiener Wald m. Staffage10L. ?11

 

7

  • 1Landschaft
  • 2Gemeint ist die Kunstsammlung vonJulius Priester.
  • 3Gemeint ist die Kunstsammlung Priester.
  • 4Eventuell handelt es sich um das Gemälde "Porträt eines Feldherrn" aus der Kunstsammlung des GroßindustriellenFritz Mandl.
  • 5Diese Notiz legt nahe, dassPossedie angeführten Werke als Sammlungsobjekte für dasFührermuseumin Betracht zog. Jedoch sah er letztendlich von der Auswahl ab (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 8, M. 11, fol. 14, Hans Posse, Wunschliste für Führermuseum).
  • 6Die genannte "Allegorie" stammte aus der Sammlung vonSerena Lederer, für deren Namen das Kürzel "SL" steht, und hatte die Sicherstellungsnummer 132.
  • 7Diese Notiz legt nahe, dassPossedieses Werk als Sammlungsobjekt für dasFührermuseumin Betracht zog. Er nahm es letztendlich jedoch nicht in den Bestand auf (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 8, M. 11, fol. 14, Hans Posse, Wunschliste für Führermuseum).
  • 8Wie das vonPossevergebene Kürzel "L. [=Linz]" zeigt, beanspruchte er dieses Gemälde für dasFührermuseum(s.BDA-Archiv, RestMat., K. 8, M. 11, fol. 14, Hans Posse, Wunschliste für Führermuseum).
  • 9Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das nachfolgend genannte Werk stammt ebenfalls vonFerdinand Georg Waldmüller.
  • 10Hierbei handelt es sich um eine beschreibende Ergänzung zum darüber genannten Werk "Schloss Wildeck".
  • 11Das Kürzel "L. [=Linz]" zeigt, dassPossedas angeführte Werk für dasFührermuseumin Betracht zog. Das Fragezeichen lässt vermuten, dass die Zuweisung jedoch noch fraglich war. Tatsächlich sah Possevon der Auswahl ab (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 8, M. 11, fol. 14, Hans Posse, Wunschliste für Führermuseum).
DKA_NLPosseHans_IB3-0034.tif

L.R 464a b1

2 gr.2(ca 90 cm)Venus

u. Adonis auf Sockel

Bronze

L.R 516Herkules mit

Schlange. Marmor

xLR. 26Madonna mit

KindHolz

AR 812 a b3

Mars auf Sockeln(wie

LR 464) Bronze

AR275AmorBronze

x AR841ElefantBronze

AR535Pferd     "4

AR275a bHerkuleskind

AR1047Brunnen-

a b

speierBronze

 

32

  • 1Hierbei handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Objekts in der Sammlung vonLouis Rothschild. Dies gilt auf dieser Seite für alle mit "LR" versehenen Ziffernfolgen.
  • 2große
  • 3Es handelt sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Kunstwerks in der Sammlung vonAlphonse Rothschild. Dies gilt auf dieser Seite für alle mit "AR" versehenen Ziffernfolgen.
  • 4Possesetzte hier ein Unterführungszeichen, d. h. das genannte Objekt ist ebenfalls aus Bronze.
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LR6841v. d.Velde

xAR 8882SassoferratoD. B.

xAR 48Reiterschlacht

Holzrelief. D. B

%

 

29. II.3 Lindner4(Döhler)5

Gasch(sein Freund)

R. Müller

Willrich

Wfg Müller6,

Donadini7 Oberst (?) K(ein ?)umrahmt

Guhr

Siegel8

 

 

34

ebdfceffc39ab1a94561291bc03cb5c4.tif

Es fehlen in Slg.1Gutmann:2

1.Rbdt(Liechtenstein)3

2.Jan Gossaert,Bildnis Carandolet

3.Schongauer(München)4

4. Graphik:Dürer,Rbdt.Cranach.

 

Centraldepot. Gebrauchsmöbel5

BlumenPalmkübel mit

UntersätzerLR 496 a b6,

12PaarPaarekleinere

Kantonporzellan(ohne Nr.)

AR 5467StüLouis 16.8

Armstühle mit Gobelin-

bezug

xAR 193

AR 2699Silberrelief

  • 1Sammlung
  • 2Gemeint ist die Kunstsammlung vonRudolf Gutmann. Bei der Inventarisierung der Sammlung waren drei Gemälde (nachfolgend vonPosseunter 1. bis 3. genannt) nicht aufgefunden worden. Ende 1938/Anfang 1939 waren Nachforschungen zu deren Verbleib durchgeführt worden (s. KHM-Archiv, AKM 1938 295/KL Mappe Beschlagnahmter Kunstbesitz Rudolf Gutmann I. Beethovenplatz 3).
  • 3Posseerfuhr vonFritz Dworschak, dass sich das das gesuchte "Selbstporträt mit Mütze und goldener Kette" vonRembrandtaus der Sammlung Gutmann als Leihgabe in der Kunstgalerie desFürsten von Liechtensteinbefand (s. KHM-Archiv 1938 295/KL Mappe Beschlagnahmter Kunstbesitz Rudolf Gutmann I. Beethovenplatz 3; s. auchEintrag vom Vortagauf Seite 0052)
  • 4Das kleine Ölgemälde "Maria mit dem Kinde" vonMartin Schongaueraus der Sammlung Gutmann war 1938 an dieAlte PinakothekinMünchenverkauft worden.
  • 5Fritz Dworschakhatte imZentraldepotdie beschlagnahmten Gebrauchsmöbel und Ausstattungsgegenstände aus den Wiener Rothschild-Palais aufstellen lassen.Possenahm nun die "Führerauswahl" vor (s.Schwarz (2018), S. 86, 90 und 99), anschließend trafDworschakeine Auswahl für die Ausstattung der Neuen Burg, die museal genutzt werden sollte. 1940 wurde die Neue Burg offiziell zum Museumsgebäude ernannt und mit den zugeteilten Objekten repräsentativ ausgestattet (Haupt (1995), S. 40-41).
  • 6Hierbei handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer der beiden "Palmkübel" aus der Sammlung vonLouis Rothschild.
  • 7Bei dieser sowie den beiden folgenden alphanumerischen Kombinationen handelt es sich um die jeweilige Beschlagnahmekatalognummer der Objekte in der Sammlung vonAlphonse Rothschild.
  • 8Posse datierte die Möbel in das 18. Jahrhundert, zur ZeitLudwigs XVI.
87ead7f0921c740d6370d514c1d5743e.tif

AR 10701Großer Bronze

mörser

 

Gobelins

ARGr.2GobelinCeres auf

x Nr ?3v. Drachen gezogenen

Wagen.

x AR IIVerdüreteppich

x Dav. Goldmann 1094

Gr.5Gobelin, Blindekuh

französ6320 x 5007

x LR 9638}Eneas

LR 962   }1 Wort

x AR 2275 a/bBeuwais9

Panneaus10.

xAR 2370

 

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  • 1Es handelt sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Objekts aus der Sammlung vonAlphonse Rothschild. Dies gilt ebenso für alle mit "AR" gekennzeichneten Ziffernfolgen auf dieser Seite.
  • 2Großer
  • 3Dieser Gobelin aus der Sammlung Alphonse Rothschild hatte keine Beschlagnahmekatalognummer.
  • 4Es handelt sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Gobelins aus der Kunstsammlung vonDavid Goldmann.
  • 5Großer
  • 6französisch
  • 7Maßangabe des Gobelins in cm
  • 8Bei dieser sowie der folgenden alphanumerischen Kombination handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer der Gobelins aus der Sammlung vonLouis Rothschild.
  • 9Gemeint ist dieGobelinmanufakturin der französische StadtBeauvais.
  • 10Es handelt sich um Ölgemälde auf Leinwand, die als Füllungen von Türen und holzverkleideten Wänden verwendet werden. Abgeleitet ist der kunsthistorische Fachbegriff vom französisch Wort "panneau" für Platte oder Schild.
6cdfadc77035b855e8c371b474200a63.tif

                                                            Schätzg1 von 1938

                 Morelli2                               180 000 Schilling

60-70000Galasso                              RM 120 000

                Waldmüller,Wieder.           35 000 Schilling

18000                  genesene               23 333 RM

                                                            60 000 Schilling

                Lotto,Männerbildnis           40 RM

                Goya                                  100000 Schilling

                                                            RM 66 000

 

30000 RM in Pengö3

transferieren

 

Schätzung

WaldmüllerBäume4 12 000

 

Neue Burg

Gobelindepot

x LR 8775Gastmahl

x AR 20056AubussonAubussie

x AR 2006SavonerieTeppich

18. Jhdt

wahrsch.7Louis 168

 

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  • 1Schätzung
  • 2Possenotierte hier die älteren Schätzpreise aus dem Jahr 1938 für einige Gemälde aus dem Besitz vonBerta Morelli, die er ankaufen wollte. Für zwei der Bilder gab er am linken Seitenrand wohl den aktuellen Wert von 1940 an.
  • 3Hierbei handelt es sich um die damalige ungarische Währung, in der ein Teil des Kaufpreises für die beiden Gemälde "Christus am Ölberg" und "Die Wiedergenesene" gezahlt werden sollte, daBerta Morelliund ihrSohnzu diesem Zeitpunkt inBudapestlebten (s.BDA-Archiv, RestMat.,K. 10, M. 2, fol.28, Seiberl an Posse, 28.02.1940).
  • 4Eventuell ist das Gemälde "Ahornbäume bei Ischl" gemeint, das aus der SammlungHermannundHortense Eisslerstammt.
  • 5Dies ist die Beschlagnahmekatalognummer des Gobelins aus der Sammlung vonLouis Rothschild.
  • 6Bei dieser sowie der folgenden alphanumerischen Kombination handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer der beiden Bildteppiche aus der Sammlung vonAlphonse Rothschild.
  • 7wahrscheinlich
  • 8Possepräzisierte die Datierung des Teppichs auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, zur ZeitLudwigs XVI.
bc3409dd9006e4217dab1e6749f3803f.tif

x LR.12. Aubussonteppich2

x AR III3.Große Watteauszene

x AR 2067.Brüsseler Teppich

16. Jhdt.

x LR 8804Trojanerkrieg

x AR 1059Gr.5Verdureteppich

reich figürlich

x AR 1058Gegenstück

x LR883888883Schäferszene

groß. sehr schö

(passend zuAR III)

AR 26

 

x LR 37Sammetbrokat

Genua 17. Jhdt

LR 955Glasfenster St. Georg

LR 6695gemaltegroße

Holzpanneaux6gutGroteske

á laFragonard   Fauneske 

  • 1Gemeint ist die Kunstsammlung vonLouis Rothschild.
  • 2Wahrscheinlich handelt es sich um jenenAubusson-Teppich, der in den Nachträgen zur Beschlagnahmeliste der Sammlung Louis Rothschild als "zweiter Aubusson-Teppich, LR ohne Nummer" verzeichnet ist (s.BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau).
  • 3Hierbei handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Objekts aus der Sammlung vonAlphonse Rothschild. Dies gilt für alle mit dem Kürzel "AR" versehenen Ziffernfolgen auf dieser Seite.
  • 4Hierbei handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Objekts aus der SammlungLouis Rothschild. Dies gilt für alle mit dem Kürzel "LR" versehenen Ziffernfolgen auf dieser Seite.
  • 5Großer
  • 6Der kunsthistorische Fachbegriff "Panneau" ist abgeleitet vom französischen Wort "panneau" für Platte oder Schild undbezeichnet die meist mit Ornamenten oder figürlichen Malereien versehenen Füllungen im Rahmenwerk von Türen und holzverkleideten Wänden.
590c2e9f4be7f5d39ec05a038e8772be.tif

8. März 40.Denkmalsamt: Listendurch-

sicht.1-RA.2Hummer(Ankäufe Morelli)3

1320MitHaberstockbeiDr. Dworschak.4

15¾ beiDr. Ruprecht(Gobelindurch-

sicht). - 1730beiStaatskomm. Dr.

Plattner(Sicherstellungen usw).5-

Im Hotel tel. ausDresden6, tel

mitDworschak

9. IIIAlbert Pollak. beschlag-

/ nahmt7

Galasso30 000 Pengö8

 

SilbersammlungErnst Egger

imDorotheum.9

 

9. III.Denkmalsamt. - 110Ksthist. Museum:

Baldass,Grimschitz. Besprechung

mitDworschak,O regrat Britschu.

Gallasüber R. sche Silbersammlung.10

120KunstbesitzBachstitzbeim Spe-

diteur.11- ImDorotheum(Silbersammlg

E. Egger.12- MitDr. Zikanim Ratskeller13

 

62

  • 1Gemeint sind vermutlich Wunschlisten der österreichischen ("ostmärkischen") Museen, welche diese bei derZentralstelle für Denkmalschutzeingereicht hatten.
  • 2Rechtsanwalt
  • 3Bei diesem zweiten Treffen mit RechtsanwaltArnulf Hummerging es um Preisverhandlungen für die beiden vonPossegewünschten Gemälde im Besitz vonBerta Morelli. Es wurde ein Preis von 70.000,- Reichsmark für das Gemälde "Christus am Ölberg" und ein Preis von 12.000,- Reichsmark für das Gemälde "Die Wiedergenesene" ausgehandelt, wobei ein Teilbetrag in Höhe von 30.000,- Pengő ausgezahlt werden sollte, da sichFrau MorelliinBudapestaufhielt. Nach längeren Verhandlungen mit dem Reichsfinanzministerium wegen der Zuteilung des Pengő-Betrags stimmte Posse am 11. April 1940 zu (s. BArch, B 323/120, Nr. 149, Posse an Hummer, 11.04.1940). Berta Morelliakzeptierte dieses Angebot jedoch nicht, sodass weitere Preisverhandlungen folgten.
  • 4Karl Haberstockwar Anfang 1939 vonHitlermit der Verteilung der beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen inWienbeauftragt worden und in dieser Funktion zum Gegenspieler vonDworschakgeworden, der vom kurzzeitigen Reichsstatthalter in Österreich Arthur Seyß-Inquartbzw. dessen StaatsekretärKaj Mühlmannmit derselben Aufgabe betraut worden war. In der Folge dieses Machtkampfes wurde Mühlmannentlassen undPossemit der Verteilung der jüdischen Kunstsammlungen beauftragt (s.Schwarz (2018), S. 17-58). Jetzt versuchtePossewohl, die beiden Gegner ins Gespräch zu bringen und auszusöhnen.
  • 5Friedrich Plattnerwar für die beschlagnahmten und denkmalbehördlich sichergestellten Kunstwerke zuständig. Möglicherweise besprachPossemit ihm die Situation in den Ländern, insbesondere in Tirol, wohin ihn seinen nächste Dienstreise führte.Posseinspizierte dort am 28. März 1940 dasPrämonstratenser-Stift WiltenbeiInnsbruckin Bezug auf seine Eignung als Depot für denkmalbehördlich sichergestellte Kunstwerke und sollte anPlattnerBericht erstatten (s.Seite 0072).
  • 6Possetelefonierte inDresdenvermutlich mit seiner FrauElise Posseoder mit seiner Vertretung in derDresdner Gemäldegalerie.
  • 7Die Kunstsammlung vonAlbert Pollakwar 1939 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellt worden und befanden sich in Verwahrung derZentralstelle für Denkmalschutz.Posseerfuhr nun, dassPollaksVermögen von derGestapobeschlagnahmt worden war; damit stand die Kunstsammlung für eine kostenfrei Verteilung auf Museen unter 'Führervorbehalt' zur Verfügung.
  • 8Dies war die damalige ungarische Währung, in der ein Teil des Kaufpreises für die beiden Gemälde "Christus am Ölberg" und "Die Wiedergenesene" gezahlt werden sollte.
  • 9Herbert SeiberlmachtePosseauf die beschlagnahmte Silbersammlung vonErnstundFanny Eggeraufmerksam, die sich zur Verwertung imDorotheumbefand. Er hatte vor, diese unter 'Führervorbehalt' stellen zu lassen, um so eine Verteilung auf die Museen der 'Ostmark' durchführen zu können (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 8, M. 11, fol. 4ff., Seiberl an Berg (Ministerium), 16.03.1940).
  • 10Possetraf sich mitFritz Dworschakund den Reichstreuhändern für das ehemals Rothschild'sche Vermögen,Oberregierungsrat Walter BritschundReichsbankrat Gallas, zur Besprechung über die Silbersammlung vonAlphonse Rothschild, die in das Zentraldepot gebracht werden sollte, damit auf sie der 'Führervorbehalt' angewendet und eine Verteilung auf die österreichischen Museen durchgeführt werden konnte (s. auch Seiten0031,0032und0040).Britschfasste die Ergebnisse des Treffens in einem Brief anDworschakzusammen: Es handele sich nicht um Kunstobjekte, sondern um Gebrauchssilber mit Monogramm oder Wappen der Familie Rothschild, die tief eingraviert seien, sodass die Gravuren ohne Beschädigung der Gegenstände nicht entfernt werden könnten (s.BArch, B 323/103, Nr. 221-222, Britsch an Dworschak, 18.03.1940; ebd., Nr. 220, Reichswirtschaftministerium (Landfried) an Bormann, 18.03.1940). Damit war die museale Verwertung der Objekte ausgeschlossen.Posseverzichtete auf die Anwendung des 'Führervorbehalts' und erklärte sich mit der Verwertung des Silbers durch das Reichswirtschaftsministerium einverstanden (s.BArch, B 323/103, Nr. 219, Hanssen an Posse, 30.03.1940; ebd., Nr. 216, Posse an Bormann, 04.04.1940).
  • 11Possebesichtigte die unter Ausfuhrverbot (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923) stehenden Kunstwerke im Besitz vonKurt Bachstitz, die bei der WienerSpedition E. Bäumleingelagert waren.Herbert Seiberlhatte ihn darauf hingewiesen (s. Seite0023).Possezeigte Interesse an vier spätmittelalterlichen Skulpturen, entschied sich aber nur für den Ankauf einer oberösterreichischen Holzfigur des Hl. Johannes vom Anfang des 16. Jahrhunderts, für die erBachstitz ein Angebot von 1.000,- Reichsmark unterbreiten ließ (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 2, fol. 30, Posse an Seiberl, 13.03.1940). Bachstitz antwortete nicht auf das Angebot, das ihm vermutlich zu niedrig erschien, da er für die vier Skulpturen einen Gesamtpreis von 10.000,- Reichsmark gefordert hatte (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 31/1, Personenmappe Stefan Auspitz, M. 2, fol. 14-15, Rechtsanwälte Ernst Gödl und Herbert Gödl an Zentralstelle für Denkmalschutz, 30.03.1940). Der Ankauf kam nicht zustande.Bachstitzversuchte 1943, auf gerichtlichem Wege eine Ausfuhr der Objekte durchzusetzen (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 31/1 Personenmappe Stefan Auspitz, M. 2).
  • 12Possebesichtigte die von der Vermögensverkehrsstelle beschlagnahmte und imDorotheumzur Verwertung befindliche Silbersammlung vonErnstundFanny Egger.
  • 13Eventuell besprachPossemitJosef Zykanbeim Essen im Wiener Rathauskeller den Antrag, den Museen die Gelegenheit zu geben, Silberobjekte zu erwerben, denZykanam 12. März 1940 an StaatskommissarFriedrich Plattnerstellen sollte (s.BDA-Archiv, RestMat.,K. 8, M. 5, fol. 67).
7643e6130587c95eae89e6412c2afecc.tif

Innsbruck

daß ital.1Behörden Ggmaass-

nahmen2 treffen u. nebenbei

auch die Verhandlgsbasis3mit

ital.4Behörden sehr erschwert

wird.

 

Abschrift des Gutachtens des

GauleitersanTrapp.

 

Sammlg5ReitlingerimFerdi-

nandeumim Depot. keine

bedeutenden Bilder, Möbel, Silber

usw.6

 

Gedächtniskapelle inBrenn-

bichlbeiImstFriedrich Augustfain sehr

schlechtem Zustand. Muss

in Ordnung gebracht werden

durchLandesdenkmalsamt

Kosten ca 5000.7

 

(V. Waldenfels)