Zweites Reisetagebuch
(Lederer)1
sowie anderer österr.2Maler
VierRbdtzeichnungen
(Lederer, Fröhlich-Feldau und
Bondy).5
Großer Karton vonSchwind,
Entführung(?)
Slg.6Czecyrewiezka
(sichergestellt)7
AusNeuer Burg(beiSeiberlaufbewahrt):8
Silbersammlung Pick
(Sollte möglichst geschlosseneinem
Museum überwiesen werden!).9
23. I.
Unteres Belvedere10.
Herri met de Bles,Hl. Familie(gut)
(Mandl 3)11sehr gut.
6
- 1Gemeint ist die Kunstsammlung vonSerena Lederer, in der sich laut Sicherstellungsliste je drei Aquarelle der beiden Künstler befanden: "Liszt am Klavier", "Bildnis eines jungen Mannes" und "Bildnis einer jungen Dame" vonJosef Kriehubersowie "Orchidee", "Herrenporträt" und "Studie zu Damenbildnis mit rotem Hut" vonMoritz Michael Daffinger(s.Lillie (2003), S. 669-670).
- 2österreichischer
- 3In der Sammlung Lederer befanden sich laut Sicherstellungsliste acht Zeichnungen vonFriedrich Gauermann: "Viehtränke", "Alm", "Wölfe überfallen eine Reisekutsche", "Wolfsschlucht", "Ochsengespann", "Reisewagen im Gebirge", "Berglandschaft mit Kühen" und "Der Grundlsee mit Backenstein" (s.Lillie (2003), S. 670).Possezog sie für dasFührermuseumin Betracht. Nach Rücksprache mitAdolf Hitlersah er von einem Erwerb ab (s.BDA-Archiv, RestMat., K.10, M. 2, fol. 10, Liste der Werke aus dem sichergestellten Besitz, für die sich Hitler interessierte).
- 4Handzeichnungen. Im Gesamtbestand der denkmalbehördlich sichergestellten Zeichnungen befanden sich zwei Zeichungen vonAdolph von Menzel, diePossefür dasFührermuseumankaufen wollte. Eine Bleistiftzeichnung, "Männlicher Studienkopf mit Hut", vonMenzelstammte aus der Sammlung Lederer (s.Lillie (2003), S. 671).
- 5Es handelt sich um vier ZeichnungenRembrandts, die lautPosseaus diesen drei Sammlungen stammten:
1. Kunstsammlung der Familie Lederer. In den Listen der aus dem Besitz der Lederers denkmalbehördlich sichergestellten Objekte sind keine ZeichnungenRembrandtsaufgeführt (Listen s.Lillie (2003), S. 666-671).
2. Kunstsammlung Fröhlich-Feldau. Damit meintePossevermutlich die Kunstsammlung vonJosefine Winter, die in erster Ehe mitAlfred Fröhlich von Feldauverheiratet war.
In einem undatierten Sammlungsinventar sind zwei HandzeichnungenRembrandtsgelistet: "Mardochai" und "Christus in Emmaus" (s.Lillie (2003), S. 1312 und 1314).
3. Kunstsammlung vonOscar Bondy.
In den Listen der aus dem BesitzBondysdenkmalbehördlich sichergestellten Objekte sind zwei ZeichnungenRembrandtsaufgeführt: "Der Jakobssegen" (s.Lillie (2003), S. 218) und "Zwei Windmühlen" (s.Lillie (2003), S. 223). Beide waren für dasFührermuseumbestimmt, ebenso wie eine "doppelseitige Federzeichnung".
Welche ZeichnungenRembrandtsPossehier begutachtete, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
- 6Sammlung
- 7Gemeint ist die Kunstsammlung vonEdwinundCaroline Czeczowiczka, die aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt worden war (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923).
- 8Die Neue Burg ist Teil der Wiener Hofburg. Dort befand sich dasZentraldepotderZentralstelle für Denkmalschutz, deren Leiter zur damaligen ZeitHerbert Seiberlwar (s.weiterführende Erläuterungenaufzdk-online).
- 9Der Vorschlag, die Sammlung vonOtto Picknicht auf verschiedene Museen zu verteilen, sondern als Ganzes einem einzigen Museum zuzuteilen, war denkmalpflegerisch motiviert und wurde wahrscheinlich vonHerbert Seiberlunterbreitet. Er reagierte damit vermutlich auf Bestrebungen, Objekte aus der Pick'schen Sammlung verschiedenen Museen im 'Altreich', dem Deutschen Reich in den Grenzen von 1937, zuzuteilen (s. BArch, B 323/116, Nr. 552, Verzeichnis der Goldschmiedearbeiten aus der Sammlung O. P. [= Otto Pick], welche für Altreichmuseen in Frage kämen (mit Ausnahme von Augsburg und Nürnberg)). Dem Vorschlag wurde jedoch nicht stattgegeben, vielmehr wurden einige Objekte demLandesmuseuminLinzzugewiesen (s.Liste "Erste große 'Führerzuteilung' vom 2. Juli 1940"), für die restlichen war wohl vorgesehen, sie an Museen des 'Altreichs' zu verteilen.
- 10Das Untere Belvedere ist ein Teilgebäude der Schlossanlage Belvedere inWien, die dieÖsterreichische Galerie Belvederebeherbergt. In der dortigen Orangerie war im Oktober 1939 von derZentralstelle für Denkmalschutzein Depot sichergestellter Kunstwerke aus jüdischem Besitz eingerichtet worden (s.Schwarz (2018), S. 86).
- 11Das erwähnteKinderbildnis der Königin Katharinastammte aus der Kunstsammlung vonFritz Mandlund hatte die Sicherstellungsnr. 3 (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 41, Personenmappe Fritz Mandl, fol. 9).
Königin Anna300003
32,5 : 42,54
nach links blickend.
3. März 40Klosterbeschlagnahmungen
Ausstellgseröffnung Neue Burg7
Gauleiter B.8
Abends "Kameradschaftsabend" in
Festsaal der Burg
GalassoGalassi(Morelli) ein Teil in
Pengö!Dr. Arnulf Hummer
30000
12 00010
- 1Wahrscheinlich istEduard Plietzschgemeint.
- 2Es handelt sich vermutlich um das Hotel Regina am Rooseveltplatz 15, ehemals Maximilianplatz 16, inWien(s.Hotel-Homepage).
- 3Dieses Gemälde wurde für 30.000,- Reichsmark angeboten. Da sich im Bestand desFührermuseumsvonJakob Seiseneggerbereits das Werk "Königin Katharina als Kind" befand, verzichtetePossewahrscheinlich auf einen Ankauf.
- 4Es handelt sich wohl um die Bildmaße in cm.
- 5Possenotierte sich die Nummer seines Hotelzimmers bei seinem bevorstehendenWien-Besuch. Er wohnte im Hotel Meissl & Schadn am Neuen Markt 2 bzw. in der Kärntner Straße 16 (Rückseite) im ersten Wiener Gemeindebezirk (s.BArch, B 323/103, Nr. 230, Posse an Bormann, 22.02.1940).
- 6Zum 15. September 1939 war das Vermögen desStiftes Göttweigin der Wachau zugunsten der StadtKremseingezogen worden, woraufhin diese die Kunstwerke abtransportieren lassen hatte. Possefuhr am 7. März 1940 wohl gemeinsam mitHerbert Seiberl, der als Denkmalpfleger für Niederösterreich zuständig war, nachGöttweig, um sich von dem aus denkmalbehördlicher Sicht katastrophalen Zustand des Stiftes selbst ein Bild zu machen (s.Schwarz (2018), S. 99-100;Seite 0059).
- 7In der Neuen Burg, einem Teil der Wiener Hofburg, fanden zwei Sonderausstellungen desKunsthistorischen Museumsstatt: "Das Wiener Forum in Plänen und Modellen. Ein Hauptstück der Wiener Stadterweiterung" und "Aus den Neuerwerbungen seit der Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reiche".
- 8Gemeint istJosef Bürckel, der die Ausstellung eröffnete und zu diesem Anlass eine programmatische Kulturrede hielt (s.Bürckel (1940)). Die Angelegenheit war ein sensibeles Thema, daPossesich entgegenBürckelsWunsch dafür eingesetzt hatte, dass die demKunsthistorischen Museumzugeteilten Kunstwerke aus beschlagnahmtem jüdischen Besitz bei der Neuerwerbungsausstellung nicht gezeigt wurden, da "der Verteilungsplan an die Museen der Ostmark [...] noch nicht abgeschlossen" war, er keinen "Propagandastoff für die Feindmächte bieten" wollte und man "in den übrigen Gauen [...] eine Einzelentscheidung zugunsten Wiens nur als eine ungerechtfertigte Bevorzugung empfinden" würde (s.BArch, B 323/163, Posse an Hanssen, 23.02.1940; s. auchSchwarz (2018), S. 98-99).
- 9Datumsangabe: 4. März 1940
- 10Posseerfuhr vonHerbert Seiberl, dem Leiter derZentralstelle für Denkmalschutz, dass der Rechtsvertreter vonBerta Morelli, der Wiener AnwaltArnulf Hummer, über den Verkauf der Gemälde "Christus am Ölberg" und "Die Wiedergenesene" aus der Kunstsammlung Morelli mit ihm persönlich verhandeln wolle und ein Teil des Kaufpreises in der damaligen ungarischen Währung Pengő zu zahlen sei, daBerta Morelliund ihrSohnzu diesem Zeitpunkt inBudapestlebten (s.BDA-Archiv, RestMat.,K. 10, M. 2, fol.28, Seiberl an Posse, 28.02.1940). Bei der "mündlichen Unterredung" am 5. März 1940 (s.Seite 0054) botPosse70.000,- RM für "Christus am Ölberg" und 12.000,- RM für "Die Wiedergenesene", wobei ein Teilbetrag in Höhe von 30.000,- Pengő ausgezahlt werden sollte (s.BArch, B 323/120, Nr. 149, Posse an Hummer, 11.04.1940). Schließlich wurden für beide Gemälde 97.000,- RM gefordert (s.BArch, B 323/120, Nr. 143, Hummer an Posse, 10.05.1940).
10.1Mada2Kärnten (Klagenfurt)
1539Glasfenster?
Bellini-Madonnastark restauriert
nichts für L5
Dachboden
Epstein9,Gauermann,Rinderherde
ca. 80/90br.10
(1647 ?)12
B. 1563.Stillebenbez.13etwas lang-
weilig
x Bondy 1307 Pfingstfest
Francken ?
-141313Männerporträt?
x -662/63 2 Aquarellevon
- 1Hierbei handelt es sich um die Sicherstellungsnummer des Objekts aus der Kunstsammlung vonOscar Bondy. Dies gilt ebenso für die nächste Ziffernfolge sowie für diejenigen der unteren Seitenhälfte, denen der Begriff "Bondy" oder das Kürzel "B." vorangestellt sind.
- 2Madonna
- 3eventuell
- 4Bei den beiden Tafelbildern "Heilige Ursula und Heilige Margarethe" und "Drachenkampf des Heiligen Georg" des Meister von Gerlamoos, der mitThomas von Villachidentifiziert ist, aus der Sammlung Bondy handelt es sich ursprünglich um die Vorder- und Rückseite einer Bildtafel eines Altarflügels.Walter Frodl, der Gaukonservator von Kärnten, hatte sie, unterstützt vom Kärntner GaupropagandaleiterOttokar Drumbl, angefordert: "MeisterThomas von Villachist der Kärntner Hauptmeister des 15. Jhdts. Die beiden Tafeln wurden durch auseinandersägen aus einer Tafel gewonnen, gehören also zusammen [...] und müßten, nachdem sie zweifellos durch den Kunsthandel seinerzeit aus dem Lande verschleppt wurden, wieder nach Kärnten zurückkommen" (s.BArch, B 323/117, Nr. 698, Frodl an Posse, 03.02.1940). DaPossedie Tafeln auch für dasFührermuseumbeanspruchte, entwickelten er undHerbert Seiberldie Idee, die Tafeln zu "teilen", also jedem der beiden Anspruchsteller je eine Tafel zuzuteilen. Am 28. Februar 1941 batPossebeiMartin Bormannum Genehmigung, die Tafel mit den beiden weiblichen Heiligen an dasFührermuseum, den "Heilige[n] Georg zu Pferd" aber demKlagenfurter Landesmuseumzu überweisen (s.BArch, B 323/103, Nr. 72 a und b, Posse an Bormann, 28.02.1941).Hitlerstimmte diesem Verteilungs-Vorschlag zu (s.BArch, B 323/103, Nr. 70, Bormann an Posse, 02.03.1941).
- 5Möglicherweise handelt es sich um das Madonna-Gemälde vonIacopo Belliniaus der Sammlung Lederer (s.Lillie (2003), S. 666), das Posse wegen der daran vorgenommenen Restaurierungsmaßnahmen nicht in die Sammlung des für LinzgeplantenFührermuseums[Kürzel "L" = Linz] aufnahm.
- 6Gemeint ist die Kunstsammlung vonSerena Lederer. Die Ziffer benennt die laufende Nummer des Kunstwerks in der Sicherstellungsliste.
- 7Es handelt sich um ein Unterführungszeichen, d. h. das nachfolgend genannte Werk stammte ebenfalls aus der Sammlung Lederer.
- 8Possenotierte sich hier wahrscheinlich die falsche Sicherstellungsnummer. Das von ihm gemeinte Bild vonGiovanni Antonio Pellegrinitrug die Nr. 17, unter der Nr. 16 war ein oberitalienisches Ölgemälde vom Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem Titel "Geburt der Venus" gelistet (s.BArch, B 323/1203, fol. 63 und 196, Sicherstellungen und Beschlagnahmen in Wien im Jahr 1939, "Führerauftrag Linz", Liste der "Sicherstellungen").
- 9Gemeint ist vermutlich die Kunstsammlung vonCharlotte Epstein.
- 10breit
- 11bezeichnet [=signiert]
- 12Datierung des zuvor genannten Werks
- 13bezeichnet [=signiert]
- 14Bei diesem Porträt sowie den folgenden Aquarellen setztePosseein Unterführungszeichen, d. h. die genannten Werke befanden sich ebenfalls in der Sammlung Bondy.
unterliegt.2
!Dw.Auflösung
der Depots3
Rbdt-Gutmannbeim
Fürsten Liechtenstein4
Antiken:Prof. Eichler.
Drumbl-Haberstock- Bei
5. März. 40.ca340250hoch
br.95,304,80mit Rahmen
Rahmen 40 br.10
Seiberl: Hz.12(Schwind Prof. EichlerAntiken
Lederer!)13 Dr. Nagler
Dworschak: antike
usw. Münzen
Abtransport der
Wiener Bilder
50
- 1zum Anfang der Notizen auf der vorhergehenden Seite
- 2Ein wichtiges Thema beiPossesAufenthalt inWienim März 1940 waren die Klosterbeschlagnahmungen, die dazu geführt hatten, dass wertvollste Kunstbestände aus den Klöstern entfernt worden waren und damit dem geforderten prioritätischen Zugriff durch die Museen entgingen.Fritz DworschakmachtePosseauf diesen Umstand aufmerksam und wurde angewiesen, eine "Denkschrift über die Behandlung der verfallenen Kunstgegenstände aufgehobener Klöster in der Ostmark" zu verfassen (s. BArch, B 323/108, Nr. 285-286, Denkschrift vom 09.03.1940), in der er "eine eindeutige Entscheidung über die Eigentumsfrage" sowie "eine einheitliche Sachbehandlung" verlangte (s.Schwarz (2018), S. 101). Am 16. März 1940 fordertePossein seinem Bericht an Martin Bormann die Erweiterung des 'Führervorbehalts' auf die Kunstsammlungen, Archive und Bibliotheken der Klöster - eventuell sogar rückwirkend (s.BArch, B 323/103, Nr. 223, Posse an Bormann, 16.03.1940).
- 3Es ging um die Auflösung desZentraldepots, da die Räume desKunsthistorischen Museumsin der Neuen Burg für Museumszwecke genutzt werden sollten.
- 4DasKunsthistorische Museumsuchte schon länger nach drei fehlenden Gemälden aus der Sammlung vonRudolf Gutmann(s. KHM-Archiv, AKM 1938 295/KL Mappe Beschlagnahmter Kunstbesitz Rudolf Gutmann I. Beethovenplatz 3).Posseerfuhr nun vonFritz Dworschak, dass sich das gesuchte "Selbstporträt mit Mütze und goldener Kette" vonRembrandtaus der Sammlung Gutmann als Leihgabe in der Kunstgalerie desFürsten von Liechtensteinbefand. Dessen GroßonkelFranz I., Fürst von und zu Liechtenstein, war der Schwager vonRudolf Gutmannund hatte 1932 das Gutmann'sche Familiengut inKalwanggekauft (s.Lillie (2003), S. 440). Am 20. Dezember 1940 wurde dasSelbstbildnisRembrandtsin dasInstitut für Denkmalpflegegebracht (s.BArch, B 323/120, Nr. 52, Rechtsanwalt Steger an Posse, 20.12.1940; ebd. Nr. 57, Rechnung für das Bild).
- 5Datumsangabe: 4. März 1940
- 6Possetraf den Kärntner GaukonservatorWalter Frodl, der angereist war, um aus den beschlagnahmten Beständen Kunstwerke für Kärnten auszusuchen, aber nur einen "Pauschalwunsch" für Gebrauchsmöbel und Wand-/Teppiche äußern konnte, ohne konkrete Objekte festzulegen, da diese noch verpackt und deshalb nicht aufgestellt waren (s.BArch, B 323/117, Nr. 692, Frodl an Posse, 11.03.1940).
- 7Wahrscheinlich handelt es sich um das Kürzel fürHaberstock.
- 8Wahrscheinlich istSophie von Auersperggemeint.
- 9breit
- 10breit
- 11Possebesichtigte das Gemälde vermutlich gemeinsam mitKarl Haberstock, dem er danach einen Ankaufsauftrag erteilt haben dürfte.Haberstockerwarb das Bild am 8. März 1940 und verkaufte es im April an die Reichskanzlei weiter.
- 12Handzeichnung.
- 13Eventuell notierte sichPossehier, dass alle erworbenen Zeichnungen vonMoritz von Schwindan dieDresdner Gemäldegaleriegesendet werden sollten. Dies betraf u. a. die Zeichnung "Entführung" aus der Kunstsammlung vonEdwinundCaroline Czeczowiczkasowie dieSchwind-Zeichnungen aus der Kunstsammlung vonSerena Lederer.
Schätzg1 von 1938
Morelli2 180 000 Schilling
60-70000Galasso RM 120 000
Waldmüller,Wieder. 35 000 Schilling
18000 genesene 23 333 RM
60 000 Schilling
Lotto,Männerbildnis 40 RM
Goya 100000 Schilling
RM 66 000
30000 RM in Pengö3
transferieren
Schätzung
WaldmüllerBäume4 12 000
Gobelindepot
x AR 2006SavonerieTeppich
18. Jhdt
58
- 1Schätzung
- 2Possenotierte hier die älteren Schätzpreise aus dem Jahr 1938 für einige Gemälde aus dem Besitz vonBerta Morelli, die er ankaufen wollte. Für zwei der Bilder gab er am linken Seitenrand wohl den aktuellen Wert von 1940 an.
- 3Hierbei handelt es sich um die damalige ungarische Währung, in der ein Teil des Kaufpreises für die beiden Gemälde "Christus am Ölberg" und "Die Wiedergenesene" gezahlt werden sollte, daBerta Morelliund ihrSohnzu diesem Zeitpunkt inBudapestlebten (s.BDA-Archiv, RestMat.,K. 10, M. 2, fol.28, Seiberl an Posse, 28.02.1940).
- 4Eventuell ist das Gemälde "Ahornbäume bei Ischl" gemeint, das aus der SammlungHermannundHortense Eisslerstammt.
- 5Dies ist die Beschlagnahmekatalognummer des Gobelins aus der Sammlung vonLouis Rothschild.
- 6Bei dieser sowie der folgenden alphanumerischen Kombination handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer der beiden Bildteppiche aus der Sammlung vonAlphonse Rothschild.
- 7wahrscheinlich
- 8Possepräzisierte die Datierung des Teppichs auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, zur ZeitLudwigs XVI.
Versteigerung 1931 u. seitdem wiederholt
Viele Stücke früher in der Verstei-
gerung beiLepke, jahrelang ver-
geblich zu verkaufen gesucht1
(früher,bei Schwabach oder Bleichröder)2
Eigentum desBankhauses Arnhold,
Dresden. Beschlagnahmt von
FernerBoecklin.Klio (Slg.4Ladenburg -
5?
Mirus Miros420014220014
Unter Bezugnahme auf Telefon-
gespräch.
Erlass desFührersan das
zu Bekanntgabe an Devisen
stelle. Referat V Devisen 4
- 1Bezüglich seiner Begutachtung der Kunstobjekte aus dem Besitz vonViktoria von DirksenberichtetePosseanMartin Bormann: "Auftragsgemäß habe ich am 9. Mai die Kunstgegenstände derFrau v. Dirksenin der Margarethenstraße 11 besichtigt. Es handelt sich um 40 Stücke meist kunstgewerblicher Art sowie Plastiken und einige kleinere Teppiche, Reste der beiLepke1931 zur Versteigerung gelangten Sammlung v. Dirksen, von der ein großer Katalog existiert. Die besten Stücke sind längst vom Kunsthandel aufgekauft worden. Was übrig blieb, ist jahrelang vergeblich angeboten worden und besitzt nur rein dekorativen Wert. Als Erwerbung für das in LinzgeplanteKunstmuseumkann kein einziges Stück in Betracht kommen. Allenfalls wäre es möglich, wie dies schon bei anderen Stücken dieser Sammlung geschehen ist, die angebotenen Gegenstände zur dekorativen Ausschmückung von Schloß Bellevue zu erwerben" (s.BArch, B 323/163, Posse an Bormann, 14.05.1940; siehe auchvorhergehende Seite). InPossesPrivatbibliothek befand sich derKatalog "Sammlung W. von Dirksen"zur erwähnten Versteigerung beiLepkevon 1931 (s.BArch, B 323/518, S. 37). Darin sind auch die beiden im Folgenden notierten Gemälde aufgeführt.
- 2In der Restitutionskartei zu demGemälde(s.BArch, B 323/655) ist als frühere Besitzerin "Frau Geheimrätin Leonie Schwabach" vermerkt (s.Eintrag in der Datenbank des DHM zum Central Collecting Point). Es handelt sich dabei vermutlich umLeonie Schwabach, die Frau des BankiersJulius Leopold Schwabach. Dieser war wiederum mit dem BankierGerson von Bleichröderverwandt und Teilhaber bzw. später Seniorchef des Bankhauses S. Bleichröder.
- 3Aus der SammlungAdolf ArnholdkauftePosse im April 1941 über den Treuhänder RechtsanwaltWerner WillmannseinBismarck-Porträt, 1889, vonFranz von Lenbachund das Gemälde "Im Weißen Saal" vonAdolph von Menzel. Der Kaufpreis von 33.000,- Reichsmark wurde auf ein Sperrkonto eingezahlt (s. Korrespondenz zu dem Vorgang imBArch, B 323/120, Nr. 4-22; s. auchspäterer Eintrag vom 09.05.1940).
- 4Sammlung
- 5Gemeint ist vermutlich die Sammlung von CarlundIda Ladenburg. 1940 war deren TochterJulie Bassermann Eigentümerin des Gemäldes "Clio", welches sich zu diesem Zeitpunkt als Leihgabe in der Schweiz befand (s.BArch, B 323/123, Nr. 71, Dr. von Coelln an Posse).
HofratProf. Dr.Teichel-
General Direktor derNationalStaats
Josefsplatz1
Burgring 5.
Roscherstr. 15IV
Kaiserstr. 41/43
½ 110Besichtigung Arnhold3
86
- 1Possenotierte sich die Adresse derNationalbibliothekinWienam Josefsplatz 1 sowie den Namen von deren Direktor,Paul Heigl. Mit diesem arbeitete er in Zusammenhang mit den beschlagnahmten jüdischen Bibliotheken eng zusammen, die nach ihrer Beschlagnahme in der Regel derNationalbibliothekübergeben worden waren.
- 2Die Berliner KunsthändlerinHanna Rohdehatte sich am 3. Mai 1940 in der Angelegenheit der Zinnsammlung Huber anPossegewandt; sie bat darum, dieseAdolf Hitler zum Erwerb für dasFührermuseumvorzuschlagen (s.BArch, B 323/141, Nr. 253, Rohde an Posse, 03.05.1940).Possehatte umgehend geantwortet, dass er am Mittwochabend, den 8. Mai 1940, nachBerlinkommen und dort über Donnerstag bleiben werde (s.BArch, B 323/141, Nr. 252, Posse an Rohde, 06.05.1940). Am 9. Mai 1940 traf er sich im Hotel Kaiserhof mitHanna Rohde, um mit ihr u. a. über die Zinnsammlung zu sprechen (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch; zur Zinnsammlung s.Seite 0084). Außerdem bot siePosseim Sommer 1940 drei Gemälde zum Kauf an, die dieser jedoch alle ablehnte (s.BArch, B 323/103, Nr. 169 a und b, Posse an Bormann, 24.08.1940).
- 3Possehielt hier den Besichtigungstermin der Kunstsammlung vonAdolf Arnholdbei derSpedition JacobyinBerlin-Wilmersdorfam 10. Mai 1940 fest (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch: "Besichtigung der Arnholdischen Kunstbestände bei der Speditionsfirma Jacobi, Kaiserstrasse"; s. auchBArch, B 323/120, Nr. 4, Wilmanns an Posse, 04.06.1940; Korrespondenz zum gesamten Vorgang inBArch, B 323/120 Nr. 4-22 und 24).
- 4Bei der Devisenstelle des OberfinanzpräsidentenBerlinwar ReichsbankoberinspektorMirusfür die Verwertung der Sammlung vonAdolf Arnholdzuständig, aus derPossedie beiden Gemälde "Porträt Bismarcks mit Schirmmütze und Brille (im Jagdanzug)" vonAdolph von Menzelfür 25.000,- Reichsmark und "Im Weißen Saal" vonFranz von Lenbachfür 8.000,- Reichsmark ankaufte (s. Korrespondenz zum Vorgang inBArch, B 323/120, Nr. 21-24).
errichtet wird, Sicherstellgen1
u. Beschlagnahmungen, keiner
da, der ihn ersetzen kann2
Rothbergerwill sein Porzellan
BesserEidinger, der möglicher-
weise verfällt.4
Arnhold5
15.000.
15000
- 1Sicherstellungen
- 2Es handelt sich hier um die Fortsetzung des Eintrags zuHerbert Seiberlund dessen Einziehung zum Kriegsdienst (s.Eintrag vom 09.05.1940).
- 3Gemeint istRichard Ernst, der daran interessiert war, das Porzellan aus der Sammlung Rothberger anzukaufen.
- 4Hitlerhatte bei seinem Treffen mitPosseam 1. Februar 1940 Interesse an einer Kollektion figürlichen Porzellans des 18. Jahrhunderts für dasFührermuseumgeäußert.ZykanrietPosse, dass für einen Erwerb von figürlichen Porzellangruppen vor allem die Sammlung vonNathan Eidingerin Frage komme. Am 11. Mai 1939 war diese Sammlung über einen Antrag derZentralstelle für Denkmalschutzaufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923) sichergestellt worden. Die Sammlung wurde schließlich von privater Seite gepfändet; der Besitzer war dabei bereit, den Museen die sie interessierenden Objekte zum Übernahmepreis abzugeben (s.BArch, B 323/106, Nr. 3a/590, Seiberl an Posse, 01.11.1940). Possestellte in Aussicht, die Auswahl für dasFührermuseumbei seinem nächsten Besuch inWienvorzunehmen (s.BArch, B 323/106, Nr. 3a/583-584, Posse an Seiberl, 12.11.1940).
- 5Die Sammlung des Bankhauses Arnhold wurde vom Wirtschaftsministerium beschlagnahmt. Aus der SammlungAdolf ArnholdkauftePosse im April 1941 über den Treuhänder RechtsanwaltWerner WillmannseinBismarck-Porträt, 1889, vonFranz von Lenbachund das Gemälde "Im Weißen Saal" vonAdolph von Menzel. Der Kaufpreis von 33.000 RM wurde auf ein Sperrkonto eingezahlt (s. Korrespondenz zu dem Vorgang imBArch, B 323/120, Nr. 4-22; s. auchfrüherer Eintrag vom 09.05.1940). Der erwähnteCourbetund derBildteppich aus Aubussonwurden nicht angekauft.
- 6Großer
- 7mit